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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entkernen eines gegossenen Werkstückes, wobei die Vorrichtung zumindest einen Hammer aufweist.
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Zum Entkernen bzw. Entsanden von Werkstücken, die mittels eines Gießverfahrens hergestellt worden sind, können die Werkstücke durch Schläge mit einem Hammer in Schwingung versetzt werden und auf diese Weise der Kern zertrümmert werden.
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Eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren der eingangs genannten Art sind beispielsweise aus der
DE10136713 A1 bekannt geworden.
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Nachteilig an den bekannten Lösungen ist es unter anderem, dass sich bei diesen bauartbedingt keine definierte Schlagfrequenz des Hammers einstellen lässt. Dies hat den Nachteil, dass keine optimale Energieübertragung zur Zertrümmerung des Kerns möglich ist.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die oben genannten Nachteile des Stands der Technik zu überwinden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannte Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der zumindest eine Hammer ein Hydraulikhammer ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, eine sehr gute Energieübertragung auf den Kern zu realisieren.
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Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Vorrichtung zumindest ein Trägergestell aufweist, auf welchem der Hydraulikhammer angeordnet ist. Diese Variante der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine definierte Lage des Hydraulikhammers zu dem zu entkernenden Werkstück zuverlässig gewährleistet werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der Hydraulikhammer auf einer an einem Grundrahmen des Trägergestells angeordneten Haltevorrichtung befestigt ist.
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Um einen optimalen Abstand zu dem Werkstück einstellen zu können, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass die Haltevorrichtung an einer mit dem Grundrahmen verbundenen Führungsschiene verschiebbar gelagert ist.
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Als besonders günstig hat es sich hierbei herausgestellt, dass eine Längserstreckung der Führungsschiene vertikal zu einer Aufstellebene des Trägergestells verläuft. Auf diese Weise kann der Abstand des Hammers zu einem darunter angeordneten Werkstück auf einfache sehr exakt eingestellt werden.
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Um die Position des Hydraulikhammers zu verändern, kann es vorgesehen sein, dass die Haltevorrichtung mit zumindest einem an dem Grundrahmen angeordneten Aktor verbunden ist. Der zumindest eine Aktor kann beispielsweise ein hydraulischer oder pneumatischer oder hydropneumatischer oder elektromechanischer Aktor sein. Um eine sehr präzise Ansteuerung zu ermöglichen, kann es vorgesehen sein, dass die Aktoren servohydraulisch oder digitalhydraulisch angesteuert sind.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch herausgestellt, wenn der zumindest eine Aktor als Kolben/Zylindereinheiten, insbesondere als Hydraulikzylinder, ausgebildet ist.
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Um eine geringe Bauhöhe und einen kompakten Aufbau realisieren zu können, kann ein Kolben der Kolben/Zylindereinheit an der Haltevorrichtung und ein Zylinder an dem Grundrahmen befestigt sein. Durch diese Anordnung der Kolben/Zylindereinheiten kann eine geringe Bauhöhe realisiert werden, da die Kolben den Hydraulikhammer nach oben drücken. Bei einer anderen Anordnung würden die Kolben den Hydraulikhammer nach oben ziehen und die Zylinder müssten über dem Hydraulikhammer hängend angeordnet sein, wodurch sich die Bauhöhe vergrößern würde. Auch können bei dieser Variante der Erfindung höhere auf die Kolben wirkende Kräfte realisiert werden als dies bei einer Anordnung, bei welcher die Kolben den Hydraulikhammer nach oben ziehen, der Fall ist, da die Kraft auf die gesamte zur Verfügung stehende Querschnittsfläche des Kolbens und nicht nur auf eine ringförmige Fläche ausgeübt werden kann.
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Eine Energieübertragung auf den Kern lässt sich dadurch weiter verbessern, dass die Vorrichtung mehrere Hydraulikhämmer aufweist. Die Schlagbewegungen dieser Hämmer können beispielsweise zueinander phasenverschoben sein, wodurch sich die Energieübertragung weiter verbessern lässt.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2 eine Rückansicht der Vorrichtung aus 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung aus 1.
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Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
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Gemäß 1 und 3 weist eine Vorrichtung 1 zum Entkernen eines gegossenen Werkstückes einen Hydraulikhammer 2 auf. An seinem unteren Ende weist der Hydraulikhammer 2 einen Meißel 3 auf.
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An seiner dem Meißel 3 abgewandten Seite ist der Hydraulikhammer 2 in an sich bekannter Weise mit einer hier nicht dargestellten Druckleitung und einer Rücklaufleitung mit einem ebenfalls an sich bekannten Hydrauliksystem verbunden, um mittels Hydrauliköls Energie auf den Meißel 3 zu übertragen.
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Hinsichtlich des Entkernens von Werkstücken hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass der Hydraulikhammer 2 mit einer Schlagfrequenz zwischen 750 und 1700 Schlägen pro Minute und einen Betriebsdruck zwischen 100 und 150 bar sowie einen Hydraulikölstrom zwischen 12 - 27 l/min betrieben wird.
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Wie aus den 1 - 3 weiters zu erkennen ist, kann die Vorrichtung 1 ein Trägergestell 4 aufweisen, auf welchem der Hydraulikhammer 2 angeordnet ist. Hierbei kann der der Hydraulikhammer 2 auf einer an einem Grundrahmen 5 des Trägergestells 4 angeordneten Haltevorrichtung 6 befestigt sein. Die Haltevorrichtung 6 kann, wie beispielhaft dargestellt eine Rückenplatte, eine Deckplatte sowie Seitenwangen umfassen.
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Weiters kann die Haltevorrichtung 6 entlang einer mit dem Grundrahmen 5 verbundenen Führungsschiene 7 verschiebbar gelagert sein. Eine Längserstreckung der Führungsschiene 7 kann vertikal zu einer Aufstellebene des Trägergestells 3 verläuft. Zur Bewegung der Haltevorrichtung 6 bzw. des mit ihre verbundenen Hydraulikhammers 2 entlang der Führungsschiene 7 kann die Haltevorrichtung 6 mit einem an dem Grundrahmen 5 angeordneten Aktor 8 verbunden sein.
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Wie aus den 1 und 3 ersichtlich ist, kann der Aktor 8 als Kolben/Zylindereinheiten, insbesondere als Hydraulikzylinder, ausgebildet sein. Ein Kolben 9 der Kolben/Zylindereinheit kann an der Haltevorrichtung 6 und ein Zylinder 10 an dem Grundrahmen 5 befestigt sein.
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Die Vorrichtung 1 kann sowohl mehrere Hydraulikhämmer 2 als auch mehrere Trägergestelle 4 aufweisen, um auf das zu entkernende Werkstück aus mehreren Richtungen und gegebenenfalls phasenverschoben einschlagen zu können.
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Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Hydraulikhammer
- 3
- Meißel
- 4
- Trägergestell
- 5
- Grundrahmen
- 6
- Haltevorrichtung
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Aktor
- 9
- Kolben
- 10
- Zylinder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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