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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsbekleidungs-Kombination für Forstarbeiten, insbesondere Arbeiten mit einer Kettensäge, welche Kombination im Wesentlichen
- – ein Paar Sicherheitsschuhe mit einem sich bis zumindest etwa auf Höhe des Knöchels des Schuhträgers erstreckenden Schuhschaft, der wenigstens an seiner Schaftvorderseite mit einem Schuh-Schnittschutz versehen ist, und
- – eine Sicherheitshose, die wenigstens im Unterschenkelbereich ihrer Hosenbeine mit einem Schenkel-Schnittschutz versehen ist und deren Unterschenkelbereich den Schuhschaft des jeweiligen Sicherheitsschuhs wenigstens ein Stück weit überlappt,
aufweist.
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Zum Schutz gegen Kettensägenschnitte beispielsweise bei Forstarbeiten ist es aus Sicherheitsgründen erforderlich, eine Sicherheitshose und geeignete Sicherheitsschuhe zu tragen, die beide jeweils mit einem Schnittschutz versehen sein müssen. Die hierfür geeigneten Sicherheitsschuhe mit Schutz gegen Kettensägenschnitte sind gemäß DIN EN ISO 17249 dahingehend definiert, dass ein derartiger Schuh zumindest im Vorfußbereich, bei einem erhöhtem Schutzniveau auch in einem den Unterschenkel des Trägers ein Stück weit überdeckenden Blattbereich im Bereich des Schuhschaftes so ausgestaltet sein muss, dass er von der Sägekette einer Kettensäge nicht einfach zerschnitten werden kann. Im Schutzbereich darf zwischen der Zehenkappe und dem Schutzmaterial keine Lücke entstehen. Das gesamte Kettensägenschutzmaterial muss dauerhaft am Schuh befestigt sein. Wenn dabei verschiedene Materialien zum Schutz gegen Kettensägenschnitte verwendet werden, müssen diese entweder aneinander befestigt werden oder sich überlappen, so dass die Flächen keine Lücken aufweisen. Je nachdem, ob ein solcher Schuh mit Sicherheit gegen Schnitte durch handgeführte Kettensägen mit Kettengeschwindigkeiten von bis zu 20 m/s, 24 m/s, 28 m/s oder 32 m/s geeignet ist, unterscheidet die Norm Schutzniveaus 1, 2, 3 oder 4. Um das Bein des Arbeiters vor Unfällen mit einer Kettensäge zu schützen, haben die für Forst- und andere Sägearbeiten vorgesehenen Schnittschutzhosen wenigstens im Unterschenkelbereich, tatsächlich regelmäßig über die gesamte Beinlänge einen eingearbeiteten Schenkel- bzw. Bein-Schnittschutz, der z.B. aus einem Gewebe aus Aramid-Fasern mit hohem Dehnungswiderstand oder einem glasfaserverstärkten Kunststoff- und/oder Metallgewebe (Aramide/Kevlar®) bestehen kann.
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Damit die Kombination aus Schuhen und Hosen einen zuverlässigen Schutz bietet, ist es erforderlich, dass sich der in der Hose vorgesehene Schnittschutz mit dem Schuh-Schnittschutz unter allen Einsatzbedingungen immer überlappt. Um dies zu gewährleisten, haben normale Forststiefel eine Mindesthöhe des Schuhschafts mit darin eingearbeitetem Schuh-Schnittschutz gemäß Norm EN ISO 17249, die z.B. bei einer Schuhgröße „42“ 178 mm betragen muss.
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Derartig hohe Forststiefel sind nicht nur verhältnismäßig teuer, sondern werden von vielen ihrer Träger auch als vergleichsweise unbequem empfunden. Tatsächlich ist die große Schafthöhe auch nur während der Arbeiten mit einer Kettensäge erforderlich, um die geforderte Überdeckung von Schnittschutz in der Hose und am Schuh zu gewährleisten. Bei anderen Arbeiten, die in den Tätigkeitsbereich von Forstarbeitern fallen, reichen (bequemere) Sicherheitsschuhe mit geringerer Schafthöhe gemäß EN ISO 20345 (130 mm bei Größe „42“) grundsätzlich aus. Allein, um einen oder einige wenige Schnitte mit einer Kettensäge auszuführen, wird ein Schuhwechsel von den meisten Forstarbeitern als unpraktisch und lästig empfunden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kombination aus Schuhen und Hose der eingangs erläuterten Art zu schaffen, die ein sicheres Arbeiten mit einer handgeführten Kettensäge auch dann gewährleistet, wenn Schuhe mit niedriger Schafthöhe getragen werden, als sie bei „normalen“ Forststiefel vorgeschrieben ist.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch ein einerseits an jedem der beiden Sicherheitsschuhe und andererseits am Unterschenkelbereich des dessen Schuhschaft überlappenden, zugehörigen Hosenbeins der Sicherheitshose festgelegten oder festlegbaren Verbindungsmittel gelöst.
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Ein derartiges, erfindungsgemäß vorgesehenes Verbindungsmittel stellt auch bei Schuhen mit geringerer Schafthöhe sicher, dass die Hosenbeine der Schnittschutzhose nicht am Bein des Trägers der Schutzbekleidung nach oben rutschen und hierdurch einen Bereich zwischen oberen Schuhrand und unterem Hosensaum freigeben kann, der dann beim Arbeiten mit der Säge ungeschützt wäre. Vielmehr stellt das Verbindungsmittel sicher, dass sich Hose und Schuhe immer ein Stück weit überlappen, so dass auch Schuhe mit geringerer Schafthöhe beim Arbeiten mit handgeführten Kettensägen getragen werden können, denn mit dem Verbindungsmittel sind die Schuhe und die Hosenbeine der Hose miteinander in überlappender Weise verbunden, so dass es keine ungeschützten Bereiche am Bein des Trägers der Sicherheitskleidung gibt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann das Verbindungsmittel im Wesentlichen aus einer Bundklemme mit zwei Klemmbacken und einem Anschlagmittel, z.B. einer Anschlussöse bestehen. Dabei kann die Anordnung bevorzugt so getroffen sein, dass die Bundklemme mit dem Anschlagmittel (= der Anschlussöse) am Sicherheitsschuh, vorzugsweise an einem Schnürsenkel oder einer Schuhlasche festgelegt ist und das Hosenbein mit seinem unteren Hosensaum zwischen den Klemmbacken der Bundklemme einklemmbar ist. Das Festklemmen des jeweiligen Hosenbeins an der Bundklemme hat den Vorteil, dass an der Hose selbst keine besonderen Befestigungsmittel vorgesehen sein müssen, so dass auch herkömmliche, u.U. vom Besitzer in der Vergangenheit bereits benutzte Hosen, die bei Arbeiten mit einer Kettensäge bislang nur in Kombination mit den hohen Forststiefeln verwendet werden durften, mit der Erfindung weiter verwendet werden können. Wenn die Bundklemme in der bevorzugten Weise mit ihrer Anschlussöse am Schnürsenkel des Sicherheitsschuhs befestigt wird, kann dies in verschiedenen Positionen geschehen, um unterschiedlichen Längen der Hosenbeine Rechnung zu tragen. Wenn die Hosenbeine vergleichsweise lang sind und bis tief auf die Schuhe herabgehen, kann die Bundklemme am unteren Ende der Schnürung eingefädelt werden. Wenn die Hosenbeine hingegen kürzer sind, wird eine wirksame, überlappende Verbindung zwischen Hose und Schuhen mittels Bundklemmen erreicht, die an höherer Position der Schnürung angebracht sind, im Extremfall unterhalb der obersten Ösen nahe des oberen Endes des Schuhschafts.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann das Verbindungsmittel auch im Wesentlichen aus mindestens einer, vorzugsweise zwei Schließe(n) mit darauf abgestimmter/n, vorzugsweise mehrfach gelochter/n, Schließlasche(n) bestehen. Diese Anordnung kann beispielsweise so getroffen sein, dass zwei Schließen an einer Vorderseite des Hosenbeins rechts und links zur Mitte des Schenkelschnittschutzes festgelegt, insbesondere angenäht sind, und dass die zugehörigen Schließlaschen am Sicherheitsschuh beidseits einer Schuh-Lasche und/oder rechts und links zur Mitte des Schuh-Schnittschutzes so festgelegt sind, dass sie mit je einem ihrer Löcher an der zugeordneten Schließe festlegbar sind. Bei derartigen Schließen kann es sich beispielsweise um Dornschließen oder Steckschließen aus Metall oder Kunststoff handeln.
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Um eine besonders sichere Verbindung zu gewährleisten, ist es auch möglich, dass wenigstens ein Teil des Verbindungsmittels mittels einer Nietverbindung, insbesondere einer Nietlasche an dem jeweiligen Sicherheitsschuh befestigt ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel erläutert ist. Es zeigt:
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1 einen Forstarbeiter, ausgestattet mit Sicherheitsbekleidung einschließlich einer erfindungsgemäßen Kombination aus Sicherheitshose und Sicherheitsschuhen;
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2 einen Überlappungsbereich X nach 1 zwischen einem der Sicherheitsschuhe und dem zugehörigen Hosenbein der Sicherheitshose in einer Vorderansicht mit einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbindungsmittel; und
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3 das an dem Sicherheitsschuh angebrachte Verbindungsmittel gem. 2 im geöffneten Zustand in perspektivischer Darstellung.
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Der in 1 dargestellte Forstarbeiter 10 ist mit einer vollständiger Sicherheitsbekleidung-Kombination 11 ausgestattet, von der im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere die Sicherheitshose 12 und das Paar Sicherheitsschuhe 13 von Interesse sind.
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Die Sicherheitshose 12 ist im Unterschenkelbereich 14 ihrer Hosenbeine 15 mit einem eingearbeiteten Bein-Schnittschutz 16 versehen, der in bekannter Weise aus einem Gewebe aus Aramid-Fasern besteht, das an der Vorderseite der Hosenbeine im Schenkelbereich 14 eingenäht ist und sich von dem unteren Hosensaum 17 nach oben bis mindestens unterhalb der Knieregion 18, im Allgemeinen tatsächlich bis zum Schritt erstreckt.
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Die Sicherheitsschuhe 13 haben einen Schuhschaft 19 (2), der sich bis auf eine Höhe etwa der Knöchel des Schuhträgers 10 erstreckt und der in 1 somit vom unteren Ende des Unterschenkelbereichs 14 des entsprechenden Hosenbeins 15 überlappt wird und in dieser Figur somit nicht weiter sichtbar ist. Auch die Sicherheitsschuhe 13 sind mit einem eingearbeiteten Schnittschutzgewebe 20 versehen, das in der Zeichnung nicht näher sichtbar ist, dessen ungefähre Lage aber in 2 durch eine doppelte, gestrichelte Linie skizziert ist.
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Um die Überlappung des Schenkelschnittschutzes 16 in den Hosenbeinen 15 der Sicherheitshose 12 mit dem Schuh-Schnittschutz 20 im Schaftbereich der Sicherheitsschuhe 13 unter allen Bedingungen sicherzustellen, sind gemäß der Erfindung Verbindungsmittel 21 vorgesehen, die in der 1 nur vereinfacht schematisch angedeutet sind, um ihre generelle Anordnung zwischen den Schuhen und den Hosenbeinen der Hose zu zeigen. Ihre konkrete Ausgestaltung ist in den 2 und 3 im Detail zu erkennen.
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Bei der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform bestehen die Verbindungsmittel 21 jeweils aus einer Bundklemme 22, die unten mit einer Anschlussöse 23 versehen ist, mit der die Bundklemme 22 am jeweiligen (linken bzw. rechten) Schuh 13 des Schuhpaares festgelegt ist. Hierzu ist durch die längliche Anschlussöse 23 eine Schlaufe 24, z.B. aus Leder, gezogen, die mittels einer Nietverbindung 25 geschlossen ist. Der Schnürsenkel 26 des jeweiligen Schuhs ist zwischen einem unteren Ösenpaar 27 und einem oberen Ösenpaar 28 von beiden Seiten sowohl unterhalb als auch oberhalb des Niets 25 durch die Schlaufe 24 gefädelt. Zusätzlich kann der Schnürsenkel 26 auch noch durch die Anschlussöse 23 selbst seitlich außen neben der Schlaufe 23 hindurchgeführt sein. Es ist auch möglich, dass die Nietverbindung 25 an einer Schuhlasche 29 des betreffenden Sicherheitsschuhs 13 angenietet ist. Bei der gezeigten, bevorzugten Ausführungsform wird allerdings auf eine derartige, direkte und nicht ohne weiteres lösbare Verbindung zwischen der Bundklemme 22 und dem Schuh 13 verzichtet, denn so kann die Bundklemme 22 mit dem Schnürsenkel 26 in verschiedenen Höhen am Schuhschaft jeweils zwischen zwei Ösenpaaren festgelegt werden.
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Die Bundklemme 22 hat eine hintere, feststehende Klemmbacke 30 und eine vordere, bewegliche Klemmbacke 31, die in bekannter Weise mittels einer schwenkbaren Druckplatte 32 gegen die hintere Klemmbacke angestellt und in der geschlossenen Stellung verriegelt werden kann. Wie in 3 erkennbar ist, kann dabei der oberhalb des oberen Ösenpaares 28 laufende Abschnitt des Schnürsenkels 26 zwischen den beiden Klemmbacken hindurchgeführt sein. Die Klemmbacken sind jeweils mit Halteklötzen 33, 34 aus Hartgummi oder einem anderen geeigneten Material versehen, die im geschlossenen Zustand der Bundklemme 22 fest gegeneinander gepresst werden und dabei den Hosensaum 17 unten am Unterschenkelbereich 14 des jeweiligen Hosenbeins 15 der Sicherheitshose 12 zwischen sich einklemmen. Auf diese Weise wird der Unterschenkelbereich der Hosenbeine derart an den Sicherheitsschuhen festgelegt, dass er den Schuhschaft des jeweiligen Schuhs unter den zu erwartenden Situationen zuverlässig überlappt und nicht unbeabsichtigt nach oben verrutschen kann. Es können daher für Arbeiten mit einer handgeführten Kettensäge auch Sicherheitsschuhe mit einer geringeren Schafthöhe verwendet werden, als sie von herkömmlichen Forststiefeln sonst verlangt wird.
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Die Verwendung einer Bundklemme zum Festlegen der Unterschenkelbereiche der Hose über dem Schaft der Sicherheitsschuhe durch Anklemmen am unteren Hosensaum hat den besonderen Vorteil, dass herkömmliche Sicherheitshosen ohne weitere Anpassung weiter verwendet werden können. Es versteht sich aber natürlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsform beschränkt ist. Anstelle der Bundklemme können auch andere geeignete Verbindungsmittel zwischen Schuh und Hosenbein zum Einsatz kommen, z.B. Verbindungen mit einer oder mehreren Dornschließen und zugeordneten Schließlaschen, die jeweils am Schuh und am zugeordneten Hosenbein festgenäht sein können. Auch Klettverschlusselemente können für diesen Zweck zum Einsatz kommen. Es ist auch nicht erforderlich, dass sich das Verbindungsmittel an der Vorderseite des Schuhs bzw. des Hosenbeins befindet, es kann ohne weiteres auch – dann bevorzugt in einer Zwillingsanordnung – seitlich und/oder an der Rückseite des Schuhschafts und des Hosenbeins festgelegt bzw. festlegbar sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Forstarbeiter
- 11
- Sicherheitsbekleidungs-Kombination
- 12
- Sicherheitshose
- 13
- Sicherheitsschuhe
- 14
- Unterschenkelbereich
- 15
- Hosenbeine
- 16
- Schenkel-Schnittschutz
- 17
- Hosensaum
- 18
- Knieregion
- 19
- Schuhschaft
- 20
- Schnittschutzgewebe (Schuh)
- 21
- Verbindungsmittel
- 22
- Bundklemme
- 23
- Anschlussöse
- 24
- Lederschlaufe
- 25
- Nietverbindung
- 26
- Schnürsenkel
- 27
- unteres Ösenpaar
- 28
- oberes Ösenpaar
- 29
- Schuhlasche
- 30
- feste Klemmbacke
- 31
- bewegliche Klemmbacke
- 32
- Druckplatte
- 33, 34
- Halteklötze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 17249 [0002]
- Norm EN ISO 17249 [0003]
- EN ISO 20345 [0004]