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Die Erfindung betrifft einen Verbinder für Kabelketten, deren Kettenglieder jeweils zwei einander gegenüberliegende und zueinander komplementäre Rastkupplungsteile aufweisen, die sich längs einer jeweiligen Eingriffsachse lösbar mit einem entsprechenden Rastkupplungsteil eines anderen Kettengliedes verrasten lassen.
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Eine Kabelkette, bei der die Erfindung Anwendung finden kann, ist aus dem eingetragenen EU-Geschmacksmuster 3 761 600 bekannt. Die Kettenglieder dieser Kabelkette sind lösbar und gelenkig miteinander verrastet, so dass sie einen durchgehenden Kanal bilden, in dem Kabel und Leitungen geschützt verlegt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verbinder zu schaffen, der es erlaubt, zwei oder mehr solcher Kabelketten in der Weise winklig miteinander zu verbinden, dass die Kabel von einer Kabelkette in die andere geführt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Verbindungskörper, der mindestens zwei Rastkupplungsteile aufweist, deren Eingriffsachsen einander unter einem Winkel schneiden, und der so gestaltet ist, dass abseits der Eingriffsachsen ein Freiraum für die Durchführung von Kabeln gebildet wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der Verbinder kann beispielsweise ein Winkelverbinder mit zwei Rastkupplungsteilen mit zueinander rechtwinkligen Eingriffsachsen sein, oder ein T-Verbinder mit drei Rastkupplungsteilen und zwei zueinander rechtwinkligen Eingriffsachsen, oder ein Kreuzverbinder mit vier Rastkupplungsteilen und zwei zueinander rechtwinkligen Eingriffsachsen. Die Rastkupplungsteile sind vorzugsweise als Gelenkköpfe und Gelenkpfannen ausgebildet, durch die eine gelenkige Rastverbindung geschaffen wird. In einer Ausführungsform können die Gelenkköpfe und Gelenkpfannen zylindrisch sein, so dass die Kettenglieder nur in einer einzigen Ebene gegeneinander schwenkbar sind. Wahlweise können die Gelenke und Gelenkpfannen jedoch aus sphärisch ausgebildet sein, so dass die Kettenglieder allseitig gegeneinander schwenkbar sind. Die Rastkupplungsteile des Verbinders sind zu den Rastkupplungsteilen der Kettenglieder komplementär und können vom gleichen Typ oder von unterschiedlichen Typen sein, wobei sämtliche Kombinationen möglich sind. Beispielsweise kann ein T-Verbinder drei Gelenkpfannen aufweisen, oder ein Kreuzverbinder kann Gelenkköpfe auf einer Eingriffsachse und Gelenkpfannen auf der anderen Eingriffsachse aufweisen.
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Die Abstände der Rastkupplungsteile zu dem Schnittpunkt der Eingriffsachsen sind je nach Geometrie der Kabelkettenglieder so gewählt, dass die angekuppelten, rechtwinklig zueinander verlaufenden Kabelketten nicht miteinander kollidieren.
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Der Verbindungskörper kann in einem Verbindergehäuse angeordnet sein, das Durchbrüche für die Durchführung der Kabel abseits der Eingriffsachsen bildet. Im Fall eines T- oder Winkelverbinders kann das Gehäuse mindestens eine geschlossene Wand aufweisen, in der wahlweise ein Magnethalter aufgenommen sein kann, mit dem sich der Verbinder magnetisch an einer Wandfläche aus magnetisierbarem Material fixieren lässt.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Verbinders und der Enden zweier angekuppelter, rechtwinklig zueinander angeordneter Kabelketten;
- 2 einen Querschnitt des Verbinders in einer zur Blickrichtung in 1 rechtwinkligen Schnittebene;
- 3 eine Ansicht des Verbinders aus Richtung der Pfeile III - III in 1;
- 4 eine Stirnansicht eines Kettengliedes einer Kabelkette; und
- 5 und 6 eine Seitenansicht und eine Stirnansicht eines Verbinders gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel.
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In 1 sieht man einen aus Kunststoff hergestellten Verbinder 10 und die Enden zweier Kabelketten 12, 14 die rechtwinklig an den Verbinder 10 angekuppelt sind, so dass Kabel oder Leitungen von einer Kabelkette durchgeführt werden können.
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Von den Kabelketten 12, 14 sind jeweils zwei Kettenglieder 16 gezeigt, die durch zueinander komplementäre Rastkupplungsteile 18, 20 gelenkig und lösbar miteinander verbunden sind. Die Rastkupplungsteile 18 sind als zylindrische Gelenkpfannen im Inneren des Kettengliedes ausgebildet, während die Rastkupplungsteile 20 als Gelenkköpfe ausgebildet sind, die von einer Stirnseite des zugehörigen Kettengliedes 16 vorspringen, so dass sie längs einer in Längsrichtung der Kabelkette verlaufenden Eingriffsachse mit der Gelenkpfanne des nächsten Kettengliedes verrastet werden können. Die Kettenglieder 16 haben einen rechteckigen Grundriss und insgesamt jeweils eine quaderförmige Gestalt.
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Der Verbinder 10 weist ein quaderförmiges Verbindergehäuse 22 auf, das in seinen Abmessungen annähernd mit den Abmessungen der Kettenglieder 16 übereinstimmt. In der Ansicht gemäß 1 ist das Verbindergehäuse 22 annähernd quadratisch, wobei die Kantenlänge des Quadrats annähernd mit dem entsprechenden Außenmaß der Kettenglieder 16 übereinstimmt. Im Inneren des Verbindergehäuses 22 ist ein Verbindungskörper 24 gebildet, der im gezeigten Beispiel die Form eines T-förmigen Blockes hat, dessen Querbalken an eine obere Wand 26 (3) des Verbindergehäuses angrenzt. In dem Verbindungskörper 24 sind drei T-förmig angeordnete Rastkupplungsteile 18 gebildet, die ebenso wie die Rastkupplungsteile 18 der Kettenglieder 16 zu den Rastkupplungsteilen 20 der Kettenglieder komplementär sind. Der in 1 gezeigte Verbinder 10 ist somit ein T-Verbinder, an den bis zu drei Kabelketten angekuppelt werden können. Er wird in dem in 1 gezeigten Beispiel jedoch nur als Winkelverbinder für die beiden Kabelketten 12 und 14 genutzt. Die Rastkupplungsteile 18 für die Kabelkette 12 und das in 1 freie Rastkupplungsteil liegen auf einer gemeinsamen Eingriffsachse, während die Eingriffsachse des Rastkupplungsteils 18 für die Kabelkette 14 die Eingriffsachse der beiden anderen Rastkupplungsteile rechtwinklig schneidet.
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In 2 ist der Verbindungskörper 24 im Querschnitt gezeigt, wobei die Schnittebene durch die Mitte der Rastkupplungsteile 18 verläuft. In der oberen Wand des Verbindergehäuses 22 ist eine topfförmige Aufnahme 28 für einen nicht gezeigten Magnethalter gebildet, der die Form einer flachen kreiszylindrischen Scheibe haben kann. Gemäß 2 schließt sich innerhalb des Verbindungskörpers 24 an die Mitte der Aufnahme 28 ein Schraubenkanal 30 an, der es erlaubt, den Magnethalter in der Aufnahme 28 zu befestigen. Mit Hilfe des Magnethalters kann dann der Verbinder 10 an einer magnetisierbaren Platte gehalten werden, die sich beispielsweise an der Unterseite einer Tischplatte befinden kann.
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In der Stirnansicht in 3 ist zu erkennen, dass das Verbindergehäuse 22 im wesentlichen nur die obere Wand 26 und zwei (quadratische) Seitenwände 32 aufweist, während es an der Unterseite und an den Seiten, die in 3 dem Betrachter zugewandt und vom Betrachter abgewandt sind, offen ist, so dass Kabel und Leitung hindurchgeführt werden können. In den Außenflächen der Seitenwände 32 sind im gezeigten Beispiel T-förmig angeordnete Nuten 34 gebildet. In 3 ist außerdem zu erkennen, dass der Verbindungskörper 24 in der Breite nur einen kleinen Teil des Innenraumes des Verbindergehäuses 22 einnimmt, so dass beiderseits der Eingriffsachsen ausreichend Freiraum für die Durchführung der Kabel verbleibt. Aus Stabilitätsgründen sind die Seitenwände 32 und der Verbindungskörper 24 im Bereich ihrer unteren Enden durch einen Steg 36 miteinander verbunden.
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In der oberen Wand 26 sind zwei Schraubenlöcher 38 gebildet, die es erlauben, den Verbinder 10 an eine Wand eines Möbels oder dergleichen anzuschrauben, als Alternative oder zusätzlich zu der Befestigung mit Hilfe des Magnethalters. Die beiden Schraubenlöcher 38 sind in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene in 3 gegenüber der Mitte der oberen Wand 26 versetzt, so dass Befestigungsschrauben mit einem von unten in das Verbindergehäuse eingeführten Schraubendrehers erreicht werden können, ohne dass der Steg 36 im Wege ist.
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In 4 ist in einer Stirnansicht ein einzelnes Kettenglied 16 einer der Kabelketten 12, 14 gezeigt. Das Kettenglied hat einen rechteckigen Außenquerschnitt und bildet ein kurzes, an beiden Enden offenes Rohrstück, dessen Innenquerschnitt etwa dem Innenquerschnitt des Verbindergehäuses 22 entspricht so dass Kabel und Leitungen hindurchgeführt werden können. Das Kettenglied 16 ist in einem Stück aus Kunststoff hergestellt und hat eine Umfangswand, die zwei längere Seiten 40, 42 und zwei kürzere Seiten 44 bildet. Die längere Seite 42, oben in 1, ist durch einen Schlitz 46 unterbrochen, so dass die Kabel und Leitungen in das Innere des Rohrstücks eingeführt werden können. An der anderen längeren Seite 40 ist innenseitig ein Gelenkträger 48 gebildet, der in der Mitte des Querschnitts des Kettengliedes die Rastkupplungsteile 18, 20 trägt.
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In den kürzeren Seiten 44 des Kettengliedes ist außenseitig, jeweils in der Mitte, eine Nut 34' gebildet, die einen Ast der Nut 34 des Verbinders 10 fortsetzt.
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5 und 6 zeigen als weiteres Ausführungsbeispiel einem Kreuzverbinder mit einem Verbindungskörper 24' in der Form eines Balkenkreuzes, der am Ende jedes Balkens ein Rastkupplungsteil 18 oder 20 trägt. Im gezeigten Beispiel bildet der in 5 vertikale Balken zwei Rastkupplungsteile 18 in der Form von zylindrischen Gelenkpfannen, die im Inneren von zylindrischen Verdickungen 50 des Balkens gebildet sind. Der in 5 horizontal verlaufende Balken trägt zwei zylindrische Gelenkköpfe 20. Die Rastkupplungsteile 18 und die Rastkupplungsteile 20 liegen jeweils auf einer gemeinsamen Eingriffsachse, und die Eingriffsachsen schneiden sich rechtwinklig in der Mitte des Balkenkreuzes. Die Abstände der Rastkupplungsteile 18 und 20 vom Schnittpunkt der Eingriffsachsen sind so gewählt, dass, wenn Kettenglieder der in 1 gezeigten Art an alle vier Rastkupplungsteile angekuppelt sind, die dem Verbinder zugewandten Stirnseiten der Kettenglieder in der Ansicht gemäß 5 ein Quadrat umschließen, dessen Kantenlänge etwas größer ist als die Länge der längeren Seiten 40, 42 des Kettengliedes in 4.