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Die Neuerung betrifft einen Kühlraum, insbesondere einen Tiefkühlraum. Durch die
DE 20 2016 105 644 ist eine Schiebetür bekannt geworden, die zum Öffnen und Schließen einer Wand- oder Gebäudeöffnung vorgesehen ist, insbesondere einsetzbar im Kühlbereich von Lager- oder Warenhäusern, beinhaltend beabstandete, miteinander in Wirkverbindung stehende Flächenelemente, wobei stirnseitig zwischen den Flächenelementen ein Isolierraum vorgesehen ist, in welchem eine vertikal positionierte Luftschleiereinrichtung angeordnet ist. Zwischen den Flächenelementen kann mindestens ein Kühlaggregat angeordnet sein, das mit vorgebbarem Abstand zur Luftschleiereinrichtung innerhalb des Isolierraums vorgesehen ist.
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Nahezu alle Tiefkühlhäuser weisen das gleiche Problem, nämlich unkontrollierte Vereisungen auf. Unkontrollierte Vereisungen führen zu Betriebsstörungen, zu einem erhöhten Energieverbrauch, zu Unfallrisiken mit Personen- und Sachschäden und sie verursachen zusätzliche Kosten für den Betrieb, für Wartungen und Reparaturen.
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Zu den wesentlichen Störfaktoren in Tiefkühlhäusern zählen ein nicht optimaler Kältekreislauf, Vereisungen an Verdampfern und Toren sowie vereiste Geh- und Fahrwege.
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Wärmequellen in Tiefkühlhäuser, die derartig unkontrollierte Eisbildungen begünstigen, sind
- – Transmissionswärme,
- – Verdampfer,
- – Beleuchtung,
- – Waren bei der Einlagerung,
- – offene Türen und Tore.
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Herkömmliche deckenseitig in den Kühlräumen vorgesehene Verdampfer saugen nicht nur die durch Wärmequellen im Tiefkühlraum erwärmte Umluft an, sondern ziehen auch die warme Außenluft während des Be- und Entladevorgangs ins Innere des Tiefkühlraums.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kühlraum, insbesondere einen Tiefkühlraum, dergestalt zu optimieren, dass bei weitestgehender Entbehrlichkeit deckenseitiger Verdampfer die vorab angedeuteten Störfaktoren sowie Schwachstellen beseitigt werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Kühlraum, insbesondere Tiefkühlraum, beinhaltend einen, mit mindestens einem Öffnungsabschnitt versehenen inneren Gebäudebereich, der mit mindestens einem, im Öffnungs- sowie Schließungssinne beweglichen Verschlusselement in Wirkverbindung steht, wobei im inneren Gebäudebereich mehrere vertikal angeordnete, beabstandete Luftschleiereinrichtungen vorgesehen sind, die bzgl. ihrer Ansaug- und Ausströmrichtung derart positioniert sind, dass ein, in einer Richtung wirkender Lufttransport zwischen einzelnen oder allen Luftschleiereinrichtungen innerhalb des Gebäudebereichs herbeiführbar ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des Neuerungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Diese Ausgestaltungsform ist geeignet für sämtliche Nachrüstungen von Kühlräumen, unabhängig von der Querschnittsform des jeweiligen inneren Gebäudebereichs.
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Verschlusselemente im Sinne der Neuerung sind jegliche Arten von Türen (z.B. Schiebetüren), Toren, z.B. Schnelllauftoren oder dergleichen.
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Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch einen Kühlraum, insbesondere Tiefkühlraum, gebildet durch einen mehreckigen Gebäudebereich, der mit mindestens einer im Öffnungs- sowie Schließungssinne beweglichen Verschlusselement, insbesondere einer Schiebetür oder einem Schnelllauftor, versehen ist, wobei innerhalb des Gebäudebereichs mehrere vertikal positionierte Luftschleiereinrichtungen angeordnet sind und das jeweilige Verschlusselement als mit mindestens einer Luftschleiervorrichtungen sowie Kühlaggregat in Wirkverbindung stehende Flächenelemente ausgebildet ist.
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Bevorzugte technische Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Diese Ausgestaltungsform ist bedarfsweise für Kühlraum-Neubauten einsetzbar.
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Die an sich bekannten, nunmehr als Kaltluftschleiereinrichtungen einsetzbaren, Luftschleiereinrichtungen sind zumindest in den eckseitigen Abschnitten des Gebäudebereichs vorgesehen, dergestalt, dass ein geregelter Transport gekühlter Luft in der gleichen Strömungsrichtung, z. B. im Uhrzeigersinn, gegeben ist.
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Einem weiteren Gedanken der Neuerung gemäß, wird der Kühlraum gebildet durch einen rechteckigen oder quadratischen Gebäudebereich, in dessen zugehörigen eckseitigen sowie bedarfsweise weiteren dazwischen vorgesehenen Abschnitten jeweils mindestens eine Luftschleiereinrichtung angeordnet ist, wobei die Ansaug- und die Ausblasrichtung aller Luftschleiereinrichtungen gleichgerichtet ist.
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In Abhängigkeit von der räumlichen Abmessung des jeweiligen Kühlraums kann es sinnvoll sein, zwischen eckseitigen Luftschleiereinrichtungen jeweils mindestens eine weitere separate Luftschleiereinrichtung vorzusehen.
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Je nach Leistung der Luftschleiereinrichtungen können selbige bis zu 15 Meter strömungstechnisch überbrücken, so dass bei jeder Kühlraumgröße ein optimaler Strömungsumlauf in der einen oder der anderen Strömungsrichtung gegeben ist.
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Mit dem Neuerungsgegenstand werden die aufgezeigten Schwachstellen behoben.
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Die Kombination einzelner vertikal angeordneter Luftschleiereinrichtungen mit den aus der
DE 20 2016 105 644 bekannten Schiebetüren bedingt eine optimale Energieeinsparung. Auch wenn hier zunächst einmal höhere Investitionskosten gegeben sind, kann die zu erzielende Energieeinsparung diesen Investitionsaufwand innerhalb kürzester Zeit amortisieren.
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Damit es bei geöffnetem Zugang zum Kühlraum (Gebäudebereich) nicht zu einem Kälteverlust durch einströmende warme Luftmassen und daraus resultierende Vereisungen kommen kann, sorgt die speziell ausgebildete Tür für eine thermische Abschirmung von Innen- und Außenluftmassen und unterstützt das durch die Mehrzahl vorgesehener vertikal angeordneter Luftschleiereinrichtungen in ihrer Wirkungsweise. So hält dieses System den Kältekreislauf, insbesondere den Tiefkühlkreislauf, geschlossen, auch wenn einzelne Tore und Türen geöffnet werden bzw. sind.
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Durch den Neuerungsgegenstand, insbesondere das Zusammenspiel der darin vorgesehenen Systeme, wird der herkömmliche in Kühlräumen, insbesondere Tiefkühlräumen, benötigte und vorgesehene Verdampfer unter der Kühlraumdecke überflüssig.
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Darüber hinaus kann die Innenraumkälte höhenzonenweise reguliert werden und den klimatischen Verhältnissen im Innenraum des jeweiligen Kühlraums angepasst werden, da unterhalb der Kühlraumdecke andere klimatische Verhältnisse als in Kühlraumbodennähe gegeben sind.
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Der Neuerungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
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1 Prinzipskizze eines Kühlraums, beinhaltend mehrere Luftschleiereinrichtungen;
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2 Prinzipskizze eines Gebäudebereichs, beinhaltend mehrere Luftschleierstationen;
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3 Prinzipskizze einer mit einer Luftschleiervorrichtung sowie einem Kühlaggregat ausgerüsteten Tür für einen Kühlraum gemäß 1.
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1 zeigt als Prinzipskizze einen in diesem Beispiel rechteckig ausgebildeten Kühlraum 1 vorgebbarer Abmessung.
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In diesem Beispiel soll der Kühlraum
1 einen Öffnungsabschnitt
2 aufweisen, der durch eine entsprechende Tür
4 im Öffnungs- und Schließungssinne verschließbar ist. Die Tür
4 kann wie in der der
DE 20 2016 105 644 beschrieben aufgebaut sein. In diesem Beispiel ist die Tür
4 jedoch als einfache Schiebetür (↔) ausgebildet. Angedeutet ist der Nachrüstzustand des Kühlraums
1. In den eckseitigen Abschnitten
10,
11,
12,
13 des inneren Gebäudebereichs
3 des Kühlraums
1 sind einzelne Luftschleiereinrichtungen
5,
6,
7,
8 positioniert. Eine jede Luftschleiereinrichtung
5–
8 ist so angeordnet, dass ein in gleicher Strömungsrichtung verlaufender Lufttransport a, b, c d gegeben ist. Somit kann ein Transport gekühlter Luft, entweder im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt dazu, erzeugt werden.
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Abhängig von der Größe des Kühlraums 1 kann bedarfsweise zwischen einzelnen Luftschleiereinrichtungen 5–8, eine weitere Luftschleiereinrichtungen 9 positioniert werden. Für Nachrüstungszwecke des Kühlraums 1 ist diese zusätzliche Luftschleiereinrichtung 9 vorzugsweise im Bereich des Öffnungsabschnitts 2, respektive der Tür 4 positioniert, damit beim Öffnen der Tür 4 der Öffnungsabschnitt 2 durch einen kalten Luftstrom abgedeckt ist und keine warme Luft von außen in den Gebäudebereich 3 eindringen kann.
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2 zeigt den Kühlraum 1, beinhaltend den Gebäudebereich 3. Der Kühlraum 1 hat eine vorgebbare Höhe h. Innerhalb des Gebäudebereichs 3 sind – bezogen auf 1 – einzelne Luftschleierstationen 14, 15 vorgesehen, die gebildet sind durch mehrere, in diesem Beispiel drei, übereinander angeordnete Luftschleiereinrichtungen, bspw. 5, 6. Somit werden über die Höhe h des Kühlraums 1 gesehen, drei Klimazonen gebildet. In einer jeden Klimazone herrschen unterschiedliche Temperaturen, so dass das einzulagernde Kühlgut in der dafür geeigneten Klimazone eingebracht werden kann.
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3 zeigt beispielsweise die Tür
4 gemäß
1, die als Schiebetür ausgebildet ist. Die Schiebetür
4 besteht aus miteinander in Wirkverbindung stehenden Flächenelementen
16,
17, die sich zumindest über die Höhe des zugehörigen Öffnungsabschnitts
2 erstrecken. In Schieberichtung S gesehen befindet sich zwischen den Flächenelementen
16,
17 eine Stirnfläche
18. In diesem der Stirnfläche
18 abgewandten Bereich der Schiebetür
4 ist ein weiterer Stirnflächenabschnitt
19 vorgesehen. Die Schiebetür
5 bildet somit zwischen den Flächenelementen
16,
17 der Stirnfläche
18 und dem Stirnflächenabschnitt
19 einen Isolierraum
20. Innerhalb des Isolierraums
20 befindet sich im Bereich der Stirnfläche
18 eine vertikal angeordnete Luftschleiervorrichtung
21, die beispielsweise in Analogie zur
DE 102 24 527 A1 aufgebaut sein kann.
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In diesem Beispiel soll innerhalb des Isolierraums 20 zusätzlich zur Luftschleiervorrichtung 21 noch mindestens ein Kühlaggregat 22 angeordnet sein. In diesem Beispiel ist im Bereich des Stirnflächenabschnitts 19 ein Luftansauggitter 23 vorgesehen, über welches vorgekühlte Luft aus dem hier nicht dargestellten Kühlraum 1 über das Kühlaggregat 22 der Luftschleiervorrichtung 21 zugeführt wird.
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Diese Ausführung eines Kühlraums könnte für einen Neubau geeignet sein. Bei dieser Variante würde dann die Luftschleiereinrichtung 9 gemäß 1 entfallen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühlraum
- 2
- Öffnungsabschnitt
- 3
- Gebäudebereich
- 4
- Verschlusselement
- 5
- Luftschleiereinrichtung
- 6
- Luftschleiereinrichtung
- 7
- Luftschleiereinrichtung
- 8
- Luftschleiereinrichtung
- 9
- Luftschleiereinrichtung
- 10
- eckseitiger Abschnitt
- 11
- eckseitiger Abschnitt
- 12
- eckseitiger Abschnitt
- 13
- eckseitiger Abschnitt
- 14
- Luftschleierstation
- 15
- Luftschleierstation
- 16
- Flächenelement
- 17
- Flächenelement
- 18
- Stirnfläche
- 19
- Stirnflächenabschnitt
- 20
- Isolierraum
- 21
- Luftschleiervorrichtung
- 22
- Kühlaggregat
- 23
- Luftansauggitter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016105644 [0001, 0019, 0028]
- DE 10224527 A1 [0031]