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Die Erfindung betrifft einen Reinigungscontainer zum Reinigen des an ein Mischbehältnis anschließbaren Mischkopfes einer industriellen Mischmaschine. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung mit einer Mischmaschine, umfassend einen Mischkopf, ausgestattet mit Mitteln zum Anschließen desselben an ein ein Mischgut beinhaltendes Behältnis, welcher Mischkopf schwenkbar gegenüber einem Gestell dergestalt gelagert ist, dass der aus Mischbehältnis und Mischkopf gebildete Mischbehälter zum Durchführen eines Mischprozesses schwenkbar ist, und wenigstens ein rotatorisch angetriebenes Mischwerkzeug aufweist, und mit einem solchen Reinigungscontainer.
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Bei industriellen Mischmaschinen handelt es sich um solche, wie diese zum Mischen insbesondere von Schüttgut, typischerweise pulverförmigem Schüttgut, wie dieses etwa zum Erstellen von Kunststoffgranulatgemischen oder auch in der Farbindustrie benötigt wird, eingesetzt werden. Derartige Mischmaschinen verfügen über einen gegenüber einem Gestell schwenkbar gelagerten Mischkopf, der gleichzeitig zum Verschließen eines das Mischgut enthaltenden Behältnisses dient. Bei diesem Behältnis handelt es sich typischerweise um einen Mischcontainer. Der Mischcontainer wird für die Zwecke einer Mischung seines Inhaltes an den Mischkopf angeschlossen, sodass sodann durch den Mischkopf und das Behältnis ein geschlossener Mischbehälter gebildet ist. Der Mischkopf und das Mischbehältnis verfügen über komplementäre Anschlussmittel, damit das Mischbehältnis an den Mischkopf angeschlossen werden kann. Der Anschluss erfolgt typischerweise über einen in radialer Richtung nach außen von dem Mischbehältnis bzw. dem Mischkopf abragenden Flansch, wobei die beiden Flansche unter Zwischenschaltung einer Dichtung aneinander angepresst sind. Hierfür dienen beispielsweise Kolben-Zylinder-Aktoren. Der Mischkopf ist schwenkbar an einem Gestell gelagert, um den aus Mischkopf und Mischcontainer gebildeten Mischbehälter in seine Mischstellung zu bringen, in der das oder die Mischwerkzeuge des Mischkopfes zu unterst angeordnet sind.
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Bei derartigen industriellen Mischmaschinen ist man bestrebt, die gewünschte Durchmischung in einer möglichst kurzen Zeit zu erreichen. Zu beachten ist bei dem Mischprozess, dass in das Mischgut, insbesondere wenn dieses wärmeempfindlich ist, nicht zu viel Wärme eingetragen wird. Gerade bei einem Mischen von Kunststoffgranulaten oder Kunststofffarbpigmenten ist darauf zu achten, dass der Wärmeeintrag nicht zu groß ist, da ansonsten die zu mischenden Partikel miteinander und an der Innenwand des Mischkopfes oder auch an dem oder den Mischwerkzeugen anbacken können.
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Wenn nach dem Mischen eines ersten Mischgutes mit der Mischmaschine ein anderes Mischgut gemischt werden soll, muss der Mischkopf vorher sorgfältig gereinigt werden, damit nicht im Mischkopf verbliebenes Mischgut des zuvor gemischten Mischgutes in das nachfolgend zu mischende gelangt, dieses mithin kontaminiert. Dies gilt vor allem dann, wenn die unterschiedlichen Mischgüter unterschiedliche Farbpigmentierungen enthalten. Das Reinigen eines solchen Mischkopfes umfasst das Entfernen von an seiner inneren Oberfläche anhaftenden Mischgutstaub sowie das Entfernen von an der Innenwand des Mischkopfes angebackenem Mischgut. Zusätzlich sind die Werkzeuge zu reinigen. Zum Reinigen des Mischkopfes werden die Werkzeuge demontiert und manuell einer Flüssigkeitsreinigung unterzogen. Die Innenwand des Mischkopfes wird ebenfalls einer Flüssigkeitsreinigung unterzogen, und zwar oftmals unter Verwendung von Flüssigkeitsstrahlgeräten. Die Reinigung wird manuell durchgeführt. Da die Reinigung sehr sorgfältig durchgeführt werden muss, dauert der Reinigungsprozess entsprechend lange. Bei einem Mischen von Schüttgut, was mit derartigen industriellen Mischmaschinen die Regel sein dürfte, ist im Anschluss an den Reinigungsvorgang darauf zu achten, dass die Werkzeuge und die Innenwand des Reinigungscontainers vollständig abgetrocknet sind, damit keinerlei Reinigungsflüssigkeitströpfchen in das anschließend zu mischende Mischgut gelangen. In aller Regel erfolgt das Trocknen an Umgebungsluft, was neben dem eigentlichen Reinigungsprozess zusätzlich eine entsprechende Stillstandszeit der Mischmaschine zufolge hat.
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Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit der der Reinigungsprozess eines solchen Mischkopfes vereinfacht und insbesondere auch automatisiert vorgenommen werden kann. Zudem wäre es wünschenswert, wenn die Stillstandszeit einer solchen Mischmaschine aufgrund einer Mischkopfreinigung verkürzt wäre.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Reinigungscontainer zum Reinigen des an ein Mischbehältnis anschließbaren Mischkopfes einer industriellen Mischmaschine, welcher Reinigungscontainer ein Reinigungsbehältnis mit einer Öffnung und mit Anschlussmittel zum Anschließen desselben anstelle eines Mischbehältnisses an den Mischkopf einer industriellen Mischmaschine umfasst und das Reinigungsbehältnis ausgelegt ist, zusammen mit dem Mischkopf, wenn mit seiner Öffnung zu diesem weisend an diesen angeschlossen, einen geschlossenen Reinigungsbehälter zu bilden, in dem ein Schleuderrad einer Schleuderstrahleinrichtung zum Schleuderstrahlen der inneren Oberfläche des Mischkopfes mit einer zu der inneren Oberfläche des Mischkopfes gerichteten Wurfrichtung angeordnet ist.
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Mit einem solchen Reinigungscontainer ist es möglich, die mit Mischgut in Kontakt kommende Innenwand eines Mischkopfes in einem geschlossenen Reinigungsbehältnis zu reinigen. Zu diesem Zweck hat der Reinigungscontainer ein Reinigungsbehältnis, welches eine Öffnung und Anschlussmittel wie ein Mischbehältnis zum Anschließen an den Mischkopf aufweist. Vorteilhaft an einer Reinigung der Innenwand des Mischkopfes in einem geschlossenen Behältnis ist, dass dieses sodann in einen geschlossenen Raum - einen Reinigungsbehälter - passiert und nicht zusätzliche Ablaufeinrichtungen für Flüssigkeiten oder andere Abdeckungen zur Vermeidung einer Verschmutzung der Mischkopfumgebung vorgesehen sein müssen. Von Besonderheit ist bei diesem Reinigungscontainer, dass dieser ein Schleuderrad einer Schleuderstrahleinrichtung aufweist und dass eine Reinigung der Innenwand des Mischkopfes durch Schleuderstrahlen und damit trocken erfolgt. Der Wurffächer des Schleuderrades ist auf die Innenwand des Mischkopfes gerichtet. Typischerweise ist der Wurffächer kleiner als die Innenwand des Mischkopfes. Bei einer solchen Ausgestaltung ist das Schleuderrad bezüglich der Wurfrichtung des Strahlmittels einrichtbar, sodass im Zuge einer solchen Einrichtung sukzessive die gesamte innere Oberfläche des Mischkopfes wenigstens einmal in den Bereich des Strahlmittelwurffächers gelangt. Auf diese Weise wird an der inneren Oberfläche des Mischkopfes anhaftendes Mischgut durch Strahlen abgetragen. Das Reinigen des Mischkopfes erfolgt typischerweise in einer Stellung des Mischkopfes und des daran angeschlossenen Reinigungscontainers, in der sich der Reinigungscontainer zu unterst befindet und seine oberseitige Öffnung zu dem nach unten offenen Mischkopf gerichtet ist. Das Strahlmittel wird in einer solchen Stellung von Mischkopf und Reinigungscontainer durch das Schleuderrad gegen die Schwerkraft auf die innere Oberfläche des Mischkopfes geschleudert. Die von der Oberfläche des Mischkopfes entfernten Mischgutpartikel fallen dann schwerkraftbedingt nach unten und somit aus dem Mischkopf heraus und in den Reinigungscontainer hinein, können darin gesammelt und weggeführt werden.
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Ein besonderer Vorteil in dem Reinigen der inneren Oberfläche eines Mischkopfes durch Strahlen liegt darin begründet, dass eine solche Reinigung trocken vorgenommen wird und daher nicht die Gefahr besteht, dass in einem sich an die Reinigung des Mischkopfes anschließenden Mischvorgang Reinigungsflüssigkeitsreste darin eingetragen werden könnten. Als Strahlmittel wird man ein solches einsetzen, mit dem eine Beschädigung der inneren Oberfläche des Mischkopfes nicht erfolgt. Ein weiterer Vorteil einer solchen Reinigung des Mischkopfes ist auch, dass grundsätzlich das zumindest eine Werkzeug für den Prozess der Reinigung des Mischkopfes auch in diesem verbleiben kann. Dieses mag nicht bei jedwedem aus dem Mischkopf zu entfernenden Mischgutresten zutreffen, jedoch für zahlreiche. In einem solchen Fall hat man bei der Reinigung eines Mischkopfes sodann auch den Aus- und Einbau des zumindest einen Mischwerkzeuges und seine separate Reinigung eingespart.
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Die Schleuderstrahlvorrichtung, deren Schleuderrad innerhalb des Reinigungsbehältnisses des Reinigungscontainers angeordnet ist, verfügt über eine Strahlmittelzuführung, über die das Strahlmittel dem Schleuderrad zugeführt wird. Für die Zwecke des Reinigens des Mischkopfes einer industriellen Mischmaschine wird gemäß einer Ausgestaltung ein unter Umgebungsbedingungen nicht beständiges Strahlmittel eingesetzt. Hierbei handelt es sich typischerweise um Trockeneispartikel, beispielsweise in Pelletform. Das Reinigen der inneren Oberfläche des Mischkopfes einschließlich seiner Werkzeuge durch Trockeneistrahlen in dem geschlossenen Reinigungsbehälter hat etliche Vorteile. Aufgrund der nur geringen Mohs'schen Härte von Trockeneispartikeln (Härte 2 nach Mohs) ist eine Beschädigung der inneren Oberfläche des Mischkopfes und/oder des oder der darin befindlichen Werkzeuge ausgeschlossen. Dennoch ist die Reinigungswirkung in Bezug auf an der inneren Oberfläche des Mischkopfes bzw. seinem zumindest einen Werkzeug anhaftendes Mischgut, bei dem es sich beispielsweise um Kunststoffcompound handeln kann, besonders wirkungsvoll. Das an der inneren Oberfläche des Mischkopfes anhaftende Mischgut wird bei einem Trockeneisstrahlen weniger durch die kinetische Energie entfernt als vielmehr durch die durch den Trockeneisbeschuss bewirkte Versprödung und ein damit einhergehendes Abplatzen von an der inneren Oberfläche des Mischkopfes. Beim Aufprall der Trockeneispartikel auf die verschmutzte innere Oberfläche des Mischkopfes sublimieren diese, was zu einer sofortigen Versprödung des anhaftenden Mischgutes führt. Zugleich vergrößert sich das Volumen auf der inneren Oberfläche des Mischkopfes auftreffender Trockeneispartikel um das 700- bis 800-fache des Volumens der Partikel bzw. Pellets. Dieses erfolgt quasi schlagartig, sodass durch diese plötzliche Volumenvergrößerung versprödete, und insbesondere dann nur noch lose an der Innenwand des Mischkopfes anhaftende Mischgutreste abgelöst und weggeführt werden. Bei einer solchen Ausgestaltung ist es zweckmäßig, wenn an den Reinigungscontainer bzw. sein Reinigungsbehältnis eine Absaugung angeschlossen ist, durch die das bei der Sublimation entstehende Gas (CO2) zusammen mit den von der Innenwand des Mischkopfes und/oder dem oder den Werkzeugen entfernten Mischgut aus dem Reinigungsbehälter abgeführt werden. Der aufgrund der Sublimation in dem aus Mischkopf und Reinigungscontainer gebildeten Reinigungsbehälter entstehende Druck unterstützt das Austreiben des Gases, welches die von der inneren Oberfläche des Mischkopfes abgelösten Partikeln mitführt, aus dem Reinigungsbehälter heraus. Die Absaugung kann zur Unterstützung dieses Prozesses mit einer Saugpumpe ausgestattet sein. Das aus dem Reinigungsbehälter abgezogene Gas-Mischgutpartikel-Gemisch kann beispielsweise in einem Windsichter gereinigt werden, wobei das aus dem Mischkopf entfernte Mischgut wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden kann. Gleiches gilt für das abgezogene Gas - CO2 -, aus dem wiederum Trockeneispartikel, beispielsweise in Pelletform, hergestellt werden können.
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An den Reinigungscontainer bzw. sein Reinigungsbehältnis kann eine Spülleitung angeschlossen sein, über die ein gasförmiges Spülfluid, beispielsweise Luft, nach Abschluss des Reinigungsvorganges zum Spülen des Inneren des Reinigungsbehälters zum Entfernen von darin unter Umständen noch befindlichen Mischgutstaubes eingeleitet wird.
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Vorteilhaft ist bei Reinigung eines Mischkopfes einer industriellen Mischmaschine mit einem Reinigungscontainer, wie vorbeschrieben, vor allem auch, dass ein solches Reinigen automatisiert vorgenommen werden kann. Auch das Anschließen des Reinigungscontainers an den Mischbehälter kann selbsttätig und damit automatisiert vorgenommen werden kann. Der Reinigungscontainer ist in einem solchen Fall typischerweise gelenkig an das Gestell der Mischmaschine angeschlossen und wird bei einem Wechsel von zu mischendem Mischgut zum Durchführen des Reinigungsprozesses an den Mischkopf angeschlossen und nach Beendigen des Reinigungsprozesses von diesem wieder entfernt, sodass dann unverzüglich der nächste Mischcontainer an den Mischkopf zum Durchführen eines weiteren Mischvorganges angeschlossen werden kann. Es versteht sich, dass mit einem solchen Reinigungscontainer die zum Reinigen des Mischkopfes notwendigen Stillstandszeiten der Mischmaschine erheblich reduziert sind.
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Durchaus möglich ist für den Prozess des Reinigens eines Mischkopfes auch, wenn entweder nacheinander oder zusammen mit Trockeneis als Strahlmittel ein für die Entfernung von an der Innenwand des Mischkopfes und/oder den Werkzeugen anhaftendem Mischgut geeignetes beständiges Strahlmittel eingesetzt wird. Dieses kann auch dergestalt vorgesehen sein, dass in einem ersten Strahlschritt ein beständiges Strahlmittel und in einem zweiten Strahlschritt das Strahlen mit Trockeneis und somit mit einem nichtbeständigen Strahlmittel durchgeführt wird.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1: eine schematisierte, perspektivische Ansicht einer industriellen Mischmaschine mit einem an den Mischkopf angeschlossenen, ein Mischgut enthaltenden Behälter in der Mischstellung des Mischkopfes,
- 2: in einer schematisierten Längsschnittdarstellung den Mischkopf in seiner Andockstellung zusammen mit einem Reinigungscontainer vor dem Andocken an den Mischkopf und
- 3: eine schematisierte Darstellung entsprechend derjenigen der 2 mit dem an den Mischkopf angedockten Reinigungscontainer während des Prozesses des Durchführens einer Reinigung der Innenseite des Mischkopfes.
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Eine Mischmaschine 1 für industrielle Zwecke verfügt über ein Gestell 2, an dem schwenkbar ein Mischkopf 3 gelagert ist. Die Schwenkachse des Mischkopfes 3 ist mit dem Bezugszeichen S kenntlich gemacht. Über einen Antrieb 4 ist der Mischkopf 3 um seine Schwenkachse zumindest um 180° verschwenkbar. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel dient die Schwenkbarkeit des Mischkopfes 3 dem Zweck, dass in seiner gegenüber der Darstellung in 1 um 180° gedrehten Stellung ein Mischgutcontainer 5 an den Mischkopf angeschlossen werden kann, um nach Anschluss desselben an den Mischkopf 3 dann die aus dem Mischgutcontainer 5 und Mischkopf 3 gebildete Einheit in die in 1 gezeigte Mischstellung des Mischkopfes 3 verschwenken zu können. Bei dem Vorgang des Mischens kann, wenn gewünscht, die vorbeschriebene Einheit um die Schwenkachse S pendelnd geschwenkt werden. Zum Anschließen des Mischgutcontainers 5 an den Mischkopf 3 verfügt der Mischkopf 3 über einen radial nach außen abragenden umlaufenden Verbindungsflansch. Der Mischcontainer 5 verfügt über einen komplementären Verbindungsflansch. Beide Flansche werden unter Zwischenschaltung einer Dichtung zum Herstellen der Einheit aus Mischkopf 3 und Mischcontainer 5 durch an sich bekannte Mittel zusammengehalten, beispielsweise mittels eines Kolben-Zylinder-Aktors.
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In dem Mischkopf 3 des dargestellten Ausführungsbeispiels sind zwei Mischwerkzeuge angeordnet, die jeweils durch einen Elektromotor angetrieben sind. Ein erster Elektromotor 6 dient zum Antreiben eines ersten Mischwerkzeuges, ein zweiter Elektromotor 7 dient zum Antreiben des zweiten Mischwerkzeuges.
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Für die Zwecke der Beschreibung der Erfindung ist die Anzahl der in dem Mischkopf 3 angetriebenen Mischwerkzeuge jedoch ohne Relevanz.
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Nach Vollenden des Mischvorganges wird die aus dem Mischcontainer und dem Mischkopf 3 bestehende Einheit wieder in ihre Ausgangsstellung zurückverschwenkt, in der der Mischcontainer 5 mit dem gemischten Mischgut bodenseitig aufsteht und von dem Mischkopf 3 getrennt und weggefahren werden kann.
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2 zeigt in einer vereinfachten Darstellung den Mischkopf 3 der Mischmaschine 1 mit lediglich einem seiner Mischwerkzeuge, welches in der 2 nur schematisiert wiedergegeben ist. Das Mischwerkzeug ist in der 2 mit dem Bezugszeichen 8 kenntlich gemacht. In der in 2 gezeigten Stellung befindet sich der Mischkopf 3 in seiner Andockstellung, damit an diesen ein Mischcontainer 5 angeschlossen werden kann. Soll mit dem Mischkopf 3 nach dem Mischen eines ersten Mischgutes in einem nachfolgenden Mischvorgang ein anderes Mischgut gemischt werden, ist es erforderlich, den Mischkopf 3 von darin verbliebenen Resten des zuvor darin gemischten Mischgutes zu befreien. Diese können als Staubpartikel an der inneren Oberfläche des Mischkopfes 3 anhaften. Zum Teil können auch an der Innenwand 9 Mischgutanbackungen vorliegen. Zum Reinigen des Mischkopfes 3 dient ein Reinigungscontainer 10. Der Reinigungscontainer 10 umfasst ein Reinigungsbehältnis 11, welches bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine ähnliche Form aufweist, wie ein Mischcontainer 5. Somit verfügt der Reinigungscontainer 10 über eine oberseitige Öffnung, deren Geometrie der unterseitigen Öffnung des Mischkopfes 3 entspricht. An die Außenseite ist ein Verbindungsflansch angebracht. Der Reinigungscontainer 10 des dargestellten Ausführungsbeispiels ist in nicht näher dargestellter Weise an dem Gestell 2 der Mischmaschine 1 angeordnet und kann in seine zum Anschließen an den Mischkopf 3 in 2 gezeigte Andockstellung mittels eines Schwenkaktors gebracht werden. Innerhalb des Reinigungsbehältnisses 11 des Reinigungscontainers 10 ist ein Schleuderrad 12 einer im Übrigen nicht näher dargestellten Schleuderstrahleinrichtung angeordnet. Das Schleuderrad 12 ist, wie in 2 durch die Pfeile angedeutet, in vertikaler Richtung sowie um die Schwenkachse 13 verstellbar. Das Schleuderrad 12 ist ebenfalls um eine orthogonal zur Schwenkachse 13 verlaufende Schwenkachse 13.1 verschwenkbar. Das Schleuderrad 12 dient zum Schleuderstrahlen der Innenseite des Mischkopfes 3. Die Zuführung des Strahlmittels ist der Einfachheit halber in 2 nicht dargestellt. Die Strahlmittelzuführeinrichtung kann innerhalb des Reinigungsbehältnisses 11 sein. Durch die Einrichtbarkeit des Schleuderrades 12, insbesondere seine Verschwenkbarkeit um die Schwenkachse 13, kann der zu der Innenseite des Mischkopfes 3 gerichtete Wurffächer über die gesamte innere Oberfläche des Mischkopfes 3 verschwenkt werden, sodass sukzessive die gesamte Oberfläche reinigungsgestrahlt werden kann.
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Durch die vertikale Einrichtbarkeit des Schleuderrades 12 kann die Öffnungsweite des Wurffächers des Strahlmittels eingerichtet werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird als Strahlmittel zum Reinigen der inneren Oberfläche des Mischkopfes 3 einschließlich seines Werkzeuges 8 ein nicht beständiges Strahlmittel, und zwar in Form von Trockeneispellets, verwendet.
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Gereinigt wird die innere Oberfläche des Mischkopfes 3, wenn der Reinigungscontainer 10 an dem Mischkopf 3, wie in 3 dargestellt, angeschlossen ist. Dann ist durch den Mischkopf 3 und den Reinigungscontainer 10 ein geschlossener Reinigungsbehälter bereitgestellt. 3 zeigt schematisiert den auf die Innenwand 9 des Mischkopfes 3 gerichteten Wurffächer 14 aus Trockeneispellets, herausgeschleudert von dem Schleuderrad 12. Das Schleuderrad 12 wird während des Reinigungsvorganges um seine Schwenkachse 13 sukzessive verschwenkt, damit die gesamte innere Oberfläche des Mischkopfes in dem Bereich des Wurfstrahles 14 gelangt. Dabei erfolgt eine Verschwenkung gleichermaßen um beide Schwenkachsen 13, 13.1. Durch das Trockeneisstrahlen wird zugleich das Mischwerkzeug 8 von daran anhaftendem Mischgut befreit. Um den Reinigungsprozess des Mischwerkzeuges 8 zu unterstützen, ist dieses in nicht näher dargestellter Art und Weise axial verstellbar, um mit seiner zu der Innenwand 9 weisenden Rückseite einen größeren Abstand zu der Innenwand 9 einnehmen zu können. In einer solchen Stellung ist der Reinigungseffekt besser. Zum Unterstützen des Reinigungsvorganges kann das Mischwerkzeug 8 langsam rotieren, um durch dieses ansonsten unter Umständen bezüglich des Trockeneispartikelbeschusses abgeschattete Innenwandbereiche zugänglich zu machen.
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Durchaus möglich ist das Reinigen der Innenwand 9 des Mischkopfes 3 auch mit einer in Bewegungsrichtung des Wurffächers 14 geneigten Ausrichtung desselben, sodass dieser winkelig auf die Innenwand 9 auftrifft. Diese Maßnahme kann den Ablöseeffekt unterstützen.
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Das Reinigungsbehältnis 11 ist an eine in den Figuren nicht dargestellte Absaugung angeschlossen. Das Absaugrohr, durch das das Mischbehältnis 11 mit der Absaugung verbunden ist, ist mit dem Bezugszeichen 15 kenntlich gemacht. Über das Absaugrohr 15 und die Absaugung wird das durch die Sublimation des Trockeneises an der Innenwand 9 des Mischkopfes 3 entstehende Gas und die im Zuge des Trockeneisstrahlens von der Oberfläche abgenommenen Mischgutreste aus dem Reinigungscontainer 10 abgeführt. Aufgrund der an der Innenwand 9 infolge der Trockeneisbestrahlung stattfindenden Sublimation und der damit einhergehenden extremen Volumenzunahme streicht ein Gasstrom entlang der Innenwand 9 des Mischkopfes 3 in den Reinigungscontainer 10 hinein und zu dem Absaugrohr 15 hin. Abgezogen werden über das Absaugrohr 15 somit das aus dem Trockeneis sublimierte Gas - CO2 - und die mit dem Gasstrom transportierten und von der Oberfläche des Mischkopfes 3 entfernten Mischgutpartikel.
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Ist der Prozess des Trockeneisstrahlens beendet, wird vor dem Abkoppeln des Reinigungscontainers 10 von dem Mischkopf 3 über eine Zuleitung 16 Spülluft in den aus Reinigungscontainer 10 und Mischkopf 3 gebildeten Reinigungsbehälter eingebracht und über die Absaugung abgezogen. Hierbei kann es sich beispielsweise um erwärmte Luft handeln, um unter Umständen in dem Reinigungsbehälter vorhandene kondensierte Feuchtigkeit zu entfernen. Auf diese Weise werden unter Umständen noch vorhandene Reinigungsreste aus dem Mischkopf 3 und dem Reinigungscontainer 10 entfernt. Anschließend wird der Reinigungscontainer 10 von dem Mischkopf 3 getrennt und wieder in seine Nicht-Benutzungs-Stellung am Gestell 2 der Mischmaschine 1 verschwenkt. Dann kann an dem Mischkopf 3 unverzüglich der nächste Mischcontainer mit darin befindlichem Mischgut angeschlossen und zum Zwecke einer Mischung des Mischgutes benutzt werden.
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In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem Reinigungscontainer 10 ein Schleuderrad 12 angeordnet. Durchaus möglich ist auch eine Ausgestaltung, bei der in dem Reinigungscontainer mehrere Schleuderräder an unterschiedlichen Positionen darin angeordnet sind. Diese sind gemäß einer Ausgestaltung an eine gemeinsame Schleudermittelzuführung angeschlossen.
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Die Antriebswelle des Werkzeuges 8 ist über eine in den Figuren nicht dargestellte Wellenabdichtung in das Innere des Mischkopfes 3 hineingeführt. In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, die Wellenabdichtung zu temperieren, damit diese bei einem Reinigen des Mischkopfes mit Trockeneis nicht versprödet und beschädigt oder gar zerstört werden kann. Bei einem solchen Temperieren wird die Wellenabdichtung auf einer entsprechenden Temperatur gehalten, beispielsweise auf einer Temperatur oberhalb von 10°C.
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Die Erfindung ist anhand der Figuren im Rahmen eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungen, die Erfindung umsetzen zu können, ohne dass dieses im Einzelnen ausgeführt werden müsste.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mischmaschine
- 2
- Gestell
- 3
- Mischkopf
- 4
- Antrieb
- 5
- Mischgutcontainer
- 6
- Elektromotor
- 7
- Elektromotor
- 8
- Mischwerkzeug
- 9
- Innenwand
- 10
- Reinigungscontainer
- 11
- Reinigungsbehältnis
- 12
- Schleuderrad
- 13, 13.1
- Schwenkachse
- 14
- Wurffächer
- 15
- Absaugrohr
- 16
- Zuleitung
- S
- Schwenkachse