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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leitungssytem für SCR-Anwendungen, umfassend einen Anschlussverbinder mit einem Anschlusskanal, an dem an einem Kanalende über einen Anschlussabschnitt eine Fluidleitung angeschlossen ist, die mit einem Tank oder mit einer Drucklufteinheit alternativ verbunden ist, wobei der Tank mit einer Harnstofflösung befüllt ist, und der Anschlussverbinder am anderen Ende des Durchgangskanals über ein Anschlussstück und einen Steckverbinder mit einer Dosiereinheit zum Einspritzen der Harnstofflösung verbindbar ist.
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Die maximale Harnstoff-Temperatur in Leitungssystemen für SCR-Anwendungen ist aufgrund chemischer Zersetzungsprozesse beschränkt. Üblicherweise wird eine maximale Temperatur von +80 °C bis +100 °C vorgegeben. Gleichzeitig haben sich die Umgebungstemperaturen von SCR-Leitungen im Fahrzeug deutlich erhöht, da der Ort der Harnstoff-Dosierung immer näher an den Motor herangeführt wurde. Äußerlich aufgebrachte Hitzeschutzmaßnahmen sind nur teilweise anwendbar (zum Beispiel gegen Strahlungswärme). Bei dauerhaft erhöhten Umgebungstemperaturen sind auch die Hitzeschutzvorrichtungen irgendwann durchgewärmt, so dass sich die Harnstofflösung aufheizt. Die Tatsache, dass der Harnstoff-Volumenstrom im Leitungssystem sehr klein ist, begünstigt die Erwärmung der Harnstofflösung zusätzlich.
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Des Weiteren sind SCR-Dosiersysteme bekannt, die die SCR-Leitung nach Beendigung des Dosierbetriebs mittels Druckluft in Richtung eines Abgasrohres des Fahrzeugs leer blasen. Dadurch gelangt bei jedem Entleerungsvorgang eine gewisse Menge von Harnstoff in das Abgasrohr. Da der Motor des Kraftfahrzeugs zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschaltet ist, kann die Harnstofflösung im Abgasrohr nicht mehr verwendet werden und lagert sich dort ab.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Nachteile der bekannten SCR-Leitungssysteme, wie vorstehend erläutert, zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass an den Anschlusskanal eine zweite Fluidleitung über einen Anschlussabschnitt angeschlossen ist, die mit dem Tank ebenfalls verbunden ist. Dadurch wird erfindungsgemäß ein Zwei-Rohr-System gebildet, das einen erhöhten Harnstoff-Volumenstrom bewirkt. Die Pumpe, die zum Beispiel im Tank integriert ist, fördert demnach mehr Harnstofflösung, als für die Einspritzung zur Schadstoffkonvertierung benötigt wird. Durch diese Erhöhung des Volumenstroms wird die Verweilzeit der Harnstofflösung im Leitungssystem verkürzt, wodurch sich die Erwärmung reduziert. Außerdem bewirkt ein erhöhter Volumenstrom eine Innenkühlung des Anschlussverbinders und dessen Einzelteile, wie zum Beispiel der darin enthaltenen Dichtungsringe.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es zweckmäßig sein, dass in dem Anschlusskanal des Anschlussverbinders ein Ventilkörper eines im Anschlussstück integrierten Ventils zwischen zwei Stellungen des Ventilkörpers bewegbar bzw. verschiebbar geführt ist, wobei in einer ersten Stellung des Ventilkörpers die in dem Tank befindliche Harnstofflösung durch den Ventilkörper hindurch in das Anschlussstück zur Weiterleitung in die Dosiereinheit eingeleitet wird, und die zweite Fluidleitung verschlossen ist, und in einer zweiten Ventilkörperstellung die erste Fluidleitung und die zweite Fluidleitung über den Ventilkörper für eine Zirkulation der Harnstofflösung verbunden sind, und keine Einleitung der Harnstofflösung in die Dosiereinheit über den Ventilkörper erfolgt. Die Verschiebbarkeit des Ventilkörpers kann translatorisch und/oder rotatorisch erfolgen. Somit kann mittels des Ventilkörpers die Strömungsrichtung der Harnstofflösung gezielt beeinflusst werden. Die Betätigung des Ventilkörpers erfolgt optionalerweise über einen Elektromagneten, der von außen durch das Anschlussstück hindurch auf den Ventilkörper wirkt. Hierdurch ist eine Betätigung des Ventilkörpers ohne Öffnung des fluidischen Kreislaufs möglich. Der Ventilkörper kann zum Beispiel als Zylinder ausgeführt sein, der unterschiedliche, über den Umfang verteilte, Nuten und Kanäle und/oder aber Bohrungen aufweist. Durch die Verdrehung des Ventilkörpers oder aber insbesondere über unterschiedliche translatorische Schaltstellungen kann somit die Strömungsrichtung verändert werden. Hierdurch kann der Harnstoff-Durchlauf ein- oder ausgeschaltet werden, um auf jeden Betriebszustand optimal reagieren zu können. Das derart ausgestaltete erfindungsgemäße Leitungssystem kann nicht nur die Strömungsrichtung von der Harnstofflösung verändern, sondern auch die von außen über die erste Fluidleitung zugeführte Druckluft, die zum Beispiel ein Leerblasen der ersten Fluidleitung, der SCR-Leitung, über die zweite Fluidleitung in den Tank ermöglicht.
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Weiterhin kann es ebenfalls zweckmäßig sein, dass in den Anschlusskanal des Anschlussverbinders, in dem der Ventilkörper zwischen zwei Ventilkörperstellungen verstellbar geführt ist, in einer ersten Ventilkörperstellung sowohl die im Tank befindliche Harnstofflösung über die erste Fluidleitung durch den Ventilkörper hindurch in die Dosiereinheit eingeleitet wird, als auch eine Zirkulation der Harnstofflösung durch den Ventilkörper hindurch über die zweite Fluidleitung zurück in den Tank vorhanden ist, und in einer zweiten Ventilkörperstellung ausschließlich eine Zirkulation von der ersten Fluidleitung durch den Ventilkörper hindurch über die zweite Fluidleitung zurück in den Tank erfolgt.
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Zweckmäßigerweise ist innerhalb des Leitungskanals des Anschlussverbinders zum Tank, der im Wesentlichen durch die zweite Fluidleitung gebildet wird, die die Harnstofflösung zum Tank rückführt, eine Drosselblende eingebaut, damit innerhalb des Anschlusskanals des Anschlussverbinders genügend Druck für die Einspritzung in die Dosiereinrichtung über das Anschlussstück aufgebaut wird.
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Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, drei Schaltstellungen des Ventilkörpers vorzusehen, wobei die dritte Schaltstellung dann durch eine Rotation zweckmäßigerweise erfolgt, bei einer derartigen Ausgestaltung wären dann drei Funktionen möglich, nämlich das Eindosieren plus der Zirkulation, nur die Zirkulation und eine Schaltstellung, in dem das Leitungssystem komplett verschlossen ist, also kein Eindosieren und keine Zirkulation erfolgen kann.
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Bei dem erfindungsgemäß vorteilhafterweise verwendeten elektromagnetischen Ventil befindet sich der Aktuator außerhalb des fluidischen Bereiches, zum Beispiel kann er auf den Anschlussverbinder außen aufgeclipst sein. Dadurch ist der fluidische Bereich unangetastet, was die Gefahr von Leckagen verringert. Zudem müssen keine aufwändigen Abdichtungsmaßnahmen für bewegliche Teile des Anschlussverbinders vorgesehen werden. Vorteilhafterweise ist der Ventilkörper gegen ein Verdrehen oder Verrutschen innerhalb des Fluidverbinders gesichert, so dass die Strömungskanäle innerhalb des Ventilkörpers unter allen Betriebszuständen deckungsgleich mit den Durchgangsbohrungen der Anschlussabschnitte für die Fluidleitungen in jeder Schaltstellung stehen. Dies kann zum Beispiel durch eine Nut-Federverbindung zwischen dem Ventilkörper und dem Gehäuse des Anschlussverbinders realisiert werden, so dass der Ventilkörper translatorisch in Richtung seiner Längsachse freibeweglich ist, jedoch rotatorisch blockiert ist.
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Als Werkstoff für den Ventilkörper muss ein gegen Harnstoff resistentes Material zweckmäßigerweise verwendet werden. Hierbei ist es weiterhin erfindungsgemäß von Vorteil, wenn zumindest der innere Teil des Ventilkörpers aus einem ferromagnetischen Werkstoff besteht, der mit einem Elektromagnet als Betätigungselement benutzt werden kann. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn der Ventilkörper auf seiner Außenfläche zur Erzielung von guten Gleiteigenschaften und einer Medienbeständigkeit mit einem geeigneten Werkstoff beschichtet ist.
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Mittels des erfindungsgemäßen Leitungssystems kann eine Absenkung der Medientemperatur im Leitungssystem bewirkt werden, wobei die folgenden Vorteile erreicht werden:
- - Kühlung des Anschlussverbinders sowie dessen Bauteile und Schutz vor Überhitzung und beschleunigter Materialalterung,
- - gezieltes, von außen steuerbares Entleeren des Leitungssystems nach dem Ausschalten des Motors sowie Entleerung der Restmenge aus dem Leitungssystem zurück in den Tank, so dass eine Entleerung in das Abgasrohr entfallen kann.
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Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf einen Anschlussverbinder zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Leitungssystem. wie insbesondere in den Ansprüchen 4 bis 20 beansprucht ist.
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Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Leitungssystems,
- 2, 3, 3a,
4, 4a, 5, 5a,
6, 6a Längsschnitte verschiedener Ausführungsformen durch ein erfindungsgemäßes Leitungssystem bzw. eines darin befindlichen erfindungsgemäßen Anschlussverbinders,
- 5b einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie V-V in 3 und 5.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Zu der anschließenden Beschreibung wird ausdrücklich beansprucht, dass die Erfindung nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal des Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit anderen Merkmalen sowie auch unabhängig von den Merkmalskombinationen und Rückbeziehungen der Ansprüche eine erfinderische Bedeutung in Verbindung mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 haben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leitungssystem für SCR-Anwendungen, siehe 1 und 2, umfassend einen Anschlussverbinder 1 mit einem Anschlusskanal 2, an dem an einem Kanalende über einen Anschlussabschnitt 3 eine erste Fluidleitung 4 angeschlossen ist, die an einem Tank 5 und mit einer Drucklufteinheit 6 alternativ über ein Umschaltventil 5a angeschlossen ist, wobei der Tank 5 mit einer Harnstofflösung befüllt ist, und der Anschlussverbinder 1 am anderen Ende des Anschlusskanals 2 über ein Anschlussstück 7 und über einen Steckverbinder 8 mit einer Dosiereinheit 8a zum Einspritzen der Harnstofflösung in ein Abgasrohr 8b verbindbar ist. Weiterhin ist vorgesehen, dass an den Anschlusskanal 2 eine zweite Fluidleitung 9, die insbesondere als Rückleitung dient, über einen Anschlussabschnitt 10 verbunden ist. Hierbei ist insbesondere der Durchflussquerschnitt des Anschlussabschnittes 10 zumindest abschnittsweise kleiner als der Durchflussquerschnitt des Anschlussabschnittes 3 für die erste Fluidleitung 4. Eine derartige Verengung des Durchflussquerschnittes des Anschlussabschnittes 10 für die zweite Fluidleitung 9 ist insbesondere als eine Drosselstelle 11 ausgebildet, die beispielsweise als separates Bauteil in den Anschlussabschnitt 10 eingesetzt sein kann.
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Der Anschlussverbinder 1 weist einen als Kunststoffformteil ausgebildeten Verbinderkörper 12 auf, der den im Inneren verlaufenden Anschlusskanal 2 umfasst, sowie den Anschlussabschnitt 3 für die erste Fluidleitung 4, sowie das Anschlussstück 7 für den Steckverbinder 8 und den Anschlussabschnitt 10 für die zweite Fluidleitung 9. Der Anschlusskanal 2 ist an dem dem Anschlussstück 7 gegenüberliegenden inneren Ende verschlossen. Der Verbinderkörper 12 kann vorzugsweise elektrisch beheizbar sein, wozu auf seinem Umfang beispielsweise ein spiralförmig gewickelter Heizdraht angeordnet sein kann, der z. B. durch am Verbinderkörper 12 ausgebildete Rillen 12a in seinem Windungsverlauf geführt ist. Diese Rillen können beispielsweise durch benachbarte Fortsätze 12b gebildet sein.
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Die Anschlussabschnitte 3 und 10 sind vorteilhafterweise mit Durchgangsöffnungen 15 versehen, in die die Fluidleitungen 4 und 9 eingesteckt werden, so dass es sich hierbei um eine muffenartige Ausbildung der Anschlussabschnitte 3 und 10 handelt. Die Befestigung der Fluidleitungen 4 und 9 kann beispielsweise innerhalb der Durchgangsöffnungen 15 durch eine stoffschlüssige Verbindung beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen, insbesondere Laserverschweißen, erfolgen.
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Bei den Fluidleitungen 4 und 9 handelt es sich zweckmäßigerweise um Kunststoffleitungen mit einem inneren Durchgangskanal 4a, 9a, die an ihrem Außenumfang ebenfalls mit elektrischen Heizelementen, insbesondere Heizdrähten, versehen sein können.
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Zweckmäßigerweise ist in einer Aufnahmeöffnung 7a des Anschlussstücks 7 ein Verbindungskörper 17 eingesteckt, in dem ein Steckerzapfen 19 im eingesteckten Zustand mittels Haltemitteln 20 fixiert ist, und durch eine Betätigung insbesondere Spreizung der Haltemittel 20 kann der Steckerzapfen 19 aus dem Verbindungskörper 17 herausgezogen werden.
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Die in 2 dargestellte Ausbildung des erfindungsgemäßen Leitungssystems ist dazu geeignet, dass die im Tank 5 befindliche Harnstofflösung durch die erste Fluidleitung 4 über den Anschlusskanal 2 in das Anschlussstück 7 und zu der Dosiereinheit 8a und gleichzeitig über die zweite Fluidleitung 9 zurück in den Tank 5 fließen kann. Somit ist einerseits eine Zirkulation der Harnstofflösung möglich und andererseits ein gleichzeitiges Eindüsen der Harnstofflösung mittels der Dosiereinheit 8a.
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Durch die Zirkulation der Harnstofflösung kann beispielsweise ein Kühleffekt erreicht werden. Wird die erste Fluidleitung 4 vom Tank 5 getrennt, und eine Verbindung zur Drucklufteinheit 6 hergestellt, kann ein Ausblasen der im System befindlichen Harnstofflösung über die Dosiereinheit 8a erfolgen und andererseits auch ein Entleerung der in der zweiten Fluidleitung 9 befindlichen Harnstofflösung in den Tank 5.
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In den 3 und 3a ist eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Leitungssystems dargestellt. Hierbei sind gleiche Teile wie in 2 mit denselben Bezugsziffern gekennzeichnet. Bei der dargestellten Ausführungsform des Leitungssystems ist in dem Anschlusskanal 2 des Anschlussverbinders 1 in dessen Verbinderkörper 12 ein Ventilkörper 21 eines im Anschlussverbinder 1 integrierten Ventils zwischen zwei Stellungen des Ventilkörpers 21 verschiebbar geführt. In einer ersten Stellung des Ventilkörpers 21, siehe 3, wird die in dem Tank 5 befindliche Harnstofflösung durch den Ventilkörper 21 hindurch in das Anschlussstück 7 zur Weiterleitung in die Dosiereinheit befördert, wobei die zweite Fluidleitung 9 verschlossen ist und in einer zweiten Ventilkörperstellung des Ventilkörpers 21, siehe 3a, ist die erste Fluidleitung 4 und die zweite Fluidleitung 9 über den Ventilkörper 21 für eine Zirkulation der Harnstofflösung miteinander verbunden, und es erfolgt keine Einleitung der Harnstofflösung in die Dosiereinheit 8a über den Ventilkörper 21. Der vorzugsweise zylindrische Ventilkolben 21 ist in dem Anschlusskanal 2 in Längsrichtung des Anschlusskanals 2 zwischen den zwei Ventilkörperstellungen translatorisch verschiebbar geführt, und zwar von der ersten dem Anschlussstück 7 nahen Stellung und in die zweite, dem Anschlussstück 7 ferne Stellung und umgekehrt. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei dem Ventilkörper 21 um einen Bestandteil eines elektromagnetischen Ventils, wobei der Ventilkörper 21 gegen eine im Anschlusskanal 2 angeordnete Druckfeder 21a in die vom Anschlussstück 7 entfernte Stellung verschoben werden kann, und aus dieser Stellung wird er durch die Kraft der komprimierten Druckfeder 21a zurück bewegt in die dem Anschlussstück 7 nahe Stellung. Vorteilhafterweise ist der Ventilkörper 21 in dem Verbinderkörper 12 über eine Nut/Feder-Verbindung 22 gegen eine Verdrehung gesichert, siehe 5b.
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Hierbei kann es zweckmäßig sein, wenn im Ventilkörper 21 eine in Längsrichtung des Ventilkörpers 21 verlaufende, an ihrem Ende verschlossene Längsbohrung 23 ausgebildet ist sowie zwei Querbohrungen 24, 25, die derart angeordnet sind, dass sie in Längsrichtung gesehen am Ventilkörper 21 hintereinander angeordnet sind und einerseits in der Längsbohrung 23 enden und andererseits am äußeren Umfang des Ventilkörpers 21. Der Verschluss der Längsbohrung 23 erfolgt an einem Ende zum Beispiel durch eine Verschlussplatte 14 oder dergleichen.
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Zweckmäßigerweise ist zwischen den beiden Querbohrungen 24, 25 am Umfang des Ventilkörpers 21 eine Umfangsdichtung 26 angeordnet. Im Ventilkörper 21 ist eine durch diesen hindurch in Längsrichtung verlaufende Verbindungsbohrung 27 vorgesehen. Hierbei sind die beiden Querbohrungen 24, 25 in dem Ventilkörper 21 derart angeordnet, dass in der zweiten Ventilkörperstellung ihre Austrittsöffnungen am Umfang des Ventilkörpers 21 jeweils mit der Durchgangsöffnung 15 einer der Anschlussabschnitte 3, 10 der beiden Fluidleitungen 4, 9 verbunden ist. In der ersten Ventilkörperstellung sind die Querbohrungen 24, 25 verschlossen, und die Durchgangsöffnung 15 des mit dem Tank 5 verbundenen Anschlussabschnittes 3 mündet in einem zwischen dem Ventilkörper 21 an seinem von dem Anschlussstück für die Dosiereinheit entfernten Ende und der gegenüberliegenden Wandung des Verbinderkörpers 12 ausgebildeten Hohlraum 29, in dem auch die Verbindungsbohrung 27 endet.
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Gemäß 4, 4a kann eine alternative Ausführungsform darin bestehen, wobei gleiche Teile wie in 2, 3, 3a mit denselben Bezugsziffern versehen sind, dass an Stelle der beiden Querbohrungen 24, 25 am Umfang des Ventilkörpers 21 eine Umfangsnut 30 ausgebildet ist, die eine derartige Länge aufweist, dass die beiden Durchgangsöffnungen 15 der Anschlussabschnitte 3, 10 für die Fluidleitungen 4, 9 in der angehobenen zweiten Stellung des Ventilkörpers 21 darin enden, so dass eine Zirkulation zwischen den beiden Fluidleitungen 4, 9 erfolgt, und eine Fluideinleitung zur Dosiereinheit nicht erfolgen kann. Hierbei weist der Ventilkörper 21 ebenfalls die durch ihn hindurch verlaufende Verbindungsbohrung 27 auf, siehe 3, und die Umfangsnut 30 ist derart bemessen, dass in der ersten Ventilkörperstellung die Durchgangsöffnung 15 des Anschlussabschnittes 3 für die erste Fluidleitung 4 in dem Hohlraum 29 endet, siehe 3, 3a, und die Durchgangsöffnung 15 des Anschlussabschnittes 10 für die zweite Fluidleitung 9 in der Umfangsnut 30. Beidseitig der Umfangsnut 30 sind im Ventilkörper 21 vorzugsweise Umfangsdichtungen 13 angeordnet. Diese Ausführung vereinfacht die Herstellung des Ventilkörpers 21 und begünstigt die Kühlwirkung. So ist zum Beispiel keine Nut-Feder-Verbindung erforderlich und eine Drossel ist nicht notwendig.
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Weiterhin kann ein erfindungsgemäßes Leitungssystem in Abänderung der 3, 3a derart ausgebildet sein, siehe 5, 5a, dass in dem Anschlusskanal 2 des Anschlussverbinders 1 der Ventilkörper 21 zwischen den beiden Ventilkörperstellungen derart verstellbar geführt ist, dass in der zweiten Ventilkörperstellung, siehe 5a, sowohl die im Tank 5 befindliche Harnstofflösung durch den Ventilkörper 21 hindurch in die Dosiereinheit 8a eingeleitet wird als auch eine Zirkulation der Harnstofflösung durch den Ventilkörper 21 hindurch über die zweite Fluidleitung 9 zurück in den Tank 5 erfolgt und in der ersten Ventilkörperstellung ausschließlich eine Zirkulation von der ersten Fluidleitung 4 durch den Ventilkörper 21 hindurch über die zweite Fluidleitung 9 zurück in den Tank 5 erfolgt. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn in dem Anschlussverbinder vier Querbohrungen 24, 24a, 25, 25a im Ventilkörper 21, die hintereinander liegen, ausgebildet sind. Diese vier Querbohrungen 24, 24a, 25, 25a sind jeweils einseitig mit der Längsbohrung 23 im Ventilkörper 21 verbunden und andererseits am Umfang des Ventilkörpers 21 endend ausgebildet, wobei insbesondere zwischen der jeweils zweiten und dritten Querbohrung 24a, 25 am Umfang des Ventilkörpers 21 die Umfangsdichtung 26 ausgebildet ist. Hierbei ist die erste und zweite Querbohrung 24, 24a, die jeweils entfernt von dem Anschlussstück 7 liegen, mit der ersten Fluidleitung 4, die vom Tank 5 kommt, und die dritte und vierte Querbohrung 25, 25a mit der zweiten Fluidleitung 9, die zum Tank 5 das Fluid zurückführt, in Abhängigkeit von der Stellung des Ventilkörpers 21 verbindbar. Hierbei ist der Ventilkörper 21 zweckmäßigerweise derart angepasst, dass in der zweiten, vom Anschlussstück 7 für die Dosiereinheit entfernten Stellung des Ventilkörpers 21 die erste Querbohrung 24 mit einem in der Wandung des Verbinderkörpers 12 ausgebildeten nutförmigen, randoffenen Kanal 32 verbunden ist, der sich in Längsrichtung des Hohlraums 29 erstreckt und zum Hohlraum 29 hin geöffnet ist, sowie zwischen der Stirnfläche des Ventilkörpers 21 und der dieser gegenüberliegenden inneren Endfläche des Anschlusskanals 2 verläuft. Der Hohlraum 29 ist über die Verbindungsbohrung 27 im Ventilkörper 21 mit dem Anschlusskanal 2 verbunden, so dass ein Durchfluss über den Ventilkörper 21 von dem Anschlussabschnitt 3 für die erste Fluidleitung 4 bis zum Dosiermodul möglich ist. Die vierte Querbohrung 25a ist mit der Durchgangsbohrung 15b des Anschlussabschnittes 10 für den Anschluss der zweiten Fluidleitung 9 verbunden, und die dritte Querbohrung 25 ist durch die Wandung des Verbinderkörpers 12 verschlossen.
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Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorteilhaft sein, wenn der Ventilkörper 21 derart angepasst ist, dass in der ersten Ventilkörperstellung des Ventilkörpers 21 die erste Querbohrung 24 mit der Durchgangsbohrung 15a des Anschlussabschnittes 3 für die erste Fluidleitung 4 in Verbindung steht, und die dritte Querbohrung 25 im Ventilkörper 21 mit der Durchgangsbohrung 15b des Anschlussabschnittes 10 für den Anschluss der zweiten Fluidleitung 9 verbunden ist, und die übrigen Querbohrungen im Ventilkörper 21 durch die Wandung des Verbinderkörpers 12 verschlossen sind.
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In einer weiteren Ausführung kann es zweckmäßig sein, siehe 6, 6a, wobei gleiche Teile wie in den 3 bis 5 mit denselben Bezugsziffern versehen sind, wenn der Querschnitt der Durchgangsbohrung 15b des Anschlussabschnittes 10 für die zweite Fluidleitung 9 größer ist als der Querschnitt der vierten Querbohrung 25a im Ventilkörper 21, und der Ventilkörper 21 derart angepasst ist, dass in der zweiten Stellung, 6a, des Ventilkörpers 21 seine zweite Querbohrung 24a mit der Durchgangsbohrung 15a des Anschlussabschnittes 3 für die erste Fluidleitung 4 in Verbindung steht, sowie die vierte Querbohrung 25a mit der Durchgangsbohrung 15b der zweiten Fluidleitung 9 über einen Verbindungsspalt 33 mit dem Anschlusskanal 2 im Bereich des Anschlussstücks 7 für das Dosiermodul ausgebildet ist. Hierbei ist es von Vorteil, wenn der Ventilkörper 21 derart angepasst ist, dass in seiner ersten Ventilkörperstellung die erste Querbohrung 24 des Ventilkörpers 21 mit der Durchgangsbohrung 15a des Anschlussabschnittes 3 für die erste Fluidleitung 4 in Verbindung steht, sowie die dritte Querbohrung 25 des Ventilkörpers 21 mit der Durchgangbohrung 15b des Anschlussabschnittes 10 für die zweite Fluidleitung 9.
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Bei dieser Ausführung kann in der zweiten Ventilkörperstellung die Harnstofflösung aus dem Tank 5 über die zweite Querbohrung 24a und durch den Ventilkörper 21 hindurch und die vierte Querbohrung 25a sowie den Verbindungsspalt 33 in den Anschlusskanal 2 und das Anschlussstück 7 zur Dosiereinheit 8a fließen und gleichzeitig über die Durchgangsöffnung 15b in die zweite Fluidleitung 9 in den Tank 5, so dass eine Zirkulation der Harnstofflösung während des Eindosierens erfolgt. In der ersten Ventilkörperstellung ist nur eine Zirkulation möglich. In dieser Stellung kann auch beim Anschluss an die Drucklufteinheit das Ausblasen der Harnstofflösung aus dem Leitungssystem und dem Anschlussverbinder 1 in den Tank 5 erfolgen.
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Gemäß der Erfindung sind demnach drei unterschiedliche Betriebsmöglichkeiten gegeben:
- 1. Eindosieren und gleichzeitige Zirkulation, siehe 2,
- 2. Eindosieren oder Zirkulation oder Ausblasen in den Tank 5, siehe 3, 3a, 4, 4a,
- 3. Eindosieren und gleichzeitige Zirkulation oder nur Zirkulation oder Ausblasen in den Tank 5, siehe 5, 5a und 6, 6a, und
- 4. nach dem Ausblasen in den Tank kann auch wieder in die jeweilige Dosierstellung umgeschaltet werden, in der bei einer Verbindung der ersten Fluidleitung 4 mit der Drucklufteinheit 6 ein Ausblasen des gesamten oder restlichen Leitungssystems erfolgen kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anschlussverbinder
- 2
- Anschlusskanal
- 3
- Anschlussabschnitt
- 4
- Erste Fluidleitung
- 4a
- Durchgangskanal
- 5
- Tank
- 5a
- Umschaltventil
- 6
- Drucklufteinheit
- 7
- Anschlussstück
- 7a
- Aufnahmeöffnung
- 8
- Steckverbinder
- 8a
- Dosiereinheit
- 9
- Zweite Fluidleitung
- 9a
- Durchgangskanal
- 10
- Anschlussabschnitt
- 11
- Drosselstelle
- 12
- Verbinderkörper
- 12a
- Rillen
- 12b
- Fortsätze
- 13
- Umfangsdichtungen
- 14
- Verschlussplatte
- 15
- Durchgangsöffnungen
- 15a
- Durchgangsbohrung
- 15b
- Durchgangsbohrung
- 16
-
- 17
- Verbindungskörper
- 18
-
- 19
- Steckerzapfen
- 20
- Haltemittel
- 21
- Ventilkörper
- 21a
- Druckfeder
- 22
- Nut/Feder-Verbindung
- 23
- Längsbohrung
- 24
- Querbohrung
- 24a
- Querbohrung
- 25
- Querbohrung
- 25a
- Querbohrung
- 26
- Umfangsdichtung
- 27
- Verbindungsbohrung
- 28
-
- 29
- Hohlraum
- 30
- Umfangsnut
- 32
- randoffener Kanal
- 33
- Verbindungsspalt