-
STAND DER TECHNIK DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung betrifft ein Hebescharnier gemäß dem Oberbegriff des nachher dargestellten selbständigen Schutzanspruchs. Die Erfindung betrifft ferner eine Tür, die ein Hebescharnier aufweist.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Man hat traditionell verschiedene Scharniere verwendet, um zwei zueinander beweglich angeordnete feste Gegenstände zu verbinden. Das Scharnier kann zum Beispiel ein Hebescharnier, Lagerscharnier oder ein Klavierscharnier sein. Scharniere werden u.a. in Fenstern und Türen verwendet, wobei das Scharnier zwischen dem Fenster-/Türfassung und dem Fenster/Türblatt befestigt ist. Das Scharnier funktioniert dann als ein so genanntes Verbindungsglied. Die Montage und die Positionierung von Scharnieren ist üblicherweise langsam und anspruchsvoll, und möglicherweise können temporäre Fixierungen und besondere Erlaubnisse fordernde Arbeitsphasen für die Montage nötig sein. Das Scharnier kann auch so befestigt werden, dass es nach der Montage nicht mehr gelöst werden kann. Das Problem eines traditionellen Scharniers besteht auch darin, dass das Scharnier sichtbar bleibt und damit ein visuell unordentliches Aussehen schafft.
-
AUFGABEN DER ERFINDUNG
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es die oben genannten im Stand der Technik auftretenden Probleme und Mängel zu vermindern oder sogar vollständig zu beseitigen.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein leicht und schnell montierbares Hebescharnier bereitzustellen, das nach der Montage auf keiner Seite der Tür sichtbar ist.
-
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine leicht und schnell montierbare Tür bereitzustellen, in der das Türblatt mit einem Hebescharnier an seinem Rahmen befestigt ist.
-
Die oben genannten Nachteile können vermindert oder sogar vollständig beseitigt werden, und die oben definierten Aufgaben werden mit der vorliegenden Erfindung erzielt, die dadurch gekennzeichnet ist, was in dem Oberbegriff des nachher dargestellten selbständigen Schutzanspruchs definiert ist.
-
Einige vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden in den nachher dargestellten abhängigen Schutzansprüchen beschrieben.
-
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Ein typisches Hebescharnier gemäß der Erfindung weist einen an dem Türblatt zu befestigenden ersten Scharnierteil und einen an dem Rahmen zu befestigenden zweiten Scharnierteil auf, der mit dem ersten Scharnierteil verbunden ist. Ein typisches Hebescharnier gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Scharnierteil einen ersten, zweiten und dritten plattenförmigen Teil aufweist, wobei die erste Kante des ersten plattenförmigen Teils mit der ersten Kante des zweiten plattenförmigen Teils befestigt ist und wobei die zweite Kante des zweiten plattenförmigen Teils mit der ersten Kante des dritten plattenförmigen Teils so befestigt ist, dass der erste und der dritte plattenförmige Teil im Wesentlichen parallel sind.
-
Der erste und der zweite Scharnierteil eines typischen Hebescharniers gemäß der Erfindung sind so ausgestaltet, dass sie bei geschlossener Tür ineinander in einen möglichst kleinen Raum gehen, wobei ein völlig verdecktes Scharnier erreicht wird, das von keiner Seite der Tür sichtbar ist. Der erste plattenförmige Teil des ersten Scharnierteils eines Hebescharniers gemäß der Erfindung kann an dem Türblatt befestigt werden. Die Scharnierteile eines Hebescharniers können so beweglich zueinander angeordnet sein, dass sich das Türblatt maximal 95° öffnen kann.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der erste Scharnierteil ein Gegenstück des Scharnierbolzens auf, das an der zweiten Kante des dritten plattenförmigen Teils befestigt ist. Das Gegenstück des Scharnierbolzens kann abnehmbar an dem Scharnierbolzen montiert werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Winkel zwischen dem ersten und zweiten plattenförmigen Teil des ersten Scharnierteils 80°–110°, vorzugsweise beträgt der Winkel zwischen dem ersten und zweiten plattenförmigen Teil 90°–100° und noch bevorzugter beträgt der Winkel zwischen dem ersten und zweiten plattenförmigen Teil 93°–97°.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Winkel zwischen dem zweiten und dritten plattenförmigen Teil des ersten Scharnierteils 70°–100°, vorzugsweise beträgt der Winkel zwischen dem zweiten und dritten plattenförmigen Teil 80°–90° und noch bevorzugter beträgt der Winkel zwischen dem zweiten und dritten plattenförmigen Teil 83°–87°. Die Winkel zwischen dem ersten, zweiten und dritten plattenförmigen Teil des ersten Scharnierteils sind so ausgestaltet, dass der erste und dritte plattenförmige Teil im Wesentlichen parallel sind.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind der erste, zweite und dritte plattenförmige Teil des ersten Scharnierteils durch Biegen aus einer kontinuierlichen Platte ausgebildet. So entstehen an dem Scharnierteil keine überschüssigen Nähte und dessen Festigkeit wird verbessert. Der erste, zweite und dritte plattenförmige Teil können auch einzelne Teile sein, die z.B. durch Schweißen miteinander verbunden sind.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der erste plattenförmige Teil des ersten Scharnierteils wenigstens eine Durchöffnung für das Befestigungsglied für die Befestigung des ersten Scharnierteils an dem Türblatt. Der erste plattenförmige Teil des ersten Scharnierteils kann z.B. 2–6, 6–10 oder 10–14 Durchöffnungen für die Befestigungsglieder aufweisen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der erste plattenförmige Teil des ersten Scharnierteils 12 Durchöffnungen für die Befestigungsglieder auf. Das zu verwendende Befestigungsglied kann z.B. eine Schraube oder ein Bolzen sein. Ein mit Schrauben zu befestigendes Hebescharnier ermöglicht das Auseinandernehmen und erneute Befestigen der Struktur anders als z.B. durch Schweißen befestigte Scharniere.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Durchöffnungen durch Stanzen hergestellt und die Kanten der Durchöffnungen sind in Form eines nach außen öffnenden Kegels ausgestaltet. Stanzen ist eine schnelle, kosten-wirksame und messgenaue Weise für die Herstellung der Durchöffnungen. Die Kegelform der Durchöffnungen ermöglicht die Montage der Befestigungsglieder so, dass ein Befestigungsglied nach der Montage auf der Ebene der Oberfläche des plattenförmigen Teils bleibt. Die Durchöffnungen können auch durch Bohren gefertigt werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der erste Scharnierteil einen vierten plattenförmigen Teil auf, dessen erste Kante mit der zweiten Kante des ersten plattenförmigen Teils mit Hilfe eines Verbindungsglieds befestigt ist. Das Verbindungsglied kann z.B. ein Scharnier sein. Das Verbindungsglied kann an der Kante des ersten und vierten plattenförmigen Teils z.B. durch Schweißen befestigt werden. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der vierte plattenförmige Teil wenigstens eine Durchöffnung für das Befestigungsglied für die Befestigung des ersten Scharnierteils an dem Türblatt auf. Der an dem Türblatt befestigte vierte plattenförmige Teil und das Verbindungsglied ermöglichen ein maximales Öffnen des Türblattes von 180°.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Scharnierteil einen ersten plattenförmigen Teil auf, der eine erste und zweite Kante aufweist.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Scharnierteil einen zweiten plattenförmigen Teil auf, dessen erste Kante mit der ersten Kante des ersten plattenförmigen Teils so befestigt wird, dass der erste und zweite plattenförmige Teil zueinander im Wesentlichen senkrecht sind um auf diese Weise einen so genannten Stützwinkel zu formen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind der erste und zweite plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils durch Biegen einer kontinuierlichen Platte ausgebildet. So entstehen an dem Scharnierblatt keine überschüssigen Nähte und dessen Festigkeit wird verbessert. Der erste und der zweite plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils können aneinander auch durch Schweißen befestigt werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Scharnierteil einen Scharnierbolzen auf, der an dem ersten plattenförmigen Teil und/oder zweiten plattenförmigen Teil befestigt ist. Bevorzugt wird der Scharnierbolzen durch Schweißen in dem Winkel zwischen dem ersten und zweiten plattenförmigen Teil des zweiten Scharnierteils so befestigt, dass es an den beiden plattenförmigen Teilen angeschweißt wird. So bleibt der Scharnierbolzen gut gestützt an seinem Platz trotz der Belastung. Bevorzugt ist der Scharnierbolzen mit einem Kugellager ausgestattet, das die senkrechte Kraft trägt und der Tür eine flüssige und leichte Operation verleiht.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der erste plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils wenigstens eine Durchöffnung für das Befestigungsglied auf. Der erste plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils kann z.B. 2–6, 6–10 oder 10–14 Durchöffnungen für die Befestigungsglieder für die Befestigung des zweiten Scharnierteils am Türrahmen aufweisen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der erste plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils 8 Durchöffnungen für die Befestigungsglieder auf. Vorzugsweise sind die Durchöffnungen durch Stanzen hergestellt.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der erste plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils wenigstens eine Gewindedurchöffnung auf, in die eine Einstellschraube mit Außengewinde eingesetzt ist. Vorzugsweise weist der erste plattenförmige Teil des zweiten Scharnierteils zwei Gewindedurchöffnungen für die Einstellschrauben auf. Mit der Einstellschraube verlaufen die Montage und Positionierung der Tür schnell, wenn keine temporären Befestigungen benötigt werden. Mit Hilfe der Einstellschraube kann die Tür ohne Spezialerlaubnisse benötigende Schweißarbeiten montiert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Einstellschraube die Übertragung des Gewichtes des Türblattes direkt auf den Rahmen des Gebäudes.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die plattenartigen Teile des Hebescharniers aus einer Metallplatte hergestellt, deren Dicke wenigstens 2 mm beträgt.
-
Eine typische Tür gemäß der Erfindung weist ein Türblatt und einen Türrahmen auf. Eine typische Tür gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Türblatt an dem Türrahmen mit wenigstens einem Hebescharnier gemäß der Erfindung befestigt ist. In dem Fall ist die Montage der Tür leicht und schnell und außerdem bleibt das Scharnier bei geschlossener Tür versteckt. Das Hebescharnier ermöglicht nach der Montage das Wegheben eines Türblattes aus seinem Platz.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
-
In dem Folgenden wird die Erfindung detailliert in Bezug auf die exemplarisch dargestellten Ausführungsformen und beiliegenden Figuren beschrieben, in denen
-
1 exemplarisch einen ersten Scharnierteil eines Hebescharniers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt,
-
2 exemplarisch einen zweiten Scharnierteil eines Hebescharniers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt und
-
3 exemplarisch ein Hebescharnier gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
-
1 stellt exemplarisch einen ersten Scharnierteil 101 eines an dem Türblatt zu befestigenden Hebescharniers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar. Der erste Scharnierteil 101 weist drei aus einer kontinuierlichen Platte durch Biegen hergestellte plattenförmige Teile auf; einen ersten plattenförmigen Teil 102, einen zweiten plattenförmigen Teil 103 und einen dritten plattenförmigen Teil 104. Die Teile sind so gebogen, dass die erste Kante des ersten plattenförmigen Teils 102 einen Winkel mit der ersten Kante des zweiten plattenförmigen Teils 103 bildet und die zweite Kante des zweiten plattenförmigen Teils 103 einen Winkel mit der ersten Kante des dritten plattenförmigen Teils 104 bildet so, dass der erste plattenförmige Teil 102 und der dritte plattenförmige Teil 104 im Wesentlichen parallel sind. Der erste Scharnierteil 101 kann mit seinem ersten plattenförmigen Teil an dem Türblatt 102 befestigt werden.
-
Der erste Scharnierteil 101 weist darüber hinaus ein Gegenstück 105 des Scharnierbolzens auf, das durch Schweißen an der zweiten Kante des dritten plattenförmigen Teils 104 befestigt ist. Das Gegenstück des Scharnierbolzens 105 kann auf abnehmbare Weise an dem Scharnierbolzen montiert werden.
-
Der erste plattenförmige Teil 102 des ersten Scharnierteils 101 weist zwölf Durchöffnungen 106 für die Befestigungsglieder für die Befestigung des ersten Scharnierteils 101 an dem Türblatt auf. Die Durchöffnungen 106 sind symmetrisch an dem ersten plattenförmigen Teil 102 des ersten Scharnierteils 101 angeordnet. Die Durchöffnungen 106 sind durch Stanzen hergestellt. Die Kanten der Durchöffnungen 106 sind als Kegel geformt.
-
2 stellt exemplarisch einen zweiten Scharnierteil 201 eines an dem Türrahmen zu befestigenden Hebescharniers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar. Der zweite Scharnierteil 201 weist zwei aus einer kontinuierlichen Platte durch Biegen hergestellte plattenförmige Teile auf; einen ersten plattenförmigen Teil 202 und einen zweiten plattenförmigen Teil 203. Die Teile sind so gebogen, dass die erste Kante des ersten plattenförmigen Teils 202 einen Winkel mit der zweiten Kante des zweiten plattenförmigen Teils 203 bildet so, dass der erste plattenförmige Teil 202 und der zweite plattenförmige Teil 203 im Wesentlichen senkrecht zueinander stehen. Der erste Scharnierteil 201 kann mit seinem ersten plattenförmigen Teil 202 an der Türfassung befestigt werden.
-
Der zweite Scharnierteil 201 weist außerdem einen Scharnierbolzen 204 auf, der durch Schweißen in dem Winkel zwischen dem ersten plattenförmigen Teil 202 und dem zweiten plattenförmigen Teil 203 so befestigt ist, dass er an den beiden plattenförmigen Teilen 202 und 203 angeschweißt ist. Das Gegenstück 105 des Scharnierbolzens kann auf eine abnehmbare Weise an dem Scharnierbolzen 204 montiert werden.
-
Der erste plattenförmige Teil 202 des zweiten Scharnierteils 201 weist acht Durchöffnungen 205 für die Befestigungsglieder für die Befestigung des zweiten Scharnierteils 201 an dem Türrahmen auf. Die Durchöffnungen 205 sind symmetrisch in dem ersten plattenförmigen Teil 202 des ersten Scharnierteils 201 angeordnet und sind durch Stanzen hergestellt. Der erste plattenförmige Teil 202 des zweiten Scharnierteils 201 weist darüber hinaus zwei Gewindedurchöffnungen 206 auf, in denen eine Einstellschraube mit Außengewinde eingesetzt werden kann. Die Gewindedurchöffnungen 206 sind symmetrisch in dem ersten plattenförmigen Teil 202 des ersten Scharnierteils 201 angeordnet.
-
3 stellt exemplarisch ein Hebescharnier 301 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar. Das Hebescharnier 301 weist einen an dem Türblatt befestigbaren ersten Scharnierteil 101 und einen an dem Rahmen befestigbaren zweiten Scharnierteil 201 auf, die so miteinander verbunden sind, dass das Gegenstück 105 des Scharnierbolzens des ersten Scharnierteils 101 in dem Scharnierbolzen 204 des zweiten Scharnierteils 201 montiert ist. Die Scharnierteile 101 und 201 bewegen sich zueinander so, dass bei geschlossener Tür der dritte plattenförmige Teil 104 des ersten Scharnierteils 101 gegen den ersten plattenförmigen Teil 202 des zweiten Scharnierteils 201 steht. In dem Fall ist der erste plattenförmige Teil 102 des ersten Scharnierteils 101 im Wesentlichen parallel zu dem ersten plattenförmigen Teil 202 des zweiten Scharnierteils 201. Wird die Tür geöffnet, bewegt sich der erste Scharnierteil 101 im Verhältnis zu dem stationären zweiten Scharnierteil 201 um die von dem Scharnierbolzen 204 geformten Achse bis der erste plattenförmige Teil 102 des ersten Scharnierteils 101 in einem Winkel von ca. 95° im Verhältnis zu dem ersten plattenförmigen Teil 202 des zweiten Scharnierteils 201 steht.
-
Für den Fachmann ist es klar, dass die Erfindung sich nicht nur auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern die Erfindung kann im Rahmen der nachher dargestellten Schutzansprüche variieren. In den abhängigen Schutzansprüchen werden einige mögliche Ausführungsformen der Erfindung beschrieben und sie werden nicht an sich als Einschränkungen für den Schutzumfang der Erfindung betrachtet.