DE202017101325U1 - Vorrichtung zum Verankern eines vertikalen Bauteils in einem Bohrloch - Google Patents

Vorrichtung zum Verankern eines vertikalen Bauteils in einem Bohrloch Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Verankern eines Bauteils in einem Bohrloch (9), das in ein Erdreich eingebracht wird mit einem Bohrgestänge (7), das wenigstens eine, einen Bohrkopf (16) aufweisenden Bohrstange (8) aufweist, die eine Außenwand (11) umfasst und wenigstens eine sich im Innenraum (24) der Bohrstange (8) axial zur Längsachse erstreckenden Fluidleitung (26), dadurch gekennzeichnet, dass zum Austritt des Fluids durch die Außenwand (11) der Bohrstange (8) wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung (21) angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verankern eines vertikalen Bauteils in einem Bohrloch nach den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Aus der DE 10 2008 005 452 B4 ist ein Verfahren zum Verfestigen von Bodenabschnitten bekannt. In eine Bohrung werden Injektionsmedien zur Verfestigung des Bodens eingebracht. In die in den Boden eingebrachte Bohrung wird ein Injektionsrohr eingeführt, das mehrfach verpressbar ist. Über das Injektionsrohr wird ein Injektionsmedium eingepresst. Das Injektionsrohr weist bodenseitig ein mit einer Bohrkrone ausgestattetes Außenbohrgestänge auf. Über das Injektionsrohr wird direkt beim Bohren oder nach dem Erreichen der Endeinbohrtiefe über ein Innengestänge eine Mantelmischung in das Bohrloch eingeführt. Zum Verpressen des Injektionsmediums wird in das Injektionsrohr ein Packer eingeführt. Das Injektionsrohr verbleibt als verlorenes Rohr mit der Baukrone im Boden.
  • Es erweist sich als nachteilhaft, dass das Erdreich einer Baugrube, das z. B. zur Verankerung eines Bauelements verfestigt oder anderweitig aufbereitet werden muss, aus der Baugrube entfernt werden muss.
  • Je nach geologischer Struktur des Erdreichs erweist sich die Vorbereitung bzw. Bearbeitung des Erdreichs zur Verankerung eines Bauelements häufig als schwierig.
  • Das Erdreich wird zu einem separaten Ort transportiert und dort zur aufbereitet. Das aufbereitete Erdreich wird zur Baustelle zurücktransportiert und dort weiter verarbeitet. Unter Aufbereitung sind Maßnahmen zur Verfestigung, zur Verflüssigung oder zu einer anderen Bearbeitung des Erdbodens zu verstehen.
  • Bekannte Vorrichtungen erweisen sich jedoch als sehr zeitaufwendig und teuer.
  • Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Verankern eines Bauteils in einem Bohrloch bereitzustellen, die in ein Erdreich eingebracht wird. Die Vorrichtung umfasst ein Bohrgestänge, das wenigstens eine, einen Bohrkopf aufweisende Bohrstange umfasst. Die Bohrstange umfasst eine Außenwand und wenigstens eine sich im Innenraum der Bohrstange axial zur Längsachse erstreckende Fluidleitung und ein zugehöriges Bohrgestänge, mit denen eine Aufbereitung, direkt vor Ort, in der Baustelle durchgeführt werden kann. Im Weiteren wird davon ausgegangen, dass es sich bei Aufbereitung des Erdreiches um eine Maßnahme zur Verflüssigung des Erdreiches handelt.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass die Verflüssigung des Erdreichs auf unterschiedlichen Höhenniveaus in der Baugrube erfolgen soll.
  • Eine zusätzliche Aufgabe besteht darin, dass zur Verflüssigung des Erdreichs in die Baugrube einzuführenden wenigstens zwei Komponenten zeitlich und räumlich unabhängig voneinander eingebracht werden können.
  • Die Aufgaben werden gelöst durch eine Vorrichtung zum Verankern vorzugsweise eines vertikalen Bauteils in einem Bohrloch.
  • Es wird eine Vorrichtung bereitgestellt zum Verankern eines Bauteils in einem Bohrloch, das in ein Erdreich eingebracht wird. Die Vorrichtung umfasst ein Bohrgestänge, das wenigstens eine, einen Bohrkopf aufweisende Bohrstange aufweist. Die Bohrstange umfasst eine Außenwand und wenigstens eine sich im Innenraum der Bohrstange axial zur Längsachse erstreckende Fluidleitung. Zum Austritt des Fluids durch die Außenwand der Bohrstange ist wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung angeordnet.
  • Die Verankerung des Bauteils im Bohrloch umfasst die folgenden Schritte:
    • – Einführen eines Bohrgestänges in das Erdreich; und
    • – Entfernen eines ersten Teils des Erdreichs aus dem Bohrloch; und
    • – Gleichzeitiges oder späteres Einbringen eines Fluids in das Bohrloch; wobei das Fluid ein Mittel zum Verflüssigen des zweiten Teils des Erdreichs im Bohrloch ist;
    • – Vermengen eines zweiten Teils des Erdreichs im Bohrloch mit dem Fluid; und
    • – Entfernen des Bohrgestänges aus dem Bohrloch; und
    • – Einführen des Bauteils in den zweiten Teil des Erdreichs im Bohrloch, wobei das Fluid ein Mittel zum Verflüssigen des zweiten Teils des Erdreichs im Bohrloch ist; und
    • – das Fluid im Bohrloch zusammen mit dem zweiten Teil des Erdreichs aushärtet.
  • Das Verfahren kann in situ ausgeführt werden.
  • Im Weiteren werden die erfindungsgemäße Vorrichtung und ein Verfahren zur Verankerung des Bauteils im Bohrloch und die Verwendung der Vorrichtung im Zusammenhang mit einem Bohrloch beschrieben. Es versteht sich von selbst, dass das Verfahren, das Bohrgestänge und die Verwendung der Vorrichtung auch an einer Baugrube mit einem größeren Durchmesser als dem Durchmesser eines Bohrlochs anwendbar sind.
  • Bohrloch
  • Als Bohrloch wird eine vorzugsweise zylindrische Vertiefung im Erdreich verstanden. Die Begriffe: Bohrloch, Bohrung und ein durch Bohren hervorgebrachtes Loch im Erdreich oder Gestein werden als Synonyme verstanden. Die Bohrung kann auch ein horizontal oder vertikal verlaufender Durchbruch sein. Der Durchbruch kann eine Verbindung zwischen der Erdoberfläche und einer Aushöhlung im Erdinneren sein. Der Durchbruch kann jedoch auch unterhalb der Erdoberfläche zwei Aushöhlungen miteinander verbinden.
  • Rein beispielhaft und in keiner Weise ausschließlich, wird im Sinn der vorliegenden Erfindung als Bohrung ein sogenanntes Sackloch verstanden, das von der Erdoberfläche in die Erde eingebracht wird. Die Bohrung kann dabei eine Länge von Zentimetern bis mehreren Metern umfassen.
  • Die Bohrung weist unterhalb der Erdoberfläche einen die Bohrung abschließenden Boden auf.
  • Die Bohrung kann einen runden, einen ovalen oder einen eckigen Durchmesser aufweisen. Der Durchmesser der Bohrung kann auch jede andere geometrische Form haben.
  • Es kann eine einzelne Bohrung in das Erdreich eingebracht werden.
  • Es können auch nebeneinander mehrere Bohrungen in das Erdreich eingebracht werden. Die mehreren Bohrungen können miteinander in Verbindung stehen.
  • Die Bohrung kann unter der Erdoberfläche mehrere Erdreich- und/oder Gesteinsschichten durchqueren. Zur Stabilisierung der Bohrung und zur Sicherung gegen Einsturz kann die Bohrung zumindest bereichsweise mit Spundwänden ausgekleidet werden. Die Spundwand kann aus einzelnen Profilen bestehen oder auch rohrförmig ausgebildet sein. Die Spundwand kann sich an das Erdreich anlehnen, das das Bohrloch umgibt.
  • Erdreich
  • Das Bohrloch wird ausgehend von der Erdoberfläche in das Erdreich eingebracht.
  • Das Erdreich kann von lockerer bis mitteldichter Konsistenz sein und Sand, Kies, dicht gelagerten Boden, Steine und/oder harten bindigen Boden umfassen. Es versteht sich von selbst, dass die vorausgehende Aufzählung nur beispielhaft gemeint ist. Unter Erdreich wird im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Gestein oder Gestein aufweisendes Erdreich verstanden.
  • In dem Maße, in dem das Bohrgestänge zum Ausheben des Bohrloches in den Boden eingeführt wird, muss ein Teil des Erdreiches aus dem Boden entfernt werden. Dieser Teil wird als erster Teil des Erdreiches bezeichnet.
  • Im Bereich des Bodens des Bohrlochs ist ein zweiter Teil des Erdreichs angeordnet, der vorzugsweise durch den Bohrkopf gelockert ist, aber nicht aus dem Bohrloch entfernt wurde.
  • Bohrgestänge
  • Das Bohrgestänge wird zur Erstellung des Bohrlochs in das Erdreich eingeführt. Beim Einführen in das Erdreich dreht sich das Bohrgestänge um seine Längsachse.
  • Das Bohrgestänge umfasst vorzugsweise wenigstens eine Bohrstange. Mehrere Bohrstangen können axial miteinander verbunden werden. Zur Verbindung miteinander weisen die Bohrstangen Verbindungsflansche auf.
  • Die Bohrstangen können beispielhaft und nicht ausschließlich einen Durchmesser von 10 cm bis 50 cm aufweisen. Die Bohrstangen können aber auch jeden anderen Durchmesser aufweisen. Die Bohrstangen können einen runden, einen ovalen, einen elliptischen oder einen eckigen Querschnitt aufweisen. Die Bohrstangen können auch einen anderen geometrischen Querschnitt aufweisen.
  • Unter Bohrstangen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden aber auch Werkzeuge zum Aufweiten eines Loches im Erdreich verstanden, wie etwa sogenannte „backreamer”.
  • Das Bohrgestänge kann eine einzelne Bohrstange oder mehrere vertikal nebeneinander angeordnete Bohrstangen aufweisen. Die nebeneinander angeordneten Bohrstangen können in Reihe nebeneinander angeordnet sein oder in einem Winkel zueinander positioniert sein.
  • Die horizontal nebeneinander angeordneten Bohrstangen des Bohrgestänges sind vorzugsweise über eine Stegverbindung miteinander verbunden und beabstandet. Die Bohrstangen des Bohrgestänges können aber auch auf andere Weise horizontal zueinander fixiert werden.
  • Die Bohrstangen sind vorzugsweise innen hohl oder teilweise hohl ausgebildet und zum Transport vorzugsweise von Fluiden, Feststoffen und/oder Suspensionen vorgesehen.
  • Die wenigstens eine Bohrstange des Bohrgestänges ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet und weist eine Außenwand auf, die sich entlang der Längsachse der Bohrstange erstreckt und den vorzugsweise hohlen Innenraum der Bohrstange umgibt. Der Innenraum der Bohrstange kann zum Transport von Fluiden, Feststoffen und/oder Suspensionen verwendet werden. Im Inneren der Bohrstange kann zusätzlich oder alternativ zum Innenraum wenigstens eine Rohrleitung zum Transport vorzugsweise von Fluiden, Feststoffen und/oder Suspensionen vorgesehen sein.
  • Die Rohrleitung kann aus einem anderen Material als die Bohrstange bestehen.
  • Die Rohrleitung kann an der Innenseite der Außenwand der Bohrstange angeordnet sein. Die wenigstens eine Rohrleitung kann sich auch innerhalb der Außenwand der Bohrstange erstrecken.
  • An ihren beiden Stirnseiten ist die Bohrstange in axialer Richtung offen und weist jeweils einen Flansch zur Verbindung mit einer weiteren Bohrstange auf.
  • Die Bohrstange des Bohrgestänges ist vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Eisenguss gefertigt. Es kann jedoch auch ein anderer Werkstoff Verwendung finden.
  • Vorzugsweise an der erdoberflächenseitigen Stirnseite kann an das Bohrgestänge eine Fördereinrichtung, vorzugsweise eine Pumpe angeflanscht sein.
  • Mischpaddel und/oder Schneckenwendel
  • In Längsrichtung der Bohrstange des Bohrgestänges sind an der Außenwand der Bohrstange Fortsätze angeordnet, die als Mischpaddel oder als Schneckenwendel ausgebildet sind.
  • Das Mischpaddel und/oder die Schneckenwendel sind dabei vorzugsweise aus demselben Material wie die Bohrstange gefertigt. Das Mischpaddel und/oder die Schneckenwendel können jedoch auch aus einem anderen Material gefertigt sein und vorzugsweise kraftschlüssig und/oder formschlüssig an der Außenwand der Bohrstange befestigt sein.
  • Das Mischpaddel ragt vorzugsweise seitlich von der Bohrstange ab. Das Mischpaddel kann in Form einer Flosse ausgebildet sein und axial oder in einem Winkel zur Längsachse der Bohrstange angeordnet sein.
  • Das Mischpaddel dient der Durchmischung eines in das Bohrlocheingebrachten Fluids.
  • Die Schneckenwendel bezeichnet eine Förderanlage im Sinne einer archimedischen Schraube. Sie umfasst eine um die Bohrstange gewickelte Spirale und einen Trog, der zwischen der Spiralwand und der Bohrstange ausgebildet ist. Der Trog erstreckt sich dabei entlang der Spirale um die Bohrstange. Mit Drehung der Bohrstange um die eigene Achse wird im Bohrloch befindliches Erdreich und/oder im Bohrloch befindliche Flüssigkeit zur Erdoberfläche befördert.
  • Die Schneckenwendel kann sich über die gesamte Länge der Bohrstange erstrecken oder nur bereichsweise an der Bohrstange angeordnet sein.
  • Umfasst das Bohrgestänge mehreren Bohrstangen horizontal nebeneinander kann die Schneckenwendel wenigstens einer Bohrstange zum Lockern und Ablösen des Erdreichs verwendet werden.
  • Die Schneckenwendel wenigstens einer anderen Bohrstange kann zur Förderung des gelösten Erdreichs an die Erdoberfläche ausgebildet sein.
  • Fluidaustrittsbohrung
  • In der Außenwand der Bohrstange des Bohrgestänges ist wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung angeordnet.
  • Es können auch mehrere Fluidaustrittsöffnungen angeordnet sein. Die Fluidaustrittsöffnungen können bereichsweise oder über die gesamte Länge der Bohrstange angeordnet sein.
  • In dem Bereich, in dem die Außenwand der Bohrstange als Mischpaddel und/oder in Form einer Schneckenwendel ausgebildet ist, durchsetzt die wenigstens eine Fluidaustrittsöffnung das Mischpaddel und/oder die Schneckenwendel vorzugsweise in einem Winkel zur Längsachse der Bohrstange.
  • Wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung kann ein Ventil aufweisen, das zur zeitlichen und örtlichen Steuerung der Einbringung von Fluiden in das Bohrloch ferngesteuert geöffnet und geschlossen werden kann.
  • Fluid
  • Die Erfindung sieht vor, dass vorzugsweise der zweite Teil des Erdreichs im Bohrloch mit einem Fluid versetzt wird, das über die wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung durch die Bohrstange in das Bohrloch eingeführt wird.
  • Das Fluid kann eine Flüssigkeit sein, es kann eine Suspension aus Flüssigkeiten und Feststoffen sein und/oder gasförmige Stoffe aufweisen.
  • Erfindungsgemäß ist das Fluid ein an sich bekanntes Mittel, insbesondere eine Flüssigkeit zum Verflüssigen von Erdreich.
  • Unter Verflüssigung des Erdreiches versteht die Erfindung eine Vermengung, vorzugsweise eine Vermengung des Fluids mit dem zweiten Teil des Erdreichs. Unter Verflüssigung wird folglich jegliche Aufweichung, jegliches Softening, jegliches durch Fluid weicher machen des Erdreichs im Vergleich zu dessen Ausgangszustand verstanden.
  • Das Mittel zum Verflüssigen des Erdreichs ist vorzugsweise ein synthetisches Fließmittel auf Basis der Polycarboxylatether-Technologie. Es versteht sich von selbst, dass auch andere Mittel zur Verflüssigung des Erdreichs und/oder weitere verflüssigende Zusatzmittel eingesetzt werden können. Das Fluid ist vorzugsweise ein Flüssigboden-Compound.
  • Das Mittel zur Verflüssigung ist dazu ausgebildet, schnell und ohne zu kleben in das Erdreich einzudringen. Unter Vermengung mit dem Fluid nimmt das Erdreich eine vorzugsweise zähflüssige Konsistenz an. Die Zähflüssigkeit ist dabei abhängig von dem Volumen der Flüssigkeit zum Verflüssigen des Erdreichs, sowie von der geologischen Gegebenheit des Erdreichs
  • Ein gleichmäßiger Aufbau des Erdreichs und ein lockeres oder lehmiges kiesiges Erdreich benötigt weniger Mittel zur Verflüssigung als etwa ein geschichteter Boden oder ein hart brüchiger Boden oder ein mit Gestein durchsetzter Boden.
  • Das Mittel zur Verflüssigung weist eine gute Verträglichkeit mit Luftporenbildnern auf.
  • Die Verflüssigung des zweiten Teils des Erdreichs im Bohrloch erleichtert die Einführung von Bauteilen in den zweiten Teil des Erdreichs im Bohrloch.
  • Dabei bewirkt das verflüssigte Erdreich aber bereits eine gewisse Lagerung des einzuführenden Bauteils.
  • Die verflüssigende Wirkung des Fluids kann über eine vorbestimmte Zeitdauer anhalten. Nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer härtet das Fluid und der mit dem Fluid vermengte zweite Teil des Erdreichs aus.
  • Die ausgehärtete Mischung aus dem zweiten Teil des Erdreichs und Mittel zur Verflüssigung des Erdreichs im Bohrloch bewirkt eine feste Verankerung des in den zweiten Teil des Erdreichs eingeführten, vorzugsweise vertikalen Bauteils.
  • Unter Verankerung im Sinne der Erfindung wird jegliche im Bau jeweils angebrachte Befestigung, Stützung eines Bauteils im Erdreich verstanden, in das ein Bohrloch eingebracht wurde.
  • Bauteil
  • Erfindungsgemäß ist das Bauteil vorzugsweise ein vertikal verlaufender Träger, der aus Eisen, insbesondere Gusseisen oder Stahl gefertigt werden kann. Der Träger kann jedoch auch aus einem anderen Werkstoff hergestellt sein.
  • Beispielhaft und in keiner Weise ausschließlich wird davon ausgegangen, dass das Bauteil ein Profilträger ist. Das Bauteil kann z. B. als T-Träger, als Doppel-T-Träger oder als U-förmiger Träger ausgebildet sein.
  • Selbstverständlich kann das Bauteil einen Querschnitt einer anderen geometrischer Form aufweisen, z. B. eine Pforten-Form.
  • Vorteile und Ausführungsformen des Verfahrens, des Bohrgestänges und der Verwendung des Bohrgestänges werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
  • Hierbei zeigen
  • 1 in schematischer Darstellung die Verfahrensschritte,
  • 2 ein Bohrgestänge in einem Bohrloch und
  • 3 den Schnitt durch die Bohrstange eines Bohrgestänges.
  • Zum Verankern eines vorzugsweise vertikalen Bauteils in einem Bohrloch (nicht gezeigt) wird bei Schritt 1 wenigstens eine Bohrstange 8 eines Bohrgestänges 7 in das Bohrloch 9 eingeführt. Über die Schneckenwendel 14, die an der Außenseite der Bohrstange 8 angeordnet ist, wird bei Schritt 2 gleichzeitig mit dem Einführen des Bohrgestänges 7 in das Bohrloch 9 ein erster Teil 18 des Erdreichs 19 aus dem Bohrloch 9 entfernt. Mit dem weiteren Eindringen der wenigstens einen Bohrstange 8 in das Erdreich 19 wird sukzessive weiteres Erdreich (erster Teil 18) aus dem Boden 15 an die Erdoberfläche 17 gefördert.
  • Das Bohrgestänge 7 dringt soweit in den Erdboden ein, bis das Bohrloch 9 die Soll-Tiefe erreicht hat.
  • In einem weiteren Schritt 3 wird ein Mittel, vorzugsweise eine Flüssigkeit zur Verflüssigung des Erdreichs in das Bohrloch 9 eingeführt.
  • Bei Schritt 4 wird in 1 der zweite Teil 20 des Erdreichs 19 im Bohrloch 9 mit dem Mittel zum Verflüssigen des Erdreichs vermengt.
  • Bei Schritt 5 der 1 wird das Bohrgestänge 7 mit seiner wenigstens einen Bohrstange 8 aus dem Bohrloch 9 entfernt.
  • Bei Schritt 6 der 1 wird ein vertikales Bauteil in den zweiten Teil 20 des Erdreiches 19 des Bohrlochs 9 eingeführt. Der zweite Teil 20 wird dabei mit dem Mittel zur Verflüssigung des Erdreiches vermengt. Die Suspension aus dem zweiten Teil 20 des Erdreiches 19 und der darin eingeführten Flüssigkeit zur Verflüssigung des Erdreiches 19 härtet nach einer vorbestimmten Zeit aus.
  • Durch das Einbringen der Flüssigkeit zur Verflüssigung des Erdreichs 19 in das Bohrloch 9 wird in Schritt 6 der 1 der zweite Teil 20 des Erdreichs 19 verflüssigt. Hierdurch wird das Eindringen des Bauteils in den zweiten Teil 20 des Erdreichs 19 wesentlich erleichtert.
  • Nach einer vorbestimmten Zeit verliert Flüssigkeit zur Verflüssigung des Erdreichs 19 seine verflüssigende Wirkung und härtet aus.
  • Die Suspension aus dem Mittel zur Verflüssigung und dem zweiten Teil 20 des Erdreichs 19 härtet im Bohrloch 9 aus und bildet eine feste Verankerung insbesondere für das vertikale Bauteil, das mit seinem Fuß in den am Boden 15 des Bohrlochs 9 befindlichen, mit dem Mittel zur Verflüssigung versehenen zweiten Teil 20 des Erdreiches 19 eingeführt ist.
  • 2 zeigt ein Bohrgestänge 7 mit einer Bohrstange B. Es versteht sich von selbst, dass das Bohrgestänge 7 auch mehrere horizontal nebeneinander angeordnete Bohrstangen 8 umfassen kann.
  • Die horizontal nebeneinander in dem Bohrloch 9 angeordneten Bohrstangen 8 sind vorzugsweise über einen Steg 10 miteinander verbunden und zueinander beabstandet (nicht gezeigt).
  • Die Bohrstange 8 umfasst eine Außenwand 11, die das Innere (nicht gezeigt) der Bohrstange 8 umschließt.
  • An seiner Außenseite weist die Außenwand 11 der jeweiligen Bohrstange 8 Fortsätze 12 auf, die als Mischpaddel 13 und als Schneckenwendel 14 ausgebildet sind.
  • An der Stirnseite der Bohrstange 8, die dem Boden 15 des Bohrlochs 9 zugewandt ist, weist die Bohrstange 8 einen Bohrkopf 16 auf.
  • An der Erdoberfläche 17 ist in 2 links und rechts neben dem Bohrloch 9 der aus dem Bohrloch 9 an die Oberfläche beförderte erste Teil 18 des Erdreichs 19 erkennbar.
  • Unterhalb der Bohrköpfe 16 der Bohrstangen 8 ist auf dem Boden 15 des Bohrlochs 9 ein zweiter Teil 20 des Erdreichs 19 dargestellt.
  • In den Außenwänden 11 der Bohrstangen 8 sind die Fluidaustrittsöffnungen 21 der Bohrstangen 8 dargestellt, durch die das Mittel zum Verflüssigen (Fluid) des zweiten Teils 20 des Erdreichs 19 in das Bohrloch 9 eingeführt wird.
  • Die als Mischpaddel 13 und/oder Schneckenwendel 14 ausgebildeten Fortsätze 12 der Außenwände 11 der Bohrstangen 8 weisen Fluidaustrittsöffnungen 21 auf, durch die das Fluid zum Verflüssigen des zweiten Teils 20 des Erdreichs 19 in das Bohrloch 9 eingeführt wird.
  • 3 zeigt einen Querschnitt durch die Bohrstange 8.
  • In die Außenwand 11 der Bohrstange 8 ist eine Fluidleitung 22 eingebracht. Eine andere Fluidleitung 23 ist an der Innenseite der Außenwand 11 der Bohrstange 8 angebracht.
  • Ein Innenraum 24 der Bohrstange 8 kann ebenfalls als Fluidleitung verwendet werden.
  • Im Bereich der Außenwand 11 sind in 3 Fluidaustrittsöffnungen 21 dargestellt, die jeweils ein Ventil 25 aufweisen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Einführen des Bohrgestänges
    2
    Entfernen des ersten Teils des Erdreichs
    3
    Einbringen des Fluids in das Bohrloch
    4
    Vermengen des zweiten Teils des Erdreichs mit Fluid
    5
    Entfernen des Bohrgestänges
    6
    Einführen des Bauteils
    7
    Bohrgestänge
    8
    Bohrstange
    9
    Bohrloch
    10
    frei
    11
    Außenwand
    12
    Fortsatz
    13
    Mischpaddel
    14
    Schneckenwendel
    15
    Boden
    16
    Bohrkopf
    17
    Erdoberfläche
    18
    erster Teil Erdreich
    19
    Erdreich
    20
    zweiter Teil Erdreich
    21
    Fluidaustrittsöffnung
    22
    Fluidleitung in Außenwand
    23
    Fluidleitung
    24
    Innenraum
    25
    Ventil
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102008005452 B4 [0002]

Claims (6)

  1. Vorrichtung zum Verankern eines Bauteils in einem Bohrloch (9), das in ein Erdreich eingebracht wird mit einem Bohrgestänge (7), das wenigstens eine, einen Bohrkopf (16) aufweisenden Bohrstange (8) aufweist, die eine Außenwand (11) umfasst und wenigstens eine sich im Innenraum (24) der Bohrstange (8) axial zur Längsachse erstreckenden Fluidleitung (26), dadurch gekennzeichnet, dass zum Austritt des Fluids durch die Außenwand (11) der Bohrstange (8) wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung (21) angeordnet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwand (11) zumindest bereichsweise Fortsätze (12) in Form von Mischpaddeln (13) und/oder in Form von Schneckenwendeln (14) aufweist, wobei in den Fortsätzen (12) zum Austritt des Fluids aus der Bohrstange (8) jeweils wenigstens eine Fluidaustrittsbohrung (21) angeordnet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (24) der Bohrstange (8) die Fluidleitung (26) bildet.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Fluidleitung (22) in der Außenwand (11) der Bohrstange 88) verläuft.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Fluidleitung (23) an der dem Innenraum (24) der Bohrstange (8) zugewandten Seite der Außenwand (11) angeordnet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidaustrittsbohrung (21) ein von einer Steuerung ansteuerbares Ventil (25) aufweist.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008005452B4 (de) 2008-01-21 2009-12-31 Dmi Injektionstechnik Gmbh Verfahren zum Verfestigen von Bodenabschnitten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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