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Die Erfindung betrifft eine Transportbox für eine Leiterplatte, umfassend ein Gehäuse, in welchem ein Leiterplattenträger angeordnet ist, auf dem die mit elektrischen und/oder elektronischen Bauelementen bestückte Leiterplatte aufsitzt.
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Es ist bekannt, dass Leiterplatten nach der Bestückung vom Leiterplattenhersteller zu einem Lackierer transportiert werden müssen, welcher die Leiterplatte mit einem Lack beschichtet. Anschließend wird die Leiterplatte wieder zurück zum Leiterplattenhersteller geschickt, welcher diese lackierte Leiterplatte an einen Endkunden ausliefert. Zum Zwecke des Transports werden die Leiterplatten in eine Transportbox eingelegt, wobei die Leiterplatte innerhalb der Transportbox zwischen zwei Schaumstoffteilen gelagert wird. Wird nun die mit dem Lack beschichtete Leiterplatte in derselben Transportbox zurück zum Leiterplattenhersteller geschickt, so kann es vorkommen, dass die lackierte Leiterplatte an den Schaumstoffteilen, in die sie gebettet ist, anklebt. Dies führt dazu, dass die Leiterplatte nicht mehr verwendbar ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Transportbox für eine Leiterplatte anzugeben, welche geeignet ist, sowohl die beschichtete als auch die unbeschichtete Leiterplatte ohne Einschränkung ihrer Funktionsfähigkeit zu transportieren.
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Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass auf dem Leiterplattenträger mindestens ein einen Sockel aufweisender Abstandshalter ausgebildet ist, welcher in die Leiterplatte eingreift, wobei die Leiterplatte auf dem Sockel aufsitzt. Dadurch, dass die Leiterplatte nicht direkt auf dem Leiterplattenträger, sondern auf dem Sockel des Abstandshalters aufsitzt, berührt die Leiterplatte nicht den Leiterplattenträger, so dass ein Verkleben der lackierten Leiterplatte mit dem Leiterplattenträger nicht vorkommt, da die Leiterplatte somit frei im Gehäuse hängt.
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Vorteilhafterweise ist eine Höhe des Sockels des Abstandshalters größer als eine lichte Höhe der auf der dem Leiterplattenträger zugewandten Seite der Leiterplatte angeordneten elektrischen und/oder elektronischen Bauelemente. Damit wird unter Berücksichtigung der Höhe der Bauelemente sichergestellt, dass auch die Bauelemente sich in einem gegebenen Abstand vom Leiterplattenträger in der Transportbox befinden, so dass eine Beschädigung dieser Bauelemente unterbunden wird.
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In einer Ausgestaltung schließt sich an den Sockel ein Zapfen zum Eingriff in eine Öffnung der Leiterplatte an, dessen Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser des Sockels. Mittels dieses Zapfens, der als Einführhilfe in die Leiterplatte dient, ist eine einfache und schnelle Lagerung der Leiterplatte in der Transportbox möglich.
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In einer Variante ist e Abdeckung der Leiterplatte als Niederhalter ausgebildet. Mittels eines solchen Niederhalters wird die Leiterplatte, die auf dem Sockel der Abstandshalter aufliegt, in ihrer Position gehalten, so dass Beschädigungen der Leiterplatte während des Transports unterbunden werden.
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In einer Ausführungsform weist der Niederhalter an mindestens zwei Seiten je eine von der Leiterplatte wegweisende Abkantung auf, wobei die Abkantung in Berührung mit einem Deckel des Gehäuses steht und von diesem in Richtung Leiterplatte drückbar ist. Durch die Verwendung von mindestens zwei, vorteilhafterweise an zwei gegenüberliegenden Seiten des Niederhalters ausgebildeten Abkantungen wird ein gleichmäßiger Druck vom Deckel des Gehäuses auf die Leiterplatte übertragen, wodurch diese fest fixiert wird. Da die Abkantungen integraler Bestandteil des Niederhalters sind, kann der Niederhalter mit den Abkantungen in einem Herstellungsschritt hergestellt werden.
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Vorteilhafterweise weist der Niederhalter mindestens eine durchgängige Ausnehmung zur Aufnahme des elektrischen und/oder elektronischen Bauelementes auf. Durch diese Ausnehmung stößt das Bauelement, das in Richtung Gehäusedeckel auf der Leiterplatte angeordnet ist, durch den Niederhalter hindurch und befinden sich somit frei in einem Innenraum des Gehäuses, ohne durch zusätzliche Belastungen beschädigt zu werden.
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In einer Alternative ist die Leiterplatte zur Stabilisierung an mindestens einem Abstandshalter befestigt. Dadurch wird gewährleistet, dass die leiterplatte während des Transportes ihre Lage beibehält.
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In einer besonders einfachen Ausführungsform ist die Leiterplatte mit den Abstandshalters kraft- und/oder formschlüssig verbunden. Insbesondere bei der Anwendung von formschlüssigen Verbindungen reduziert sich die Montage auf nur wenige Montageschritte.
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Vorteilhafterweise sind die Abstandshalter innerhalb des Gehäuses dezentral angeordnet, wobei das Gehäuse die Leiterplatte überragt. Dadurch verbleibt in dem Gehäuse noch Platz zur Lagerung von anderen Gegenständen.
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In einer Ausgestaltung ist in einem die Leiterplatte überragenden Bereich des Leiterplattenträgers eine den überragenden Bereich überdeckende, durchgängige Erhöhung zur Lagerung einer zweiten Leiterplatte ausgebildet. Somit eignet sich die beschriebene Transportbox auch zum Transport von zwei Leiterplatten, die beispielsweise mittels einer flexiblen Leiterbahn miteinander verbunden sind, wobei die erste Leiterplatte auf dem Abstandshalter gelagert ist, während die zweite kleinere Leiterplatte auf der Erhöhung positioniert wird.
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In einer anderen Variante ist der die Leiterplatte überragende Bereich des Leiterplattenträgers zur Zubehörlagerung verwendet.
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Zur Sicherstellung einer elektromagnetischen Abschirmung sind die Innenseite des Gehäuses und/oder der Leiterplattenträger und/oder die Abdeckung mit einer ESD-gerechten Beschichtung versehen. Somit wird gewährleistet, dass eine Zerstörung der elektronischen Schaltung, die sich auf der Leiterplatte befindet, durch elektrostatische Entladungen (ESD) unterbunden wird.
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Vorteilhafterweise ist die Leiterplatte mit einem Nutzenrahmen verpackt. Unter einem Nutzenrahmen ist ein Rahmen der mehrere Leiterplatten miteinander verbindet zu verstehen. Ein solcher Nutzenrahmen ermöglicht eine optimale Aufnahme der Leiterplatten in den Fertigungsmaschinen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, den Nutzenrahmen an der bestückten Leiterplatte nicht zu entfernen, was zur weiteren Stabilisierung der Leiterplatte während des Transports beiträgt.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Mehrere davon sollen anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Transportbox,
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2 ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Transportbox gemäß 1,
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3 ein Ausführungsbeispiel des Leiterplattenträgers gemäß 1,
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4 ein Ausführungsbeispiel des Abstandshalters gemäß 1.
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5 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Transportbox,
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6 ein Ausführungsbeispiel einer dezentralen Anordnung der Abstandshalter,
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7 ein Ausführungsbeispiel der Lagerung der Leiterplatte gemäß 6,
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8 ein Ausführungsbeipiel für eine Abdeckung der leiterplatte gemäß 7,
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9 ein drittes Ausführungsbeispiel zur Lagerung mehrere leiterplatten mit einem Nutzenrahmen.
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In 1 ist eine Prinzipdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Transportbox für eine Leiterplatte gezeigt, bei welcher die Transportbox 1 ein Gehäuse 2 aufweist, das klappbar ausgebildet ist. Auf dem Gehäuseboden 3 ist ein Leiterplattenträger 4 aufgesetzt, welcher vier Abstandshalter 5 aufweist. Diese Abstandshalter 5 tragen die nicht weiter dargestellte Leiterplatte, wobei der Leiterplattenträger 4 einen Bereich 6 aufweist, welcher die Leiterplatte überragt. Dieser Bereich 6 ist mit einer durchgängigen Erhöhung 7 versehen, worauf eine zweite Leiterplatte wie auf einer Art „Kopfkissen” gelagert werden kann.
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Darüber hinaus weist die Transportbox 1 einen Niederhalter 8 auf, welcher aus dem gleichen Material wie der Leiterplattenträger 4 besteht. Der Niederhalter 8 weist an seinen zwei gegenüberliegenden Längsseiten jeweils eine Abkantung 9 auf, die so in ihrer Ausdehnung gestaltet ist, dass die Enden der Abkantung 9 nach dem Aufsetzen des Niederhalters 8 auf die Leiterplatte 12 mit dem Deckel 10 der Transportbox 1 in Berührung kommen, wodurch der Niederhalter 8 gegen die Leiterplatte 12 gedrückt wird. Dies wird in 2 gezeigt, in der ein Querschnitt der mit der Leiterplatte 12 bestückten geschlossenen Transportbox 1 dargestellt ist. Die Ausgestaltung der Abkantung 9, insbesondere an den gegenüberliegenden Seiten, hat den Vorteil, dass ein gleichmäßiger Druck auf die Leiterplatte 12 durch den Deckel 10 ausgeübt wird. Darüber hinaus weist der Niederhalter 8 Ausnehmungen 11 auf, durch welchen die auf der Leiterplatte 12 angeordneten elektronischen Bauelemente 13 hindurchgreifen und somit vom Druck, der durch den Niederhalter 8 auf die Leiterplatte 12 übertragen wird, nicht beeinflusst werden. Diese elektrischen bzw. elektronischen Bauelemente sind beabstandet zum Deckel 10 angeordnet.
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In 3 ist ein Leiterplattenträger 4 gemäß 1 näher dargestellt, wobei der Leiterplattenträger 4 Abstandshalter 5 zur Aufnahme der Leiterplatte 12 aufweist. In 4 ist ein Abstandshalter 5 näher dargestellt, wobei ein Abstandshalter 5 aus einem Zapfen 14 gebildet ist, auf welchen ein Sockel 15 aufgeschraubt ist, der am Leiterplattenträger 4 anliegt. Ein Durchmesser des Zapfens 14 ist dabei kleiner als ein Durchmesser des im vorliegenden Beispiel sechskantig ausgebildeten Bolzens, der den Sockel 15 bildet. Der Zapfen 14 dient dabei als Einführhilfe in eine nicht weiter dargestellte Öffnung der Leiterplatte 12, wobei die Leiterplatte 12 auf dem Sockel 15 aufsitzt, der kürzer ist als der Zapfen 14. Die Leiterplatte 12 ist somit frei in der Transportbox 1 aufgehängt. Dabei ist zu beachten, dass die Höhe des Sockels 15 größer ist als eine Höhe der elektrischen und/oder elektronischen Bauelemente 13, die auf der dem Leiterplattenträger 4 zugewandten Seite der Leiterplatte 12 befestigt sind. Dadurch wird sichergestellt, dass kein mechanischer Kontakt zwischen den elektrischen bzw. elektronischen Bauelementen 13 der Leiterplatte 12 und dem Leiterplattenträger 4 gegeben ist.
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5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäße Transportbox 1, welche ebenfalls einen Leiterplattenträger 4 aufweist, welcher den Boden der Transportbox 1 vollständig ausfüllt. Die Abstandshalter 5 sind gemäß 6 an dem Leiterplattenträger 4 dezentral angeordnet, so dass nach Einfügen der Leiterplatte 12 der überragende Bereich 6 verbleibt, in welchem Zubehörteile 16 neben der Leiterplatte 12 gelagert werden können (7). Wie aus 8 hervorgeht, wird die auf den Abstandshaltern 5 aufgesetzte Leiterplatte 12 mit dem Niederhalter 8 abgedeckt, wobei der Niederhalter 8 nur die Leiterplatte 12 abdeckt. Der Bereich 6 bleibt frei, so dass die Zubehörteile 16 in der Höhe Abmessungen aufweisen können, die bis zum Deckel 10 der Transportbox 1 reichen können. Auch in diesem Fall weist der Niederhalter 8 zwei Ausnehmungen 11 auf, durch welche elektrische oder elektronische Bauelemente 13, die auf der Leiterplatte 12 fixiert sind, hindurchgreifen.
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In 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchen auf dem Leiterplattenträger drei elektrisch miteinander verbundene Leiterplatten 12, 17, 18 angeordnet sind, wobei jede Leiterplatte 12, 17, 18 von Abstandshaltern 5 fixiert ist. Diese drei Leiterplatten 12, 17, 18 können zusätzlich auch noch durch einen gemeinsamen, nicht weiter dargestellten Nutzenrahmen begrenzt sein, welcher die Stabilität der Leiterplatten 12, 17, 18 beim Transport gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportbox
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gehäuseboden
- 4
- Leiterplattenträger
- 5
- Abstandshalter
- 6
- Überragender Bereich
- 7
- Erhöhung
- 8
- Niederhalter
- 9
- Abkantung
- 10
- Deckel
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Leiterplatte
- 13
- Elektrisches oder elektronisches Bauelement
- 14
- Zapfen
- 15
- Sockel