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Die Erfindung bezieht sich auf einen Ausgleichsfuß einer höhenverstellbaren Stütze für Sattelanhänger oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Ausgleichsfüße befinden sich an Stützen, die in der Regel paarweise im vorderen Bereich eines Sattelanhängers angeordnet sind. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn der Sattelanhänger getrennt vom Sattelschlepper abgestellt wird. Während längerer Standzeiten kann durch Luftverlust im luftgefederten Achsaggregat oder und Reifen der Sattelanhänger hinten absinken. an den lasttragenden Stützen entstehende Biegebeanspruchungen vermieden werden. Ausgleichsfüße nach dem heutigen Stand der
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Geometrisch bedingt bewegen sich dabei die unteren Bereiche der vertikal am Chassis des Sattelanhängers befestigten Stützen nach vorn. An den Stützen befindliche Ausgleichsfüße haben die Aufgabe diese Stützenbewegung zu ermöglichen, d. h. auszugleichen. Ausgleichsfüße gattungsgemäßer Art sind, nach Einführung von Sattelaufliegern mit luftgefederten Achsen durch die
DE 36 422 079 C2 und
EP 0 322 634 A2 bekannt geworden. Diese weisen Kreisausschnitten entsprechende Rollsegmente auf, welche sich beim Absenken des hinteren Sattelanhängerbereichs auf, an den Ausgleichsfüßen befindlichen Fußplatten abrollen. Dadurch sollen Technik, wie z. B. in der
DE 10 2009 001 288 A1 gezeigt, besitzen zu diesem Zweck Ausgleichselemente, die auch kreisausschnittförmig sind. Die Stützen sind dennoch ungünstiger Weise Biegebeanspruchungen ausgesetzt, weil der zum Ausgleich zur Verfügung stehende Abrollweg der Ausgleichselemente nicht der ganzen möglicherweise auftretenden, oben genannten Vorwärtsbewegung entspricht. Das resultiert in der Praxis aus technischen und wirschaftlichen Gestaltungskompromissen bezüglich der Größe und Gewichte der Ausgleichselemente und Fußplatten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ausgleichsfuß der bezeichneten Art so weiter zu entwickeln, dass die vorwärts entstehende Bewegung der unteren Stützenbereiche eines abgestellten, hinten absinkenden Sattelanhängers besser, d. h. möglichst ganz ausgeglichen wird, um die Biegebeanspruchung der Stützen zu verhindern bzw. weiter zu mindern und eine kostengünstigere Bauweise mit geringerem Gewicht zu erreichen. Auch sollen dadurch, die in der Praxis fallweise an den Stützen notwendigerweise üblichen Verstärkungsmaßnahmen und präventiver Aufwand zum Schutze ihrer besonders verbiegungssensiblen Hubspindeln hinfällig, d. h. einsparbar werden.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Ausgleichsfuß mit Ausgleichselementen ausgestaltet ist, die Abwälzflächen besitzen, deren Konturen in Ausgleichsrichtung, d. h. vorwärts abnehmende Radien aufweisen. Vorteilhafter Weise wird damit erreicht, dass beim Absenken des hinteren Sattelanhängerbereichs und sich nach vorn auf den Fußplatten der Ausgleichsfüße abwälzenden Ausgleichselemente zugleich der vordere Bereich des Sattelanhängers um einen bestimmten Betrag abgesenkt und dadurch die Stützen weniger weit nach vorn bewegt werden, was einen kürzeren erforderlichen Ausgleichsweg für die Ausgleichsfüße mit sich bringt als bisher. Die Kontur der Abwälzfläche eines erfindungsgemäßen Ausgleichselements kann zu diesem Zweck spiralförmig ausgebildet sein. Bevorzugt ist dabei u. a. zwecks Gewichtsminderung, die spiralförmige Kontur nur auf den vorderen Bereich des Ausgleichselements beschränkt, wogegen dessen hinterer Teil als Abrollfläche mit konstantem Radius ausgestalteten ist. Die Ausgleichselemente können vorzugsweise pro Ausgleichsfuß paarweise, d. h. je eines an jeder Seite des unteren Stützenbereichs an einer Schwenklagerung angebracht und mit stabförmigen Mitteln quer verbunden sein. Als Alternative kann auch eine Querverbindung mittels eines, eine breite Abwälz- und Abrollfläche bildenden Mantelteils, das vorn eine spiralförmige und hinten eine kreisbogenförmige Kontur aufweist, vorgesehen werden. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist von nur einem Ausgleichselement je Ausgleichsfuß die Rede.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausgangsstellung die Ausgleichselemente jeweils an der Scheitellinie des Teils mit unterschiedlichen Abwälzradien vorn und dem hinteren Bereich mit konstantem Abrollradius auf der Fußplatte berühren d. h. aufstehen. Wobei sich diese Berührungsstelle hinter der Wirkungsnormalen der abzutragenden Stützenlast, welche sich mittig in der Stütze, d. h. in deren Längsachse befindet. Neben der Situation in Ausgangsstellung besteht, aufgrund der beschriebenen Gestaltung der Kontur der Abwälzfläche am Ausgleichselement während des Abwälzvorgang des Ausgleichselements ein derartiger Abstand zwischen genannter Berührungsstelle und der Wirkungsnormalen weiter fort. Dadurch ergibt sich, dass die Stützlast kontinuierlich ein vorwärts wirkendes Drehmoment auf die Ausgleichselemente ausübt. Vorteilhafter Weise wirkt dieses Drehmoment dem Rollwiderstand des Ausgleichselements auf der Fußplatte entgegen und hebt diesen teilweise auf, was auch die Biegebeanspruchung der Stütze verringert.
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Die, einen konstantem Radius aufweisenden, hinteren Bereiche der Ausgleichselemente können, beim Ankoppeln des Sattelanhänger, abrollend, ein etwaiges Rückrucken des Zugfahrzeuges abfedern. Da dieser rückwärts stattfindende Abrollvorgang kürzer sein darf als der Ausgleich nach vorn, können die hinteren Bereiche der Ausgleichselemente und Führungen gegenüber bisher vorteilhafter Weise kürzer ausgeführt werden. Das wird aufgrund der Gewichtserleichterung des vorderen Bereichs der erfindungsgemäßen Ausgleichselemente mit spiralförmiger Kontur der Abwälzflächen ermöglicht. Daher können bei vorteilhaft niedrigem Gesamtgewicht die Massen vor und hinter der Schwenklagerung ausgeglichen werden, was zwecks Auspendelung des Ausgleichsfußes im unbenutzten Zustand essentiell ist.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend anhand von Zeichnungen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines abgestellten Sattelanhängers an dessen Stützen sich herkömmliche Ausgleichsfüße befinden.
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2 eine Seitenansicht eines abgestellten Sattelanhängers mit erfindungsgemäßen Ausgleichsfüßen an den Stützen.
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3 eine teils schematische Seitenansicht des Ausgleichsfußes mit strichpunktierter Darstellung nach einem Maximalausgleich. Bei dem in 1 gezeigten Sattelanhänger 10 mit herkömmlichen Ausgleichsfüßen 12 an den Stützen 11 erfolgt aufgrund von Luftverlust im Achsaggregat oder und den Reifen an der Ladehöhe H eine Absenkung x1. Das hat zur Folge, dass der Sattelanhänger 10 aus seiner strichpunktiert gezeigten Normalstellung in Schieflage gerät, wobei sich die unteren Bereiche der Stützen 11, nämlich deren Schwenklager 14 an dem ein- und ausfahrbaren Stützeninnenrohren 15 zwangsläufig um ein Ausgleichstück y1 vorwärts bewegen. Der Bodenabstand h1 der Schwenklager 14 bleibt dabei konstant.
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In 2 sind die Stützen 11 des Sattelanhänger 10 mit erfahrungsgemäßen Ausgleichsfüßen 13 ausgerüstet. Hierbei erfolgt an der Ladehöhe H des Sattelanhängers 10, durch besagten Luftverlust gleichen Ausmaßes, eine Absenkung x2, wobei sich während des entstehenden Schubs nach vorn die Schwenklager 14 der Ausgleichsfüße 13 auf einen Bodenabstand h2, der kleiner als h1 ist begeben und die Stützen 11 sowie der Vorderbereich des Sattelanhänges 10 abgesenkt werden. Dabei entsteht ein kleinerer erforderlicher Ausgleichsweg y2 als bei der Verwendung herkömmlicher Ausgleichsfüße 12.
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Der in 3 in Seitenansicht dargestellte erfindungsgemäße Ausgleichsfuß 13 ist über ein Schwenklager 14 mit dem aus- und einfahrbaren Stützeninnenrohr 15 der Stütze 11 verbunden. Das Schwenklager 14 dient zur Lagerung zweier Ausgleichselemente 16 von denen jeweils eines unmittelbar an jeder Seite der Stütze 11 angeordnet ist. Die Ausgleichselemente 16 weisen jeweils in der Ausgleichsrichtung AR eine Abwälzfläche 16a und rückwärts daran anschließend eine Abrollfläche 16b auf, die an einer quer liegenden Scheitellinie 16c zusammentreffen. Die Abwälzfläche 16a hat eine spiralförmige Kontur, deren Abstände zur Achse des Schwenklagers 14 sich in Ausgleichsrichtung AR vom Größtradius R auf den Kleinstradius r verringern. Die Abrollfläche 16b besitzt eine kreisbogenförmige Kontur mit dem Radius R. Die Ausgleichselemente 16 sind quer mittels eines Führungsstabs 17 und zweier Rohrstücke 18 verbunden. Unterhalb von den Ausgleichselementen 16 befindet sich eine Fußplatte 19 auf der sich die Ausgleichselemente 16 abwälzen bzw. abrollen können. Zu diesem Zweck sitzen die Ausgleichselemente 16 bereits in der Ausgangsstellung mit den Scheitellinien 16c zwischen ihren Abwälzflächen 16a und Abrollflächen 16b an bzw. auf der Fußplatte 19. Auf der Fußplatte 19 sind zwischen den Ausgleichselementen 16 zwei parallel beabstandete Führungstücke 20 für den Führungsstab 17 befestigt. Die Fußplatte 19 ist mit zwei Zugfedern 21 über die Rohrstücke 18 an die Ausgleichselemente 16 angespannt. Die Zugfedern 21 dienen, nach Beendigung des Ausgleichvorgangs und Entlastung der Stützen 11, auch zur Rückstellung der Fußplatte 19 in die Ausgangsstellung (nicht gezeigt). Die Scheitellinien 16c der Ausgleichselemente 16, mit denen in der Ausgangsstellung die Ausgleichselemente 16 die Fußplatte 19 berühren sind um ein Maß a, entgegen der Ausgleichsrichtung AR, von der Wirkungsnormalen WN der von der Stütze 11 abzutragenden Last L entfernt. Dadurch übt die Last L mit dem Maß a als Hebelarm ein in Ausgleichsrichtung AR wirkendes Drehmoment auf die Ausgleichselemente 16 aus. Dieser Effekt setzt sich auch während des Ausgleichvorgangs, aufgrund der spiralförmigen Kontur der Abwälzfläche 16a an den Ausgleichselementen 16 fort.
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Zum Ausgleichen einer eingangs beschriebenen Vorwärtsbewegung der Stützen 11 wälzen sich die Ausgleichselemente 16 der Ausgleichsfüße 13 soweit wie erforderlich in Ausgleichsrichtung AR auf den Fußplatten 19 ab, wobei der Bodenabstand der Schwenklager 14 der Ausgleichsfüße 13 kontinuierlich abnimmt und beim Maximalausgleich MA ein Absinken Δh erreicht wird. Um den gleichen Betrag senken sich die Stützen 11 und dar Vorderbereich des Sattelaufliegears 10 ab.
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Beim Ankoppeln des Sattelanhängers 10 können die Ausgleichselemente 16 durch kürzes Abrollen ihrer Abrollflächen 16b rückwärts auf der Fußplatten 19 ein etwaiges Rückrucken des Zugfahrzeuges abfedern. Dazu sind in den Führungsstücken 20 der Fußplatten 19 für den Führungsstab 17, entgegengesetzt zu langen Vorwärtsführungen 20a kürzere Rückwärtsführungen 20b vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sattelanhänger
- 11
- Stütze
- 12
- herkömmlicher Ausgleichsfuß
- 13
- Ausgleichsfuß
- 14
- Schwenklager
- 15
- Stützeninnenrohr
- 16
- Ausgleichselement
- 16a
- Abwälzfläche
- 16b
- Abrollfläche
- 16c
- Scheitellinie
- 17
- Führungsstab
- 18
- Rohrstück
- 19
- Fußplatte
- 20
- Fürungsstück
- 20a
- Vorwärtsführung
- 20b
- Rückwärtsführung
- 21
- Zugfeder
- x1
- Absenkung
- y1
- Ausgleichsweg
- h1
- Bodenabstand
- x2
- kleine Absenkung
- y2
- kleinerer Ausgleichsweg
- h2
- kleiner Bodenabstand
- AR
- Ausgleichsrichtung
- WN
- Wirkungsnormale
- R
- Größtradius
- r
- Kleinstradius
- MA
- Maximalausgleich
- Δh
- Absinken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 36422079 C2 [0003]
- EP 0322634 A2 [0003]
- DE 102009001288 A1 [0003]