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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kabelverbindung zum elektrischen und mechanischen Verbinden wenigstens eines ankommenden und eines abgehenden Leiters.
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Stand der Technik
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Gemäß dem Stand der Technik sind bereits Kabelverbindungen mit mindestens einem der Außenkontur des Leiters angepassten und diese zumindest bereichsweise umfassenden Formkörper bekannt, der ein Einlegen bzw. bereichsweises Umfassen eines Leiters ermöglicht. Die
DE 10 2011 004 873 B4 zeigt einen Flachbandkabelmantel mit Leiteraussparungen zum Einlegen von Leitungen, die derart angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen der eines AS-Interface Flachbandkabels gleichen, so dass eine Kontaktierung einer in den Flachbandkabelmantel eingelegten Leitung mittels einer AS-Interface Flachbandkabeldurchdringungsvorrichtung ermöglicht wird. Nachteilig hierbei ist die komplexe Bauform und Handhabung, welche vornehmlich für den industriellen Einsatz geeignet ist.
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Aus der
EP 1 137 104 A3 ist ferner ein Schneid-Klemmkontakt für einen mehrere Drähte aufweisenden Leiter bekannt, bei dem Kontaktmesser vorgesehen sind, zwischen denen eine Anzahl der Drähte im kontaktierten Zustand eingeklemmt sind. Nachteilig hierbei das Nichtvorhan densein einer longitudinalen Verbindung zum Rückbau und der größere benötigte Bauraum aufgrund übereinander angeordneter Kabel.
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Darstellung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kabelverbindung zu schaffen, welcher die vorgenannten Probleme ausräumt.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Kabelverbindung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Kabelverbindung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper aus einem stromleitfähigen Material, wobei an dem Formkörper ein zum Leiter im Wesentlichen orthogonal ausgerichteter Kontaktierkörper angeordnet oder anordbar ist.
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Um einen Rückbau der erfindungsgemäßen Kabelverbindung zu erreichen, umfasst die Kabelverbindung zumindest einen in Längsrichtung des mindestens einen Leiters einführbaren stromleitfähigen Stechdorn, welcher nach Entfernung zumindest des Formkörpers sowie des Kontaktierkörpers einen Rückbau der Kabelverbindung ermöglicht.
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Besonders vorteilhaft werden dabei das Ende des mindestens einen ankommenden Leiters und das Ende des abgehenden Leiters jeweils von mindestens einer Abdeckung umfasst, wobei die beiden Abdeckungen derart ausgestaltet sind, dass sie mittels eines die beiden Abdeckungen umfassenden und somit verbindenden Formteils miteinander verbun den werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Kabelverbinders ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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In den Zeichnungen zeigen
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1a und 1b die erfindungsgemäße Kabelverbindung in zwei unterschiedlichen Ausführungen;
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2 die Kabelverbindung in einer weiteren Ausführungsform mit mehreren Leitern;
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3a und 3b die Kabelverbindung in zwei unterschiedlichen Ausführungen mit einem Gehäuse;
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4 Formteil zur formschlüssigen Verbindung von zwei Abdeckkappen;
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5 einen Stechdorn;
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6a eine Frontalansicht einer Abdeckkappe für einen Leiter mit einer vorgesehenen Verdünnung zum einfacheren Einführen des Stechdorns;
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6b eine Frontalansicht einer Abdeckung für drei Leiter mit drei vorgesehenen Verdünnungen zum einfacheren Einführen des Stechdorns;
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6c Seitenansicht einer Abdeckung mit Durchführungsöffnung;
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7, 8 weitere Ausführungsformen der Kabelverbindung;
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9 eine Explosionsansicht einer Kabelverbindung zur Ankontakt ierung z.B. mit einem Schalter, wobei Formteil 12 im Querschnitt dargestellt ist;
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10 eine Seitenansicht einer Kabelverbindung zur Ankontakt ierung z.B. mit einem Schalter;
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11 eine Explosionsansicht einer Kabelverbindung zur dauerhaften elektrischen Verbindung per stromleitfähigen Stechdorn;
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12 eine Seitenansicht zweier Kabel im per stromleitfähigen Stechdorn dauerhaft elektrisch verbundenen Zustand;
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Ausführung der Erfindung
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Wie aus den 1a, 1b ersichtlich, umfasst die erfindungsgemäße Kabelverbindung 1 mindestens einen der Außenkontur des Leiters 20a angepassten und diesen zumindest bereichsweise umfassenden Formkörper 10, der ein Einlegen bzw. bereichsweises Umfassen des Leiters 20a ermöglicht.
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Der Formkörper 10 ist vorzugsweise halbschalenartig ausgeformt, wobei besonders bevorzugt der Formkörper 10 aus Blech besteht, welches zum stromleitenden Anlegen an die Außenkontur des Leiters 20a ausgebildet ist. Das Formkörperblech 10 wird hierzu im gewünschten Radius umgeformt und der mindestens eine dornartige Stechverbinder 100 ausgestanzt.
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Der Kontaktierkörper 11 ist vorzugsweise an einem halbschalenartig ausgeformten Kontaktierblech 110 angeordnet (1a). Dieses Kontaktierblech 110 hat vorzugsweise einen größeren Radius als der Formkörper 10, um einen Federdruck für eine sichere Kontaktierung herzustellen.
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Alternativ kann gemäß 1b der Kontaktierkörper 11 direkt an dem Formkörper 10 angeordnet oder an diesem ausgebildet sein.
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Der dornartige Stechverbinder 100 kann entlang seiner Längsachse gebogen sein, um so eine höhere Knickfestigkeit und weniger Breite zu erreichen. Bei höheren Anforderungen kann der Kontaktierkörper 11 als eine Art Messer z.B. angeschweißt werden.
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Der dornartige Stechverbinder 100 muss durch die Kabelisolierung in die Ader des Leiters 20a gepresst werden, um den Leiter 20a zu kontaktieren. Idealerweise ist der Leiter 20a ein Litzenleiter. Wenn dieser aus einem massiven Kern besteht, kann er nur oberflächlich kontaktiert werden. Hierzu sollte der dornartige Stechverbinder 100 verkürzt und verstärkt werden, z.B. durch einen pyramidenförmigen Aufbau. Dann würde der dornartige Stechverbinder 100 nicht ausgestanzt, sondern z.B. pyramidenförmig umgeformt werden.
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Abschließend wir die Kabelverbindung fixiert. Hierzu werden ein oder mehrere Formkörper 10 vorzugsweise von einem Gehäuse 13 umfasst (3a, 3b), das mindestens einen sich axial erstreckenden Durchführungsabschnitt 130 zur Aufnahme des Leiters 20a aufweist, wobei das Gehäuse 13 aus mindestens zwei reversibel verbindbaren Gehäuseteilen 13a, 13b gebildet ist, welche jeweils mindestens eine halbschalenförmige Aufnahme 130a, 130b für einen Leiter 20a umfassen.
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Wie aus den 2, 3a, 3b, 3c ersichtlich, weist das Gehäuse vorzugs weise mindestens eine Durchführungsöffnung 131 für den Kontaktierkörper 11 auf.
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Besonders bevorzugt sind die reversibel verbindbaren Gehäuseteile 13a, 13b mittels eines Rastformverschlusses miteinander verbindbar (3a).
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Durch eine bündig abschließende stromisolierende Abdeckung 14 wird das Kabel elektrisch isoliert, es kann nur durch Kontaktierkörper 11 von außen elektrisch kontaktiert werden.
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Alternativ kann das Gehäuse 13 auch aus miteinander verschraubbaren Gehäuseteilen 13a, 13b bestehen (3b).
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Wie aus den 1a und 1b sowie 2 ersichtlich, umfassen die Gehäuseteile 13a, 13b mindestens eine Durchführungsöffnung für einen Kontaktierkörper 11.
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Ganz besonders vorteilhaft umfasst die Kabelverbindung einen in Längsrichtung des mindestens einen Leiters 20a einführbaren stromleitfähigen Stechdorn 15, welcher nach Entfernung zumindest des Formkörpers 10 sowie des Kontaktierkörpers 11 einen Rückbau der Kabelverbindung ermöglicht. Beim Rückbau wird anschliessend entweder eine Abdeckung 14 ohne Durchführungsöffnung aufgesetzt, oder die Durchführungsöffnung über einen nicht durchstochenen Bereich der Schirmung 200 gedreht.
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Vorzugsweise weisen die Abdeckungen 14 hierzu oberflächliche Verzahnungen auf, in welche entsprechend korrespondierende Verzahnungen an dem Formteil 12 eingreifen (oder umgekehrt) und somit eine formschlüssig gesicherte Verbindung der Abdeckungen realisieren.
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Wie aus 2 ersichtlich, kann die erfindungsgemäße Kabelverbindung auch bei mehreren Leitern 20a, 20b, 20c Anwendung finden. Die Leiter 20a, 20b, 20c werden hierzu einzeln kontaktiert. Sodann wird ein vorzugsweise vorgesehenen Fixierstück 16 eingefügt, um die Lage der Leiter 20a, 20b, 20c zu fixieren. Anschließend wird eine Abdeckung 14a mit entsprechend der Anzahl an Leitern 20a, 20b, 20c vorgesehenen Öffnungen (Löchern) 131 aufgesteckt. Im montierten Zustand stehen lediglich die Kontaktierkörper 11 hervor, die Leiter 20a, 20b, 20c sind elektrisch isoliert und können nur von außen kontaktiert werden.
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Der Rückbau einer mehradrigen Kabelverbindung erfolgt analog zum Rückbau einer Kabelverbindung mit einem Leiter 20a (vgl. 11 bis 12). Das Fixierstück 16 verbleibt, um die relative Lage der Leiter 20a, 20b, 20c zueinander für die Kontaktierung mit den dornartigen Stechverbinder 100 zu fixieren. Analog zur einadrigen Kabelverbindung wird eine
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Abdeckung 14a auf die Leiterenden aufgesteckt. Nun können zwei Stechdorne 15 auf dem einen Kabel und ein weiterer auf dem anderen Kabel bis zum Anschlag eingestochen werden. Danach werden beide Enden der Leiter 20a, 20b, 20c in eine von der Größe passenden Formteil 12 bis zum Anschlag eingeführt.
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Eine permanente elektrische Verbindung der drei Leiter 20a, 20b, 20c ist nun in minimalem Bauraum realisiert.
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Andere, nicht-runde Kabelformen können ebenfalls stechverbunden werden (vgl. 7 und 8).
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10 zeigt eine Seitenansicht zweier verbundener Kabel zur Ankontaktierung, z.B. mit einem Schalter, wobei in diesem Ausführungsbeispiel ein einadriges Kabel zur Kontaktierung 11 vorgesehen ist.
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12 zeigt eine Seitenansicht zweier dauerhaft per stromleitfähigen Stechdorn verbundener Kabel, wobei in diesem Ausführungsbeispiel ein einadriges Kabel zur Kontaktierung 11 vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Kabelverbindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabelverbindung
- 2
- Schlauchkabel
- 10
- Formkörper
- 11
- Kontaktierkörper
- 12
- Formteil im Querschnitt
- 13
- Gehäuse
- 13a, 13b
- Gehäuseteile
- 14
- stromisolierende Abdeckung / Abdeckkappe
- 14a
- Stromisolierende Abdeckung / Abdeckkappe in angepasster Größe für 3 Leiter z.B. eines Schlauchleiters
- 15
- stromleitfähiger Stechdorn
- 15a
- Sollbruchstelle für Stechdorn
- 16
- Fixierstück
- 20a, 20b, 20c
- Leiter
- 100
- dornartiger Stechverbinder
- 110
- Kontaktierblech
- 130
- Durchführungsabschnitt
- 130a, 130b
- halbschalenförmige Aufnahmen
- 131
- Durchführungsöffnung für Kontaktierkörper
- 200
- Schirmung des Leiters
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011004873 B4 [0002]
- EP 1137104 A3 [0003]