-
Die Erfindung betrifft einen Schirm mit Schwenkfunktion insbesondere einen Standschirm, dessen Schirmdach nicht nur in einer horizontalen Stellung sondern auch in eine davon abweichender Stellung bewegt und darin fixierbar ist.
-
Bekannt sind derartige Standschirme beispielsweise aus der
DE 10 2010 044 388 A1 . Dort wird beispielsweise ein Schirm vorgeschlagen, umfassend ein an einem Auslegearm angeordnetes Schirmdach, wobei am Auslegearm zur Schwenkarretierung zwei zueinander verschieblich gelagerte, mit einem Federelement belastete mit einem Exzenterelement betätigbare und in formschlüssigen Eingriff bringbare Rasterelemente vorgesehen sind, von denen eines verdrehfest mit dem Schirmdach verbunden ist.
-
Nachteilig an der bekannten Konstruktion ist jedoch, dass der Bediener während des gesamten Schwenkvorgangs der Federkraft entgegenwirken muss, damit die beiden Rasterelemente nicht vorschnell wieder einrasten.
-
Aus der
EP 2 842 446 ist ein Sonnenschirm bekannt, bei dem eine Schirmflächenverstellungsvorrichtung vorgesehen ist, die eine Kupplungszahnhülse sowie einen Ziehgriff umfasst, wobei die Positionierung durch den Ziehgriff erfolgt und nach Loslassen des Ziehgriffs sich unter der Wirkung der Repositionierungsfeder der ringförmige bewegliche Zahnkranz mit dem ringförmig unbeweglichen Zahnkranz wieder schließt. Auch hier ist die Bedienung vergleichsweise Anwenderunfreundlich.
-
Deshalb ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schirm zu schaffen, dessen Schirmdach auch schwenkbar ist, wobei jedoch die Bedienungsfreundlichkeit der Mechanik gegenüber den bekannten Lösungen optimiert ist.
-
Lösung der Aufgabe und Gegenstand der Erfindung ist entsprechend ein Schirm mit Schwenkfunktion, umfassend ein an einem Auslegearm angeordnetes, schwenkbares Schirmdach, wobei am Auslegearm zur Schwenkarretierung zwei durch ein Federelement in eingerastetem Zustand gehaltene Rasterelemente vorgesehen sind, ein erstes Rasterelement, das radial verdrehfest mit dem Schirmdach verbunden ist und ein zweites Rasterelement, das radial um den Auslegearm gegenüber dem ersten Rasterelement verschiebbar angeordnet ist, wobei beide oder ein Rasterelement axial entlang des Auslegearms verschiebbar sind oder ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel zur Beabstandung an zumindest einem der Rasterelemente vorgesehen ist, durch das die beiden Rasterelemente voneinander gelöst und in einem vorgegebenen axialen Abstand voneinander am Auslegearm fixierbar sind, so dass beispielsweise das radial mit dem Schirmdach verdrehfest verbundene Rasterelement zur Einstellung des Schirmdaches ohne axiale Belastung durch das Federelement radial gegenüber dem zweiten Rasterelement verschiebbar ist.
-
Im Sinne der vorliegenden Beschreibung wird als „radial“ die Richtung um den Auslegearm herum, also beispielsweise bei einem rohrförmigen Auslegearm um den Umfang des Rohres herum, bezeichnet. Dementsprechend wird vorliegend als „axial“ die Richtung entlang des Auslegearmes bezeichnet, also der Länge nach im Fall eines rohrförmigen Auslegearmes.
-
Während der axialen Fixierung der beiden Rasterelemente durch einen Hebel in einem vorgegebenen Abstand zueinander bleibt die radiale Beweglichkeit des einen oder beider Rasterelemente erhalten, wobei eines der Rasterelemente mit dem Schirmdach verdrehfest verbunden ist und damit im einfachsten Fall das gegenüberliegende zweite Rasterelement radial unbeweglich ist, so dass es zur Fixierung der Schwenkposition des Schirmdaches dienen kann.
-
Entsprechend wird hier die Schwenkfunktion des Schirmdaches durch die radiale Bewegung des mit dem Schirmdach verdrehfest verbundenen Rasterelementes während die beiden Rasterelemente durch beispielsweise einen durch bekannte Anordnungen in Position gehaltenen Hebel in einem bestimmten Abstand voneinander axial fixiert sind, ausgeübt.
-
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Auslegearm eine rohrförmige Hülse die als Gehäuse um eines oder beide Rasterelemente liegt.
-
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Rasterelemente als Zahnkranz ausgebildet.
-
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Mittel zur Beabstandung als ein einfacher Hebel ausgeführt, insbesondere als Handhebel.
-
Im Folgenden wird die Erfindung noch anhand von Figuren, die das Detail mit den Rasterelementen einer beispielhafte Ausführungsform des Schirms gemäß der Erfindung in den verschiedenen kennzeichnenden Stellungen während des Betriebs zeigen, näher erläutert:
-
Die
1 bis
7 zeigen jeweils die gleiche Ansicht, ein Detail des aus der
DE 10 2010 044 388 bekannten Schirms am Auslegearm, dort auch Bezugsziffer
1.
-
1 zeigt die beiden Rasterelemente sowie das Mittel zur Beabstandung in Form eines Handhebels in eingerastetem Zustand,
-
2 zeigt den ersten Schritt der Bedienung, eine geringe Beabstandung der eingerasteten Rasterelemente durch Betätigung des Handhebels,
-
3 zeigt die Stellung des Handhebels bei 90° des Hebelkopfes zu dem Zahnkranz des Rasterelementes mit maximalem Abstand der Rasterelemente zueinander,
-
4 zeigt ein Detail aus 3
-
5 zeigt die Stellung des Handhebels bei über 90° in der axialen Ruheposition zur Verdrehung der Rasterelemente gegeneinander in radialer Richtung um den Auslegearm herum
-
6 zeigt ein Detail aus 5 und
-
7 die Vergrößerung des Details der 6.
-
In 1 ist die Normalstellung der Vorrichtung zur Schwenkarretierung zu sehen. Zu erkennen ist das Mittel zur Beabstandung, bei der hier gezeigten Ausführungsform also der Hebel 4, in zugeklapptem, arretiertem Zustand, auf Position 1 bei 0° Grad axialer Auslenkung der beiden Rasterelemente zueinander, also komplett eingehakt. Die beiden Rasterelemente sind hier als Zahnkränze 2, 3 ausgebildet. Der Ausschnitt 1 des Auslegearmes 1 des Schirms ist ebenfalls zu erkennen. Am Auslegearm 1 ist an einem Ende ein Schirmdach (nicht gezeigt) befestigt, das verdrehfest mit dem Zahnkranz 2 verbunden ist. Am anderen Ende ist der Auslegearm 1 mit dem Ständerelement (nicht gezeigt) des Schirms verbunden. Schließlich zeigt 1 noch einen Verbindungshohlraum 6. Der Hebelkopf des Hebels 4 liegt an einem Ring 5 an, der als Abstoßkante für den Hebelkopf dient. Der Ring 5 ist axial verschiebefest mit dem zweiten Rasterelement 3 verbunden. Beispielsweise kann der Ring 5 ein Teil des Gehäuses um den Zahnkranz 3 sein. Dieses Gehäuse ist in 1 transparent dargestellt, damit die Lage der beiden Zahnkränze ersichtlich ist.
-
In 2 ist die gleiche Ansicht wie in 1 gezeigt, allerdings steht der Hebel 4 auf Position 20, in leicht ausgeklapptem Zustand.
-
3 schließlich zeigt wieder die gleiche Ansicht wie aus den 1 und 2 bekannt, jedoch den Hebel 4 in Position 30, einen 90° Winkel mit den Zahnkränzen 2 und 3 bildend. In dieser Position ist der maximale Abstand 7 der beiden Zahnkränze 2 und 3 zueinander erreicht.
-
4 zeigt das Detail um den Hebelkopf des Hebels 4 aus den 1 bis 3 in der Position 30, also einen 90° Winkel mit den Zahnkränzen 2 und 3 bildend, wobei diese eine maximale Beabstandung 7 erreichen.
-
5 zeigt den Hebel
4 in Endposition
40, in total aufgeklapptem Zustand bei über 90° Winkel zu den Zahnkränzen, im gezeigten Beispiel bei 93° Winkel zu den Zahnkränzen. Hier hat der Hebel eine Maximalabstandsposition durchfahren und die Hebelnase stößt an einen Stopper an, der den Hebel in dieser Position hält. Dadurch, dass die Maximalabstands-Position bereits durchfahren ist, bewirkt die Rückstellkraft eines beispielsweise eingebauten Federelementes, dass zur Rückbewegung des Hebels
4 eine gewisser Widerstand überwunden werden muss, um den Hebel wieder in die Ausgangsposition
10 zurückzubewegen. Somit wird der Hebel
4 in der Endposition
40 durch das Rückstellelement, das zwar nicht gezeigt, aber aus der
DE 10 2010 044 388 als Federelement bekannt ist, gehalten. Wie im hier gezeigten Ausführungsbeispiel getestet, genügt dabei möglicherweise – abhängig natürlich von der Art des Schirms – bereits eine ganz kleine Weiterdrehung wie hier von 90° auf 93° um genügend Widerstand zu generieren, dass die Endposition des Mittels zur Beabstandung der Rasterelemente gehalten wird.
-
Die
6 und
7 zeigen jeweils Detailansichten zur Position
40 in völlig aufgeklappten Zustand, in dem der Hebel
4 einrastet und der Zahnkranz
3 ohne Belastung durch das bereits aus der
DE 10 2010 044 388 bekannte Rückstell-Federelement (nicht gezeigt) radial verdrehbar ist.
-
Die Erfindung stellt erstmals bei schwenkbaren Schirmen eine Konstruktion zur Verfügung, bei der der Anwender unabhängig von der Rückstellbelastung, die bei Schwenkschirmen immer zur Arretierung wirkt, das Schwenken, also die radiale Verschiebung des Endes des Auslegearmes, an dem das Schirmdach befestigt ist, vorzunehmen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010044388 A1 [0002]
- EP 2842446 [0004]
- DE 102010044388 [0014, 0026, 0027]