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Die Erfindung betrifft ein Schrankmöbel, insbesondere einen Hängeschrank nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Schrankmöbel kommen als Hängeschränke in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz. Beispielhaft sei hier der Einsatzort Küche angegeben, in dem diese Hängeschränke als Oberschränke fungieren, üblicherweise mit mindestens einem Zwischenboden und frontseitig durch Türen, Klappen oder Jalousien geschlossen.
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Auch in Wohnräumen, Büros oder Bädern finden solche Hängeschränke Verwendung.
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Insbesondere bei sehr breiten Hängeschränken, die beispielsweise durch zwei Türen verschlossen sind, ergeben sich Probleme sowohl bei der Aufhängung wie auch bei der Nutzung des Zwischenbodens, wobei letzterer lediglich außenseitig, d.h. an den Seitenwänden unterstützt wird, wenn keine Trennwand vorhanden ist, was jedoch insbesondere aus funktionalen Gründen nicht gewünscht ist.
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D.h., dieser Zwischenboden ist nur eingeschränkt belastbar bzw. biegt sich stark durch, wenn z.B. Geschirr abgestellt wird bei Nutzung des Hängeschrankes als Küchenmöbel.
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Die Aufhängung des Schrankmöbels an einer Raumwand erfolgt über Wandhalterungen, die an den einander zugewandten Seiten der Seitenwände des Korpus befestigt sind, wobei diese Seitenwände gegenüber der Rückwand vorstehen, ebenso wie der Unterboden.
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Allerdings ist durch diese sozusagen Zwei-Punkt-Aufhängung des Schrankmöbels dessen Belastbarkeit gleichfalls stark eingeschränkt, wobei auch hier das zum Zwischenboden Beschriebene gleichermaßen für den Ober- und Unterboden gilt, die sich, aufgrund der fehlenden Mittenabstützung, ebenfalls stark durchbiegen können bei entsprechender Belastung.
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Im Übrigen sind die beiden Wandhalterungen im jeweiligen, durch die Seitenwand und den Oberboden gebildeten Eckbereich angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schrankmöbel der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass es mit konstruktiven und fertigungstechnisch geringem Aufwand insgesamt belastbarer wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schrankmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Gemäß der Erfindung ist an der Rückseite des Korpus und zwar zwischen den Seitenwänden parallel und abständig dazu verlaufend, eine Strebe angeordnet, die einerseits am Unterboden und andererseits am Oberboden befestigt ist und an der mindestens ein weiterer Wandhalter angeschlossen ist.
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Die Strebe besteht bevorzugt aus einem Strangpressprofil, insbesondere aus Aluminium und ist aufgrund ihrer Querschnittsform so ausgelegt, dass eine deutliche Versteifung des Schrankmöbels erreicht wird.
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Dabei kann die Strebe als Profilrohr oder im Sinne eines U-Profils ausgebildet sein, um so durch das sich ergebende relativ hohe Widerstandsmoment eine ausreichende Biegesteifigkeit zu erreichen.
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Durch die Befestigung der Strebe am Ober- und Unterboden vor allem aber durch den mindestens einen daran gehaltenen Wandhalter wird eine derartige Abstützung, insbesondere des Unterbodens erreicht, die zu einer deutlichen Erhöhung der Belastungsfähigkeit des Unterbodens führt.
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Prinzipiell denkbar ist auch die Nutzung der Strebe als Basis für ein zusätzliches Auflager des Zwischenbodens, wobei mit der Strebe eine in das Innere des Korpus ragende Konsole verbunden sein kann, auf der der Zwischenboden aufliegt.
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Zur Befestigung des Wandhalters an der Strebe weist diese eine Anschlussfläche auf, an der der Wandhalter anliegt und über die er mit der Strebe verbunden ist.
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Der mindestens eine zusätzliche, bevorzugt im Mittenbereich des Schrankmöbels angeordnete Wandhalter schafft eine deutlich verbesserte Belastbarkeit der Befestigung des Schrankmöbels an einer Wand.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, die Strebe so auszubilden, dass sich zwei seitliche Längsnuten ergeben, in die Teilplatten der Rückwand eingesetzt sind.
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Wie erwähnt, kommt die Erfindung bevorzugt bei Hängeschränken zum Einsatz, die in ihrer Breite relativ groß bemessen sind, wobei als Breitenabmaß beispielhaft ≥ 80 cm angesehen wird.
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Die Breite der Strebe ist so bemessen, dass hinsichtlich ihrer Abmaße standardisierte Rückwände eingesetzt werden können, beispielsweise bei einem Schrankmöbel mit 80 cm Breite zwei Standard-Rückwände, jeweils für einen Schrank mit 40 cm Breite. Hierdurch ergeben sich deutliche Kostenvorteile gegenüber den Rückwänden nach dem Stand der Technik, die entsprechend dem jeweiligen Breitenabmaß angepasst werden müssen.
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Während im Küchenmöbelbereich die Abmaße der Möbel im Wesentlichen standardisiert sind, können im Wohn- oder Badbereich Schrankmöbel Verwendung finden, die deutlich breiter sind als zweitürige Hängeschränke, wie sie für Küchenmöbel typisch sind.
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Bei größeren Schrankmöbeln können daher mehrere solcher Streben mit Wandhaltern vorgesehen sein, die mit entsprechendem Abstand zueinander zum einen für die notwendige Stabilität bei erhöhter Belastung sorgen und zum anderen, wie erwähnt, eine deutlich verbesserte Wandbefestigung ermöglichen.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Schrankmöbel in einer perspektivischen Rückansicht
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2 und 3 jeweils einen Teilausschnitt einer Einzelheit des Schrankmöbels in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten
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4 eine Draufsicht auf die Einzelheit nach den 2 und 3.
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In der 1 ist ein als Hängeschrank ausgebildetes Schrankmöbel dargestellt, mit einem Korpus 1, der zwei parallel und abständig zueinander angeordnete Seitenwände 6 sowie einen diese miteinander verbindenden Unterboden 2 und einen Oberboden 3 aufweist und der rückseitig durch eine aus zwei Teilplatten 5 bestehende Rückwand 4 verschlossen ist.
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Gemäß der Erfindung ist an der Rückseite des Korpus 1 zwischen den Seitenwänden 6, etwa im Mittenbereich, parallel und abständig zu den Seitenwänden 6 verlaufend, eine Strebe 8 angeordnet, die einerseits am Unterboden 2 und andererseits am Oberboden 3 befestigt ist.
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Zur Wandbefestigung des Schrankmöbels sind im Beispiel drei Wandhalterungen 7 vorgesehen, von denen jeweils eine in den vom Oberboden 3 und den zugeordneten Seitenwänden 6 gebildeten Eckbereichen befestigt ist, wobei die Wandhalterungen 7 hierbei sowohl am Oberboden 3 wie auch an der Seitenwand 6 angeschlossen sind, die gegenüber der Rückwand 4 ebenso vorsteht wie der Unterboden 2.
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Die Teilplatten 5 hingegen liegen an der Kante des Oberbodens 3 an und sind mit diesem fest verbunden, ebenso wie die dritte Wandhalterung 7, die andererseits an der Strebe 8 befestigt ist. Denkbar ist auch die Anordnung einer weiteren Wandhalterung 7 spiegelsymmetrisch an der Strebe 8.
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Die Strebe 8 ist in den 2–4 in einem Teilausschnitt jeweils als Einzelheit abgebildet. Darin ist zu erkennen, dass die Strebe 8 ein Basisprofil aufweist, das als Rechteckrohr 15 ausgebildet ist und auf seiner dem Korpus 1 zugewandten Längsseite mit in Längsachsrichtung verlaufenden Stegen 11, 12 versehen ist, die unter Bildung von Längsnuten 10 angeformte Leisten 9 tragen.
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In die Längsnuten 10 werden die beiden Teilplatten 5 der Rückwand 4 eingeschoben, wobei die Leisten 9 im Innern des Schrankmöbels sichtbar sind und aus gestalterischen Gründen entsprechend dekorativ ausgebildet sein können.
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In dem dem Oberboden 3 zugewandten Endbereich sind die beiden Leisten 9 abgetrennt, so dass deren freie Stirnkanten ein Auflager für den Oberboden 3 bilden, während die freiliegenden Stege 11, 12 an der zugeordneten Kante des Oberbodens 3 anliegen.
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Die Befestigung der Strebe 8 am Oberboden 3 erfolgt mittels mindestens einer Schraube, die durch Bohrungen 13 im freigelegten Teil der Strebe 8 geführt und in die anliegende Kante des Oberbodens 3 eingedreht ist.
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Die durch den rechteckigen Querschnitt des Profilrohres 8 vorliegenden Seitenflächen bilden eine Anlage für eine der Wandhalterungen 7, wobei zu deren Befestigung Bohrungen 14 in der Seitenfläche vorgesehen sind zur Einführung von Verbindungselementen. Im Übrigen ist der Wandhalter 7 zusätzlich am Oberboden 3 befestigt, vergleichbar der Befestigung der Strebe 8.
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Wie erwähnt, steht der Unterboden 2 gegenüber dem Oberboden 3 rückseitig vor, so dass die Rückwand 4, d.h. die Teilplatten 5, auf dem Unterboden 2 aufstehen.
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Um die Strebe 8 auch am Unterboden 2 befestigen zu können, ist zum Ausgleich des Überstandes des Unterbodens 2 die Strebe 8 im Überdeckungsbereich mit dem Unterboden 2 ausgeklinkt, so dass sich eine Ausnehmung 16 ergibt, mit zwei Anlageflächen, mit denen die Strebe 8 einerseits auf dem Unterboden 2 aufsteht und andererseits an der Kante des Unterbodens 2 anliegt.
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In diesem Bereich weist die Strebe 8 eine Bohrung 13 auf, durch die eine Schraube geführt ist, die in den Unterboden 2 eingedreht ist. Die beschriebene Ausgestaltung der Strebe 8 ist besonders deutlich in der 3 zu erkennen.
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Zur Begrenzung der Einschubtiefe des jeweiligen Plattenteiles 5 ist die zugeordnete Längsnut 10 in ihrer Tiefe durch eine der Streben 11 begrenzt, entsprechend den Abbildungen der 2 und 4.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Korpus
- 2
- Unterboden
- 3
- Oberboden
- 4
- Rückwand
- 5
- Teilplatte
- 6
- Seitenwand
- 7
- Wandhalterungen
- 8
- Strebe
- 9
- Leiste
- 10
- Längsnut
- 11
- Steg
- 12
- Steg
- 13
- Bohrung
- 14
- Bohrung
- 15
- Rechteckrohr
- 16
- Ausnehmung