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Die Erfindung betrifft einen Dissolver gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Dissolver umfasst generell einen an seiner Oberseite offenen Behälter, in welchem flüssige Medien wie Lösungsmittel, Harze, Öle und insbesondere Lacke gerührt und dabei insbesondere gemischt oder dispergiert werden. Hierzu ist ein Rührwerk vorgesehen, das insbesondere von einer an einer Welle gelagerten Dissolverscheibe gebildet ist. Die Welle und die daran gelagerte Dissolverscheibe ragen in den Innenraum des Behälters. Die Welle wird durch einen Antrieb angetrieben, wobei durch die dadurch bewirkte Drehbewegung der Welle auch die an dieser befestigte Dissolverscheibe entsprechende Drehbewegungen ausführt und das flüssige Medium im Behälter umrührt.
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Bei bekannten Dissolvern wird die offene Oberseite des Behälters während des Arbeitsbetriebs mit einem Behälterdeckel verschlossen. Um Emissionen von gasförmigen Schadstoffen zu verhindern, kann am Behälterdeckel eine Absaugvorrichtung vorgesehen sein.
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Ein erstes Problem derartiger Dissolver besteht darin, dass für unterschiedliche Mengen oder Medien, die bearbeitet werden sollen, unterschiedliche Behälter und Behälterdeckel verwendet werden, was konstruktiv äußerst aufwändig ist.
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Ein weiterer wesentlicher Nachteil derartiger Dissolver besteht darin, dass das Nachfüllen von Materialien in den Behälter bei abgenommenem Behälterdeckel erfolgt. Dabei füllt eine Bedienperson insbesondere feste Materialien über die Behälterkante in dessen Innenraum. Bei diesem Nachfüllvorgang kleben vorzugsweise pulverförmige Materialbestandteile an der Innenwand des Behälters oberhalb des Pegels des flüssigen Mediums im Behälter fest. Diese Feststoffablagerungen müssen dann von Zeit zu Zeit von einer Bedienperson entfernt werden. Abgesehen davon, dass diese Wartungsarbeiten äußerst zeitaufwändig sind, sind diese auch sehr gefährlich, insbesondere deshalb, weil diese typischerweise während des Betriebs des Rührwerks durchgeführt werden. Zum Entfernen der Feststoffablagerungen an der Innenwand des Behälters beugt sich die Bedienperson über den Behälterrand. Durch die vom Medium im Behälter aufsteigenden Dämpfe kann die Bedienperson das Bewusstsein verlieren und in den Behälter mit dem rotierenden Rührwerk fallen, wodurch erhebliche Verletzungen auftreten können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dissolver der eingangs genannten Art bereitzustellen, welcher bei einem einfachen konstruktiven Aufbau eine hohe Funktionalität aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft einen Dissolver mit einem an seiner Oberseite offenen Behälter und einem Rührwerk zum Rühren von einem im Behälter gelagerten Medium. Ein Deckel ist vorgesehen, welcher eine Sicherheitsabdeckung für die Öffnung des Behälters bildet. Der Deckel ist höhenverstellbar gelagert. An dem Deckel ist ein Einfüllstutzen vorgesehen, über welchen Materialien in den Behälter einführbar sind.
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Der erfindungsgemäße Dissolver kann allgemein zum Rühren, insbesondere zum Mischen oder Dispergieren von flüssigen Medien genutzt werden. Besonders vorteilhaft wird der Dissolver zum Rühren und Mischen von Lacken eingesetzt.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass als Sicherheitsabdeckung für die offene Oberseite des Behälters ein höhenverstellbarer Deckel vorgesehen ist. Durch die Höhenverstellbarkeit des Deckels kann das Volumen zwischen den Innenwänden des Behälters und dem Deckel eingestellt werden und so an unterschiedliche Medien, die sich insbesondere hinsichtlich ihrer Viskosität unterscheiden können, und an unterschiedliche Füllstandshöhen der Medien angepasst werden.
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Damit kann der erfindungsgemäße Dissolver ohne Austausch von Teilen für ein breites Spektrum von Medien eingesetzt werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Deckel vom Behälter insbesondere auch während des Arbeitsbetriebs des Dissolvers nicht abgenommen werden muss, so dass die durch den Deckel bewirkte Sicherheitsfunktion dauerhaft gegeben ist. Dadurch wird eine hohe Betriebssicherheit des Dissolvers erreicht.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass an dem Deckel ein Einfüllstutzen vorgesehen ist. Damit kann, ohne den Deckel abnehmen zu müssen, insbesondere während des Betriebs des Dissolvers Material über den Einfüllstutzen in den Innenraum des Behälters eingeführt werden. Dies führt zu einer hohen Verfügbarkeit des Dissolvers und weiterhin zu einer hohen Betriebssicherheit, da bei Nachfüllen von Material über den Einfüllstutzen der Deckel stets seine Funktion als Sicherheitsabdeckung erfüllt und so eine Bedienperson gegen ein Hereinfallen in den Behälter schützt.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass über den Einfüllstutzen Material so in den Behälter eingeführt werden kann, dass sich an der Innenwand des Behälters keine Feststoffablagerungen bilden.
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Dies wird vorteilhaft dadurch erreicht, dass der Einfüllstutzen in einen zentralen Bereich des Behälters einmündet.
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Dabei wird der Umstand ausgenutzt, dass sich das Rührwerk typischerweise im Zentrum des Behälters befindet. Insbesondere weist das Rührwerk eine an einer Welle gelagerte Dissolverscheibe auf.
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Dabei verläuft die Welle in vertikaler Richtung entlang der Symmetrieachse des Behälters. Die Ebene der Dissolverscheibe ist senkrecht zur Längsachse der Welle orientiert.
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Mit diesem Rührwerk wird das flüssige Medium vom Zentrum aus in eine Drehbewegung versetzt. Durch die einwirkenden Fliehkräfte ist das Niveau der Oberfläche des flüssigen Mediums, der sogenannte Donut, im Randbereich des Behälters am höchsten und nimmt zum Zentrum des Behälters hin kontinuierlich ab. Durch das Einfüllen des Materials über den Einfüllstutzen im zentralen Bereich des Behälters wird das Material somit unterhalb der Donutoberkante dem flüssigen Medium zugeführt, wodurch Feststoffablagerungen an der Innenwand des Behälters vermieden werden. Dadurch entfallen die aufwändigen Wartungsarbeiten des manuellen Entfernens derartiger Feststoffablagerungen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Deckel scheibenförmig ausgebildet, wobei dessen Außenkontur an die Kontur der Innenwand des Behälters angepasst ist.
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Dabei ist der Außendurchmesser des Deckels kleiner als der Innendurchmesser des Behälters.
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Insbesondere ist der Deckel kreisscheibenförmig ausgebildet. Der Behälter ist hohlzylinderförmig ausgebildet.
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Damit deckt der Deckel bis auf einen ringförmigen Spalt die offene Oberseite des Behälters ab und erfüllt somit seine Funktion als Sicherheitsabdeckung. Da der Außendurchmesser des Deckels kleiner ist als der Innendurchmesser des Behälters, kann der Deckel in den Bereich des Innenraums des Behälters hineinverfahren werden.
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Besonders vorteilhaft ist der Deckel zwischen einer oberen und unteren Endposition verfahrbar. In der oberen und unteren Endposition ist der Deckel in unterschiedlichen Höhenniveaus im Innenraum des Behälters angeordnet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist am äußeren Rand des Deckels eine in Umfangsrichtung umlaufende Dichtung vorgesehen. Mittels derer ist der Zwischenraum zwischen dem Deckel und der Innenwand des Behälters abgedichtet.
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Zweckmäßig ist die Dichtung in Form eines aufblasbaren Schlauchs ausgebildet.
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Mit der so ausgebildeten Dichtung kann auf konstruktiv einfache Weise ein Entweichen von Dämpfen aus dem Innenraum des Behälters verhindert werden.
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Vorteilhaft weist der Deckel einen Anschluss für eine Absaugvorrichtung auf.
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Damit können die im Innenraum des Behälters entstehenden Dämpfe gezielt abgeführt und entsorgt werden.
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Für den Fall, dass das Rührwerk aus einer an einer Welle befestigten Dissolverscheibe besteht, kann eine Höhenverstellung der Welle mit der Dissolverscheibe vorgesehen sein. Dies kann in bekannter Weise dadurch erfolgen, das die Welle mit der Dissolverscheibe an einer außerhalb des Behälters stehenden Säule gelagert ist, die selbst eine Höhenverstellung aufweist, um so die Welle mit der Dissolverscheibe anzuheben oder abzusenken.
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In diesem Fall ist vorteilhaft, dass der Deckel in Abstand oberhalb der Dissolverscheibe höhenverstellbar an der Welle gelagert ist.
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Zur Anpassung des Dissolvers an unterschiedliche Medien oder unterschiedliche Befüllungsgrade kann dann in einem ersten Schritt die Welle mit der Dissolverscheibe und dem Deckel gemeinsam verfahren werden, so dass die Dissolverscheibe in einem geeigneten Höhenniveau innerhalb des Behälters angeordnet ist. In einem zweiten Schritt kann dann die Höhenlage des Deckels durch eine Höhenverstellung an der Welle in geeigneter Weise eingestellt werden. Damit können die Höhenpositionen der Dissolverscheibe und des Deckels weitgehend unabhängig voneinander eingestellt werden, so dass eine flexible Anpassung an das jeweilige Medium im Behälter möglich ist.
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Dies stellt eine besonders einfache und kostengünstige Verstellmöglichkeit dar, da hierzu keinerlei zusätzliche Antriebskomponenten erforderlich sind.
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Alternativ ist auch eine Höhenverstellung des Deckels mittels eines elektrischen Antriebs oder dergleichen möglich. In diesem Fall ist eine automatisierte und damit entsprechend exakte Höhenverstellung des Deckels möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften konstruktiven Ausgestaltung durchsetzt der Einfüllstutzen eine Bohrung im Deckel.
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Dabei ist der über den Deckel hervorstehende Teil des Einfüllstutzens trichterförmig ausgebildet.
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Durch die trichterförmige Verbreiterung des Einfüllstutzens oberhalb des Deckels wird das Einführen von Material in den Behälter erheblich erleichtert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Dissolvers mit einem Deckel für einen Behälter in einer oberen Endposition.
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2: Längsschnittdarstellung des Dissolvers gemäß 1.
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3: Seitenansicht des Dissolvers gemäß 1 mit dem Deckel in einer unteren Endposition.
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4: Längsschnittdarstellung des Dissolvers gemäß 3.
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Die 1 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dissolvers 1. Der Dissolver 1 dient zum Rühren und Mischen von flüssigen Medien 2, insbesondere Lacken. Das flüssige Medium 2 ist, wie aus den 1 bis 4 ersichtlich, in einem Behälter 3 gelagert.
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Der Behälter 3 ist hohlzylindrisch ausgebildet, wobei die Unterseite des Behälters 3 mit einem ebenen, in einer horizontalen Ebene verlaufenden Boden abgeschlossen ist. Die Oberseite des Behälters 3 ist offen.
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Über die offene Oberseite ist ein Rührwerk in den Behälter 3 eingeführt. Das Rührwerk umfasst eine Welle 4 und eine an der Welle 4 befestigte Dissolverscheibe 5. Wie aus den 1 bis 4 ersichtlich, verläuft die Welle 4 entlang der in vertikaler Richtung verlaufenden Symmetrieachse des Behälters 3. Die Dissolverscheibe 5 ist am unteren Ende der Welle 4 befestigt und ist kreisscheibenförmig ausgebildet. Die Ebene der Dissolverscheibe 5 verläuft senkrecht zur Wellenachse. Durch einen nicht dargestellten Antrieb wird die Welle 4 an ihrer Längsachse in eine Drehbewegung versetzt und damit auch die Dissolverscheibe 5, wodurch das Medium 2 in dem Behälter 3 umgerührt wird.
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Das obere Ende ist an einem Ende eines Säulenkopfs 6 gelagert. Am anderen Ende des Säulenkopfs 6 befindet sich eine Säulenwelle 7, die in einem Säulensockel 8 gelagert ist. Durch einen nicht dargestellten hydraulischen Antrieb kann die Säulenwelle 7 in den Säulensockel 8 eingefahren oder aus diesem ausgefahren werden. Dementsprechend wird dadurch der Säulenkopf 6 und die daran befestige Dissolverscheibe 5 nach oben oder nach unten bewegt. Die 1 und 2 zeigen die Dissolverscheibe 5 in ihrer oberen Grenzposition. Die 3 und 4 zeigen die Dissolverscheibe 5 in ihrer unteren Grenzposition.
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An der Welle 4 ist ein Deckel 9 höhenverstellbar gelagert. Der Deckel 9 bildet eine Sicherheitsabdeckung für die offene Oberseite des Behälters 3. Der Deckel 9 ist kreisscheibenförmig ausgebildet und damit an die rotationssymmetrische Kontur der Innenwand des Behälters 3 angepasst. Die Ebene des Deckels 9 verläuft parallel zur Ebene der Dissolverscheibe 5.
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Der Durchmesser des Deckels 9 ist etwas kleiner als der Innendurchmesser des Behälters 3. Um den Zwischenraum zwischen Deckel 9 und Behälter 3 zu verschließen, kann eine nicht dargestellte Dichtung vorgesehen sein. Die Dichtung kann beispielsweise in Form eines aufblasbaren Schlauchs gebildet sein.
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Zur Höhenverstellung des Deckels 9 sind mehrere Führungen 10 in Form von Kolbenstangen vorgesehen, in welchen Gasdruckfedern integriert sein können. Mit diesen Elementen ist eine manuelle Höhenverstellung des Deckels 9 möglich. Eine Bedienperson kann den Deckel 9 entlang der Welle 4 verschieben, wobei diese Bewegung durch die Führungen 10 möglich ist. Mittels der Gasdruckfedern wird dann die eingestellte Höhenposition des Deckels 9 sicher gehalten. Alternativ oder zusätzlich zu den Gasdruckfedern können den Führungen 10 auch mechanische Rastelemente zugeordnet sein, die zur Fixierung einer Sollposition in Rastaufnahmen von Stangenelementen wie Lochstangen eingerastet werden können.
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Durch diese Höhenverstellung kann der Deckel 9 im Behälter 3 zwischen einer oberen und unteren Endposition verstellt werden. Die 1 und 2 zeigen den Deckel 9 in der oberen Endposition. Die 3 und 4 zeigen den Deckel 9 in der unteren Endposition. Durch die Höhenverstellung des Deckels 9 ist eine Anpassung an die Konsistenz und Menge des im Behälter 3 enthaltenen Mediums 2 möglich.
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In dem Deckel 9 befindet sich ein Anschluss 11 für eine nicht dargestellte Absaugvorrichtung. Mit der Absaugvorrichtung können Dämpfe, die in den vom Deckel 9 und vom Behälter 3 umschlossenen Innenraum entstehen, abgesaugt werden.
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Weiterhin ist in dem Deckel 9 ein Einfüllstutzen 12 integriert. Der Einfüllstutzen 12 durchsetzt eine Bohrung im Deckel 9. Der über die Oberseite hervorstehende Teil des Einfüllstutzens 12 ist trichterförmig verbreitet. Der Einfüllstutzen 12 bildet einen Hohlkörper, der an seiner Oberseite und Unterseite offen ist. Über den Einfüllstutzen 12 können während des Betriebs des Rührwerks Materialien eingefüllt und dem flüssigen Medium 2 zugegeben werden, wobei insbesondere feste Materialien zugegeben werden können.
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Bei Betrieb des Rührwerks werden durch die Drehbewegung der Dissolverscheibe 5 auf das Medium 2 Fliehkräfte ausgeübt, so das der Donut, das heißt die Oberfläche des flüssigen Mediums 2, die in den 2 und 4 gezeigte Kontur aufweist. Die Donutoberkante liegt demzufolge am Rand des Behälters 3. Von dort fällt der Donut zum Zentrum hin kontinuierlich ab. Daran angepasst mündet der Einfüllstutzen 12 im zentralen Bereich des Behälters 3 ein. Dadurch ist gewährleistet, dass über den Einfüllstutzen 12 eingefülltes festes Material stets unterhalb der Donutoberkante dem flüssigen Medium 2 zugeführt wird. Dadurch werden unerwünschte Feststoffablagerungen an der Innenwand des Behälters 3 vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dissolver
- 2
- Medium
- 3
- Behälter
- 4
- Welle
- 5
- Dissolverscheibe
- 6
- Säulenkopf
- 7
- Säulenwelle
- 8
- Säulensockel
- 9
- Deckel
- 10
- Führung
- 11
- Anschluss
- 12
- Einfüllstutzen