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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung von Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs. Im Speziellen betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, die in der Lage ist, die Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, der sich infolge eines Unfalls oder eines Aufpralls auf die Gehsteigkanten verformen kann, zu erfassen.
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Bekanntlich tritt gerade infolge von Unfällen oder eines Aufpralls auf die Gehsteigkanten des Öfteren die Verformung des Nabenhalters oder Stoßdämpfers ein, und die Verformung beeinträchtigt den Sturz des Fahrzeugs, sodass Probleme beim Fahrverhalten insbesondere in der Kurve auftreten und ein unüblicher Reifenverschleiß verursacht wird.
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Der Sturz (im Englischen mit dem Begriff „camber” bezeichnet) ist der Winkel zwischen der Senkrechten zur Fahrbahn und der Radmittelebene, wenn das Fahrzeug von vorne mit den Rädern in der Stellung der Geradeausfahrt betrachtet wird. Ist der obere Teil der Räder nach außen geneigt, wird der Sturz als positiv bezeichnet, im gegenteiligen Fall wird er als negativ bezeichnet.
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Die mit dem Sturz in Verbindung stehenden Probleme können nur einen oder auch alle vier Reifen des Fahrzeugs betreffen und hängen mit dem Fahrstil des Fahrers und den besonderen Ereignissen, denen das Fahrzeug ausgesetzt ist, zusammen.
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Heutzutage sind in den Werkstätten Prüfstände zur Kontrolle der Spur und des Sturzes von Fahrzeugen vorhanden, die zum Beispiel mit Hilfe von Reflektoren und Laserstrahlbündeln Abweichungen zwischen den korrigierten Winkelwerten und dem, was die elektronische Vorrichtung aufzeigt, ermitteln.
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Die Abweichung zwischen dem korrigierten Wert und dem erfassten Wert ergibt den tatsächlichen Wert der Verformung, die der Nabenhalter oder der Stoßdämpfer erfahren hat.
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Die oben beschriebenen Vorrichtungen sind äußerst präzise, können jedoch nicht die Ursache des Problems ermitteln. Sie können ermitteln, ob das Problem existiert, aber nicht, wodurch es verursacht wird.
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Was die mit dem Sturz zusammenhängenden Probleme betrifft, so können diese entweder durch die Biegung des Stoßdämpfers oder durch die Biegung des Nabenhalters oder natürlich durch beide vorstehend erwähnten Probleme verursacht werden.
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Sobald das Problem erfasst wird, geht man folglich zur Beseitigung der Ursache, die es hervorgerufen hat, mit einer Vorrichtung aus dem Stand der Technik versuchsweise vor:
- – Austausch der alleinigen Stoßdämpfer,
- – Austausch des alleinigen Nabenhalters oder
- – Austausch beider Komponenten.
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Die Arbeitszeiten und Kosten, die für diese Arbeiten erforderlich sind, sind sicherlich nicht unerheblich.
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Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Erfassung von Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, die es ermöglicht, solche Bedingungen für den Nabenhalter des Fahrzeugs zu schaffen, die es ermöglichen, die tatsächlich beschädigte Komponente gezielt auszutauschen.
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Angesichts dieser Aufgabe besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Erfassung von Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, die auch ohne Demontage der Bremsscheibe oder des Stoßdämpfers verwendet werden kann.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Erfassung von Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, die zu einer Zeitersparnis im Hinblick auf die tatsächlich beschädigte Komponente neben einer Kostenersparnis führt.
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Nicht zuletzt besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Erfassung von Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, die sehr zuverlässig, verhältnismäßig einfach herzustellen und preislich wettbewerbsfähig ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe sowie die Erreichung dieser und weiterer nachstehend offensichtlicher erscheinender Ziele erfolgt durch Bereitstellung einer Vorrichtung zur Erfassung von Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers eines Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass sie erste stabförmige Mittel umfasst, die geeignet sind, einen ersten Festpunkt an einem Flansch der Nabe eines Fahrzeugrades zu bestimmen, zweite Mittel, die geeignet sind, einen zweiten Festpunkt als festen Bezug an einer Aufnahmebuchse eines Stoßdämpfers zu bestimmen, wobei die zweiten Mittel im Verhältnis zu den ersten Mitteln beweglich sind und Messmittel zwischen den ersten Mitteln und den zweiten Mitteln angeordnet sind, um den Abstand zwischen den ersten Mitteln und den zweiten Mitteln zu erfassen, wenn die zweiten Mittel den zweiten Festpunkt bestimmen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen deutlicher aus der Beschreibung bevorzugter, aber nicht ausschließlicher Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung hervor, die beispielhaft und nicht einschränkend in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind, wobei:
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
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2 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
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3 eine perspektivische Ansicht der an einer Radnabe angebrachten erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
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4 eine Vorderansicht der Vorrichtung aus 1 ist,
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5 eine perspektivische Ansicht der an einer Radnabe mit montierter Bremsscheibe angebrachten erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
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6 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
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7 eine perspektivische Rückansicht der Vorrichtung aus 6 ist,
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8 eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform der an einer Radnabe montierten erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
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9 eine perspektivische Explosionsansicht einer Komponente der Vorrichtung aus 8 ist.
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Unter Bezugnahme auf die Figuren umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung, die allgemein mit dem Bezugszeichen 100 gekennzeichnet ist, erste Mittel, die geeignet sind, einen Festpunkt an einem Flansch der Nabe eines Fahrzeugrades zu bestimmen, zweite Mittel, die geeignet sind, einen zweiten Festpunkt als festen Bezug an einer Aufnahmebuchse eines Stoßdämpfers zu bestimmen, wobei die zweiten Mittel im Verhältnis zu den ersten Mitteln beweglich sind und die Messmittel zwischen den ersten Mitteln und den zweiten Mitteln angeordnet sind, um den Abstand zwischen den ersten Mitteln und den zweiten Mitteln zu erfassen, wenn die zweiten Mittel einen Festpunkt bestimmen. Im Speziellen umfassen die ersten Mittel, die geeignet sind, einen ersten Festpunkt zu bestimmen, ein erstes stabförmiges Element 1, das geeignet ist, mit einem Flansch 2 der Nabe oder des Rades auch ohne Demontage der entsprechenden Scheibenbremse 50 verbunden zu werden.
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3 zeigt die Montage der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Bremsscheibe, während 5 die Montage der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit montierter Bremsscheibe zeigt.
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Die zweiten Mittel, die geeignet sind, einen zweiten Festpunkt zu bestimmen, umfassen zweckmäßigerweise ein in Annäherung an oder in Beabstandung von dem ersten stabförmigen Element 1 bewegliches zweites stabförmiges Element 3 entlang den Messmitteln, die ein drittes stabförmiges Element 4 umfassen.
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Somit verbindet das dritte stabförmige Element 4 das erste und das zweite stabförmige Element 1 und 3 miteinander, und im Speziellen ist das dritte stabförmige Element 4 zwischen einem Paar von Halterungen 5 und 6 jeweils für das erste und zweite stabförmige Element 1 und 3 beweglich.
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Die Halterungen gestatten es, die Höhe des ersten und des zweiten stabförmigen Elements 1 und 3 einzustellen und ermöglichen die Regelung der Position des zweiten stabförmigen Elements 3 im Verhältnis zum ersten stabförmigen Element 1.
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Das erste stabförmige Element 1 ist in fester Position angebracht, da es am Flansch 2 der Radnabe befestigt ist, während das zweite stabförmige Element 3 im Verhältnis zum ersten stabförmigen Element 1 bewegt werden kann, ohne dass seine Ausrichtung verändert wird, so dass es mit einem Ende eine Verbindungsbuchse 7 eines Stoßdämpfers (nicht dargestellt) berührt.
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Sobald in Kontakt mit der Buchse 7 bestimmt also das zweite stabförmige Element 3 eine zweite feste Position gegenüber dem ersten stabförmigen Element 1.
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Das dritte stabförmige Element 4 ist passend skaliert, um das Maß zwischen dem ersten stabförmigen Element 1 und dem zweiten stabförmigen Element 3 erfassen zu können.
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Ist die Messung an der Radnabe erfolgt, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung entfernt und am gegenüberliegenden Rad montiert, und wenn die Positionierung des Flansches 2 im Verhältnis zur Buchse 7 des gegenüberliegenden Rades ein anderes Messergebnis liefert als die zuvor untersuchte Nabe, ist mit Sicherheit mindestens eine der zwei untersuchten Naben verbogen.
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Auf diese Art kann der Bediener den Einsatz direkt an der beschädigten Komponente vornehmen, anstatt die Komponenten versuchsweise ohne objektives Kriterium auszutauschen.
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Dies bedeutet natürlich eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis für den Endnutzer.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird also an einer ersten Nabe und dann an einer zweiten Nabe montiert, indem die Vorrichtung vom Flansch der ersten Nabe ohne die Position der stabförmigen Elemente zu verändern abmontiert wird, und die Vorrichtung dann an der anderen Nabe montiert wird.
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Auf diese Art wird das erfasste Maß der Nabe festgehalten, wodurch es dem Bediener ermöglicht wird, zu überprüfen, ob der Verschluss unterschiedlich ist, wenn an der anderen Nabe montiert.
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Ist die Demontage der Stoßdämpfer trotzdem erfolgt, kann die Verformung der Radnabe gemessen werden, indem als zweite Mittel, die geeignet sind, einen zweiten Festpunkt zu bestimmen, ein Stab 10 vorgesehen ist und ein Zentrieransatz in die Aufnahmebuchse 7 des Stoßdämpfers eingefügt wird, wobei der Stab 10 am Zentrieransatz montiert wird, genau koaxial zur Achse des abmontierten Stoßdämpfers, um anschließend die Messung durchzuführen zu können, wobei die oben beschriebenen Schritte (siehe die 8 und 9) wiederholt werden.
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Der Zentrieransatz, der dazu ausgebildet ist, in die Buchse 7 eingefügt zu werden, ist ein doppelter Zentrierkegel 12, 13, 14, der die Erweiterung der beiden halbmondförmigen Teile 12a, 12b nach außen ermöglicht, bis sie vollständig an den Wänden der Buchse 7 anliegen. Die beiden halbmondförmigen Teile werden dann mit Hilfe zweier elastischer Seegerringe 15, 16, die in entsprechenden Vertiefungen 17 untergebracht sind, „miteinander verbunden und befestigt”.
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Auf diese Art ist der Zentrieransatz an verschiedene Durchmesser der handelsüblichen Buchsen 7 anpassbar.
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Falls es sich hingegen um einen Stoßdämpfer handelt, der nicht in die Buchse 7 eindringt, sondern durch eine Hülse außerhalb der Buchse 7 blockiert wird, kann man sich zusätzlich einer Platte 20 bedienen, die an denselben Schrauben befestigt wird, welche den Stoßdämpfer an der Radnabe blockieren, dann schreitet man zu der oben beschriebenen Messung fort, die zur Erfassung einer möglichen Anomalie an zwei verschiedenen Naben wiederholt wird.
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Das zweite stabförmige Element 3 kann geradlinig oder L-förmig sein.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung die zugrunde liegende Aufgabe vollkommen löst und die zugrunde liegenden Ziele vollkommen erreicht, da sie es ermöglicht, die Verformungen des Nabenhalters bzw. Stoßdämpfers zu erfassen, der sich infolge eines Unfalls oder eines Aufpralls auf die Gehsteigkanten verformen kann. Die Verformung beeinträchtigt den Sturz des Fahrzeugs.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht einen sicheren Einsatz an der verformten Komponente, ohne die verschiedenen in der Verformung möglicherweise involvierten Komponenten versuchsweise auszutauschen.
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Die so konzipierte Erfindung kann Gegenstand zahlreicher Änderungen und Varianten sein, die alle in den Schutzumfang der beigefügten Ansprüche fallen. Außerdem können alle Details durch andere, technisch gleichwertige Elemente ersetzt werden.
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In der Praxis können die verwendeten Materialien ebenso wie die betreffenden Maße und Formen, je nach Bedarf und Stand der Technik beliebig sein.