DE102008046104A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Spurvermessung von Fahrzeugen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spurvermessung von Fahrzeugen (7), insbesondere auf einem Prüfstand (9), einer Fahrflächenhebebühne oder einer Grube, mit einem Sendeelement (1), mit dem eine Positionsmarke auf einem Fahrzeugrad (3) erzeugbar ist, einem Empfangselement (2), mit dem die auf dem Fahrzeugrad (3) erzeugte Positionsmarke erfassbar ist, und einer Steuereinheit (4), mit der Daten von dem Empfangselement (2) auswertbar sind, wobei die Steuereinheit (4) anhand dieser Daten einen Spurwert ermittelt und die Positionsmarke auf einer Innenseite des Fahrzeugrades (3) erzeugbar ist, die einer Fahrzeuglängsachse zugewandt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Spurvermessung von Fahrzeugen, insbesondere auf einem Prüfstand, mit einem Sendeelement, mit dem eine Positionsmarke auf einem Fahrzeugrad erzeugbar ist, sowie einem Empfangselement, mit dem die auf dem Fahrzeugrad erzeugte Positionsmarke erfassbar ist, und mit einer Steuereinheit, mit der Daten von dem Empfangselement auswertbar sind, wobei die Spurvermessungsvorrichtung unter dem Fahrzeug in den Prüfstand integriert ist und damit einen besonders kompakten Aufbau gewährleistet.
  • Beim Fahren eines Fahrzeuges greifen an dem Fahrzeugaufbau Kräfte in Richtung der Längs-, Quer- sowie Hochachse an. Diese Kräfte werden durch die Reifen des Fahrzeuges auf die Fahrbahn übertragen, die Gegenkräfte auf die Reifen ausübt. Durch das Zusammenwirken dieser Kräfte ergeben sich Bewegungen des Aufbaus, die das Fahrverhalten beeinflussen. Das Fahrverhalten ist maßgeblich für die Fahrdynamik und die Fahrsicherheit eines Fahrzeuges. Neben der Lage des Schwerpunkts, der Antriebsart oder Radregelsystemen sind die Radstellungen maßgebliche Einflussfaktoren für das Fahrverhalten. Insbesondere zur Optimierung der Fahreigenschaften wie beispielsweise Eigenlenkverhalten, Geradeauslauf und Spurstabilität ist die Optimierung der Radstellungen wie Sturz, Spreizung und Spur notwendig. Der Spurwert spielt dabei eine besonders wichtige Rolle, da er nicht nur für die Fahrsicherheit wichtig ist, sondern auch maßgeblichen Einfluss auf den Reifenverschleiß nimmt. Als Spurwert ist die Längendifferenz definiert, um die ein linkes und ein rechtes Rad einer Fahrzeugachse bei Geradausfahrt vorne und hinten auseinander stehen. Die Längen werden auf Höhe der Radmitten von den Felgenhörnern gemessen. Der Spurwert kann dabei sowohl als m/km oder als mm/m als auch als Winkel in Grad und Minuten für jedes Rad einzeln oder für ein Radpaar einer Achse angegeben werden. Es wird hierbei zwischen Vorspur, Nachspur und Spur Null unterschieden. Bei Vorspur ist die Längendifferenz zwischen dem Abstand der Felgenhörner auf Radmittelebene hinten und dem Abstand der Felgenhörner auf Radmittelebene vorne größer Null, bei Nachspur ist die Längendifferenz kleiner Null und bei Spur Null gleich Null.
  • Durch unsachgemäßen Gebrauch des Fahrzeuges wie beispielsweise das Befahren von Bordsteinkanten mit unangepasster Geschwindigkeit sowie durch Verschleißerscheinungen an Spurhebel oder Spurstangen kommt es häufig zu Abweichungen der voreingestellten Spurwerte. Dies resultiert einerseits in einer Verschlechterung der Fahreigenschaften, bzw. einem unsymmetrischen Fahrverhalten bei Rechts- bzw. Linkskurven und andererseits zu einem erhöhten Verschleiß der Fahrzeugreifen. Deshalb ist eine wiederholte Kontrolle der Spurstellung sinnvoll.
  • Bislang wurde die Spurstellung anhand von Verschleißerscheinungen z. B. an den Reifen im Rahmen von technischen Überwachungsuntersuchungen beurteilt. Ein Nachteil dieser Methode ist darin zu sehen, dass aufgrund unterschiedlichen Verschleißes des rechten und linken Rades dabei nur die Symmetrie der Spurwerte feststellbar ist. Das tatsächliche Ausmaß der Fehlstellung, sowie Fehlstellungen beider Räder sind nicht erkennbar. Ferner sind aus dem Stand der Technik berührungslose Messsysteme bekannt, bei denen mittels Triangulationsverfahren Radkennwerte wie Sturz und Spur gemessen werden. Diese Systeme weisen jedoch den Nachteil auf, dass sie verhältnismäßig große Außenabmaße aufweisen, z. B. in Form von kastenartigen Gebilden, deren äußere Abmaße die geometrischen Maße der zu untersuchenden Räder überschreiten können, seitlich neben dem Fahrzeug aufgebaut werden müssen. Dadurch nehmen solche Systeme einerseits einen erhöhten Platzbedarf in einer Werkstatt bzw. einem Prüfzentrum in Anspruch und sind andererseits der Gefahr ausgesetzt, dass sie beim Rangieren beschädigt oder dejustiert werden können.
  • Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, eine Vorrichtung zur Spurvermessung anzugeben, die besonders platzsparend in einen bestehenden Fahrzeugprüfstand, eine Fahrflächenhebebühne oder eine Montagegrube integrierbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen vorteilhafte Ausführungen der Erfindung dar.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Vorrichtung zur Spurvermessung von Fahrzeugen, insbesondere auf einem Prüfstand, einer Fahrflächenhebebühne oder einer Grube, mit einem Sendeelement, mit dem eine Positionsmarke auf einem Fahrzeugrad erzeugbar ist, einem Empfangselement, mit dem die auf dem Fahrzeugrad erzeugte Positionsmarke erfassbar ist, und/oder einer Steuereinheit, mit der Daten von dem Empfangselement empfangbar und/oder auswertbar sind. Die Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Steuereinheit anhand dieser Daten einen Spurwert ermittelt, wobei die Positionsmarken auf einer Innenseite des Fahrzeugrades erzeugbar sind, die einer Fahrzeuglängsachse zugewandt ist. Dies bietet den Vorteil, dass die Spurvermessungsvorrichtung zwischen den Rädern einer Achse eines Fahrzeuges in einem bestehenden Prüfstand eingebaut werden kann, wobei keine zusätzlichen Bauteile seitlich vom Fahrzeug aufgestellt werden müssen und dadurch der Platzbedarf in einer Werk statt oder Prüfeinrichtung beansprucht wird. Weiterhin kann das Sendeelement mit dem Prüfstand in Verbindung stehen.
  • Weiterhin kann die Erfindung auch in einen vom Fahrzeug zu befahrenden Bereich eingebaut werden, ohne dass ein Prüfstand notwendig ist.
  • Weiterhin kann das zu untersuchende Fahrzeugrad einen Reifen und eine Felge umfassen, wobei mit dem Sendeelement durch die Positionsmarke mindestens zwei Messpunkte auf der Felge und/oder dem Reifen erzeugbar sind und/oder die Steuereinheit mittels berührungslosen Abstandsmessverfahren, insbesondere Triangulationsverfahren, einen ersten Abstand zwischen einem ersten Messpunkt und dem Empfangselement, und einem zweiten Abstand zwischen einen zweiten Messpunkt und dem Empfangselement bestimmt. Anhand der bestimmten Abstände kann mit der Steuereinheit ein Spurwert ermittelbar sein und in einem dem ermittelten Spurwert entsprechenden Messwert umwandelbar sein und als elektronisches, optisches und/oder akustisches Signal ausgebbar sein. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass mit Hilfe einer strichförmigen Positionsmarke, die in der unteren Hälfte auf eine Seitenfläche des zu untersuchenden Rades projiziert wird, an charakteristischen, vorbestimmten Stellen des Rades, wie beispielsweise des Felgenrands oder insbesondere des Felgenhorns Messpunkte erzeugbar sind mit vorbestimmten, charakteristischen Merkmalen. Diese Merkmale sind vorteilhafterweise für verschiedenste Radtypen sowie Radgrößen gleich und können deshalb durch das Empfangselement gut erfasst werden. Ferner ergibt sich der Vorteil, dass durch Ausgabe eines dem Spurwert entsprechenden optischen oder akustischen Signals unmittelbar das Vorliegen einer Abweichung des Spurwerts erkennbar ist, beispielsweise durch Ausgabe eines binären Signals in Form einer grün leuchtenden Anzeige für kor rekten Spurwert und einer rot leuchtenden Anzeige für inkorrekten Spurwert. Alternativ kann auch direkt der Zahlenwert des Spurwinkels jeweils für das rechte und/oder linke Rad ausgegeben werden.
  • Weiterhin kann die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet sein, dass der erste Abstand und der zweite Abstand gleichzeitig und/oder sukzessive nacheinander bestimmbar ist.
  • Weiterhin kann eine Datenbank vorgesehen sein, die fahrzeugspezifische, vorbestimmte Spurwerte aufweist, wobei die Steuereinheit einen Differenzwert aus dem ermittelten Spurwert und einem vorbestimmten, in der Datenbank gespeicherten Spurwert bildet und mit einem maximal zulässigen Grenzwert vergleicht. Ferner kann mit der Steuereinheit, wenn der Differenzwert den Grenzwert überschreitet, eine Spurfehlstellung erkennbar sein, und ein elektronisches, optisches und/oder akustisches Signal ausgebbar sein. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass für eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge mit verschiedenen Spurwerten an Rädern der Vorder- und Hinterachse Fehlstellungen der Räder besonders schnell detektierbar sind.
  • Weiterhin kann die Spurvermessung während einer Bremsenprüfung, Tachometerprüfung und/oder einer Leistungsprüfung des Fahrzeuges erfolgen. Ein Vorteil ergibt sich hieraus insbesondere in der Reduzierung der Durchlaufzeiten für die Prüfung eines Fahrzeuges. Darüber hinaus ergibt sich zusätzlich der Vorteil, dass nicht nur ein statischer Spurwert erfasst wird, wie beispielsweise im Stand der Technik, sondern durch die Drehung der Räder ein dynamischer Spurwert detektierbar ist. Somit können Messfehler aufgrund des Felgenschlages reduziert werden.
  • Weiterhin kann eine Taumelbewegung des Fahrzeugrades während einer Drehbewegung erfassbar sein, wobei ein Felgenschlag erfassbar sein kann und dadurch ein dynamischer Spurwert ermittelbar ist.
  • Weiterhin kann ein Brems-, ein Leistungs-, ein Diagnose-, ein Funktionsprüfstand, eine Hebebühne, eine Fahrflächenhebebühne, eine Grube und/oder eine Montagegrube mit einer Vorrichtung zur Spurvermessung ausgerüstet sein.
  • Weiterhin kann die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet sein, dass mit einem Sendeelement, das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse auf einer ersten Fahrzeugseite befindet, eine Positionsmarke auf einem Fahrzeugrad, das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse auf einer der ersten Fahrzeugseite gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet, erzeugbar ist und/oder dass mit einem Empfangselement, das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse auf einer ersten Fahrzeugseite befindet, eine Positionsmarke auf einem Fahrzeugrad, das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse auf einer der ersten Fahrzeugseite gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet, erfassbar ist.
  • An dieser Stelle soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch Ausführungsformen unter den vorliegenden Erfindungsgedanken fallen, in denen sich entweder nur das Sendeelement oder nur das Empfangselement auf einer ersten Fahrzeugseite befinden und dementsprechend sich das zum Sendeelement gehörende Empfangselement oder das zum Empfangselement gehörende Sendelement auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden Fahrzeugseite, in der auch das zu untersuchende Fahrzeugrad liegt, befindet.
  • Weiterhin kann ein Verfahren zur Spurvermessung von Fahrzeugen folgende Schritte umfassen: Befahren eines Prüfstandes, einer Fahrflächenhebebühne und/oder Grube mit einem zu messenden Fahrzeug, Erzeugen zumindest einer Positionsmarke auf einem Fahrzeugrad des Fahrzeuges mit einem Sendeelement, Auffinden zumindest zweier durch die Positionsmarke erzeugter Messpunkte auf einem Fahrzeugrad, insbesondere auf der Felge oder dem Felgenrand des Fahrzeugrades, Bestimmen eines ersten Abstands zwischen einem ersten Messpunkt auf dem Fahrzeugrad, insbesondere auf der Felge oder dem Felgenrand und einem Empfangselement, Bestimmen eines zweiten Abstands zwischen einem zweiten Messpunkt auf dem Fahrzeugrad, insbesondere auf der Felge oder dem Felgenrand und dem Empfangselement, und/oder Ermittlung des Spurwerts des Fahrzeugrades und/oder der Achsspur anhand der bestimmten Abstände. Dabei kann das Verfahren dadurch gekennzeichnet sein, dass die Messpunkte durch die Positionsmarke auf der Felge, dem Felgenrand und/oder dem Reifen des Fahrzeugrades erzeugt werden
  • Weiterhin kann in einem zusätzlichen Schritt eine Drehbewegung des Fahrzeugrades erzeugbar sein und ein Felgenschlag einer Felge erfassbar sein.
  • Weiterhin kann das Verfahren zusätzlich folgende Schritte umfassen:
    Bilden eines Differenzwertes aus dem ermittelten Spurwert und einem vorbestimmten Spurwert, der aus einer Datenbank auslesbar sein kann, Abgleich des Differenzwertes mit einem maximal zulässigen Grenzwert, und Ausgeben eines elektrischen, optischen und/oder akustischen Signals, zumindest wenn der Differenzwert den Grenzwert überschreitet.
  • Weiterhin können die Positionen des Sendeelements und des Empfangselements, für die Triangulationsmessung miteinander austauschbar sein.
  • Im Folgenden sollen zusammenfassend die Vorteile der Erfindung genannt werden. Durch Anordnung eines Empfangselements und eines Sendeelements zwischen den Rädern einer Achse kann ein besonders kompakter und platzsparender Aufbau gewährleistet werden. Die Verwendung der Lasertriangulation als Messprinzip zur Abstandserfassung bietet den Vorteil einer besonders schnell durchführbaren Messung, da es sich um rein trigonometrische Berechnungen handelt. Durch dieses Messprinzip kann die Abstandsmessung an bewegten Objekten, beispielsweise sich drehenden Rädern durchgeführt werden. Die optische Erfassung mit Hilfe eines Empfangselementes wie beispielsweise einer Fotokamera eröffnet ferner die Möglichkeit einer Funktionsintegration, bei der nicht nur die Positionen von Positionsmarken auf dem Fahrzeugreifen erfassbar sind, sondern auch erkennbar ist, ob der Prüfstand gerade mit einem Fahrzeug befahren ist oder nicht. Somit kann auf zusätzliche Bauteile, wie beispielsweise Tastrollen oder Drucksensoren verzichtet werden, wodurch die Anzahl der Bauteile des Prüfstandes reduziert werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
  • 1 eine Draufsicht auf einen Bremsenprüfstand mit einer Vorrichtung zur Spurvermessung,
  • 2 eine Seitenansicht eines Prüfstandes mit einem zu untersuchenden Rad, und
  • 3 eine weitere Seitenansicht des Prüfstandes mit einem zu untersuchenden Rad.
  • In 1 ist eine Draufsicht auf einen Bremsenprüfstand 9 gezeigt, auf dem ein zu untersuchendes Prüffahrzeug 7 aufgefahren ist. Das Prüffahrzeug ist mit gestrichelten Linien in einer Draufsicht dargestellt, und weist vier Räder 3 auf, die ebenfalls durch gestrichelte Linien dargestellt sind. Das Fahrzeug weist eine Fahrzeuglängsachse A auf. Jedes einzelne zu prüfende Rad 3 einer Achse steht mit einem Antriebsrollenpaar, bestehend aus jeweils einer Antriebsrolle 5 in Kontakt.
  • Jedes zu prüfende Rad 3 einer Achse wird mit einem Sendeelement 1 in Form einer Lichtquelle, beispielsweise eines Strichlasers beleuchtet, wobei auf der unteren Hälfte des zu messenden Rades eine Positionsmarke 8 in Form einer strichförmigen Laserlichtmarke erzeugt wird. Das Sendeelement 1 ist auf einer Mittelabdeckung 6 des Bremsenprüfstandes, in vertikaler Richtung oberhalb der Mittelabdeckung montiert. Unterhalb der Mittelabdeckung 6 ist ein Empfangselement 2, z. B. in Form einer CCD-Kamera vorgesehen, die die Positionsmarke 8, die auf die Seitenfläche des Rades 3 projiziert wird, erfassen kann. Hierfür ist eine Aussparung 10 in der Mittelabdeckung 6 des Prüfstandes vorgesehen.
  • In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann auch eine im Wesentlichen rechteckige Mittelabdeckung 6 verwendet werden, die keine Aussparung aufweist. Dabei ist die Mittelabdeckung 6 aus einem transparenten Material wie beispielsweise Plexiglas ausgeformt.
  • In einer weitern, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung können das Sendeelement 1 und das Empfangselement 2 völlig unabhängig von der Mittelabdeckung 6 angeordnet sein, so dass die äußerliche Form der Mittelabdeckung 6 frei gestaltet werden kann.
  • Wie aus der 1 ersichtlich, ist für jedes zu untersuchende Rad 3 je ein Sendeelement 1 und ein Empfangselement 2 vorgesehen, die sich im Wesentlichen zwischen einer Fahrzeuglängsachse A und einer der Fahrzeuglängsachse A zugewandten Seitenfläche des Rades 3 befinden. Der in 1 dargestellte Bremsenprüfstand 9 weist Antriebsrollensätze für die Vorderräder des Fahrzeuges auf.
  • 2 stellt eine Seitenansicht eines auf dem Prüfstand befindlichen Fahrzeugrades dar, wobei von einer Fahrzeugmittelachse A im Wesentlichen im rechten Winkel auf eine Seitenfläche des Fahrzeugrades 3 geblickt wird, die der Fahrzeugmittelachse zugewandt ist. Das Fahrzeugrad 3 weist dabei einen Reifen 31 und eine Felge 32 mit einem Felgenrand 33 auf. Das an einem zu untersuchenden Fahrzeug montierte Fahrzeugrad 3 steht dabei mit einer in Umfangsrichtung befindlichen Lauffläche mit den Antriebsrollen 5, beispielsweise eines Bremsen- und/oder Leistungsprüfstands in Kontakt.
  • Mit dem Sendeelement 1 aus 1 wird ein durchgehender Laserstrich als eine Positionsmarke 8 auf die Radseitenfläche projiziert. Die Positionsmarke 8 erzeugt an vorbestimmten Punkten am Fahrzeugrad, wie beispielsweise der Fahrzeugfelge, und hier insbesondere am Felgenrand 33 bzw. Felgenhorn, einen ersten Messpunkt 81 und einen zweiten Messpunkt 82. Mit Hilfe des Empfangselementes 2 aus 1 wird die genaue Position des ersten Messpunktes 81 und des zweiten Messpunktes 82 erfasst.
  • In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung können zwei einzelne strichförmige Positionsmarken auf die Seitenfläche des Fahrzeugrades 3 projiziert werden. Diese einzelnen Strichmarken erstrecken sich in ihrer Längsrichtung über die gesamte Reifenhöhe und ragen zumindest teilweise in den Bereich der Felge hinein. Die vorbestimmten ersten und zweiten Messpunkte 81, 82 können wahlweise auf den Felgenrand 33, auf die Felge 32 oder auf eine Seitenfläche des Reifens 31, die im Wesentlichen senkrecht zur Lauffläche steht, erzeugt werden. Vorzugsweise werden die Messpunkte 81, 82 jedoch auf dem Felgenrand 33 erzeugt.
  • In 3 ist eine weitere Seitenansicht eines zu prüfenden Fahrzeugrades 3 dargestellt, wobei der Blickwinkel auf eine radiale Seitenfläche des Reifens 31, im Wesentlichen parallel zur Fahrzeuglängsmittelachse A gerichtet ist. Der Reifen 3 steht auf einer Antriebsrolle 5 auf. Mit dem Sendeelement 1 ist die strichförmige Positionsmarke 8 aus 2 auf einer Seitenfläche des Reifens erzeugbar. Diese Positionsmarke 8, insbesondere die Messpunkte 81 und 82, sind mit einem Empfangselement 2 erfassbar. Das Empfangselement 2 befindet sich unterhalb einer Mittelabdeckung 6 und ist mit dem Bremsenprüfstand 9 verbunden. Das Sendeelement 1 ist oberhalb der Mittelabdeckung 6 angeordnet und ebenso ortsfest an dem Bremsenprüfstand 9 angeordnet. Darüber hinaus ist eine Steuereinheit 4 vorgesehen, die mit den Antriebsrollen 5, das Sendeelement 1 und dem Empfangselement 2 in Verbindung steht.
  • Die Steuereinheit 4 kann dabei das Sendeelement 1 derart ansteuern, dass eine Positionsmarke 8 auf dem Reifen 3 erzeugt wird. Ferner kann mit der Steuereinheit 4 das Empfangselement 2 so angesteuert werden, dass die Position der Positionsmarke 8 bzw. der Messpunkte 81, 82 mit dem Empfangselement 2 erfassbar sind. Das Empfangsele ment 2 ist dabei in Form einer CCD-Kamera ausgebildet und kann in einer Vielzahl unterschiedlicher, vorbestimmter Positionen Messpunkte 81, 82 auf dem Rad 3 bzw. dem Reifen 31 und/oder der Felge 32 erfassen.
  • Im Folgenden soll die Funktionsweise der Spurvermessungsvorrichtung erläutert werden. Zuerst wird das Fahrzeug 7, dessen Spurwerte untersucht werden sollen, auf einen Prüfstand aufgefahren. Dieser Prüfstand kann dabei ein Brems-, Leistungs- und/oder ein Diagnoseprüfstand sein. Anschließend wird mit Hilfe der Steuereinheit 4 das Sendeelement 1 derart angesteuert, dass mit Hilfe zumindest einer Positionsmarke 8 zumindest zwei Messpunkte 81, 82 auf der Reifenseitenfläche erzeugt werden. Mit dem Empfangselement 2, der CCD-Kamera, wird die genaue Position der Messpunkte 81, 82 erfasst und an die Steuereinheit 4 übertragen. Die Steuereinheit 4 bestimmt zunächst die Position der zwei Punkte zueinander. Anschließend werden mit der Steuereinheit 4 die Abstände zwischen dem ersten Messpunkt 81 und dem zweiten Messpunkt 82 zu dem Empfangselement 2 bestimmt. Dabei wird das Messprinzip der Lasertriangulation angewendet. Wenn sich der Abstand des Messobjektes von dem Sendeelement 1 ändert, so ändert sich auch der Winkel, unter dem das Empfangselement 2 den auf dem Messobjekt projizierten Messpunkt 81, 82 erkennt. Aus der erfassten Winkeländerung kann aufgrund trigonometrischer Beziehungen die Abstandsänderung errechnet werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung des Lasertriangulationsverfahrens beschränkt, da zur Bestimmung des Abstandes auch andere Abstandsmessverfahren eingesetzt werden können.
  • Aus der mit der Steuereinheit 4 bestimmten Entfernung von dem ersten Messpunkt 81 und dem Empfangselement 2 und dem zweiten Messpunkt 82 und dem Empfangselement 2 wird der Spurwinkel des gemessenen Rades berechnet.
  • Der so erfasste Wert kann wahlweise als Spurwinkel des linken Rades bzw. des rechten Rades oder als Gesamtspur, als Summe der beiden genannten Winkel angegeben werden. Die Spurvermessungsvorrichtung kann dabei ein Anzeigeelement aufweisen, das wahlweise den Spurwinkel des linken bzw. des rechten Rades oder die Gesamtspur anzeigt. Das Anzeigeelement kann jedoch auch auf eine binäre Anzeige reduziert sein, die lediglich anzeigt, ob sich ein gemessener Spurwinkel innerhalb eines zulässigen, vorgegebenen Toleranzbereichs oder außerhalb dieses Toleranzbereichs befindet.
  • Der so gemessene Spurwert repräsentiert einen statischen Spurwert. Im weiteren Verfahrensablauf werden als Nächstes die Antriebsrollen 5 derart angesteuert, dass sie eine Drehbewegung des Rades 3 erzeugen. Während der Drehung des Rades 3 wird entweder gleichzeitig ein erster und ein zweiter Messpunkt 81 bzw. 82 auf der Reifenseitenfläche, oder sukzessive zuerst ein erster Messpunkt 81 und anschließend ein zweiter Messpunkt 82 erzeugt und deren Abstände zum Empfangselement 2 gemessen. Durch die kontinuierliche Drehung des Fahrzeugrades kann der Felgenschlag erfasst und damit ein dynamischer Spurwert des Rades gemessen werden.
  • Die Steuereinheit bestimmt dabei einen Mittelwert der Abstände von dem Empfangselement 2 zu dem ersten Messpunkt 81 und einen Mittelwert der gemessenen Abstände von dem Empfangselement 2 zu dem zweiten Messpunkt 82. Nach der Bestimmung des dynamischen Spurwertes wird von der Steuereinheit 4 ein Signal ausgegeben, das die Antriebsrollen 5 anhält und somit die Drehbewegung des Rades 3 stoppt. Nun kann das Fahrzeug 7 von dem Prüfstand abgefahren werden.
  • In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann das Sendeelement und/oder das Empfangselement zur Erfassung des Spurwinkels des rechten Rades einen kleineren Abstand zum linken Rad als zum rechten Rad des zu untersuchenden Fahrzeuges aufweisen. D. h. der Spurwinkel des rechten Rades wird mit dem Sendeelement und/oder dem Empfangselement erfasst, das sich, bezogen auf die Fahrzeugmittelachse, auf der linken Seite des Prüfstandes befindet. Dadurch kann auf besonders einfache Weise der Winkel für die Lasertriangulation vergrößert und somit die Auswertgenauigkeit erhöht werden. Dieser Vorteil kommt bei Fahrzeugen mit kleiner Achsbreite oder bei tiefer gelegten Fahrzeugen besonders zum Tragen. Für einen Fachmann ergibt sich aus dem oben genannten, dass auch das Sendeelement und/oder das Empfangselement zur Erfassung des Spurwinkels des linken Rades einen kleineren Abstand zum rechten Rad als zum linken Rad aufweisen kann.
  • Ferner sind in einer alternativen, nicht dargestellten, Ausführungsform der Erfindung die Positionen des Sendeelements 1 und des Empfangselements 2 mit einander vertauscht. Der Aufbau dieser Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der Abbildung in 3, wobei jedoch abweichend hiervon das Sendeelement 1 unterhalb der Mittelabdeckung 6 und das Empfangselement 2 oberhalb der Mittelabdeckung 6 angeordnet ist.
  • Die im Vorangehenden genannten Merkmale und beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können teilweise oder als Ganzes beliebig miteinander kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen zu bilden, die an entsprechende Anwendungen der Erfindung angepasst sind. Sofern sich solche Ausführungsformen für einen Fachmann aus den vorgenannten Ausfüh rungsbeispielen ergeben, sollen diese als mit den vorgenannten Ausführungsbeispielen implizit offenbart gelten.

Claims (12)

  1. Vorrichtung zur Spurvermessung von Fahrzeugen, insbesondere auf einem Prüfstand, einer Fahrflächenhebebühne oder einer Grube, mit – einem Sendeelement (1), mit der eine Positionsmarke (8) auf einem Fahrzeugrad (3) erzeugbar ist, – einem Empfangselement (2), mit dem die auf dem Fahrzeugrad (3) erzeugte Positionsmarke (8) erfassbar ist, und – einer Steuereinheit (4) mit der Daten von dem Empfangselement (2) auswertbar sind, dadurch gekennzeichnet dass, – die Steuereinheit (4) anhand dieser Daten einen Spurwert ermittelt, wobei – die Positionsmarke (8) auf einer Innenseite des Fahrzeugrades (3), die einer Fahrzeuglängsachse (A) zugewandt ist, erzeugbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei – das Fahrzeugrad (3) einen Reifen (31) und eine Felge (32) umfasst, und – mit dem Sendeelement (1) durch die Positionsmarke (8) mindestens zwei Messpunkte auf der Felge (32) und/oder dem Reifen (31) erzeugbar sind, – die Steuereinheit (4) mittels berührungslosen Abstandsmessverfahren, insbesondere Triangulationsverfahren, einen ersten Abstand zwischen einem ersten Messpunkt (81) und dem Empfangselement (2), und einen zweiten Abstand zwischen einem zweiten Messpunkt (82) und dem Empfangselement (2) bestimmt, anhand der bestimmten Abstände einen Spurwert ermittelt und in ein dem ermittelten Spurwert entsprechenden Messwert umwandelt und diesen als optisches, elektronisches und/oder akustisches Signal ausgibt.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei – eine Datenbank vorgesehen ist, die fahrzeugspezifische, vorbestimmte Spurwerte aufweist, wobei – die Steuereinheit (4) einen Differenzwert aus dem ermittelten Spurwert und einem vorbestimmten Spurwert bildet und mit einem maximal zulässigen Grenzwert vergleicht, und wenn der Differenzwert den Grenzwert überschreitet eine Spurfehlstellung erkennt und ein optisches, elektronisches und/oder akustisches Signal ausgibt.
  4. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Spurvermessung während der Bremsenprüfung, Tachometerprüfung und/oder der Leistungsprüfung erfolgt.
  5. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei durch eine Taumelbewegung des Fahrzeugrad (3) während einer Drehbewegung des Fahrzeugrades (3), ein Felgenschlag erfassbar ist und dadurch ein dynamischer Spurwert ermittelbar ist.
  6. Brems-, Leistungs-, Diagnose-, Fahrflächenhebebühne, Grube und/oder Funktionsprüfstand mit einer Vorrichtung zur Spurvermessung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5.
  7. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Positionen des Sendeelements (1) und des Empfangselements (2), für die Triangulationsmessung miteinander austauschbar sind.
  8. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei mit einem Sendeelement (1), das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse (A) auf einer ersten Fahrzeugseite befindet, eine Positionsmarke (8) auf einem Fahrzeugrad (3), das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse (A) auf einer der ersten Fahrzeugseite gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet, erzeugbar ist und mit einem Empfangselement (2), das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse (A) auf einer ersten Fahrzeugseite befindet, eine Positionsmarke (8) auf einem Fahrzeugrad (3), das sich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse (A) auf einer der ersten Fahrzeugseite gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet, erfassbar ist.
  9. Verfahren zur Spurmessung von Fahrzeugen, mit folgenden Schritten: – Befahren eines Prüfstands (9), einer Fahrflächenhebebühne und/oder Grube mit einem zu messenden Fahrzeug (7), – Erzeugen zumindest einer Positionsmarke (8) auf einem Fahrzeugrad (3) des Fahrzeuges (7) mit einem Sendeelement (1), – Auffinden zumindest zweier durch die Positionsmarke (8) erzeugter Messpunkte (81, 82) auf dem Fahrzeugrad (3), – Bestimmen des Abstands zwischen einem ersten Messpunkt (81) auf dem Fahrzeugrad (3) und einem zweiten Messpunkt (82) auf dem Fahrzeugrad (3), – Bestimmen der jeweiligen Entfernung der Messpunkte (81, 82) von dem Empfangselement (2), und – Ermittelung des Spurwertes des Fahrzeugrades (3) und/oder der Achsspur anhand der bestimmten Abstände.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Messpunkte (81, 82) durch die Positionsmarke (8) auf der Felge (32) oder dem Reifen (31) des Fahrzeugrades (3) erzeugt werden.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, mit folgenden Schritten: – Erzeugen einer Drehbewegung des Fahrzeugrades (3), und – Messen eines Felgenschlags.
  12. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 9 bis 11, mit folgenden Schritten: – Bilden eines Differenzwertes aus dem ermittelten Spurwert und einem vorbestimmten Spurwert, – Abgleich des Differenzwertes mit einem maximal zulässigen Grenzwert, und – Ausgeben eines optisches, elektrisches und/oder akustisches Signal zumindest wenn der Differenzwert den Grenzwert überschreitet.
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