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Die Erfindung betrifft eine Insektenfalle für das Fangen und/oder Töten von Insekten, insbesondere von Fluginsekten wie etwa Fliegen oder Mücken.
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Die Erfindung liegt im Gebiet von Insektenfallen, insbesondere Lebendfallen und Totfallen.
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Für das Fangen und/oder Töten von Insekten werden verschiedene Insektenfallen verwendet. Es sind vielfältige Totfallen bekannt, welche die Insekten töten. Diese Totfallen werden häufig in Wohnräumen oder in anderen von Mensch oder Tier zum Aufenthalt genutzten Bereichen eingesetzt, um dort die Anzahl von störenden Insekten zu reduzieren. Insbesondere werden solche Totfallen gegen stechende Insekten wie beispielsweise Stechmücken eingesetzt. Bei bekannten Totfallen werden die getöteten Insekten aufgefangen. Dazu werden die Insekten mit speziellen Ködern, wie Geruchsstoffen oder Leuchtmitteln, die im Inneren einer für Insekten durchlässigen Käfigumwandung angeordnet sind, angelockt. Die Insekten dringen ins Innere der Käfigumwandung ein. Die Insekten werden in Totfallen zum Beispiel an darin angeordneten Leuchtmitteln oder eigens dafür vorgesehenen Stromgittern verbrannt.
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Auch bekannt sind sogenannte Lebendfallen, deren Zweck es ist, möglichst viele Insekten anzulocken und diese lebendig einzufangen bzw. gefangen zu halten. Die lebendig gefangenen Insekten können dann als Lebendfutter für größere Tiere verwendet werden, beispielsweise in Terrarien etc. Es sind aber auch vielfältige andere Verwendungsmöglichkeiten für die lebendig gefangenen Insekten möglich, beispielsweise zu Forschungszwecken.
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Bekannt ist insbesondere eine Lebendfalle mit einem kreiszylinderförmigen Fallenteil. Ein oberer Kreiszylinderabschnitt des Fallenteils dient dabei als Gefängnis für die gefangenen Tiere. Dieser Gefängnisabschnitt wird von oben durch einen Deckel begrenzt, an welchem die Lebendfalle aufgehängt werden kann. Seitlich wird der Gefängnisabschnitt durch ein feinmaschiges Gitter in Form eines für Insekten undurchlässigen Kreiszylindermantels begrenzt. Nach unten hin wird der Gefängnisabschnitt von einer Schleuse begrenzt, die mit einer konischen Form, an deren Ende sich ein kleines Durchgansloch befindet, derart geformt ist, dass Insekten zwar von unten durch die Schleuse in den Gefängnisabschnitt gelangen können, aber nur schwer oder gar nicht von dem Gefängnisabschnitt zurück nach unten durch die Schleuse herauskommen.
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Unterhalb der Schleuse weist der Fallenteil einen Eingangsabschnitt für die Insekten auf. Unter dem Eingangsabschnitt kann eine Ködervorrichtung mit einem Schnapp- oder Drehverschluss an drei Vorsprüngen montiert werden, welche Vorsprünge sich im Inneren der Schürze befinden und in montiertem Zustand als Abstandshalter zwischen der Schürze und der Ködervorrichtung dienen. Dadurch liegt die Schürze nur an den drei Vorsprüngen auf der Ködervorrichtung auf, so dass umlaufend drei große Freiraumschlitze als Eingänge entstehen, durch welche die Insekten von außen in den Eingangsabschnitt und durch die Schleuse nach oben in den Gefängnisabschnitt gelangen können.
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Der Köderabschnitt ist nach unten geschlossen und hat einen Köderaufnahmebehälter, in den der Köder eingebracht wurde. Die Köderaufnahme ist nach oben mit einer geruchsdurchlässigen, aber insektenundurchlässigen Köderabdeckung abgedeckt. Beispielsweise lassen sich Fliegen mit Aasgeruch anlocken. Dabei steigt der Aasgeruch des Köders nach oben durch die Köderabdeckung in den Eingangsabschnitt, wo er durch die Freiraumschlitze austritt und Insekten anlockt. Die in den Eingangsabschnitt eingetretenen Insekten können zwar nicht durch die Köderabdeckung nach unten an den Köder gelangen, wohl aber nach oben durch die Schleuse in den Gefängnisabschnitt.
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Nachteilig bei dieser Insektenfalle ist insbesondere die mechanisch wenig belastbare Ausführung des Eingangs für die Insekten. Die drei Vorsprünge, mit denen die Schürze auf der Ködervorrichtung abgestützt wird, erschweren nicht nur die Fertigung der Schürze. Sie können zudem leicht abbrechen und ein Zusammensetzen der Insektenfalle so unmöglich machen. Auch kann die wenig belastbare Aufhängevorrichtung bei Gebrauch leicht abreißen. Weiterhin muss die Falle umständlich geöffnet werden, um an die Köderaufnahmebehälter zu gelangen, wenn man den Köder ersetzen möchte. Die Köderaufnahmebehälter wiederum muss umständlich von oben geöffnet werden.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Insektenfalle bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet. Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Insektenfalle bereitzustellen, deren Verbindung zwischen Fallenteil und Ködervorrichtung stabiler und mechanisch belastbarer ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine verbesserte Insektenfalle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen bilden den Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Insektenfalle, umfassend einen Fallenteil mit einer für Insekten undurchlässigen Umwandung und einen Köderteil zur Aufnahme eines Insektenköders, wobei der Köderteil über Verbindungsmittel lösbar an einem ersten Abschnitt des Fallenteils angeordnet ist und wobei der Fallenteil einen Insekteneingang umfasst, welcher Insekteneingang an einem zweiten Abschnitt des Fallenteils oder des Köderteils separat von dem ersten Abschnitt des Fallenteils angeordnet ist.
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Durch die Ausführung des Insekteneingangs separat von dem ersten Abschnitt des Fallenteils, an welchem der Köderteil über Verbindungsmittel lösbar angeordnet ist, wird die Stabilität der Insektenfalle erheblich verbessert. Die erfindungsgemäße Insektenfalle kommt ohne fragile längliche Vorsprünge aus, die leicht abbrechen können. Sie ist somit mechanisch belastbarer, als alle Insektenfallen aus dem Stand der Technik. Separat bedeutet hier, dass der Köderteil an einem anderen Abschnitt des Fallenteils angeordnet ist, als der Insekteneingang.
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Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Insektenfalle ferner ein Schleusenelement, welches im Fallenteil am Insekteneingang angeordnet ist. Mit dem Schleusenelement ist die Insektenfalle als Lebendfalle nutzbar. Insekten, die durch den Insekteneingang in den Fallenteil kommen, gelangen zwar durch die Schleuse hindurch, nicht aber wieder zurück. Sie sind somit lebendig gefangen.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Insekteneingang durch einen Schürzenabschnitt abgedeckt, der sich nach unten über den Insekteneingang erstreckt. Der Schürzenabschnitt schützt den Insekteneingang vor Umwelteinflüssen.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Insektenfalle in der Form eines Zylinders ausgebildet. Dabei ist der Köderteil als abtrennbarer Zylinderendabschnitt ausgebildet und der Insekteneingang am Fallenteil ist als eine Öffnung in der Zylinderseitenwand ausgebildet. Die Ausführung der erfindungsgemäßen Insektenfalle in Zylinderform hat den Vorteil, dass kostengünstige Normteile verwendet werden können, beispielsweise einfache KG-Rohre aus Plastik.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfassen der erste Abschnitt des Fallenteils und der Köderteil als Verbindungsmittel einen Bajonettverschluss. Mit einem Bajonettverschluss lassen sich Köderteil und Fallenteil sehr bedienerfreundlich lösbar miteinander verbinden. Der Köderteil lässt sich so beispielsweise als leicht wechselbare Köderbox ausgestalten.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst der Köderteil eine Köderaufnahme, wobei die Köderaufnahme durch ein Gitter zum Abhalten der Insekten verschlossen ist. Der Köderteil kann auf verschiedenste Weise ausgestaltet sein. Eine Möglichkeit ist die Ausführung mit einer Köderaufnahme zum Aufnehmen eines Köders und einem Gitter, welches zwar den Geruch des Köders durchlässt, aber die Insekten vom Insektenköder abhält.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst der Fallenteil ein Stromgitter zum Töten von Insekten. Mit dem Stromgitter ist die Insektenfalle als Totfalle nutzbar. Insekten, die in den Fallenteil gelangen, werden durch einen Stromschlag getötet, sobald sie das Stromgitter berühren.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung das elektrische Anschließen des Stromgitters an einen Akku oder ein Solarmodul zur Stromversorgung. Ein Akku und/oder ein Solarmodul benötigen keine Kabelverbindung zu einem externen Stromnetz. Damit ist die Insektenfalle mobil einsetzbar. Das Solarmodul kann auch eingesetzt werden, um den Akku aufzuladen.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst der Fallenteil mindestens zwei zusätzliche Köderbehältnisse. Die Köderbehältnisse können dabei innerhalb des Fallenteils angeordnet sein.
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Besonders vorteilhaft ist es hierbei gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, wenn oberhalb des mindestens einen zusätzlichen Köderbehältnisses eine Tropfeinheit (Behältnis dessen Ausfluss Tropfenweise regelbar ist) angeordnet ist. Beispielsweise kann sich in dem Köderbehältnis ein kalkhaltiges Material befinden. Wenn dieses Material von der Tropfeinheit mit Säure betröpfelt wird, entsteht Kohlenstoffdioxid, was insbesondere Stechmücken anlockt.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Fallenteil oben offen ausgebildet (und hat eine Verlängerung), um durch eine Gebäudewand durchführbar befestigt werden zu können. So muss der Fallenteil nicht nach oben hin abgeschlossen sein, sondern führt durch die Gebäudewand hindurch in einen separaten Raum. Dort können die Insekten beispielsweise als Lebendfutter für in diesem separaten Raum gehaltene Tiere verwendet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen beschreiben gleiche Merkmale in allen Zeichnungen. Es zeigen:
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1: Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle als Lebendfalle, die insbesondere zum Fangen von Fliegen verwendet werden kann;
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2: Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle als Totfalle, die insbesondere zum Töten von Fliegen verwendet werden kann;
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3: Eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle als Totfalle, die insbesondere zum Töten von Mücken verwendet werden kann;
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4: Eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle als Totfalle, die insbesondere zum Töten von Mücken verwendet werden kann; und
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5: Eine fünfte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle als Lebendfalle, die insbesondere zum Fangen von Fliegen und zur Weiterleitung derselben in einen anderen Raum verwendet werden kann.
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Zunächst soll nun auf 1 Bezug genommen werden. Zu sehen ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle 1 mit einem Fallenteil 10 und einem Köderteil 2. Der Fallenteil 10 hat eine Umwandung 11 aus Drahtgitter, die für Insekten undurchlässig ist und umfasst einen ersten Abschnitt 101 und einen zweiten Abschnitt 102. Die Insektenfalle ist in Form eines Zylinders ausgebildet. Der Köderteil 2 ist über Verbindungsmittel 12 in Form eines Bajonettverschlusses lösbar mit dem ersten Abschnitt 101 des Fallenteils 10 verbunden. Der Köderteil 2 ist als abtrennbarer Zylinderabschnitt in Form einer leicht wechselbaren Köderbox mit einer Köderaufnahme 20 und einem Gitter 23 zum Abhalten der Insekten ausgeführt, so dass Insekten, die durch Insekteneingang 3 in den Fallenteil (10) eingedrungen sind, nicht nach unten in den Köderteil 2 gelangen können. Vielmehr können sie den Eingangsbereich durch ein Schleusenelement 4 nach oben verlassen, durch welches Schleusenelement 4 sie aber nicht wieder zurück gelangen. Sie sind dann lebendig gefangen. Wird ein Köder verwendet, der Aasgeruch verbreitet, eignet sich diese Insektenfalle 1 insbesondere zum Fangen von lebendigen Fliegen. Der Insekteneingang 3 ist als Öffnung in der Zylinderwand ausgebildet und durch einen Schürzenabschnitt 31 abgedeckt, der sich umlaufend um den Fallenteil 10 und bis über den Insekteneingang 3 nach unten erstreckt. Der Schürzenabschnitt 31 schützt den Insekteneingang 3 vor allzu starkem Lichteinfall, den die Insekten sonst zum Entweichen aus der Falle (Orientierung zum Licht hin) nutzen könnten, sowie vor Umwelteinflüssen. Ferner hat die Insektenfalle 1 eine Überdachung 15 zum Schutz vor Umwelteinflüssen, eine Schlaufe 16 zum Aufhängen der Insektenfalle 1 und einen Griff 17, um sie zu tragen.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle. Während die Elemente im unteren Bereich des Bildes denen im 1 entsprechen, ist oben im Abschnitt 101 des Fallenteils 10 zusätzlich ein Stromgitter 5 zum Töten der gefangenen Insekten angeordnet. Die Insekten sterben durch einen Stromschlag, sobald sie das Stromgitter 5 berühren. Das Stromgitter 5 kann wahlweise über eine niedertransformierte Netzspannung oder über eine Kombination aus einem Solarpanel 51 und einem Akku 50 mit elektrischem Strom versorgt werden.
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In 3 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle abgebildet, die sich insbesondere zum Töten von Mücken eignet. Der Köderteil 2 umfasst bei dieser Ausführungsform zwei zusätzliche Köderbehältnisse 21a und 21b, eine Halterung 18 und einen Deckel 19, und ist über Verbindungsmittel 12 lösbar am ersten Abschnitt 101 des Fallenteils 10 angeordnet. Der Insekteneingang 3 ist separat davon unten an der Insektenfalle 1 angeordnet. Im Köderbehältnis 21a vergärt eine zuckerhaltige Masse. So wird Kohlenstoffdioxid freigesetzt, das Stechmücken anlockt. Das Köderbehältnis 21b enthält einen weiteren Lockstoff wie zum Beispiel eine Flüssigkeit, die Schweißgeruch absondert, wovon Stechmücken ebenfalls angelockt werden. Die Mücken dringen durch den Insekteneingang 3 ins Falleninnere 10 ein und sterben bei dem Versuch, zu den Köderbehältnissen 21 zu gelangen, durch einen Stromschlag, wenn sie das davorliegende Stromgitter 5 berühren. Nach diesem Prinzip kann die Falle verlängert und um weitere Behälter mit anderen Lockstoffen ergänzt werden.
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Die in 4 dargestellte, vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle gleicht weitestgehend derjenigen aus 3. Allerdings befindet sich im Köderbehältnis 21a dieser Ausführungsform keine zuckerhaltige Masse, sondern kalkhaltiges Material. Zudem ist in dem Deckel 19 eine Tropfeinheit 22 eingelassen, durch welche kontinuierlich Säure auf das kalkhaltige Material tropft und auf diese Weise das die Mücken anlockende Kohlenstoffdioxid produziert. Alternativ eignen sich diese Ausführungsformen bei Weglassen des Stromgitters 5 und seiner Versorgungselemente 50, 51 auch als Lebendfallen für Mücken.
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Bei der in 5 gezeigten fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Insektenfalle gelangen die Insekten nach dem Durchdringen des Schleusenelements 4 nicht in ein abgeschlossenes Gefängnis innerhalb der Umwandung 11, wie es bei den in 1 und 2 dargestellten ersten und zweiten Ausführungsformen der Fall ist, sondern durch eine Gebäudewand 6 hindurch in einen anderen Raum. Dabei kann es sich um ein Gewächshaus oder ein Freilandterrarium handeln, wo die Insekten als Lebendfutter für dort gehaltene Tiere verwendet werden können, oder auch um einen einfachen (Zucht)Behälter für die Insekten. Die Umwandung 11 besteht hier nicht aus einem licht- und luftdurchlässigen Drahtgitter, sondern aus einem lichtundurchlässigen Rohr. Dadurch bewegen sich die Fliegen leichter in den angeschlossenen Raum und werden nicht durch das seitlich durch ein Drahtgitter einfallende Licht davon abgehalten.