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Hygienische Probleme treten stets dann auf, wenn Sanitäreinrichtungen, wie zum Beispiel eine Dusche, Badewanne oder ein Wasserhahn, länger nicht im Betrieb sind und in einem Leitungsabschnitt stehendes Wasser eingeschlossen ist. Nach längerer Zeit können sich Legionellen oder auch sonstige Keime in dem stehenden Wasser ausbilden. Dieses stehende Wasser führt zu einem hohen Gesundheitsrisiko, falls nach längerer Zeit ein Nutzer den Wasserauslass wieder öffnet und das stehende Wasser verwendet oder zumindest Dämpfe des stehenden Wassers einatmet.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung aufzuzeigen, welche einen Leitungsabschnitt mit stehendem Wasser vor dem Wasserauslass vermeidet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Installation mit einem hygienischen Wasserauslass umfassend eine Kaltwasserleitung, eine Warmwasserleitung und einen Mischer, wobei der Mischer mit der Kaltwasserleitung, der Warmwasserleitung und dem Wasserauslass verbunden ist, der Mischer oberhalb des Wasserauslasses angeordnet ist, der Mischer ein elektrisches Mischgerät ist und die Bedienung des Mischers über eine elektronische Steuereinheit erfolgt.
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Durch die Anordnung des Mischers oberhalb des Wasserauslasses ist gewährleistet, dass zwischen Mischer und Wasserauslass sich keine stehende Wassersäule bilden kann. Das Wasser zwischen Mischer und Wasserauslass läuft allein aufgrund der Schwerkraft ab.
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Bei herkömmlichen Installationen insbesondere bei Duschen war der hygienische Wasserauslass nicht gewährleistet, da die Mischarmatur in Bedienhöhe und der Wasserauslass in Deckenhöhe vorgesehen sind und das Rohr zwischen Mischarmatur und Wasserauslass somit nach Gebrauch immer mit stehendem Wasser gefüllt blieb. Nach einer längeren Phase der Nichtbenutzung, wie zum Beispiel dem Sanitärbereich einer Sportanalage, die nur im Sommer intensiv genutzt wird und über den Winter nicht, hatten die ersten Nutzer im Frühjahr stets das über Monate stehende Wasser beim ersten Duschvorgang abbekommen oder zumindest den Wasserdampf dieses stehenden Wassers eingeatmet.
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Durch die Anordnung des Mischers oberhalb des Wasserauslasses ist die stehende Wassersäule zwischen Mischer und Wasserauslauf vermieden, welches die Gefahr deutlich reduziert, dass sich die Nutzer durch stehendes Wasser gesundheitliche Beeinträchtigungen holen.
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Die Ausbildung des Mischers als elektronisches Mischgerät hat den Vorteil, dass dieser nahe am Wasserauslauf, im Beispiel der Dusche nahe am Duschkopf hinter der Vorwand installiert werden kann. Durch die Bedienung des Mischers über eine elektronische Steuereinheit ist keine Wasserleitung zwischen der Steuereinheit und dem Mischer erforderlich, sondern die Steuerung erfolgt über eine elektrische Leitung oder per Funk.
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Vorzugsweise weist der Mischer am Anschluss für den Wasserauslass ein handelsübliches Gewinde auf. Dies erlaubt die Verwendung von handelsüblichen Duschköpfen oder Wasserhähnen, je nach Wunsch des Architekten bzw. Bauherrn.
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Der Mischer weist hierzu vorzugsweise elektronische Ventile auf, welche über die Steuereinheit zur Mischung der gewünschten Wassertemperatur und zur Einstellung der Wassermenge angesteuert werden.
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Die Steuereinheit ist vorzugsweise als Touchpad ausgebildet.
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Vorzugsweise sind die Kaltwasserleitung und die Warmwasserleitung in einem Ringleitungssystem verlegt, durch welches gewährleistet wird, dass auch im Ringleitungssystem das Wasser in Bewegung ist, auch wenn nur ein Verbraucher bedient wird.
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Vorzugsweise ist in dem Ringleitungssystem auch eine Spülstation integriert, welche nach einer gewissen Zeit automatisch einen Spülvorgang für das Wasser im Ringleitungssystem einleitet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Kaltwasserleitung und die Warmwasserleitung über sogenannte Durchschleiffittinge mit dem Kaltwasseranschluss und dem Warmwasseranschluss des Mischers verbunden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Mischer für den Anschluss der Kaltwasser- und der Warmwasserleitung Verpressanschlüsse auf. Dies erlaubt eine schnelle Montage des Mischers im Ringleitungssystem.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Mischer zwei Warmwasseranschlüsse und zwei Kaltwasseranschlüsse für ein Ringleitungssystem auf, sodass auf die Verwendung von Durchschleiffittinge verzichtet werden kann, da die beiden Warmwasser- und Kaltwasseranschlüsse innerhalb des Mischers durch geschleift sind. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Mischer einstückig ausgebildet und in der Größe so dimensioniert, dass er hinter einer Abdeckrosette montierbar ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen sowie in der nachfolgenden Figurenbeschreibung offenbart. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Anordnung der erfindungsgemäßen Installation,
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2 einen elektronischen Mischer,
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3 Integration eines elektronischen Mischers und einer Steuereinheit,
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4 prinzipieller Aufbau eines elektronischen Mischers für ein Ringleitungssystem und
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5 alternativer Aufbau eines elektronischen Mischers für ein Ringleitungssystem.
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Nachfolgend werden Elemente gleicher Form und Funktion figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht separat erläutert.
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1 zeigt schematisch eine Installation von vier nebeneinander angeordneten Duschen.
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Jede Dusche weist als Duschkopf einen sogenannten Wasserauslass WA auf, der an einem Mischer MX angeschlossen ist. Der Mischer MX wiederum ist über zwei weitere Anschlüsse AWWL und AKWL, zum einen mit einer Warmwasserleitung WWL und zum anderen mit einer Kaltwasserleitung KWL, verbunden. Die Warmwasserleitung WWL und die Kaltwasserleitung KWL sind in einem sogenannten Ringleitungssystem RLS verlegt, dies bedeutet, dass sowohl am Warmwasseranschluss AWWL als auch am Kaltwasseranschluss AKWL des Mischers MX die Leitungen U-förmig vorbeigeführt sind und nur über einen Abzweig mit dem jeweiligen Anschluss des Mischers MX verbunden sind. In der Regel wird dies über sogenannte Durchschleiffittinge DSF realisiert. Der Mischer MX ist mit einer Steuereinheit SE verbunden, welche über eine Steuerleitung SL jeweils den Mischer MX ansteuert und über welche somit die gewünschte Wassermenge und Wassertemperatur eingestellt werden kann.
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Unterhalb der Duschen ist schematisch der Boden B mit den jeweiligen Duschwanne DW sowie dem jeweiligen Abfluss A dargestellt.
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Durch die Anordnung des Mischers MX oberhalb des Wasserauslasses WA ist gewährleistet, dass auch bei längerer Nichtbenutzung der Dusche keine stehende Wassersäule zwischen Mischer MX und Wasserauslass WA entsteht, wodurch die Bildung von gesundheitsgefährdendem stehendem Wasser vermieden wird.
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Durch das Ringleitungssystem RLS ist des Weiteren gewährleistet, dass auch bei der Bedienung von nur einer Dusche im Ringleitungssystem das Wasser bewegt wird und keine Abzweige mit stehenden Wassersäulen bei Nichtbenutzung einer Dusche entstehenden.
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2 zeigt in Schrägansicht einen Mischer MX, wie er in einer Installation gemäß 1 verwendet werden könnte. Der Mischer MX weist einen Anschluss für die Warmwasserleitung AWWL, einen Anschluss für die Kaltwasserleitung AKWL sowie einen Anschluss für den Wasserauslass AWA auf. Der Anschluss für den Wasserauslass AWA ist so ausgebildet, dass handelsübliche Wasserauslässe wie Duschköpfe und Wasserhähne angeschlossen werden könen. Des Weiteren sind im Mischer MX elektronische Ventile EV vorgesehen, welche wiederum elektrische Anschlüsse EA aufweisen, über welche die elektronischen Ventile EV mittels der Steuereinheit SE angesteuert werden können. Ebenso weist der Anschluss für den Wasserauslass AWA einen elektronischen Anschluss EA auf, um den Wasserfluss zu öffnen und zu schließen.
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3 zeigt die Integration des Mischers MX sowie der Steuereinheit SE in eine bestehende Installation mit vier nebeneinander angeordneten Duschen. Der Mischer MX wird oberhalb der Duschköpfe (in 3 als Wasserauslass WA bezeichnet), angeordnet. Der Anschluss am Mischer MX für den Wasserauslass AWA wird so positioniert, dass er möglichst knapp oberhalb des Wasserauslasses WA angeordnet ist. Die Warmwasserleitung WWL sowie die Kaltwasserleitung KWL sind über ein Ringleitungssystem RLS an den Mischer MX angeschlossen (in 3 nur schematisch und teilweise dargestellt). Anstatt der mechanischen Mischarmatur MA wird die elektronische Steuereinheit SE verbaut, welche per Funk oder elektrisch den Mischer MX zur Einstellung der Wassertemperatur und der Wassermenge ansteuert.
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4 zeigt den schematischen Aufbau eines Mischers MX, wobei bei dieser Ausführungsform zwei Anschlüsse für die Warmwasserleitung AWWL und zwei Anschlüsse für die Kaltwasserleitung AKWL vorgesehen sind, sodass für ein Ringleitungssystem RLS die Warmwasserleitung WWL und Kaltwasserleitung KWL direkt angeschlossen werden können und auf die Verwendung eines Durchschleiffittings DSF verzichtet werden kann.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines alternativ ausgebildeten Mischers MX, welcher ebenso zwei Anschlüsse für eine Kaltwasserleitung AKWL und zwei Anschlüsse für eine Warmwasserleitung AWWL aufweist, wobei diese seitlich jeweils am Mischer MX vorgesehen sind. Diese Ausführung erleichtert, die Montage, wenn oberhalb des Mischers MX kein oder wenig Raum für die Verlegung der Warmwasserleitung und Kaltwasserleitung zur Verfügung steht.
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Die Erfindung ist nicht durch das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, insbesondere ist die erfindungsgemäße Installation auch bei Badewannen mit einem getrennten Wassereinlauf sinnvoll, um stehende Leitungsabschnitte zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- WWL
- Warmwasserleitung
- KWL
- Kaltwasserleitung
- MX
- Mischer
- SL
- Steuerleitung
- SE
- Steuereinheit
- DSF
- Durchschleiffitting
- RLS
- Ringleitungssystem
- B
- Boden
- DW
- Duschwanne
- A
- Abfluss
- EV
- elektrisches Ventil
- EA
- elektrischer Anschluss
- AWWL
- Anschluss Warmwasserleitung
- AKWL
- Anschluss Kaltwasserleitung
- AWA
- Anschluss Wasserauslass