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Die Erfindung betrifft ein Lager zur Anlenkung eines Fahrwerk-Stabilisators an einem Kraftfahrzeug mit einem zumindest zwei Gummilagerkörperteile aufweisenden Gummilagerkörper zum Umgreifen des Stabilisators sowie einer U- oder Ω-förmigen Schelle aus einem Kunststoffmaterial oder einem Kunststoff-Verbundmaterial wie faserverstärktem Kunststoff zur Aufnahme des Lagerkörpers, mit einer den Gummilagerkörper abstützenden Stützwand, an die sich Auflagelaschen anschließen sowie mit einer die Stützwand und die Auflagelasche gegeneinander abstützenden Rippenstruktur, wobei die Schelle eine, durch die Stützwand radial begrenzte Einschubaufnahme zur Aufnahme eines fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils aufweist, das zur Einschubaufnahme korrespondierende Einschubflansche umfasst.
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Ein derartiges, gattungsbildendes Lager ist beispielsweise in der
DE 10 2012 208 156 A1 beschrieben. Durch die Verwendung einer Halteschelle aus Kunststoffmaterial, die eine außenliegende Rippenstruktur als Verstärkungselement zur Übertragung der auftretenden Betriebskräfte vom Stabilisator auf die Karosserie des Kraftfahrzeuges bereitstellt, kann im Vergleich zu den ansonsten verwendeten Metallschellen eine Gewichtsreduktion bereitgestellt werden, ohne die Funktion des Lagers, insbesondere in Bezug auf die Steifigkeitsanforderungen, zu beeinträchtigen.
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Bekanntermaßen dienen Fahrwerk-Stabilisatoren an Kraftfahrzeugen dazu, die bei einer Kurvenfahrt auftretenden Unterschiede in der Krafteinwirkung auf das kurveninnere und das kurvenäußere Rad zumindest teilweise aufzuheben. Zu diesem Zweck kann ein Stabilisator in der Gestalt eines Drehstabes dienen, dessen beide Enden mit der Radaufhängung eines Rades der zugehörigen Achse verbunden sind. Zur Halterung des Stabilisators bzw. der Stabilisatorstange an der Karosserie des Kraftfahrzeuges dient das angegebene Lager.
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Der in der, auf dem Gebiet auch als Haltebügel bezeichneten Schelle gelagerte Gummilagerkörper kann je nach Ausführungsform als reiner Gummikörper wie ein Elastomerkörper ausgebildet sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Gummilagerkörper sowohl Gummilagen als auch Lagen aus einem Hartmaterial wie einem Kunststoff oder Metall umfasst zur Einstellung einer vorgegebenen Kennung des Lagers. Derartige Hartmateriallagen, die in der Regel einvulkanisiert sind, werden auf dem Gebiet auch als Einleger bezeichnet.
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Der Gummilagerkörper umfasst herkömmlicherweise zumindest zwei Gummilagerkörperteile, die insbesondere als Halbschalen ausgeführt sein können. Dabei kann ein dem Fahrzeug abgewandtes Gummilagerkörperteil in die Schelle bzw. den Haltebügel einvulkanisiert sein, sodass bei einer Montage des Lagers an den Stabilisator das fahrzeugseitige Gummilagerkörperteil allein in die Einschubaufnahme der Schelle einzuführen ist, derart, dass sich die Einschubflansche eines fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils zumindest abschnittsweise in die Schelle hinein erstrecken. Insbesondere zur Erleichterung der Montage des Stabilisators am Kraftfahrzeug bzw. der Endmontage am Fahrzeug kann im Stand der Technik vorgesehen sein, die Lagerteile in der Art einer Vormontage an dem Stabilisator bzw. an der Stabilisatorstange zu befestigen. Hierzu beschreibt die
DE 698 04 170 T2 eine metallische Bewehrung, die bei der Montage des Lagers an der Stabilisatorstange plastisch verformt wird. Die
DE 10 2004 056 884 B4 beschreibt dagegen ein Lager, bei welchem das fahrzeugseitige Gummilagerkörperteil im Bereich seiner Einschubflansche Befestigungselemente aufweist, die in zugeordnete, axial mittig platzierte Ausnehmungen an der Schelle eingreifen zum Halten des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils an der Schelle.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsbildendes Lager so weiterzuentwickeln, das auch eine Vormontage am Stabilisator ermöglicht, ohne die Steifigkeit der Kunststoffschelle und damit die Stabilität des Lagers wesentlich zu beeinträchtigen.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung schon mit einem Lager mit den Merkmalen von Anspruch 1. Das erfindungsgemäße Lager zeichnet sich dadurch aus, dass die Stützwand zur Lagermittenachse hin zumindest zwei axial beabstandete und sich radial bzw. etwa senkrecht von der Innenmantelfläche der Stützwand nach innen und umfänglich erstreckende Stege aufweist, welche mit axialen Formschlussabschnitten der Einschubflansche des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils korrespondieren zur Bereitstellung eines axialen Formschlusses zwischen der Schelle und dem fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteil. Die Schelle des erfindungsgemäßen Lagers weist ferner zwei paarweise angeordnete, sich etwa gegenüberliegende Befestigungselemente und an den Einschubflanschen des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils zwei paarweise angeordnete, sich etwa gegenüber liegende Gegenelemente auf, die jeweils in einen lösbaren Eingriff mit einem zugeordneten Befestigungselement der Schelle bringbar sind zum Halten des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils an der Schelle.
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Mit der angegebenen Gestaltung des erfindungsgemäßen Lagers kann trotz der Verwendung einer Kunststoff-Schelle zur Aufnahme des Gummilagerkörpers und trotz Vorsehen einer Art Verliersicherung zwischen Schelle und fahrzeugseitigem Gummilagerkörperteil damit ein leichtes Lager bereitgestellt werden, das zur Übertragung hoher Betriebskräfte ausgebildet ist und insbesondere die Vormontage der Lagerteile am Stabilisator vereinfacht.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die vorliegend verwendeten Begriffe „radial“ bzw. „axial“ sich insbesondere auf die Mittenachse des Lagers beziehen bzw. als solche zu verstehen sind. Die die Angabe „radial“ ist dabei breit zu verstehen und meint allgemein eine Richtung, die senkrecht auf der Innenmantelfläche der Stützwand und senkrecht auf der Mittenachse des Lagers, d.h. der Lagerachse steht.
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Weitere vorteilhafte und erfindungswesentliche Merkmale sind in der allgemeinen Beschreibung, der Figurenbeschreibung, den Zeichnungen sowie den Unteransprüchen angegeben.
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Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass die Befestigungselemente der Schelle zum lösbaren Ineingriffbringen mit zugeordneten Gegenelementen an dem fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteil jeweils einen von einer Auflagelasche der Schelle ausgehenden, sich parallel zur Stützwand und senkrecht zur Achse erstreckenden, radial nach außen und elastisch auslenkbaren Rasthaken aufweist. Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, dass diese elastisch auslenkbaren Rasthaken jeweils im Bereich der Stirnseiten der Schelle angeordnet sind, d.h. an den axialen Enden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Rasthaken im Wesentlichen direkt in die Stützwand eingearbeitet ist, insbesondere durch eine Freimachung radial außen zur Innenmantelfläche der Stützwand. Die Rasthaken können jeweils eine Rastnase umfassen, die sich radial nach innen über die Innenmantelfläche der Stützwand erstreckt, derart, dass bei einer Auslenkung des Rasthakens dessen Rastnase durch die Stützwand abgedeckt ist und insofern keinen Hinterschnitt in axialer bzw. radialer Richtung mit dem fahrzeugseitigen Lagerkörperteil bildet.
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Die Anordnung der Befestigungselemente im Bereich der Stirnseite der Schelle hat den Vorteil, dass durch diese konstruktive Gestaltung die Steifigkeit der Kunststoffschelle nicht oder nur in einem sehr geringen Maße beeinträchtigt wird. Darüber hinaus können die elastisch auslenkbaren Rasthaken, welche im kräftefreien Zustand über die Innenfläche der Stützwand hinausragen können, gleichzeitig zur Festlegung der Einschubaufnahme für den fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteil dienen.
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Zum Ineingriffbringen mit dem jeweiligen Befestigungselement können die Gegenelemente des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils als radial nach außen weisende Rastvorsprünge ausgebildet sein, wobei sich diese Rastvorsprünge von dem jeweiligen Einschubflansch des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils erstrecken können. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Rastvorsprünge, welche sich komplementär zu den Nasen der Rasthaken radial nach außen erstrecken können, im Vergleich zu den Rasthaken der Schelle starr ausgelegt sein, sodass die Rastvorsprünge beim Einschieben des fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteils in die Einschubaufnahme der Schelle jeweils eine Führungsfläche zum Auslenken des zugeordneten Rasthakens bereitstellen.
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Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagers liegt vor, wenn die Befestigungselemente an der Schelle, insbesondere die Rasthaken in gleicher axialer Lage wie die zumindest zwei an der Stützwand angeordneten und axial beabstandeten, und sich radial nach innen und umfänglich erstreckenden Stege angeordnet sind, sodass die Rasthaken zusammen mit den beschriebenen Stegen axial fluchten und durch die genannten Stege und die Rasthaken zusammen die Einschubaufnahme festgelegt wird.
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Um im Bereich der Auflageflaschen trotz des Vorsehens der verstärkenden Rippenstruktur genügend Bauraum für ein Befestigungsmittel vorzusehen, beispielsweise einen Kopf eines Schraubbolzens, der sich durch ein Durchgangsloch in der jeweiligen Auflagelasche erstreckt, hat sich die Gestaltung einer besonderen Rippenstrukturierung als sehr vorteilhaft erwiesen. Die Rippenstruktur kann eine Mehrzahl von Längsrippen aufweisen, die jeweils von einer Auflagelasche zur anderen Auflagelasche verlaufen und sich von der Stützwand und/oder der bzw. den Auflagelaschen erstreckt bzw. von diesen abgeht und frei enden. Dabei können sich jeweils die beiden axial benachbarten, äußeren Längsrippen über ihre Längserstreckung überwiegend beabstandet und parallel zueinander erstrecken und im Bereich der Auflageflansche zusammenlaufen, sodass im Bereich der Auflagelasche um die Durchgangsführung herum ein rippenfreier Bereich gestaltet ist und trotzdem eine ausreichende Abstützung der Stützwand zu den Auflageflanschen bereitgestellt ist.
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In einer weiteren Weiterbildung der von der Stützwand bzw. einer oder der Auflagelaschen abgehenden Rippenstruktur kann vorgesehen sein, dass diese eine mittig und parallel zur Lagerachse verlaufende Querrippe aufweist, welche sich von der Stützwand erstreckt und frei endet und alle Längsstege miteinander verbindet. Es kann ferner eine axial mittige und in ihrer Längserstreckung verkürzte Längsrippe in der Rippenstruktur vorgesehen sein, welche vor Erreichen der Auflagelaschen endet. Diese gestalterische Maßnahme erhöht nochmals den Bauraum im Bereich der Auflagelaschen, insbesondere für Befestigungsmittel zur Befestigung der Schelle des erfindungsgemäßen Lagers am Fahrzeug.
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Die Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einer Ausführungsform und einiger Varianten unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei
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1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Lagers in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
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2a–c den Aufbau der Schelle des Lagers gemäß 1 in drei perspektivischen Ansichten,
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3a das Lager gemäß 1 in einer Stirnseitenansicht vor dem Ineingriffbringen der Schelle mit dem fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteil,
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3b die Situation gemäß 3a in einer perspektivischen Ansicht,
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4a die miteinander in Eingriff gebrachte Schelle mit dem fahrzeugseitigen Gummilagerkörperteil in einer ersten Betriebssituation in einer Stirnseitenansicht,
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4b die Situation gemäß 4a in einer perspektivischen Ansicht,
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5a die miteinander in Eingriff gebrachte Schelle und fahrzeugseitigem Gummilagerkörperteil in einer zweiten Betriebssituation in einer Stirnseitenansicht,
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5b die Situation gemäß 5a in einer perspektivischen Ansicht, und
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6 das zusammengesetzte erfindungsgemäße Lager in einer Schnittdarstellung, wobei die Schnittebene die Mittenachse des Lagers schneidet und eine Symmetrieebene der Schelle darstellt.
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1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lagers zur Anlenkung eines Fahrwerk-Stabilisators an einem Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Explosionsdarstellung. Als wesentliche Bestandteile umfasst das Lager eine Schelle 10 aus einem faserverstärkten Kunststoff, welche eine obere, fahrzeugentfernte Gummilagerkörperschale 30 sowie eine untere, fahrzeugseitige Gummilagerkörperschale 40 in einer durch die beiden Schenkel der hier Ω-förmigen Schelle 10 aufnimmt.
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Die Schelle 10 wird im Wesentlichen durch eine die Gummilagerkörperteile 30, 40 umschließende und haltende Stützwand 11 und die sich daran anschließenden Auflageflansche 15a, 15b gebildet. Am Außenmantel der Stützwand 11 ist eine Rippenstruktur gestaltet, welche die eigentliche Stützwand versteift und insbesondere diese gegen die Auflageflansche abstützt. Die Stützwand 11 stellt innenseitig eine Innenmantelfläche 12 bereit, an welcher die beiden Gummilagerkörperteile 30, 40 anliegen. Axial außen, d.h. an den Stirnseiten der Schelle 10 sind jeweils paarweise an den Schenkeln der offenen Schelle sich gegenüber liegende Rasthaken 20a, b bzw. 20c, d gestaltet, wobei letztere in der Darstellung der 1 verdeckt sind. Diese elastisch nach außen auslenkbaren vier Rasthaken 20a–d sind durch das Vorsehen einer entsprechenden Freimachung 21a–d in der Stützwand 11 bzw. dem Anlageflansch 15a–d gebildet.
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Die obere Gummilagerschale 30 weist einen äußeren halbzylinderförmigen Einleger 31 sowie einen inneren halbzylinderförmigen Einleger 33 auf, zwischen welchen eine erste Gummilage 32 gestaltet ist, wobei der obere Gummilagerkörper 30 radial innen zum inneren Einleger 33 eine zweite, halbzylinderförmige Gummilage 34 aufweist. Zum Ausgleich von Bauteiletoleranzen sowie zur Dämpfung kann der äußere Einleger 31 eine in der 1 nicht angegebene weitere dünne Gummilage umfassen. Die obere Gummilagerkörperschale 30 ist über einen herkömmlichen Herstellungsprozess gestaltbar, bei welchem die Einleger 31, 33 in das beispielsweise als Elastomer ausgebildete Gummi einvulkanisiert wird. In der in 1 angegebenen Ausführungsform ist die obere Gummilagerkörperschale 30 als ein von der Schelle 10 getrenntes Bauteil ausgebildet, welches beim Zusammenbau in die Schelle eingeführt wird.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass die obere Gummilagerkörperschale 30 über einen Vulkanisierprozess anhaftend an der inneren Mantelfläche 12 der Stützwand der Schelle 10 ausgebildet ist, sodass Schelle 11 und obere Gummilagerkörperschale 30 zusammen ein einzelnes Bauteil bilden.
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Die untere Lagerhalbschale 40 weist eine Außenschale 41 auf, welche eine etwa rechteckförmige Grundfläche mit einem Boden 43 sowie sich parallel zur Längsachse des Lagers erstreckende Einschubflansche 42a, b umfassen, an deren axialen Endabschnitten an der Außenschale gestaltete Rastzähne 44a–d angeordnet sind zur Wechselwirkung mit den Rasthaken 20a–d der Schelle 10 nach Einführung der unteren Lagerhalbschale 40 in die zwischen den beiden Schenkeln der Schelle festgelegte Einschubaufnahme. Korrespondierend zu den Gummilagen 32, 34 und zum inneren Einleger 33 der oberen Lagerhalbschale weist die untere Lagerhalbschale 40 die Gummilagen 48, 47 einen inneren Einleger 49. Erkennbar korrespondieren die Gummilagen 32, 34 der oberen Lagerhalbschale 30 mit den Gummilagen 48 und 47 der unteren Lagerhalbschale. Entsprechend korrespondiert der Einleger 33 der oberen Lagerhalbschale mit dem Einleger 49 der unteren Lagerhalbschale sowie die beiden Flansche 42a, b der Außenschale 41 der unteren Lagerhalbschale 40 mit dem äußeren Einleger 31 der oberen Lagerhalbschale, sodass im zusammengesetzten Zustand beide Lagerhalbschalen ein geschlossenes Lager zur Aufnahme des Stabilisators bzw. eines Stabilisatorstabs bilden.
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Die Außenschale 41 der unteren Lagerschale 40 kann wie die Schelle aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet sein, wobei in der beschriebenen Ausführungsform die Rastzähne 44a–d Führungen 46a–d aufweisen, die während des Einschiebens der unteren Lagerhalbschale in die Aufnahme der Schelle zwischen deren beiden Schenkeln als Steuerfläche dienen. Hierzu sind die Rastzähne 44a–d der unteren Lagerhalbschale im Vergleich zu den elastisch auslenkbaren Rasthaken 20a–d der Schelle 10 starr, d.h. unbeweglich ausgebildet, sodass die Rastzähne jeweils zum zugeordneten Rasthaken während des Einschubvorgangs nicht ausweichen können und damit über ihre Führungen 46a–d eine Steuerfläche für die Rasthaken 20a–d zu deren Auslenkung in die jeweilige Freimachung 21a–d bereitstellen.
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Die Einschubflansche 42a, b weisen an ihrer dem Boden 43 abgewandten Seite Formschlussabschnitte 50a, b mit axial beabstandeten Stirnseitenabschnitten 51a, 52a bzw. 51b, 52b, auf an die sich die starren Rastzähne 45a–d anschließen.
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Die 2a–c zeigen in drei perspektivischen Ansichten die Gestaltung der Kunststoffschelle 10 im Detail. Dabei stellt 2a eine Schrägansicht mit Blick auf die Einschubaufnahme E der Schelle 10, 2b eine schräge Aufsicht und 2c eine schräge Unteransicht mit Blick auf die, die Anlageflansche 15a, b fahrzeugseitig begrenzenden Auflageflächen 17a, b auf. Die Darstellungen der 2a, b offenbaren, dass die durch die Stützwand 11 bereitgestellte Einschubaufnahme E in axialer Richtung durch an der Innenmantelfläche 12 der Stützwand 11 axial beabstandete und jeweils umlaufende Stege 25a, b beschränkt ist. Diese, sich von der Innenmantelfläche 12 nach innen erstreckenden Stege 25a, b begrenzen mit ihren Außenflächen in axialer Richtung die Schelle.
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In der beschriebenen Ausführungsform weist die Innenmantelfläche 12 der Schelle im Bereich der Auflageflansche 15a, b eine ebene Gestaltung auf, während sie ab einem vorgegebenen Abstand zum jeweiligen Auflageflansch als Zylindermantelfläche gestaltet ist. Der Übergang zwischen beiden Flächen ist in den 2a) und 2c) in Bezug auf den rechten Schenkel der Schelle 10 in der Innenmantelfläche 12 als gerade Linie erkennbar, die parallel zur Lagermittenachse verläuft.
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In der beschriebenen Ausführungsform sind die Rasthaken 20a–d zu den Stegen 25a, b axial ausgerichtet, derartig, dass die über die Innenmantelfläche 12 der Stützwand 11 nach innen ragenden Abschnitte der Rasthaken, insbesondere deren Rastnasen 22a–d, zusammen mit den Stegen 25a, b die beschriebene Einschubaufnahme E zum Einführen der unteren Lagerhalbschale 40 bilden und somit zu einer axial ausgerichteten Lage der unteren Lagerhalbschale zur Schelle führen. Dabei gelangen die Formschlussabschnitte 50a, b der Einschubflansche 42a, b nach der Einführung der unteren Lagerschale 40 in die Einschubaufnahme E zwischen die sich nach innen erstreckenden Stegen 25a, b zur Einstellung eines axialen Formschlusses zwischen Schelle 10 und untere Lagerhalbschale 40.
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Die Schelle 10 des erfindungsgemäßen Lagers 1 weist an der Außenseite der Stützwand 11 eine dort abgreifende Versteifungsrippenstrukturierung auf mit einer Mehrzahl von Längsrippen 13a–e, die sich von der Außenmantelfläche der Stützwand 11 bzw. der Auflagelaschen 15 erstrecken und frei im Raum enden, sodass sich die insbesondere in 2d erkennbare offene Rippenstrukturierung ergibt. Dabei sind jeweils die beiden äußeren Längsrippen 13a, 13b bzw. 13d, 13e im Bereich der Stützwand 11 im Wesentlichen parallel und beabstandet zueinander gestaltet, während sie im Bereich der Auflageflansche 15a, b zusammenlaufen zur Gestaltung eines Bauraums im Bereich der Durchführungen 16a, b, beispielsweise zur Aufnahme eines Bolzenkopfes zur Befestigung der Schelle am Fahrzeug. Um ein Aufweiten der Schelle im Betrieb zu vermeiden, weist die Schelle in der beschriebenen Ausführungsform zum einen eine axial mittig verlaufende Längsrippe 13c auf, die im Bereich der Stützwand 11 ausläuft und darüber hinaus eine einzelne Querrippe 14, welche in der Symmetrieebene der Schelle verläuft und die Mittenachse des Lagers aufnimmt.
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Mit Bezug auf die 3a, b, 4a, b und 5a, b soll im Folgenden das Ineingriffbringen der unteren Lagerhalbschale 40 mit der in die Schelle 10 einvulkanisierten oberen Lagerhalbschale 30 erläutert werden. Die 3a, b zeigen die Situation nach dem Ausrichten der Schelle 10 mit einvulkanisierter oberer Lagerhalbschale 30 zur unteren Lagerhalbschale 40 in einer Stirnseitenansicht (3a) sowie einer perspektivischen Ansicht (3b). Während die Stirnseitenansicht zeigt, dass die Schelle 10 mit einvulkanisierter oberer Lagerhalbschale 30 und die untere Lagerhalbschale 40 bezüglich der Mittenlagerachse A ausgerichtet sind, zeigt 3b die axiale Ausrichtung beider Teile, bei welcher die Formschlussabschnitte 50a, b der Einschubflansche 42a, b der unteren Lagerhalbschale 40 axial zu den an der Innenmantelfläche 12 der Stützwand 11 umfänglich verlaufenden Stege 25a, b orientiert sind. Diese axiale Ausrichtung ist derart ausgeführt, dass nach dem Einschieben die Formschlussabschnitte 50a, b der unteren Lagerhalbschale zwischen den beiden Stegen 25a, b der Schelle liegen, sodass ein axialer Formschluss zwischen der Schelle 10 und der unteren Lagerhalbschale 40 eingestellt ist.
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Die beschriebene axiale Ausrichtung der Teile zueinander stellt ferner sicher, dass die Rastzähne 44a–d mit ihren Führungen 46a–d jeweils für einen der Rasthaken 20a–d eine Steuerfläche der jeweiligen Rastnase 22a–d bereitstellen, sodass beim Einführvorgang alle vier Rasthaken 20a–d elastisch nach außen in die jeweilige Freimachung 21a–d ausgelenkt werden, bis die Rastzähne 44a–d oberhalb der zugeordneten Rastnase 22a–d angeordnet sind. Sodann schnappen die Rasthaken 20a–d wieder elastisch nach innen, sodass die jeweilige Rastfläche 45a–d auf der oberen Endfläche der jeweiligen Rastnase 22a–d aufliegt. Diese Betriebssituation ist in den 4a, b angegeben. Mit der Gestaltung des erfindungsgemäßen Lagers wird eine Verliersicherung bereitgestellt, die insbesondere für eine Vormontage des Lagers am Stabilisator zweckmäßig sein kann. Dieser Zustand zeichnet sich neben der gegenseitigen Anlage der Rasthaken an den Rastzähnen dadurch aus, dass der Boden 43 der unteren Lagerhalbschale 40 sich über die Anlageflächen 17a, b der Anlageflansche 15a, b erstreckt.
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Die 5a, b zeigen das erfindungsgemäß gestaltete Lager, befestigt am Fahrzeug, wobei wiederum der Stabilisator zur Klarheit der Darstellung nicht angegeben ist. Erkennbar weist die Rastnase des jeweiligen Rasthakens 20a, b in dieser Betriebssituation einen Abstand d zu dem zugeordneten Rastzahn 44b der unteren Lagerhalbschale 40 auf, sodass zwischen den komplementär ausgebildeten Rastelementen im Einbauzustand des Lagers kein Kontakt mehr besteht.
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6 zeigt einen Schnitt durch das zusammengesetzte Lager in einer Ebene, welche die Querrippe 14 schneidet und insofern die Lagerachse A umfasst. Erkennbar weist die obere Lagerhalbschale einen axialen Festsitz in Bezug auf die Schelle 10 durch die umlaufenden Stege 25a, b auf in ähnlicher Weise wie es obenstehend für die untere Lagerhalbschale 40 beschrieben wurde, bei welcher die Formschlussabschnitte 50a, b der Einschubflansche 42a, b axial in einem Eingriff mit den Stegen 25a, b geraten, siehe 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lager
- 10
- Schelle
- 11
- Stützwand
- 12
- Innenmantelfläche
- 13a–e
- Längsrippe
- 14
- Querrippe
- 15a, b
- Auflageflansch, Auflagelasche
- 16a, b
- Durchführung
- 17a, b
- Auflagefläche
- 20a–d
- Rasthaken
- 21a–d
- Freimachung
- 22a–d
- Rastnase
- 25a, b
- Steg
- 26a, b
- Stirnseitenwand
- 27
- Flächenübergang
- 30
- obere Lagerhalbschale/oberes Gummilagerkörperteil
- 31
- Äußerer Einleger
- 32
- Gummilage
- 33
- Innerer Einleger
- 34
- Gummilage
- 40
- untere Lagerhalbschale/unteres Gummilagerkörper teil
- 41
- Außenschale
- 42a, b
- Einschubflansch
- 43
- Boden
- 44a–d
- Rastzahn, Rastvorsprung
- 45a–d
- Rastfläche
- 46a–d
- Führung
- 47
- Innere Gummilage
- 48
- Äußere Gummilage
- 49
- Innerer Einleger
- 50a, b
- Formschlussabschnitt
- 51a, b
- Stirnseitenabschnitt
- 52a, b
- Stirnseitenabschnitt
- A
- Lagerachse
- E
- Einschubaufnahme
- d
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012208156 A1 [0002]
- DE 69804170 T2 [0005]
- DE 102004056884 B4 [0005]