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Die Neuerung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag eines gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einer treibstangenseitigen Baugruppe und einem der treibstangenseitigen Baugruppe gegenüberstehend anzuordnenden Gegenlager, mit einem mit einer längsverschieblichen Treibstange verbindbaren Koppelelement und einem von dem Koppelelement antreibbaren Riegelelement der treibstangenseitigen Baugruppe, wobei das Riegelelement in einem Gehäuse von einer versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung um eine parallel zur vorgesehenen Schieberichtung der Treibstange angeordneten Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, wobei das Riegelelement in der hervorstehenden Stellung eine dem Gegenlager gegenüberstehende Stützfläche hat und mit einer Verstelleinrichtung zur Verstellung eines Anpressdrucks der Stützfläche gegen das Gegenlager.
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Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
EP 2 853 666 A2 bekannt. Bei diesem Verschluss hat das Riegelelement einen auf der der Stützfläche abgewandten Seite einen Stützkörper mit einer Anschlagsfläche. Der Anschlagfläche gegenüberstehend ist eine Gegenstütze mit einer Gegenanschlagsfläche angeordnet. Durch Verstellung des Stützkörpers wird die Anschlagfläche und damit der Anpressdruck der Stützfläche gegen das Gegenlager verstellt. Durch die Verstellung wird jedoch auch das Koppelelement gegenüber der Treibstange verstellt. Dies kann zu einer erhöhten Reibung beim Antrieb des Riegelelementes führen.
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Der Neuerung liegt das Problem zugrunde eine Veränderung der Reibung beim Antrieb des Koppelelementes durch eine Veränderung des Anpressdrucks zu vermeiden.
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Dieses Problem wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, dass das Riegelelement zwei unabhängig voneinander schwenkbare Klappenteile aufweist, dass die Stützfläche auf einem ersten Klappenteil angeordnet und das Koppelelement an einem zweiten Klappenteil angreift und dass sich das erste Klappenteil an dem zweiten Klappenteil abstützt.
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Durch diese Gestaltung hat das Riegelelement mit den Klappenteilen zwei voneinander getrennte funktionelle Bauteile. Eine Veränderung des Anpressdrucks wirkt sich zunächst ausschließlich auf das erste Klappenteil aus, während der Antrieb des Riegelelementes ausschließlich auf das zweite Klappenteil wirkt. Da die Klappenteile unabhängig voneinander schwenkbar sind, wird eine Veränderung der Reibung beim Antrieb des Koppelelementes durch eine Veränderung des Anpressdrucks vermieden.
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Der Verschluss gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung besonders kompakt, wenn Lagerungen der Klappenteile konzentrisch zueinander angeordnet sind.
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Der Antrieb des zweiten Klappenteils gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung konstruktiv besonders einfach, wenn das zweite Klappenteil eine Steuerkurve für einen Nocken des Koppelelementes hat.
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Der Verschluss weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung eine hohe Sicherheit gegen ein unberechtigtes Aufhebeln auf, wenn der Nocken hakenförmig gestaltet ist und einen Rand der Steuerkurve zumindest in der hervorstehenden Stellung des Riegelelementes hintergreift. Hierdurch verhindert die hakenförmige Gestaltung des Nockens ein Aushebeln des zweiten Klappenteils und damit eine Trennung des Riegelelementes von der Position der Treibstange.
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Der Anpressdruck lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung einfach einstellen, wenn die Verstelleinrichtung zur Verstellung der Position des sich an dem zweiten Klappenteil abstützenden ersten Klappenteils ausgebildet ist. Durch diese Gestaltung dient die Verstelleinrichtung zur Verstellung des Anpressdrucks des Riegelelementes an das Gegenlager, indem die Abstützung des einen Klappenteils an dem anderen Klappenteil verändert wird. Zur Veränderung der Abstützung der Klappenteile könnte die Verstelleinrichtung verschiedene beispielsweise aus der
EP 2 853 666 A2 bekannte Stützkörper aufweisen.
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Die Verstelleinrichtung könnte beispielsweise einen Excenter zur Veränderung der Position der Klappenteile zueinander aufweisen. Die Verstelleinrichtung gestaltet sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung konstruktiv besonders einfach, wenn die Verstelleinrichtung eine in dem einem Klappenteil eingedrehte und sich an dem anderen Klappenteil stirnseitig abstützende Stellschraube hat.
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Zur weiteren Verringerung der Abmessungen des Verschlusses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung bei, wenn eines der Klappenteile in dem Gehäuse und das andere der Klappenteile an dem in dem Gehäuse gelagerten Klappenteil gelagert ist. Vorzugsweise ist das erste Klappenteil in dem Gehäuse gelagert und überträgt damit Abstützkräfte des Riegelelementes unmittelbar in das Gehäuse.
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Die Montage des Gehäuses gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung besonders einfach, wenn die Klappenteile an einer Seite über eine Lagerachse mit dem Gehäuse verbunden sind und auf der anderen Seite auf einem Lagerzapfen aufgesteckt sind.
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Die Verbindung des Verschlusses mit einem Profilteil des Fensters, der Fenstertür oder dergleichen weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung eine besonders hohe Stabilität auf, wenn das Gehäuse einen Flansch zur Auflage auf einem Profilteil, einen topfförmigen, zum Einsetzen in eine Ausnehmung des Profilteils vorgesehenen Abschnitt zur Aufnahme des Riegelelementes in der versenkten Stellung und hervorstehende, von dem Flansch beabstandete Stützen zur Hintergreifung eines Randes der Ausnehmung des Profilteils hat.
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Die Neuerung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
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1 ein Fenster mit einem neuerungsgemäßen Verschluss,
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2 eine perspektivische Darstellung einer flügelseitigen Baugruppe des Verschlusses aus 1,
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3 eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus 1 entlang der Linie III-III,
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4 eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus 3 entlang der Linie IV-IV,
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5 eine Explosionsdarstellung der flügelseitigen Baugruppe des Verschlusses aus 1.
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1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügels 2. Der Flügel 2 lässt sich mitteils eines Treibstangenbeschlages 3 in dem Rahmen 1 verriegeln. Der Treibstangenbeschlag 3 hat hierfür eine von einer Handhabe 4 antreibbare Treibstange 5 zur Ansteuerung mehrerer Verschlüsse 6.
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2 zeigt perspektivisch eine flügelseitige, und damit treibstangenseitige Baugruppe 7 eines der Verschlüsse 6 aus 1. Der Verschluss 6 hat ein in einem Gehäuse 8 um eine Schwenkachse 9 schwenkbares Riegelelement 10. Das Riegelelement 10 lässt sich zwischen einer im Gehäuse 8 versenkten Stellung in eine hervorstehende Schließstellung, in der es einem in 3 dargestellten Gegenlager 11 einer rahmenseitigen Baugruppe 12 mit einer Stützfläche 13 gegenübersteht. Die Schwenkachse 9 ist parallel zur Bewegungsrichtung der Treibstange 5 angeordnet. Zur Koppelung der Bewegung des Riegelelementes 10 mit der Treibstange 5 ist ein Koppelelement 14 in dem Gehäuse 8 längsverschieblich geführt. Weiterhin zeigt 2, dass das Riegelelement 10 ein erstes Klappenteil 15 mit der Stützfläche 13 und ein zweites, dem Koppelelement 14 zugewandtes Klappenteil 16 hat. Die Klappenteile 15, 16 sind um die gleiche Lagerachse 9 schwenkbar gelagert. Das Koppelelement 14 steht mit dem zweiten Klappenteil 16 in Eingriff und damit in Wirkverbindung. Das zweite Klappenteil 16 hat zudem eine Verstelleinrichtung 17 zur Verstellung der Positionen der Klappenteile 15, 16 zueinander und damit zur Verstellung des Anpressdrucks des Riegelelements 10 gegen das Gegenlager 11.
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3 zeigt den Verschluss 6 aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie III-III durch die Verstelleinrichtung 17. Die Verstelleinrichtung 17 hat eine in dem zweiten Klappenteil 16 eingedrehte Stellschraube 18. Die Stellschraube 18 stützt sich an dem ersten Klappenteil 15 ab. Das Koppelelement 14 hat einen hakenförmigen Nocken 19, der in eine Steuerkurve 20 des zweiten Klappenteils 16 eindringt. Die Steuerkurve 20 ist wendelförmig um einen Umfang des zweiten Klappenteils 16 geführt, so dass bei einer Längsbewegung des Koppelelementes 14 das zweite Klappenteil 16 und damit auch das erste Klappenteil 15 in die hervorstehende Stellung verschwenkt wird. Ein Rückschwenken der Klappenteile 15, 16 in die in das Gehäuse 8 zurückgeschwenkte Stellung kann beispielsweise über ein nicht dargestelltes, an dem ersten Klappenteil 15 angreifendes Federelement erfolgen. Das Koppelelement 14 hat einen hervorstehenden Zapfen 21 zur formschlüssigen Verbindung mit der in 1 dargestellten Treibstange 5. Das Gehäuse 8 hat einen Flansch 22 zur Auflage auf einem Profilteil des Flügels 2 und einen topfförmigen Abschnitt 23 zur Aufnahme des Koppelelementes 14 und des in der zurückgezogenen Stellung befindlichen Riegelelementes 10. Weiterhin hat das Gehäuse 8 nach außen hervorstehende Stützen 24, 25 zur Hintergreifung eines Randes des Profilteils des Flügels 2. Ein Teil der Stützen 25 sind federnd gestaltet, so dass sich das Gehäuse 8 zur Montage einfach in das Profilteil einrasten lässt.
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4 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Verschluss 6 aus 3 entlang der Linie IV-IV, dass die Klappenteile 15, 16 auf einer Seite auf einer in eine Lagerbohrung 26 des Gehäuses 8 eindringende Lagerachse 27 gelagert ist und auf der gegenüberliegenden Seite eine Lagerbohrung 28 für einen mit dem Gehäuse 8 verbundenen Lagerzapfen 29 hat.
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5 zeigt zur Verdeutlichung die flügelseitige Baugruppe 7 des Verschlusses 6 aus den 1 bis 4 in einer Explosionsdarstellung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2853666 A2 [0002, 0009]