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Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzgerät mit einem Basisteil und einem oder mehreren Steckmodulen mit den Merkmalen des Oberbegriffes des ersten Schutzanspruches.
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Gattungsgemäße Überspannungsschutzgeräte weisen ein Geräteunterteil auf, in welches ein oder mehrere Steckmodule einsteckbar sind. Das Geräteunterteil ist für eine Montage in einen elektrischen Schaltkasten oder Schaltschrank ausgebildet und umfasst neben den mechanischen Mitteln zum Einbau in einen Schaltkasten oder Schaltschrank, beispielweise für den Einbau auf einer Hutschiene, elektrische Anschlussklemmen für die elektrischen Leitungen des zu schützenden Stromkreises, Mittel zur mechanischen Fixierung des oder der Steckmodule/s sowie Mittel zur elektrischen Kontaktierung des oder der Steckmodule/s. Die Mittel zur mechanischen Fixierung sind beispielweise Führungsnuten, in welche komplementäre Erhebungen am Gehäuse des Steckmodules eingreifen, und Rastelemente, in welche am Gehäuse des Steckmoduls angeordnete oder angeformte komplementäre Rastelemente bei Erreichen einer vorbestimmten Position des Steckmoduls beim Einstecken in das Geräteunterteil einrasten und das Steckmodul im Geräteunterteil halten. Die Mittel zur elektrischen Kontaktierung sind zumeist federnd ausgebildete elektrische Gegensteckverbindungselemente, in die am Steckmodul angeordnete komplementäre elektrische Steckverbindungselemente, wie beispielsweise Kontaktstifte oder -messer, eingreifen. Die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente, wie beispielweise Funkenstrecken, Varistoren, Gasableiter und dergleichen, sind im Steckmodul angeordnet. Die Gehäuse des Geräteunterteiles und des oder der Steckmule/s bestehen aus elektrisch nichtleitendem Kunststoff. Sie müssen ingesamt nach den Vorschriften der einschlägigen DIN EN 61643-11 und DIN EN 60529 (VDE 0470-1:2014-09) so augebildet sein, dass eine hinreichende Berührungssicherheit gegeben ist. Die mechanische Fixierung des oder der Steckmule/s im Geräteunterteil muss so hinreichend fest und sicher sein, dass es/sie auch bei erheblichen durch das Geräteunterteil und das oder die Steckmodul/e fließenden elektrischen Stoßströmen und den durch diese Ströme bewirkten erheblichen elektrodynamischen Kräften fest in das Geräteunterteil eingesteckt bleibt/en und nicht aus dem Geräteunterteil herausspringt/en.
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Die beschriebene zweiteilige Ausführung von Überspannungsschutzgeräten ist in der Praxis weit verbreitet. Dabei sind im Steckmodul die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente untergebracht, die bei Wartungsarbeiten überprüft bzw. nach einem Ansprechen des Überspannungsschutzgerätes ausgetauscht werden müssen.
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Die
DE 102005005914 A1 offenbart eine steckbare Gerätekombination zum Schutz vor Überspannungen der gattungsgemäßen Art, bei der das Geräteunterteil als U-förmiger Körper ausgebildet ist, wobei die offenen Schenkel des U-förmigen Körpers das Steckmodul seitlich umgreifen. Die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente sind im Steckmodul angeordnet, elektrische Kontaktelemente und Kontaktgegenelemente sind jeweils im Steckmodul sowie im Geräteunterteil angeordnet. Weiterhin befinden sich am Steckmodul Führungsschienen und am Geräteunterteil zu den Führungsschienen komplementäre Führungsnuten zum kontrollierten Ein- oder Ausschieben und Fixieren des Steckmoduls im Geräteunterteil. Das Steckmodul umfasst eine Trägereinheit mit einer Bodengruppe, in der die elektrischen Kontaktelemente angeordnet sind und die die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente aufnimmt. Die Trägereinheit ist von einer Haube umschlossen. Kennzeichnend für die offenbarte steckbare Gerätekombination ist, dass unabhängig von den Kräften, die die elektrischen Kontakt- und Kontaktgegenelemente bei eingesetztem Steckmodul verbunden halten, funktional getrennte, mechanische Rastelemente vorgesehen sind, welche zwischen dem Steckmodul und dem Geräteunterteil wirken. Die Rastelemente sind einerseits als an zwei gegenüberliegenden Stirnseiten der Haube am Ende von Druckplatten angeordnete Rastnasen oder Rastnoppen und andererseits als komplementäre Rastausnehmungen an den Innenseiten der Schenkel des U-förmigen Körpers des Geräteunterteiles ausgebildet, die so zueinander angeordnet sind, dass bei in das Geräteunterteil eingesetztem Steckmodul die Rastnasen oder Rastnoppen in die komplementären Rastausnehmungen eingreifen und so die Rastfunktion erfüllen, wodurch ein Herausgleiten des Steckmodules aus dem Geräteunterteil verhindert wird. Um die Rastfunktion aufzuheben werden die gegenüberliegenden Druckplatten an der Haube des Steckmodules betätigt, d. h. sie werden in Richtung des Innenraumes des Steckmoduls gebogen und so die Rastnasen oder Rastnoppen aus den Rastausnehmungen herausgezogen. Das Steckmodul kann aus dem Geräteunterteil entnommen werden. Unterstützt wird das Herausnehmen des Steckmodules aus dem Geräteunterteil durch einen mechanischen Energiespeicher, beispielsweise in Form einer Feder, der beim Einsetzen des Steckmodules gespannt wird und beim Aufheben der Rastverbindung ihre mechanische Energie zum Lösen des Steckmoduls aus dem Geräteunterteil freigibt. Das beschriebene Steckmodul ist vergleichsweise kompliziert aufgebaut und bedarf daher einer aufwendigen Fertigung.
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In der
DE 10 2006 033 274 A1 werden als Ausgestaltung der
DE 10 2005 005 914 A1 eine spezielle Anordnung der Druckplatte, in der DE 10 2005 005 914 A1 Betätigungsflächen genannt, an der Haube des Steckmoduls und eine spezielle Ausbildung der Rastelemente beschrieben. Die an den Stirnseiten der Haube ausgebildeten Betätigungsflächen sind jeweils über ein Scharniergelenk an der Oberseite der Haube angebracht, wobei das Scharniergelenk in Richtung des Geräteunterteiles in die Betätigungsfläche übergeht. Am unteren, d. h. in Richtung des Geräteunterteiles weisenden Ende der Betätigungsfläche ist eine hakenförmige Rastnase ausgebildet, deren Rastfläche einen Winkel von kleiner 90° mit der Betätigungsfläche einschließt. Komplementär zu diesen Rastnasen sind an den offenen Schenkeln des U-förmigen Geräteunterteiles hakenförmige, hinterschnittene Rastausnehmungen ausgebildet. Dadurch soll erreicht werden, dass bei Betätigung der seitlichen Betätigungsflächen in sehr leichter Weise die notwendige Druckkraft zum Aufheben der Rastverbindung erzeugbar ist. Der vergleichsweise komplizierte Aufbau und die damit verbundene aufwendige Fertigung bleiben jedoch bestehen.
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Die
DE 10 2005 052 667 A1 offenbart eine andere Weiterentwicklung der vorbeschriebenen steckbaren Gerätekombination. Vorgesehen ist ein spezielles Rasteinsatzteil, welches von einem Spalt im Seitenteil der Trägereinheit aufgenommen und von der Haube fixiert wird. Das Rasteinsatzteil soll eine besonders sichere und mechanisch feste Rastverbindung bewirken. Dessen ungeachtet, wird durch dieses spezielle Rasteinsatzteil der Aufbau des Überspannungsschutzgerätes weiter verkompliziert. Dies hat auch zur Folge, dass eine Automatisierung der Fertigung eines Überspannungsschutzgerätes und insbesondere eines Steckmodules erschwert wird.
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Auch in der
DE 10 2009 004 346 B4 wird ein gattungsgemäßes Überspannungsschutzgerät beschrieben, das am Steckmodul ausgebildete Rastnasen aufweist, die am in Richtung des Geräteunterteils weisenden Ende von an gegenüberliegenden Stirnseiten der Haube des Steckmodules ausgebildeten Betätigungsflächen angeordnet sind und die nach dem Einstecken des Steckmodules in das Geräteunterteil in komplementäre Rastausnehmungen im Geräteunterteil einrasten und das Steckmodul in seiner Postion im Geräteunterteil sichern. Die Rastverbindung kann durch Druck auf die Betätigungsflächen, verbunden mit deren Verbiegen in Richtung des Innenraumes des Steckmoduls, aufgehoben werden, indem die Rastnasen aus ihrer Position in den Rastausnehmungen herausbewegt werden. Die Sicherung des Steckmoduls im Geräteunterteil ist bei dieser Lösung nicht ausreichend stabil.
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In der
DE 10 2008 021 210 B4 wird ein gattungsgemäßes Überspannungsschutzgerät beschrieben, das eine Verriegelung zwischen dem Steckmodul und dem Geräteunterteil aufweist, die aus einer ersten Position, in der sie ein Einstecken des Steckmodules in das Geräteunterteil nicht behindert, in eine zweite Position verbringbar ist, in der sie form- und/oder kraftschlüssig mit dem Geräteunterteil zusammenwirkt und das Steckmodul im Geräteunterteil sichert. Konstruktiv ist das Verriegelungselement als ein Federelement ausgebildet, das aufgrund seiner Federkraft dazu neigt, aus der zweiten Position in die erste Position zu gelangen. Dies kann beispielsweise ein leicht V-förmig ausgebildetes Plattfederelement sein, dessen Schenkel durch Kraftwirkung auf das Federelement gespreizt, d. h. in die zweite Position verbracht werden, in der die Enden der Schenkel in Ausnehmungen im Geräteunterteil eingreifen und das Steckmodul sichern. Bei Wegfall der Kraftwirkung wird das Federelement entspannt, d. h. die Schenkel bewegen sich aufeinander zu, wobei sich die Enden der Schenkel aus den Ausnehmungen herausbewegen. Die Sicherung des Steckmoduls im Geräteunterteil wird aufgehoben. Das Steckmodul kann aus dem Geräteunterteil entnommen werden. Auch dieser Konstruktion haftet der Nachteil eines viele Teile umfassenden komplizierten Aufbaus an. Eine aufwendige Fertigung ist die Folge.
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Schließlich offenbart die
DE 20 2006 004 699 U1 ein gattungsgemäßes Überspannungsschutzgerät mit einer Befestigungsvorrichtung zur Befestigung steckbarer elektrischer Gehäuse. Die Befestigungsvorrichtung umfasst einen im Geräteunterteil, in der
DE 20 2006 004 699 U1 Basisteil genannt, angeordneten Drehriegel, mit dem eine formschlüssige Verriegelung zwischen dem Geräteunterteil und dem Steckmodul hergestellt werden kann, indem eine Zunge des Drehriegels in eine komplementäre Nut im Steckmodul eingreift. Die Drehung des Drehriegels erfolgt manuell mittels eines Werkzeuges. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass die Anordnung eines speziellen Drehriegels im Geräteunterteil mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden ist. Hinzu kommt die Notwendigkeit der Handhabung eines Werkzeuges zur Betätigung des Drehriegels.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Überspannungsschutzgerät mit einem Geräteunterteil und einem oder mehreren in das Geräteunterteil einsteckbaren Steckmodulen bereitzustellen, bei dem das Steckmodul aus wenigen einfachen Konstruktionsteilen aufgebaut ist und dennoch ein stabiler und sicherer Sitz des Steckmodules im Geräteunterteil gewährleistet ist. Der Aufbau des Steckmodules aus wenigen einfachen Konstruktionsteilen soll einer Automatisierung der Fertigung entgegenkommen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Überspannungsschutzgerät mit den Merkmalen des ersten Schutzanspruches gelöst. Die Schutzansprüche 2 bis 8 beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzgerätes.
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Nach einer bevorzugten Konzeption der Erfindung besteht das Überspannungsschutzgerät aus einem U-förmig ausgebildeten Geräteunterteil mit zwei offenen Schenkeln deren einander zugewandte Innenseiten parallel zueinander stehen, und einer die beiden Schenkel verbindenden Brücke. Das Geräteunterteil ist für den Einbau des Überspannungsschutzgerätes in einen Schaltkasten oder Schaltschrank, beispielweise für den Einbau auf einer Hutschiene, ausgebildet und umfasst elektrische Anschlussklemmen für die elektrischen Leitungen eines zu schützenden Stromkreises. Die U-förmige Öffnung des Geräteunterteiles ist für die Aufnahme mindestens eines Steckmodules ausgebildet. Dazu sind in der die beiden Schenkel verbindenden Brücke Mittel zur elektrischen Kontaktierung des oder der Steckmodules angeordnet. In den parallelen Innenseiten der Schenkel befinden sich Mittel zur mechanischen Führung und Fixierung des oder der Steckmodule/s. Die Mittel zur mechanischen Führung und Fixierung sind Führungsnuten oder Führungsschienen, in welche am Gehäuse des Steckmoduls angeordnete komplementäre Führungsschienen oder Führungsnuten eingreifen, und Rastelemente, in welche am Gehäuse des Steckmoduls angeordnete oder angeformte komplementäre Rastelemente bei Erreichen einer vorbestimmten Position des Steckmoduls beim Einstecken des Steckmoduls in das Geräteunterteil einrasten und das Steckmodul im Geräteunterteil sicher und stabil halten.
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Erfindungsgemäß besteht das Gehäuse des Steckmodules aus einem Basisteil, welches eine durch Seitenwände begrenzte Basiskammer ausbildet, und einer Haube. Die Seitenwände der zwei gegenüberliegenden Stirnseiten des Basisteiles sind als federelastisch in Richtung der Basiskammer biegbare Zungen ausgebildet, an denen nach außen, dass heißt an der der Basiskammer abgewandten Seite, Rastelemente in Form von Rastnasen oder Rastnoppen angeordnet sind. Die vom Basisteil wegweisenden Enden der Zungen sind an der der Basiskammer abgewandten Seite als Gleitflächen ausgebildet.
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Die Haube ist auf das Basisteil aufsteckbar, derart ausgebildet, dass bei auf das Basisteil aufgesteckter Haube eine allseitig geschlossene Kammer ausgebildet wird. Dabei sind die Stirnseiten der Haube als in Richtung der Kammer federelastisch biegbare Zungen ausgebildet, deren dem Basisteil zugewandte Enden an der in Richtung der Kammer weisenden Innenseite als Gleitflächen, komplementär zu den Gleitflächen an den Zungen des Basisteiles, ausgebildet sind. Die Außenseiten, dass heißt die der Kammer abgewandten Seiten der die Stirnseiten der Haube bildenden Zungen, sind als Bedienflächen ausgebildet. An den dem Basisteil zugewandten Enden der beiden anderen Seitenwände der Haube sind Rastelemente angeordnet, die mit an den ebenfalls anderen Seitenwänden des Basisteiles angeodneten Rastelementen derart verrastbar sind, dass Basisteil und Haube miteinander verbunden sind. Bei auf das Basisteil aufgesteckter und mit dem Basisteil verrasteter Haube liegen die Gleitflächen der an der Haube angeordneten Zungen außenseitig über den Gleitflächen der am Basisteil angeordneten Zungen.
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Die den Stirnseiten zugewandten Seitenkanten der anderen Seitenwände der Haube sind als Führungsschienen oder Führungsnuten ausgebildet oder es sind an diesen den Stirnseiten zugewandten Seitenkanten der anderen Seitenwände Führungsschienen oder Führungsnuten angeordnet, die beim Einstecken des Steckmoduls in das Geräteunterteil in komplementäre Führungsnuten oder Führungsschienen an den einander zugewandten Innenseiten der Schenkel des Geräteunterteiles eingreifen.
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Der Boden der Basiskammer ist derart ausgebildet, dass nach außen weisend elektrische Kontaktelemente einbringbar sind, die einen elektrischen Kontakt zwischen dem Steckmodul und dem Geräteunterteil ausbilden. In die Basiskammer sind weiterhin die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente einbringbar. Dazu sind bevorzugt in die Basiskammer Mittel in Form von Stegen, Stiften oder Ausnehmungen eingebracht, die eine mechanisch feste und sichere Aufnahme der elektrischen Überspannungsschutzbauelemente gewährleisten. Die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente können im eingebauten Zustand aus der Basiskammer heraus in die von der Haube umschlossene Kammer des Steckmodules hinein ragen.
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Sowohl das Basisteil als auch die Haube bestehen aus einem elektrisch gut isolierendem Kunststoff und sind bevorzugt durch ein Spritzgießverfahren herstellbar.
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Das Überspannungsschutzgerät und insbesondere das Steckmodul bestehen aus wenigen einfachen Konstruktionselementen. Das Steckmodul besteht aus einem Basisteil und einer Haube, die im Spritzgießverfahren herstellbar sind. Die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente sind auf einfache Weise in die Basiskammer des Basisteiles des Steckmodules einsetzbar und werden in der Basiskammer durch angeordnete Stege, Stifte oder Ausnehmungen mechanisch stabil und sicher gehalten. Sie können nach dem Einsetzen in die Basiskammer elektrisch verschaltet werden. Das beschriebene Überspannungsschutzgerät ermöglicht problemlos eine Automatisierung der Fertigung.
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Besonders vorteilhaft ist der mechanisch stabile und sichere Sitz des Steckmoduls im Geräteunterteil der sicherstellt, dass auch bei erheblichen elektrischen Strömen durch die komplementären elektrischen Kontaktelemente, die elektrisch das Geräteunterteil mit dem Steckmodul verbinden, und den durch diese elektrischen Ströme bewirkten erheblichen elektrodynamischen Kräfte das Steckmodul fest in das Geräteunterteil eingesteckt bleibt. Die hohe Stabilität und Sicherheit wird dadurch erreicht, dass die das Steckmodul mit dem Geräteunterteil verrastenden Elemente am Basisteil des Steckmodules, welches auch die elektrischen Kontaktelemente und die elektrischen Überspannungsschutzbauelemente trägt, angeordnet sind. Dadurch sind die funktionswichtigen Teile des Steckmoduls, die auch einen wesentlichen Teil der Masse des Steckmodules ausmachen, mechanisch stabil und sicher mit dem Geräteunterteil verbunden. Die Haube des Steckmoduls dient insbesondere dem Berührungsschutz und der elektrischen Isolation.
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Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindunsggemäßen Ausbildung des Steckmoduls besteht darin, dass beim Einsetzen und Entnehmen des Steckmoduls in das bzw. aus dem Geräteunterteil, d. h. beim Betätigen der Bedienelemente, verbunden mit einem unmittelbaren Biegen der an der Haube und einem mittelbaren Biegen der am Basisteil angeordneten Zungen nach innen, also in Richtung der Kammer, das Gehäuse des Steckmoduls stets vollständig geschlossen bleibt, somit beim Biegen der Zungen in Richtung der Kammer keine Schlitze oder Spalten im Gehäuse des Steckmodules ausgebildet werden. Das Steckmodul gewährleistet damit eine hohe Bediensicherheit.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand der bevorzugten, nicht einschränkenden Beispielausgestaltungen der Erfindung mit den zugehörigen Zeichnungen weiter erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in:
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1: eine Ansicht eines Überspannungsschutzgerätes mit nicht vollständig eingesetztem Steckmodul, in
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2: eine Ansicht eines Geräteunterteiles, in
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3a und 3b: zwei Seitenansichten eines Steckmoduls mit nicht vollständig aufgesteckter Haube, in
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4a und 4b: zwei Seitenansichten eines Steckmoduls, in
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5a bis 5e: Ansichten des Basisteiles des Steckmoduls, in
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6a bis 6e: Ansichten der Haube des Steckmoduls, in
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7: einen Längsschnitt des Gehäuses eines Steckmoduls und in
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8: eine Seitenansicht eins Steckmoduls mit geschnittener Haube.
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1 zeigt ein aus einem Geräteunterteil 1 und einem Steckmodul 2 bestehendes Überspannungsschutzgerät 3, wobei das Steckmodul 2 in das Geräteunterteil 1 eingesetzt, aber nicht vollständig eingesteckt und mit dem Geräteunterteil 2 verrastet ist. 2 zeigt das U-förmig für die Aufnahme eines Steckmodules 2 ausgebildete Geräteunterteil 1. Das Geräteunterteil 1 umfasst zwei offene Schenkel 4, deren einander zugewandte Innenseiten 5 parallel zueinander stehen, und ein die beiden Schenkel 4 verbindendes Brückenteil 6. Es ist für den Einbau in einen Schaltkasten oder Schaltschrank auf einer Hutschiene ausgebildet. Die Mittel für den Einbau auf einer Hutschiene sind im Brückenteil 6 angeordnet. Das Geräteunterteil 1 umfasst weiterhin Anschlussklemmen 7 für elektrische Leitungen. Im Brückenteil 6 sind Mittel zur elektrischen Kontaktierung des Steckmodules 2 angeordnet. In die einander zugewandten, parallel zueinander stehenden Innenseiten 5 der beiden Schenkel 4 des Geräteunterteiles 1 sind jeweils zwei Führungsnuten 8, in die am Steckmodul 2 angeordnete Führungsschienen 9 eingreifen, und jeweils eine zu einer am Steckmodul 2 angeordneten Rastnase 10 komplementäre Rastausnehmung 11 eingearbeitet.
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Die 3a und 3b zeigen das aus einem Basisteil 12 und einer auf das Basisteil 12 aufsteckbaren Haube 13 bestehende Gehäuse des Steckmodules 2. Dabei ist bei den in den 3a und 3b gezeigten Ansichten die Haube 13 nicht vollständig auf das Basisteil 12 aufgesteckt. Zur Verbindung des Basisteiles 12 mit der Haube 13 sind am Basisteil 12 Rastnasen 14 angeordnet, die in komplementäre Rastausnehmungen 15 an der Haube 13 eingreifbar ausgebildet sind. Die 4a und 4b zeigen das Steckmodul 2 mit vollständig auf das Basisteil 12 aufgesteckter Haube 13. Die Rastnasen 14 am Basisteil 12 greifen in die Rastausnehmungen 15 an der Haube 13 ein, so dass Basisteil 12 und Haube 13 miteinander verrastet sind und ein allseitig geschlossenes Gehäuse ausbilden.
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Die 5a bis 5e veranschaulichen die Ausbildung des Basisteiles 12. Dabei zeigen die 5a eine perspektivische Darstellung des Basisteiles 12, die 5b eine Seitenansicht der breiten Seite, nachfolgend auch andere Seite genannt, die 5d eine Seitenansicht der schmalen Seite, nachfolgend auch Stirnseite genannt, die 5c eine Aufsicht und die 5e eine Untersicht des Basisteiles 12. Das Basisteil 12 bildet eine durch Seitenwände 16 und 17 begrenzte Basiskammer 18 aus. In der Basiskammer 18 sind Stege 19 und ein hohlzylindrisches Aufnahmeelement 20 angeordnet. Die Stege 19 und das Aufnahmeelement 20 dienen einer mechanisch stabilen und sicheren Aufnahme von elektrischen Überspannungsschutzbauelementen (nicht dargestellt) in der Basiskammer 18. In den Boden der Basiskammer 18 sind rechteckförmige Ausnehmungen 21 zur Einbrinungung elektrischer Kontaktelemente (nicht dargestellt) für eine elektrische Kontaktierung des Steckmodules 2 mit dem Geräteunterteil 1 eingearbeitet. Die Seitenwände 17 der zwei gegenüberliegenden Stirnseiten 17 des Basisteiles 12 sind als federelastisch in Richtung der Basiskammer 18 biegbare Zungen 22 ausgebildet, an denen nach außen, dass heißt an der der Basiskammer 19 abgewandten Seite, Rastnasen 10 angeordnet sind. Die vom Basisteil 12 wegweisenden Enden der Zungen 22 sind an der der Basiskammer 18 abgewandten Seite als Gleitflächen 23 ausgebildet.
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Die 6a bis 6e veranschaulichen die Ausbildung der Haube 13. Dabei zeigen die 6a eine perspektivische Darstellung der Haube 13, die 6b eine Seitenansicht der breiten Seite, nachfolgend auch andere Seite genannt, die 6d eine Seitenansicht der schmalen Seite, nachfolgend auch Stirnseite genannt, die 6c eine Aufsicht und die 6e eine Untersicht der Haube 13. Die Haube 13 ist als auf das Basisteil 12 aufsteckbar ausgebildet. Sie wird gebildet von einer Oberseite 24, an deren äußeren Kanten vier Seitenwände 25 und 26 eine Kammer 27 ausbildend angeordnet sind. Die die Stirnseiten der Haube 13 bildenden Seitenwände 25 sind als in Richtung der Kammer 27 federelastisch biegbare Zungen 28 ausgebildet, deren von der Oberseite 24 der Haube 13 wegweisenden Enden an der in Richtung der Kammer 27 weisenden Innenseite als Gleitflächen 29 komplementär zu den Gleitflächen 23 der Zungen 22 des Basisteiles 12 ausgebildet sind. Die Außenseiten, dass heißt die der Kammer 27 abgewandten Seiten der Zungen 28, sind als Bedienflächen 30 ausgebildet. In die von der Oberseite 24 der Haube 13 wegweisenden Enden der beiden Seitenwände 26 der Haube 13 sind die Rastausnehmungen 15 eingearbeitet, die komplementär zu den an den Seitenwänden 16 des Basisteiles 12 angeodneten Rastnasen 14 ausgebildet sind. Die den Stirnseiten zugewandten Seitenkanten der Seitenwände 26 der Haube 13 sind als Führungsschienen 9 komplementär zu den in die Innenseiten 5 der beiden Schenkel 4 des Geräteunterteiles 1 eingearbeiteten Führungsnuten 8 ausgebildet.
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Basisteil 12 und Haube 13 werden zur Ausbildung des Gehäuses des Steckmodules 2 zusammengefügt, indem die Haube 13 auf das Basisteil 12 aufgesetzt und soweit in Richtung des Basisteiles 12 verschoben wird, bis die Innenseiten der unteren Enden der Seitenwände 26 der Haube 13 an den Außenseiten der Seitenwände 16 des Basisteiles 12 anliegen und die Rastnasen 14 an den Seitenwänden 16 des Basisteiles 12 in die Rastausnehmungen 15 in den Seitenwänden 26 der Haube 13 eingreifen und Basisteil 12 und Haube 13 miteinander verrasten. Dabei liegen die Gleitflächen 29 der an der Haube 13 angeordneten Zungen 28 außenseitig über den Gleitflächen 23 der am Basisteil 12 angeordneten Zungen 22.
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Die 7 und 8 illustrieren das Zusammenwirken der am Basisteil 12 sowie an der Haube 13 angeordneten Zungen 22 und 28. Dabei zeigen 7 einen Längsschnitt eines Gehäuses eines Steckmodules 2 und 8 eine Seitenansicht der Stirnseite des Steckmodules 2 mit geschnittener Haube 13.
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Zum Einstecken des Steckmodules 2 in das Geräteunterteil 1, insbesondere aber zum Lösen der Verrastung zwischen dem Steckmodul 2 und dem Geräteunterteil 1 beim Entnehmen des Steckmodules 2 aus dem Geräteunterteil 1, wird auf die Bedienflächen 30 eine in Richtung der Kammer 27 wirkende Kraft ausgeübt. Durch diese Kraft werden die an der Haube 13 angeordneten Zungen 28 und in Wirkverbindung über die Gleitflächen 29 und 23 auch die am Basisteil 12 angeordneten Zungen 22 in Richung der Kammer 27 elastisch gebogen. Die Rastnasen 10 an den Zungen 22 gleiten aus den komplementären Rastausnehmungen 11 in den einander zugewandten, parallel zueinander stehenden Innenseiten 5 der beiden Schenkel 4 des Geräteunterteiles 1. Das Steckmodul 2 kann nachfolgend aus dem Geräteunterteil entnommen werden. Das Gehäuse des Steckmodules 2 bleibt auch infolge des Biegens der Zungen 22 und 28 in Richtung der Kammer 27 stets vollständig geschlossen. Die Gleitflächen 23 und 29 gleiten aufeinander und ermöglichen so eine Längenzunahme der Stirnseiten des Steckmodules 2, ohne dass es zur Ausbildung eines Spaltes im Gehäuse kommt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Geräteunterteil
- 2
- Steckmodul
- 3
- Überspannungsschutzgerät
- 4
- Schenkel
- 5
- Innenseiten der Schenkel 4
- 6
- Brückenteil
- 7
- Anschlussklemmen
- 8
- Führungsnuten
- 9
- Führungsschienen
- 10
- Rastnase
- 11
- Rastausnehmung
- 12
- Basisteil
- 13
- Haube
- 14
- Rastnase
- 15
- Rastausnehmung
- 16
- Seitenwand
- 17
- Seitenwand
- 18
- Basiskammer
- 19
- Steg
- 20
- Aufnahmeelement
- 21
- Ausnehmungen
- 22
- Zunge
- 23
- Gleitfläche
- 24
- Oberseite
- 25
- Seitenwand
- 26
- Seitenwand
- 27
- Kammer
- 28
- Zunge
- 29
- Gleitfläche
- 30
- Bedienfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005005914 A1 [0004, 0005]
- DE 102006033274 A1 [0005]
- DE 102005052667 A1 [0006]
- DE 102009004346 B4 [0007]
- DE 102008021210 B4 [0008]
- DE 202006004699 U1 [0009, 0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 61643-11 [0002]
- DIN EN 60529 [0002]
- VDE 0470-1:2014-09 [0002]