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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel und/oder Liegemöbel, insbesondere ein Polstermöbel, welches gemäß Schutzanspruch 1 ausgebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Varianten zur Rückenlehnenverstellung von Sitzmöbeln oder Liegemöbeln bekannt. Diese erweisen sich allerdings als nachteilig, da stets die gesamte Rückenlehnenfläche in lediglich einem Neigungswinkel verstellbar ist, um beispielsweise von einer Sitzposition in eine Liegeposition umgewandelt zu werden.
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Demzufolge liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Sitzmöbel und/oder Liegemöbel bereitzustellen, welches eine individuell verstellbare Rückenlehne aufweist, so dass ein möglichst hoher Sitzkomfort und/oder Liegekomfort geboten wird. Darüber hinaus ist es ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sitzmöbel und/oder Liegemöbel zur Verfügung zu stellen, dessen Rückenlehnen manuell mit lediglich einer Hand verstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst.
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Dort wird ein Sitzmöbel und/oder Liegemöbel, insbesondere ein Polstermöbel, beschrieben wenigstens aufweisend:
- a. ein Grundgestell zum Tragen des Sitzmöbels und/oder des Liegemöbels,
- b. ein Sitzelement zur Ausbildung einer Sitzfläche,
- c. eine an der Rückseite des Sitzelementes und/oder am Grundgestell angeordnete Rückenlehne zur Anpassung der Rückensitzposition, wobei die Rückenlehne durch wenigstens einen Rückenlehnenrahmen aufgespannt ist, welcher mit dem Grundgestell und/oder dem Sitzelement verbunden ist,
wobei der wenigstens Rückenlehnenrahmen in einer gestreckten Ausgangsposition im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei wenigstens zwei mehrteilig ausgebildete Schenkel über wenigstens ein Querträger voneinander beanstandet angeordnet sind, wobei die wenigstens zwei Schenkel jeweils wenigstens einen unteren Schenkelholm aufweisen, welcher mit dem Querträger verbunden ist und welcher jeweils mit dem Grundgestell und/oder dem Sitzelement an seinem ersten freien Ende einen unveränderbaren Neigungswinkel ausbildet, wobei ein zweites, oberes freies Ende des unteren Schenkelholmes mit einem daran, um wenigstens einen weiteren Neigungswinkel verschwenkbar angeordneten oberen Schenkelholm ein Drehgelenk ausbildet, wobei die weiteren Neigungswinkel der Drehgelenke voneinander entkoppelt ausgebildet sind.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass der Rückenlehnenrahmen in einer gestreckten Ausgangsposition im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und vorteilhaft mindestens zwei mehrteilig ausgebildete Schenkel aufweist, welche über wenigstens einen Querträger voneinander beabstandet angeordnet sind. Hierdurch bildet sich die U-Form aus.
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Vorteilhaft weisen die beiden Schenkel einen unteren Schenkelholm und einen oberen Schenkelholm auf, welche über wenigstens ein Drehgelenk miteinander verbunden ausgebildet sind. An jedem Schenkel ist genau ein Drehgelenk vorgesehen. Dies hat sich als vorteilhaft erwiesen, da hierdurch der untere Schenkelholm einen starren, nicht verschwenkbaren Rückenbereich ausbildet, wohingegen der obere, verschwenkbar ausgebildete Schenkelholm die Neigung der Rückenlehne und/oder des Rückenlehnenrahmens veränderbar ausbildet.
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Zwischen den beiden Schenkeln, in Längserstreckung des Rückenlehnenrahmens, ist kein weiteres Befestigungs- und/oder Stabilisierungselement vorgesehen, welches mit den Schenkeln verbunden ist. Der Zwischenraum zwischen den beiden oberen Schenkelholmen ist befestigungselementfrei und/oder stabilisierungselementfrei ausgebildet.
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Der wenigstens eine Querträger, der vorteilhaft die beiden unteren Schenkelholme voneinander beabstandet, ist zur Stabilisierung der Rückenlehne vollkommen ausreichend. Somit ist, insbesondere im gepolsterten Zustand der Rückenlehne, zwischen den beiden Schenkeln, insbesondere zwischen den beiden oberen Schenkelholmen, in Längserstreckung der Rückenlehne lediglich Polstermaterial angeordnet, welches von dem entsprechenden Stoff überspannt wird. Durch diesen Verzicht auf Befestigungs- und/oder Stabilisierungselemente erfolgt eine freie Beweglichkeit der beiden oberen Schenkelholme um das jeweilige Drehgelenk. Die beiden Drehgelenke sind folglich unabhängig voneinander, also entkoppelt, in ihren Neigungswinkeln verstellbar ausgebildet. Jeder obere Schenkelholm ist für sich genommen in seinem Neigungswinkel gegenüber dem jeweiligen unteren Schenkelholm frei einstellbar.
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Dies ist vorteilhaft, da hierdurch je nach gewünschter Sitzposition die Rückenlehne in gestrecktem Zustand und einem zumindest teilweise verschwenkten Zustand einstellbar ist. So ist beispielsweise denkbar, dass ein Schenkel in einer gestreckten Ausgangsposition derart ausgebildet ist, dass oberer und unterer Schenkelholm einen gemeinsamen Neigungswinkel von beispielsweise 180° aufspannen, während der zweite Schenkel des Rückenlehnenrahmens in einer verschwenkten Position in Richtung des Sitzelementes und/oder in Richtung der Rückseite des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels verschwenkt ist. In diesem Fall spannen oberer und unterer Schenkelholm des zweiten Schenkels einen Winkel von < 180° bzw. > 180° auf. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn das Sitzmöbel und/oder Liegemöbel in einer leicht schrägen Sitzposition, beispielsweise zum Lesen, benutzt werden soll.
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Folglich bietet ein Sitzmöbel und/oder ein Liegemöbel nach Schutzanspruch 1 eine hohe Individualität und Funktionalität für den einzelnen Benutzer.
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Vorteilhaft sind somit die Drehgelenke unabhängig voneinander ausgebildet. Es liegt keine Zwangskopplung vor. Dies erhöht zudem die Flexibilität des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Neigungswinkel unterschiedlich einstellbar, so dass eine veränderbare Rückenlehnenfläche ausbildbar ist. Diese veränderbare Rückenlehnenfläche kann sowohl an der dem Sitzelement zugewandten Seite als auch an der Rückseite des Möbels ausgebildet sein.
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Durch die Entkopplung der beiden Drehgelenke und folglich auch deren unterschiedliche Neigungswinkel zueinander kann in einfacher und unkomplizierter Weise die Rückenlehnenfläche nach individuellen Wünschen verändert werden. So ist es beispielsweise denkbar, beide Schenkel in einer gestreckten Ausgangsposition zu belassen, so dass eine normale Sitzposition eingenommen werden kann.
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Unter einer gestreckten Ausgangsposition ist vorteilhaft die Position zu verstehen, in welcher die Drehgelenke unverschwenkt ausgebildet sind und der untere Schenkelholm zum oberen Schenkelholm einen Winkel von 180° aufspannt. Möchte nun der Benutzer eine angenehmere Sitzposition erhalten und wünscht beispielsweise eine verkürzte Rückenlehne, so können die beiden Schenkel unabhängig voneinander verschwenkt werden, beispielsweise in Richtung der Rückseite des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels, indem jeweils die beiden oberen Schenkelholme nach hinten, also von dem Sitzelement weg hin verschwenkt werden, beispielsweise um Neigungswinkel von 210° (erster Schenkel) und 270° (zweiter Schenkel). Dies ist vorteilhaft, da so keine Sitztiefenreduzierung durch die heruntergeklappte Rückenlehne bedingt wird. Die oberen Schenkelholme zeigen in diesem Ausführungsbeispiel in Richtung der Rückseite des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels, wobei beide den gleichen oder jeweils einen verschiedenen Verschwenkradius einnehmen können.
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Allerdings ist auch denkbar, lediglich einen Schenkel zu verschwenken und den anderen in der gestreckten Ausgangsposition zu belassen oder aber auch einen Schenkelholm nach vorne in Richtung Sitzelement und den zweiten oberen Schenkelholm nach hinten in Richtung Rückseite des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels zu verschwenken, so dass sich eine gespreizte Rückenlehne bedingt. Dann weisen die Neigungswinkel beispielsweise Werte von 150° (erster Schenkel) und 220° (zweiter Schenkel). Ist zudem ein elastischer Polsterstoff vorgesehen, kann die Verschwenkbarkeit noch einfacher ausgeführt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Drehgelenk im Wesentlichen anschlagsfrei verschwenkbar ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass auf Rast-Positionen verzichtet wird und somit eine gleichmäßige Verstellung des Drehgelenks ermöglicht wird. Ist das hier beschriebene Sitzmöbel beispielweise als einteiliges Sitzmöbel ausgebildet, beispielsweise als Sessel, so weist dieses Sitzmöbel einen Rückenlehnenrahmen mit lediglich zwei Schenkeln auf. Die Rückenlehne selbst ist in gepolsterter Form bereitgestellt, so dass zwischen den oberen Schenkelholmen in Längserstreckung des Sessels lediglich Polstermaterial angeordnet ist. Dieses Polstermaterial ist mit wenigstens einem entsprechenden Oberflächenstoff überspannt, so dass sich ein Sitzkomfort ausbildet. Durch die Füllung mit Polstermaterial und überspanntem Stoff ist es möglich, dass die beiden Drehgelenke in ihren verschwenkten Positionen sowie in ihrer gestreckten Ausgangsposition anschlagsfrei anordenbar sind, so dass es keiner weiteren zusätzlichen Arretierungsmechanismen oder -elemente bedarf. Es ist folglich vorteilhaft eine stufenlose Verschwenkung der beiden Drehgelenke unabhängig voneinander möglich. Vorteilhaft ist die Verstellbarkeit der Schenkel in Kombination mit der Polsterung und/oder dem wenigstens einen Oberflächenstoff derart ausgebildet, dass sichergestellt ist, dass bei Anlehnen an die Rückenlehne keine Verschwenkung erfolgt und die verschwenkten Positionen der Schenkel stabil ausgebildet sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der obere Schenkelholm gegenüber dem unteren Schenkelholm über den gesamten Verschwenkbereich von 15° bis 345° verschwenkbar ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da somit die beiden Schenkel, insbesondere die oberen beiden Schenkelholme, von der gestreckten Ausgangsposition, also der Sitzposition, sowohl nach vorne, in Richtung des Sitzelementes verschwenkbar sind, um so eine reduzierte Höhe der Rückenlehne herbeizuführen. Zugleich ist es aber mit den hier beschriebenen Drehgelenken auch möglich, den oberen Schenkelholm von dem Sitzelement weg in Richtung der Rückseite des Sitzmöbels und/oder des Liegemöbels zu verschwenken, so dass eine Reduzierung der Sitztiefe verhindert wird, zugleich aber eine verringerte Höhe der Rückenlehne erfolgt. Ein Verschwenkbereich von 15° bis 345° hat sich dahingehend als vorteilhaft erwiesen, dass die Polsterung als begrenzender Faktor wirkt, so dass keine Verstellung der beiden Drehgelenke um 360° möglich ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind das wenigstens eine Sitzelement und die wenigstens eine Rückenlehne gepolstert ausgebildet und bilden jeweils eine Sitzfläche und/oder eine Rückenlehnenfläche aus.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Rückenlehnenrahmen zumindest teilweise, vorteilhaft vollständig, in der Rückenlehne integriert. Dies ist von Vorteil, da somit der Rückenlehnenrahmen lediglich mit dem Grundgestell, beispielweise über Beschläge, in Verbindung steht und die eigentliche U-förmige Ausbildung des U-förmigen Rahmens auch die eigentliche Rückenlehne aufspannt. Somit kann eine einfache und unkomplizierte Verstellung der Rückenlehnenfläche erreicht werden. Zudem wird hierdurch auch eine Reduzierung der benötigten Bauteile erreicht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet der untere Schenkelholm zum oberen Schenkelholm ein Holmlängenverhältnis ein Holmlängenverhältnis im Bereich von 10:90 bis 90:10 aus. Im einfachsten Fall sind oberer und unterer Schenkelholm gleich lang und bilden ein Holmlängenverhältnis von 50:50 aus. Folglich wird lediglich der obere Schenkelholm verschwenkt, so dass eine Höhenreduzierung der Rückenlehne um etwa die Hälfte erfolgen kann. Allerdings ist auch denkbar, die Längenverhältnisse der beiden Schenkelholme zueinander unterschiedlich zu gestalten, um so auch die Verschwenkposition der Rückenlehne entsprechend beeinflussen zu können. Als vorteilhafte Holmlängenverhältnisse haben sich Verhältnisse von 50:50, 40:60, 60:40, 30:70 und 70:30 herausgestellt, wobei der erste Wert der Holmlänge des oberen Schenkelholms und der zweite Wert der Holmlänge des unteren Schenkelholms entspricht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind unterer und oberer Schenkelholm eines jeden Schenkels in Längserstreckung jeweils längenunveränderlich ausgebildet. Im einfachsten Fall sind beide Schenkelholme aus Metall, beispielsweise aus Aluminium, ausgebildet und weisen in ihrer Geometrie eine Vierkantgeometrie auf. Die Schenkelholme sind selbst als starre Körper vorgesehen, welche lediglich in ihrer Position veränderbar sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zu dem ersten Querträger, welcher die beiden Schenkel voneinander beabstandet, ein weiterer Querträger zur zusätzlichen Stabilisierung des Rückenlehnenrahmens vorgesehen. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den weiteren Querträger parallel zum ersten Querträger anzuordnen, wobei beide Querträger vertikal voneinander beabstandet angeordnet sind. Der zweite Querträger ist weiterhin vorteilhaft im Lendenstützbereich der Rückenlehne angeordnet, so dass hier eine zusätzliche Sitzstabilität und erhöhter Sitzkomfort für den Benutzer gewährleistet wird. Es ist auch denkbar, den weiteren Querträger zusätzlich zur Erhöhung des Sitz- und/oder Liegekomforts konvex gekrümmt auszubilden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in einer ersten gebeugten Verstellposition ein Neigungswinkel des jeweiligen Drehgelenks zwischen dem unteren Schenkelholm und dem oberen Schenkelholm im Bereich von 15° bis 179,9° ausgebildet. In dieser ersten, gebeugten Verstellposition ist der obere Schenkelholm in Richtung des Sitzelementes geneigt ausgebildet, so dass sich eine Verringerung der Rückenlehnenhöhe ergibt, wobei zugleich auch eine Verkürzung der Sitzfläche einhergeht. Dies ist von Vorteil, wenn aus dem ursprünglichen Sitzmöbel ein Liegemöbel ausgebildet werden soll und eine Verkürzung der Sitzfläche gewünscht ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in einer zweiten gebeugten Verstellposition ein Neigungswinkel des jeweiligen Drehgelenks zwischen unterem und oberem Gestellholm im Bereich von 180,1° bis 345° ausgebildet.
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In dieser in dieser zweiten gebeugten Verstellposition ist der obere Gestellholm von dem Sitzelement wegverschwenkt, insbesondere in Richtung der Rückseite des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels. Somit kann ebenfalls vorteilhaft eine Verringerung der Rückenlehnenhöhe erzielt werden, um das Sitzmöbel in ein Liegemöbel umzuwandeln. Zugleich wird keine Einbuße an der Sitzflächentiefe vorgenommen, da diese unverändert erhalten bleibt. Dies ist insbesondere für große Personen deutlich von Vorteil.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Drehgelenke der wenigstens zwei Schenkel auf einer gemeinsamen Drehachse angeordnet. Dies ist der Fall, wenn die Schenkelholme gleiche Holmlängenverhältnisse aufweisen. Sind die Holmlängenverhältnisse allerdings verschieden, was beispielsweise bei einem Mehrsitzmöbel durchaus der Fall ist, beispielsweise einem Sofa oder einer Couchlandschaft, dann sind die Drehachsen der Drehgelenke versetzt zueinander ausgebildet. Hierdurch wird vorteilhaft eine erhöhte Flexibilität der Rückenlehne für den Benutzer bereitgestellt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die wenigstens eine Drehachse der Drehgelenke zumindest teilweise in Längserstreckung der Rückenlehne angeordnet. Dies ist von Vorteil, da somit eine einfache Änderung der Rückenlehnenposition und/oder Rückenlehnenfläche ermöglicht wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind unterer und oberer Schenkelholm zur Ausbildung eines Drehgelenks über wenigstens zwei Flachbeschläge miteinander verbunden. Diese Flachbeschläge sind vorteilhaft ebenfalls aus Metall ausgebildet und mit den beiden Schenkeln fest verbunden, beispielsweise verschweißt oder vernietet. Hierdurch wird eine zusätzliche Stabilität gewährleistet. Die Flachbeschläge selbst bilden vorteilhaft das Drehgelenk aus und/oder sind Bestandteil desselbigen.
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Selbstverständlich ist die Beschreibung nicht begrenzend zu verstehen. So ist vorteilhaft pro Sitzposition ein Rückenlehnenrahmen vorgesehen ist. Ein Zweisitzer-Sofa beispielsweise weist dann wenigstens zwei Rückenlehnenrahmen auf, so dass pro Sitzposition die beiden Rückenlehnen unabhängig voneinander verstellbar sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind dann folglich vier Schenkel vorgesehen, wobei immer zwei Schenkel über den Rückenlehnenrahmen eine Rückenlehnenfläche ausbilden. Ist ein mehrsitziges Sofa geplant, so gilt dies analog. Bei einer Couchlandschaft mit fünf Sitzplätzen sind folglich fünf einzelne Rückenlehnenrahmen vorgesehen.
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Vorteile und Zweckmäßigkeiten sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Sitzmöbels und/oder Liegemöbels;
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2 eine weitere perspektivische Ansicht eines Rückenlehnenrahmens in Ausgangsposition;
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3 eine perspektivische Darstellung des Drehgelenks;
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4 eine weitere Ansicht eines Drehgelenks mit Flachbeschlägen; und
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5 eine perspektivische Ansicht eines verschwenkten Rückenlehnenrahmens.
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In 1 ist beispielhaft ein Ausschnitt eines zweisitzigen Sitzmöbels und/oder Liegemöbels 1 dargestellt, welches ein Grundgestell 2 zum Tragen des Sitzmöbels und/oder Liegemöbels 1 aufweist.
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Vorteilhaft ist das Grundgestell 2 aus einer Holzkonstruktion ausgebildet und spannt einen rechteckigen Rahmen auf. Vorteilhaft kann zur Verstärkung innerhalb dieses Grundgestells 2 eine Querverstrebung 4 vorgesehen sein, welche insbesondere bei mehrsitzigen Sofaelementen zum Einsatz kommt.
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An dem Grundgestell 2 sind hier beispielhaft zwei Rückenlehnenrahmen 6 angeordnet. Jeder Rückenlehnenrahmen 6 ist in der gestreckten Ausgangsposition dargestellt, in welcher sowohl der erste Schenkel 8 als auch der zweite Schenkel 10 in gestreckter Ausgangsposition vorliegen. Der obere Schenkelholm 12b bildet mit dem unteren Schenkelholm 12a eine Gerade aus und liegt folglich in der gestreckten, unverschwenkten Ausgangsposition vor.
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Beide Schenkel 8, 10 sind über einen Querträger 14 miteinander verbunden. Vorteilhaft erfolgt diese Verbindung fest, beispielweise über Verschweißen oder Vernieten. Zur zusätzlichen Stabilisierung und zur Fixierung des Rückenlehnenrahmens 6 am Grundgestell 2 hat es sich als vorteilhaft erwiesen, am unteren Schenkelholm 12a bzw. 12c einen vorteilhaft rechtwinkligen Versatz 16 vorzusehen, welcher über weitere Holme 18 mit dem Grundgestell 2 fest verbunden ist. Diese Verbindung kann zusätzlich über Beschläge 20 verstärkt werden.
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In Abhängigkeit der Sitzpositionen werden entsprechende Anzahlen von Rückenlehnenrahmen vorgesehen. Ein Sessel für lediglich eine Person weist vorteilhaft einen Rückenlehnenrahmen 6 auf. Eine Polstergarnitur mit fünf Sitzplätzen weist entsprechend fünf Rückenlehnenrahmen 6 auf, so dass jede Sitzposition individuell verstellbar ausgebildet ist.
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In 2 ist eine weitere Darstellung eines Rückenlehnenrahmens 6 gezeigt. Hierbei ist ebenfalls wieder die gestreckte Ausgangsposition gezeigt, bei welcher die U-Form des Rückenlehnenrahmens 6 deutlich erkennbar ist. Zudem ist ebenfalls ersichtlich, dass zwischen den oberen Schenkelholmen 12b, 12d kein weiteres Stützelement oder dergleichen vorgesehen ist.
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In Längserstreckung L des Rückenlehnenrahmens 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel zudem auch kein weiteres Element zwischen den unteren Schenkelholmen 12a, 12c angeordnet. Der Schenkelzwischenraum Z ist frei.
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In 3 ist eine Großansicht eines Drehgelenks 22 dargestellt. Das Drehgelenk 22 ist um die Drehachse D verschwenkbar im Bereich von 15° bis 345° ausgebildet. Dies wird ermöglicht, indem der untere Schenkelholm 12a, 12c mit dem oberen Schenkelholm 12b, 12d jeweils über wenigstens einen Flachbeschlag 24 miteinander verbunden ist. Diese Flachbeschläge 24 weisen das entsprechende Drehgelenk 22 auf und/oder bilden dieses aus und ermöglichen die anschlagsfreie und stufenlose Verschwenkung der oberen Schenkelholme 12b, 12d gegenüber den unteren Schenkelholmen 12a, 12c.
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Beide Schenkelholme 12a, 12b sowie 12c, 12d sind über das Drehgelenk 22 voneinander beabstandet, so dass sich ein dazwischenliegender Freiraum F bedingt. Dieser ermöglicht den hohen Grad an Rotationsfreiheit.
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Besonders vorteilhaft sind die Flachbeschläge 24, welche am unteren Schenkelholm 12a, 12c angeordnet sind, an ihrem Ende zum Drehgelenk 22 hin V-förmig ausgebildet. Dies bedingt eine zusätzliche Stabilisierung der unteren Schenkelholme 12a, 12c gegenüber der Verschwenkung des oberen Schenkelholms 12b, 12d. Die Flachbeschläge 24 des oberen Schenkelholms sind lediglich linear ausgebildet. Vorteilhaft sind pro Drehgelenk 22 zwei Flachbeschläge 24 vorgesehen, welche seitlich den oberen Schenkelholm 12b, 12d sowie zugleich den unteren Schenkelholm 12a, 12c einschließen.
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In 4 ist eine schematische Ansicht des Drehgelenks 22 nebst den Flachbeschlägen 24 dargestellt. Das Drehgelenk 22 weist neben den Flachbeschlägen 24 auch Drehelemente auf, beispielsweise Schrauben, um das Verschwenken um die Drehachse D entsprechend zu ermöglichen.
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In 5 ist ein zumindest teilweise verschwenkter Rückenlehnenrahmen 6 eines Sitzmöbels und/oder Liegemöbels 1 gezeigt, wobei dieser Rückenlehnenrahmen 6 neben dem Grundgestell 2 (nicht gezeigt) und dem ersten Querträger 14 einen weiteren Querträger 26 aufweist, welcher zur zusätzlichen Stabilisierung der Rückenlehne vorteilhaft im Lendenwirbelbereich angeordnet ist.
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In dieser teilweisen verschwenkten Position ist der erste Schenkel 8 gegenüber dem zweiten Schenkel 10 verschwenkt dargestellt. Der obere Schenkelholm 12b des Schenkels 8 ist gegenüber dem unteren Schenkelholm 12a des Schenkels 8 nach vorne in Richtung Sitzelement (nicht gezeigt) verschwenkt ausgebildet und weist einen Neigungswinkel α von 130° auf.
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Im Gegensatz hierzu ist der untere Schenkelholm 12c sowie der obere Schenkelholm des zweiten Schenkels 10 weiterhin in gestreckter Ausführungsposition unverschwenkt ausgebildet. Dies zeigt, dass die Verschwenkung beider Schenkel 8, 10 und/oder beider Drehgelenke 22 unabhängig voneinander entkoppelt möglich ist, so dass die beiden Schenkel 8, 10 in unterschiedlichen, veränderbaren Neigungswinkeln α, je nach Benutzerwunsch, einstellbar sind.
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Selbstverständlich ist dies nicht begrenzend zu verstehen, denn, wie aus dem Drehgelenk 22 ersichtlich, ist dies nicht nur in Richtung des Sitzelements (nicht gezeigt) verschwenkbar, sondern auch über die 180°-Streckposition nach hinten verschwenkbar ausgebildet.
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Ferner ist denkbar, den ersten Querträger 14 zusätzlich verschwenkbar auszubilden, beispielsweise um die Drehachse D2. Somit kann die Neigung der Rückenlehnen noch besser an die Bedürfnisse der Benutzer angepasst werden.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzmöbel und/oder Liegemöbel
- 2
- Grundgestell
- 4
- Querverstrebung
- 6
- Rückenlehnenrahmen
- 8
- erster Schenkel
- 10
- zweiter Schenkel
- 12a, 12c
- unterer Schenkelholm
- 12b, 12d
- oberer Schenkelholm
- 14
- Querträger
- 16
- Fortsatz
- 18
- weiterer Holm
- 20
- Beschlag
- 22
- Drehgelenk
- 24
- Flachbeschlag
- 26
- weiterer Querträger
- D
- Drehachse
- F
- Freiraum
- L
- Längserstreckung
- Z
- Zwischenraum