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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zange, insbesondere eine Greifzange, wobei die Zange einen Greifzangenkörper sowie eine erste und eine zweite Greifbacke aufweist. Die Greifbacken sind direkt angrenzend an den Greifzangenkörper angeordnet.
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Aus der Greifertechnik sind Greifzangen bekannt, bei denen zwei Greifzangen derart angrenzend an einen Greifzangenkörper angeordnet sind, dass zwischen den Greifzangen in einer Greifebene ein Greifgut gegriffen werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zange der eingangs genannten Art dahin gehend weiter zu bilden, dass diese ein Greifgut schonend greifen kann und/oder die Greifbacken der Greifzange geschützt werden.
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Im Hinblick auf die Vorrichtung wird die Erfindung zugrunde liegende Aufgabe erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zange sind in den abhängigen Schutzansprüchen angegeben.
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Demgemäß wird erfindungsgemäß eine Zange, insbesondere eine Greifzange angegeben, die einen Greifzangenkörper sowie eine erste und eine zweite Greifbacke aufweist. Die erste und die zweite Greifbacke sind jeweils angrenzend an den Greifzangenkörper angeordnet. Die Greifbacken sind hierbei so mit dem Greifzangenkörper verbunden, dass zwischen den Greifzangen in einer Greifebene ein Greifgut gegriffen werden kann. Die erste und die zweite Greifbacke sind jeweils zumindest in einem Bereich mit einem elastischen Material überzogen.
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Die erfindungsgemäßen Vorteile liegen auf der Hand. Durch das Überziehen der Greifbacken mit einem elastischen Material wird gewährleistet, dass ein Greifgut, welches zwischen den zwei Greifbacken gegriffen wird, nicht beschädigt wird und/oder die Greifbacken geschützt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Greifgüter gegriffen werden sollen, die nachträglich noch bearbeitet werden sollen. Hierbei kann es sich um Kunststoffteile oder andere sensible Teile handeln, die beispielsweise bei einem komplexen Herstellungsprozess von einem ersten Verfahrensschritt und einem damit verbundenen ersten Werkzeug zu einem zweiten Verfahrensschritt und damit verbunden zu einem zweiten Werkzeug übergeben werden müssen. Solche Greifgüter können beispielsweise noch warm und somit einfach plastisch zu verformen sein. Denkbar ist auch, dass die Greifgüter in einem darauf folgenden Schritt mit einer Beschichtung versehen werden sollen und somit eine hohe Oberflächengüte der jeweiligen Greifgüter gewährleistet sein muss. Die erfindungsgemäße Greifzange ermöglicht, dass das Greifgut unbeeinträchtigt gegriffen werden kann und nach dem Loslassen des Greifguts das Greifgut im selben Zustand vorliegt, den es vor dem Greifen durch die Greifzange innehatte.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste und/oder zweite Greifbacke mindestens eine Querbohrung aufweist.
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Durch die mindestens eine Querbohrung im Bereich der Greifbacken wird erreicht, dass der Halt des elastischen Materials beim Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material verbessert wird. Genauer ist der Halt des elastischen Materials an den Greifbacken verbessert im Vergleich zu einem Fall, dass die Greifbacken nicht weiter strukturiert oder modifiziert, d. h. im Wesentlichen glatt sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das elastische Material die mindestens eine Querbohrung überdeckt.
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Hierdurch wird die Verbindung zwischen dem elastischen Material und den Greifbacken optimiert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Querbohrung in dem überzogenen Bereich vorgesehen ist.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass die Querbohrung beim Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material vollständig von dem elastischen Material überzogen wird.
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Durch das derartige Vorsehen von Querbohrungen wird gewährleistet, dass das elastische Material beim Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material in die Querbohrungen eindringt und somit ein Abgleiten des elastischen Materials von den Greifbacken in Betrieb der Greifzange vermieden wird.
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Hierbei ist zu beachten, dass zwischen dem Metall der Greifbacke und dem Material des elastischen Elements, vorzugsweise einem Elastomer, nach dem Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material eine Verbindung ausgebildet wird. Diese Verbindung hat die Gestalt einer Metall-Elastomerverbindung. Durch das Vorsehen von Querbohrungen in den Greifbacken erhöht sich die Oberfläche für die Metall-Elastomerverbindung, die sich nach dem Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material ergibt. Die Metall-Elastomerverbindung zwischen den Greifbacken und dem elastischen Material wird somit optimiert und eine festere Verbindung des Elastomers bzw. des elastischen Materials mit den Greifbacken wird ermöglicht.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass sich das elastische Material über den ganzen Umfang des überzogenen Bereichs erstreckt.
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Somit erstreckt sich das elastische Material nicht nur in dem Bereich der Greifbacken, der in Kontakt mit dem Greifgut tritt (beim Greifvorgang), sondern auch in einem seitlichen und rückseitigen bzw. außenseitigen Bereich der jeweiligen Greifbacke. Das elastische Material ist somit in einem Bereich der Greifbacke vorhanden, der beispielsweise dem Bereich entspricht, der beim Eintauchen der Greifbacke in ein Fluid von eben diesem Fluid benetzt werden würde.
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Hierdurch kann erreicht werden, dass die Greifbacke im ganzen überzogenen Bereich geschützt wird. Beispielsweise kann die Greifbacke beim Bewegen der ganzen Greifzange an ein Objekt stoßen. Ein solcher Stoß würde ggf. dazu führen, dass die Greifbacke beschädigt wird. Andererseits kann ein Greifgut, welches von der Greifzange gegriffen werden soll beim Greifvorgang nicht nur mit den in Richtung der Greifebene zeigenden Teilen der Greifbacken in Berührung kommen, sondern auch mit seitlichen oder rückseitigen bzw. außenseitigen Teilen der Greifbacken in Berührung kommen. Durch ein vollumfängliches Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material kann somit eine unbeabsichtigte Beschädigung des Greifgutes sowie der Greifbacken vermieden werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das elastische Material im Außenbereich des überzogenen Bereichs, in dem das elastische Material vorgesehen ist, angeordnet ist.
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Durch das Überziehen der Greifbacken mit dem elastischen Material nur an den Außenseiten der Greifbacken wird ermöglicht, dass die Außenseiten der Greifbacken, sowie nicht zur Greifbacke gehörende Gegenstände, beim Betrieb der Greifbacke nicht beschädigt werden. Im Einzelnen tritt in der Praxis das Problem auf, dass beim Bewegen der Greifbacke hin zu einem Greifgut, oder aber beim Bewegen der Greifbacke von dem Greifgut weg, umlegende Gegenstände oder das Greifgut selbst beschädigt werden können. In solch einem Fall stößt die Greifzange bzw. die Greifbacken der Greifzange gegen ein externes Objekt oder das Greifgut, während die Greifzange zum Greifgut geführt wird oder während die Greifzange vom Greifgut weg geführt wird.
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Ein solches Stoßen der Greifzange gegen ein externes Objekt oder gegen das Greifgut ist nicht vorgesehen, lässt sich in der Praxis aber manchmal nicht vermeiden.
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Durch das ausschließliche Vorsehen des elastischen Materials im Bereich der Außenseiten der Greifbacken kann eine Beschädigung der Greifbacken oder aber des externen Objekts vermieden werden. Für den Fall, dass eine Beschädigung eines Greifguts nicht zu befürchten ist oder das Greifgut fest gegriffen werden muss, aber eine Beschädigung der Greifbacken und/oder von externen Objekten vermieden werden soll, kann somit ein Vorsehen des elastischen Materials ausschließlich im Bereich der Außenseiten der Greifbacken vorgesehen sein, nicht aber in dem Bereich vorgesehen sein, mit dem die Greifbacken ein Greifgut greifen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das elastische Material ein gummiartiges Material und noch bevorzugter ein synthetischer Kautschuk, wie z.B. ein Elastomer, ist.
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Ein synthetischer Kautschuk ist vorteilhafter Weise relativ kostengünstig und darüber hinaus einfach einzusetzen. Somit kann die Greifzange bzw. die Greifbacken der Greifzange mit relativ geringen Kosten mit dem synthetischen Kautschuk überzogen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das elastische Material Hydrierter Acrylnitrilbutadien-Kautschuk (HNBR).
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HNBR-Material weist die Vorteile auf, dass dieses Material aufgrund fehlender Doppelbindungen sehr reaktionsträge ist. Somit ist die Haltbarkeit des Materials erhöht. Außerdem ist HNBR-Material relativ temperaturbeständig, wodurch die mit HNBR überzogenen Greifbacken bis beispielsweise einer Temperatur von 150°C betrieben werden können bzw. mit Greifgütern in Kontakt gebracht werden können, die eine Temperatur von bis zu 150°C aufweisen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das Greifgut aufgrund des elastischen Materials zwischen den Greifbacken der Zange so gegriffen wird, dass die Oberfläche des Greifguts nicht beschädigt, eingedrückt oder zerkratzt wird.
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Das elastische Material sorgt also vorteilhafterweise dafür, dass das Greifgut optimal von der Greifzange gehandhabt wird. Hierbei bleibt die sonstige Greifbewegung der Greifzange gleich der Greifbewegung einer bisher schon bekannten Greifzange.
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Bezüglich des Verfahrens zum Ausbilden eines Überzugs aus elastischem Material ist vorgesehen, dass das elastische Material auf die Greifbacken aufvulkanisiert wird oder die Greifbacken durch ein Spritzgussverfahren mit dem elastischen Material umformt wird.
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Ein aufvulkanisieren bedeutet insbesondere, dass eine Zwischenlage zwischen dem elastischen Material und dem Material der Greifbacke, vorzugsweise Metall, vorgesehen ist. Bei der Zwischenlage handelt es sich um ein geeignetes Bindemittel, um eine feste Verbindung des elastischen Materials mit dem Material der Greifbacke zu ermöglichen und insbesondere ein porös werden des elastischen Material zu verhindern.
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Bei einem Umformen der Greifbacke mit einem elastischen Material kommt vorzugsweise ein Spritzgussverfahren zum Einsatz, wobei hierbei die Greifbacke in eine Form eingebracht wird und das elastische Material in einem fluiden Zustand in die Form eingegeben wird, sodass das elastische Material einen Hohlraum zwischen der Spritzgussform und der Greifbacke ausfüllt. Das elastische Material härtet daraufhin in der Form aus. Hierauf folgend kann die Form entfernt werden und die vom elastischen Material umformte Greifbacke entnommen werden. Beim Vorsehen von Querbohrungen in den Greifbacken kann das elastische Material hierbei optimal in die Querbohrungen einströmen, wodurch eine verbesserte Metall-Elastomerverbindung zwischen dem elastischen Material und den Greifbacken ausgebildet wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist denkbar, dass die Greifbacken der Greifzange nicht mit einem elastischen Material überzogen sind, sondern zumindest bereichsweise aus einem elastischen Material bestehen.
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Hierdurch wird beim Greifen eines Greifguts durch die Greifbacken verhindert, dass das Greifgut beschädigt wird. Außerdem wird verhindert, dass beim Bewegen der Greifzange durch ein versehentliches Stoßen der Greifbacken an ein Greifgut oder an ein anderes Objekt die Greifzange, die Greifbacken, das Greifgut oder das andere Objekt beschädigt wird.
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Nachfolgend wir die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen anhand exemplarischer Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zange näher beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Greifzange mit gummierten Greifbacken;
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2: eine weitere schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Greifzange mit gummierten Greifbacken; und
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3: eine weitere schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Greifzange mit Querbohrungen.
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In 1 gezeigt ist eine Greifzange mit geschlossenen Greifbacken 2, die in diesem Fall kein Greifgut gegriffen haben. Die Greifbacken 2 sind direkt angrenzend an den Greifzangenkörper 1 angeordnet und können geöffnet werden, um das Greifen eines Greifguts zu ermöglichen.
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Im Bereich der Spitzen der Greifbacken 2 ist ein elastisches Material 3 vorgesehen. Dieses elastische Material 3 umschließt den Spitzenbereich jeweils der ersten und der zweiten Greifbacke 2.
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Das elastische Material 3 kann in einem Bereich der Greifbacken 2 angeordnet sein, der beim Greifen eines Greifguts in Kontakt mit dem Greifgut tritt.
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Das elastische Material kann einen Bereich B der Greifbacken 2 auch vollständig umschließen.
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Schließlich kann das elastische Material 3 auch lediglich in einem Bereich der Außenseiten der Greifbacken 2 angeordnet sein, sodass der Bereich der Greifbacken 2, der beim Greifen eines Greifguts mit dem Greifgut in Kontakt tritt, nicht von dem elastischen Material 3 überzogen ist. Hierdurch wird eine Beschädigung der Greifbacken 2 oder eines externen Objekts, wie z.B. des Greifguts, beim Betrieb der Greifzange vermieden.
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Im Bereich der Greifbacken 2 können, wie in 3 dargestellt, Querbohrungen 4 vorgesehen sein, die vor dem Überziehen der Greifbacken 2 mit dem elastischen Material 3 angebracht werden.
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Die Querbohrungen 4 sind vorzugsweise ein einem überzogenen Bereich B angeordnet, in dem die Greifbacken 2 mit dem elastischen Material 3 überzogen werden.
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Die Querbohrungen 4 sind so ausgebildet, dass beim Überziehen der Greifbacken 2 im überzogenen Bereich B mit dem elastischen Material 3 das elastische Material 3 in die Querbohrungen 4 eindringt bzw. einströmt, wodurch die Oberfläche der Metall-Elastomerverbindung, die zwischen dem elastischen Material 3 und den Greifbacken 2 ausgebildet wird, vergrößert wird, und hierdurch der Halt des elastischen Materials 3 auf den Greifbacken 2 verbessert wird.
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Ebenso können im überzogenen Bereich B die Greifbacken 2 vollständig aus elastischem Material 3 bestehen. Natürlich ist auch denkbar, dass die Greifbacken 2 nicht nur im Bereich B aus einem elastischen Material 3 bestehen, sondern vollständig aus einem elastischen Material 3 bestehen.
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Beim Greifen der Greifbacken 2 eines Greifguts kontaktiert somit das elastische Material 3 das Greifgut, wenn das elastische Material 3 in diesem Bereich angeordnet ist. Hierdurch wird gewährleistet, dass keine z. B. Scharfkantigen Metallkanten der Greifbacken 2 in Kontakt mit dem Greifgut treten.
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Hierzu ist das elastische Material 3 in dem überzogenen Bereich B der Greifbacken 2 vorgesehen.
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Nicht nur die Bereiche der Greifbacken 2, die direkt hin zur Greifebene zeigen und im Regelfall in Kontakt mit einem Greifgut treten, sind mit dem elastischen Material 3 überzogen, sondern es können auch die seitlichen und rückseitigen, d.h. außenseitigen Bereiche der Greifzangen 2 überzogen sein. Wie auch in 1 und 2 dargestellt, können somit die kompletten Umfangsbereiche der Spitzen der Greifbacken 2 von dem elastischen Material 3 umgegeben bzw. umformt bzw. mit diesem elastischen Material 3 überzogen sein.
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Der überzogene Bereich B der Greifbacken 2 ist so gewählt, dass beim Operieren der Greifzange sowohl die Greifbacken 2 als auch ein Greifgut dahingehend geschützt werden, dass das Greifgut vorzugsweise nicht im direkten Kontakt mit den Greifbacken 2 tritt, sondern immer nur in direkten Kontakt mit dem elastischen Material 3 tritt.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zange beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Greifzangenkörper
- 2
- Greifbacke
- 3
- elastisches Material
- 4
- Querbohrung
- B
- überzogener Bereich