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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zange, insbesondere einen Seitenschneider,
mit zwei im Bereich einer gemeinsamen Gelenkachse sich scherenartig
kreuzenden und miteinander verbundenen Zangenschenkeln, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
gattungsgemäße Zange ist beispielsweise aus der
DE 1 912 254 A1 bekannt.
Die darin beschriebene Zange besitzt ein Festhalteglied, das einerseits
in der Lage soll, ein abgeschnittenes Werkstückende zuverlässig
zu halten und andererseits zu keiner Sichtbehinderung beim Arbeiten
mit der Zange führen soll. Hierzu ist wenigstens einem
von zwei Schneidschenkel der Zange ein sich führend am
jeweiligen Schenkel abstützendes, in Richtung auf die Schneide
bzw. auf den anderen, gegenüberliegenden Schneidschenkel
federndes, von einem Gelenkbereich der Zange aus ins Zangenmaul
einseitig freitragend vortragendes Festhalteglied zugeordnet. Das
Festhalteglied ist somit nur auf einem der beiden Schneidschenkel
liegend vorgesehen, so dass unabhängig von der Arbeitsstellung
ein von oben her in den Bereich der Zangenschneide freier Blick
gewährleistet ist, was insbesondere die Handhabung beim Schneidvorgang
wesentlich erleichtern soll.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine Zange der gattungsgemäßen Art,
eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche insbesondere
einen Schneidvorgang erleichtern und ein damit verbundenes Fremdkörperaufkommen
reduzieren soll.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an einer Zange, insbesondere
an einem Seitenschneider, eine zwei Halteelemente umfassende Haltevorrichtung
vorzusehen, die auf der gleichen Seite der Schneidschenkel der Zange
angeordnet sind und im Wesentlichen orthogonal zur Schneidrichtung
der Schneidschenkel von diesen abstehen, so dass zwischen diesen
beiden Halteelementen das abzuschneidende Werkstück zumindest
während des Schneidvorganges eingeklemmt und dadurch sicher
gehalten werden kann. Die erfindungsgemäße Zange
ist dabei in üblicher Weise aufgebaut und besitzt zwei
im Bereich einer gemeinsamen Gelenkachse sich scherenartig kreuzende
und miteinander verbundene Zangenschenkel, die einenends als Griffschenkel
und anderenends – jenseits der Gelenkachse – als
Schneidschenkel ausgebildet sind. Mit der erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung können beispielsweise Drahtenden einfach
abgeschnitten werden, wobei der abgeschnittene Drahtrest mittels
der Haltevorrichtung fixiert ist und dadurch nicht unmittelbar nach
Beendigung des Schneidvorganges wegspringen kann. Durch das Festhalten
des abzuschneidenden Drahtendes, kann ein Fremdkörperaufkommen
am Fertigungsort deutlich reduziert werden, wodurch zusätzlich
erforderliche Nacharbeitszeit zum Entfernen der Fremdkörper,
entfallen kann. Gleichzeitig ist die erfindungsgemäß ausgebildete Zange
auch bei einem Aufschneiden von Kabelbindern äußerst
praktisch, da auch hier der aufgetrennte Kabelbinder nach dem Schneidvorgang
festgehalten und einfach abgezogen bzw. entsorgt werden kann. Generell
lässt sich die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
an nahezu beliebigen Zangen in konstruktiv einfacher und kostengünstiger
Weise anordnen, beispielsweise anschweißen, so dass eine
konstruktive Änderung der bisher im Handel erhältlichen
Zangen nicht erforderlich ist. Mit der erfindungsgemäßen Zange
ist somit einerseits ein erleichterter Schneidvorgang möglich
und andererseits die Reduzierung des Fremdkörperaufkommens,
wodurch ein teures, da aufwändiges Nacharbeiten zum Entfernen
der Fremdkörper, entfallen kann.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Zange, ist an zumindest einem Halteelement auf dessen, dem abzuschneidenden Werkstück
zugewandten Seite, eine elastische Klemmschicht angeordnet. Eine
derartige elastische Klemmschicht kann beispielsweise aus Kunststoff, insbesondere
aus Kautschuk oder Silikon, ausgebildet sein, aber auch aus Metall,
insbesondere aus oberflächenaufgerautem Metall. Mittels
der Klemmschicht wird die Griffigkeit der Haltevorrichtung erhöht
und dadurch das Fixieren des abzuschneidenden Werkstücks
erleichtert. Generell können derartige elastische Klemmschichten
kostengünstig und in konstruktiv einfacher Weise auf den
Halteelementen der Haltevorrichtung angeordnet, beispielsweise aufgeklebt,
werden. Denkbar ist beispielsweise auch ein Aufvulkanisieren einer
aus Kautschuk ausgebildeten Klemmschicht auf dem zugehörigen
Halteelement. Kautschuk soll hierbei generell als Sammelbegriff
für elastische Polymere, aus denen beispielsweise Gummi
hergestellt werden kann, verstanden werden. Demgegenüber
stellen Silikone die Gruppe synthetischer Polymere dar, können
jedoch ebenso wie Kautschuk als Klemmschichten eingesetzt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Lösung, sind die beiden Klemmelemente der Haltevorrichtung
bei geschlossenem Zangenmaul zumindest geringfügig zueinander
beabstandet. Dies bewirkt, dass die beiden Schneiden der Schneidschenkel
bei vollständig geschlossenem Zangenmaul linear aneinander
anliegen und dadurch eine hohe Schneidwirkung erzielen. Denkbar
ist dabei selbstverständlich, dass ein Abstand der beiden Klemmelemente
bei vollständig geschlossenem Zangenmaul individuell an,
mit der jeweiligen Zange zu schneidende Werkstücke, beispielsweise
Drähte, angepasst ist. Hierbei kann auch ein leicht größerer
Abstand der beiden Klemmelemente zueinander bei geschlossenem Zangenmaul
in Kauf genommen und diesbezüglich dickere Klemmschichten
vorgesehen werden, welche einerseits ein zuverlässiges
Fixieren des zu schneidenden Werkstückes erlauben und andererseits gewisse
Dickentoleranzen der zu schneidenden Werkstücke, beispielsweise
Drähte, auszugleichen vermögen.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Lösung, weist die Zange eine sogenannte Poka-Yoke-Markierung
auf. Ausgangsbasis für derartige Poka-Yoke-Markierungen,
ist die Erkenntnis, dass kein Mensch und auch kein System in der
Lage sind, unbeabsichtigte Fehler vollständig zu vermeiden.
Mit Poka-Yoke wird meist durch einfache und wirkungsvolle Systeme
dafür gesorgt, dass Fehlhandlungen im Fertigungsprozess
nicht zu Fehlern am Endprodukt führen. Beispiele für
Poka-Yoke sind Linksgewinde bei Gasanschlüssen und Rechtsgewinde
bei Wasseranschlüssen, durch welches ein Vertauschen ausgeschlossen
werden soll. Eine derartige Poka-Yoke-Markierung kann beispielsweise mittels
farblicher Markierungen oder als sogenannter Konturschliff in einem
Bereich eines Schneidschenkels realisiert werden.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Zange
im Bereich deren Zangenmauls,
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2 eine
Darstellung wie in 1, jedoch bei einer Draufsicht,
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3 eine
Darstellung wie in 2, jedoch mit innerhalb des
Zangenmauls liegender Haltevorrichtung und seitlich angeordneten
Poka-Yoke-Markierungen.
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Entsprechend
der 1, weist eine erfindungsgemäße
Zange 1, welche beispielsweise als sogenannter Seitenschneider
ausgebildet sein kann, zwei im Bereich einer gemeinsamen Gelenkachse 2 miteinander
verbundene Zangenschenkel 3 und 4 auf. Die Zangenschenkel 3 und 4 sind
dabei jeweils einenends als Griffschenkel 3a und 4a und
anderenends jenseits der Gelenkachse 2 als Schneidschenkel 3b und 4b ausgebildet.
Zusätzlich weist die erfindungsgemäße
Zange 1 zangemaulseitig eine Haltevorrichtung 5 zum
Festhalten eines abgeschnittenen Werkstücks 6,
beispielsweise eines Drahtes, auf. Die Haltevorrichtung 5 wird
dabei aus zwei Halteelementen 7 und 8 gebildet,
die auf der gleichen Seite der Schneidschenkel 3b und 4b angeordnet
sind und im Wesentlichen orthogonal zur Schneidrichtung 9 der Schneidschenkel 3b und 4b von
diesen abstehen. Die beiden Klemmelemente 7 und 8 schließen
vorzugsweise bündig mit den zu den jeweiligen Schneidschenkeln 3b und 4b zugehörigen
Schneidkanten 10 ab.
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Generell
sind die beiden Halteelemente 7 und 8 der Haltevorrichtung 5 vorzugsweise
aus Metall ausgebildet und mit dem jeweiligen Schneidschenkel 3b, 4b der
Zange 1 fest verbunden, insbesondere verschweißt.
Um das zu schneidende Werkstück 6 möglichst
zuverlässig in der Haltevorrichtung 5 fixieren
zu können, kann an zumindest einem der beiden Halteelemente 7, 8 auf
dessen, dem abzuschneidenden Werkstück 6 zugewandten
Seite, eine elastische Klemmschicht 11 angeordnet sein.
Eine derartige elastische Klemmschicht 11 kann beispielsweise
aus Kautschuk oder aus Silikon ausgebildet sein. Silikon und Kautschuk
verbessern dabei die Griffigkeit der Klemmschicht 11 und
erleichtern dadurch die Fixierung des zu schneidenden Werkstückes 6 mittels
der Zange 1. Denkbar ist selbstverständlich auch,
dass die Klemmschicht 11 als aufgeraute Metalloberfläche,
beispielsweise eine mittels eines Fischgrätmusters gefurchte
Oberfläche, ausgebildet und durch diese raue Oberfläche
die Griffigkeit der beiden Klemmelemente 7 und 8 erhöht.
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Die
beiden Klemmelemente 7 und 8 können bei
geschlossenem Zangenmaul, das heißt bei linear aufeinanderliegenden
Schneidkanten 10, zumindest geringfügig zueinander
beabstandet sein, so dass sichergestellt werden kann, dass bei einem
Schließen der Zange 1 zuerst die beiden Schneidkanten 10 aufeinander
zu liegen kommen und nicht beispielsweise ein vollständiges
Durchschneiden des Werkstückes 6 dadurch behindert
wird, dass vor dem Aufeinanderaufliegen der Schneidkanten bereits
die beiden Klemmelemente 7 und 8 aneinander anliegen.
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Bei
der gemäß der 2 dargestellten
Haltevorrichtung 5 ist erkennbar, dass diese seitlich des Zangenmauls
und von diesem abstehend angeordnet ist, während die Haltevorrichtung 5,
wie sie gemäß der 3 gezeichnet
ist, sich innerhalb des Zangenmauls befindet. Generell können
die beiden Schneidschenkel 3b und 4b sich ausgehend
von der Gelenkachse 2 verjüngen, das heißt
insbesondere spitz zu einem freien Ende zulaufen, wodurch insbesondere
bei einer innerhalb des Zangenmauls liegenden Haltevorrichtung 5 ein
besonders schmaler Zangenkopf realisierbar ist, so dass auch ein
Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Zange 1 in
beengten Bauräumen möglich ist. Generell kann
dabei eine jeweilige Schneidkante 10 der beiden Schneidschenkel 3b und 4b bündig
oder konvex zu einer Werkzeuganlagefläche 12 (vgl. 3)
liegen und dadurch ein überstandsloses Abschneiden eines
Werkstückes 6 ermöglichen.
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Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Zange eine sogenannte
Poka-Yoke-Markierung 13 aufweisen, welche beispielsweise
als Farbmarkierung oder als Konturschliff ausgebildet ist, und welche
auf einfache Weise verhindert, dass die erfindungsgemäße
Zange 1 falsch eingesetzt wird.
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Mit
der erfindungsgemäßen Zange 1 ist somit
ein prozesssicheres Abschneiden von zu schneidenden Werkstücken 6 möglich,
wobei insbesondere das abgeschnittene Teil des Werkstückes 6 mittels der
Haltevorrichtung 5 sicher gehalten werden kann, so dass
ein Fremdkörperaufkommen, beispielsweise durch wegspringende
Werkstückteile, verbunden mit dem nachträglichen
aufwendigen Wiedereinsammeln derselben, vermieden werden kann. Durch
die spitze Ausgestaltung der beiden Schneidschenkel 3b und 4b ist
ein erleichterter Zugang auch an schwer zugänglichen Stellen
gegeben. Durch insbesondere konvex geformte Schneidkanten 10,
ist es darüber hinaus möglich, direkt an einer
Verbindungsstelle ein Werkstück 6 ohne Überstand
abzuschneiden. Wird die Haltevorrichtung 5 seitlich außerhalb
des Zangenmauls an diesem angeordnet, können prinzipiell auch
handelsübliche und bekannte Zangen zur erfindungsgemäßen
Zange 1 umgerüstet werden. Soll der Zangenkopf
möglichst klein gehalten werden, liegt die Haltevorrichtung 5 vorzugsweise
innerhalb des Zangenmauls und vergrößert dadurch
die Abmessungen des Zangenkopfes nicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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