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Die Erfindung betrifft einen Wasserzählerschacht, umfassend einen im Erdreich zu gründenden Schacht mit einer thermischen Isolierung, mit einem Zuleitungsanschluss und mit einem Ableitungsanschluss im Bereich des bodenseitigen Abschlusses des Schachtes sowie einen in der oberen Hälfte des Schachtes angeordneten, durch eine obere Öffnung des Schachtes hindurch ablesbaren Wasserzähler und/oder ein durch die obere Öffnung des Schachtes zugängliches Wasserzählerüberbrückungsstück, der bzw. das über jeweils eine Anschlussgarnitur an ein mit dem Zuleitungsanschluss verbundenes Zuleitungsrohr aus Kunststoff und ein mit dem Ableitungsanschluss verbundenes Ableitungsrohr aus Kunststoff angeschlossen ist, wobei die zuleitungsseitige Anschlussgarnitur eine Richtungsänderung der Strömungsrichtung von dem Zuleitungsrohr in diejenige des Wasserzählers und die ableitungsseitige Anschlussgarnitur eine Richtungsänderung der Strömungsrichtung von derjenigen des Wasserzählers in diejenige des Ableitungsrohres bewirkt.
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Wasserzähler werden, wenn dieses die baulichen Gegebenheiten ermöglichen, innerhalb des mit Trinkwasser zu versorgenden Gebäudes angeordnet. Trinkwasserleitungen befinden sich in aller Regel im Erdreich in einer Tiefe, die als frostfrei angesehen wird. In den gemäßigten geografischen Breiten, in denen im Winter mit Frost zu rechnen ist, werden kommunale Trinkwasserleitungen typischerweise in einer Tiefe von 1–1,2 m verlegt. Wenn sich der Wasserzähler innerhalb des zu versorgenden Gebäudes befindet, ist dieser damit frostsicher montiert. Es gibt jedoch Wasserverbraucher bei denen eine Installation eines solchen Wasserzählers innerhalb eines auch über die Wintermonate beheizten oder zumindest frostfrei bleibenden Raumes nicht möglich ist. In solchen Fällen werden Wasserzählerschächte in das Erdreich eingebaut, und zwar mit frostfreier Gründung. Derartige Wasserzählerschächte umfassen einen thermisch isolierten Schacht, typischerweise aus Kunststoff. Der Schacht selbst kann modular aufgebaut sein, um durch Verwendung einer unterschiedlichen Anzahl von übereinander zu montierenden Elementen eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende Schachthöhe zu realisieren. Die thermische Isolierung wird durch wärmedämmende Einsätze bereitgestellt, beispielsweise durch an die Innenwände des Schachtes angebrachte Dämmstoffplatten. Oberseitig ist ein solcher Wasserzählerschacht durch einen Deckel verschlossen. Unterhalb des Deckels befindet sich ebenfalls eine thermische Isolierung.
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Um einen Wasserzähler, der in einen solchen Wasserzählerschacht eingebaut ist, ablesen zu können, muss sich dieser für die Zwecke des Ablesens in einer für die ablesende Person zugänglichen Höhe befinden. Derartige Wasserzählerschächte weisen allerdings keinen hinreichenden Durchmesser auf, damit eine Person in diesen einsteigen und einen im Bereich des im frostfreien Erdreich befindlichen Bodens des Wasserzählerschachtes angeordneten Wasserzähler ablesen kann. Um dieses zu ermöglichen, sind Wasserzählerschächte entwickelt worden, bei denen der Wasserzähler grundsätzlich im Bereich des Bodens des Wasserzählerschachtes und somit in frostfreier Tiefe angeordnet ist. Über höhenverstellbare Anschlussleitungen ist dieser an den Zuleitungsanschluss und den Ableitungsanschluss angeschlossen ist. Zu diesem Zweck werden mitunter flexible Leitungen eingesetzt werden. Bei einer solchen Ausgestaltung wird der Wasserzähler durch eine geeignete Mechanik zum Zwecke des Ablesens bei geöffnetem Deckel aus seiner auf dem Boden des Wasserzählerschachtes ruhenden Position angehoben und nach Ablesen des Wasserstandes wieder abgesenkt. Der Einsatz derartiger flexibler Zu- und Ableitungen wird jedoch nicht als zweckmäßig angesehen, da diese rascher verschleißen als starre Zu- und Ableitungen.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich der Wasserzähler unterhalb des Deckels bzw. seiner Isolierung befindet, mithin in einer Höhe, dass dieser bei geöffnetem Deckel und abgenommener Deckelisolierung abgelesen werden kann. Der Wasserzähler selbst ist bei einer solchen Ausgestaltung starr in dem Wasserzählerschacht montiert. Die Zuleitung zu einem solchen Wasserzähler erfolgt über ein Zuleitungsrohr aus Kunststoff, welches unter Zwischenschaltung einer als Winkelstück ausgeführten Anschlussgarnitur an den Wasserzähler angeschlossen ist. Der ablaufseitige Anschluss ist entsprechend ausgeführt. Der Wasserzähler kann dabei in einem Wasserzählerüberbrückungsstück gehalten sein, dass seinerseits an die Anschlussgarnituren angeschlossen ist oder diese sind Teil des Überbrückungsstückes. Derartige Überbrückungsstücke sind üblicherweise Stahlblechbrücken, die den Raum zwischen der zuleitungsseitigen Anschlussgarnitur und der ableitungsseitigen Anschlussgarnitur für den Wasserzähler freihalten bis der Wasserzählereingebaut ist. Der Wasserzähler wird üblicherweise erst montiert, nachdem der Wasserzählerschacht an die Zuleitung und die Ableitung im Erdreich angeschlossen worden ist, und zwar zumeist von einem Mitarbeiter der für die kommunale Trinkwasserversorgung zuständigen Stelle.
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Auch wenn bei derartigen Wasserzählerschächten keine flexiblen Zu- und Ableitungen benötigt werden, muss in Kauf genommen werden, dass sich der Wasserzähler im Bereich des oberen Abschlusses des Wasserzählerschachtes nicht mehr im frostfreien Bodenbereich befindet. Zwar kann durch die in den Schacht eingebrachte thermische Isolierung ein Zufrieren des Wasserzählers durch die über das frostfreie Erdreich in den Wasserzählerschacht eingekoppelte Wärme verhindert werden, wenn der in der Umgebung herrschende Frost nicht zu streng ist. Insofern kann bei vorbekannten Wasserzählerschächten, bei denen die Wasserzähler in einem deutlichen vertikalen Abstand zum Boden des Schachtes angeordnet sind, nicht immer gewährleistet werden, dass der Wasserzähler oder Teile davon nicht einfrieren. Ein Einfrieren von Teilen des Wasserzählers kann zur Folge haben, dass sich die Zählereigenschaft unerkannt ändert. Ein Durchfrieren des Wasserzählers kann zu seiner Zerstörung führen.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten, gattungsgemäßen Wasserzählerschacht dergestalt weiterzubilden, dass die Gefahr eines Einfrierens des Wasserzählers ganz oder teilweise weiter reduziert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen eingangs genannten, gattungsgemäßen Wasserzählerschacht gelöst, bei dem zumindest eine der beiden Anschlussgarnituren einen sich in vertikaler Richtung erstreckenden Leitungsabschnitt aus einem Kupferwerkstoff umfasst, der sich von der Strömungsrichtungsänderung in Richtung zu dem dieser Anschlussgarnitur zugeordneten Leitungsanschluss über zumindest 20 % der zwischen dem Wasserzähler bzw. dem Wasserzählerüberbrückungsstück und dem Leitungsanschluss zu überbrückenden Höhe erstreckt.
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Bei diesem Wasserzählerschacht ist die Anschlussgarnitur nicht lediglich auf eine Richtungsänderung zum Ändern der Strömungsrichtung von der Zuleitung in die Richtung des Durchflusses des Wasserzählers und ableitungsseitig von der Durchströmungsrichtung durch den Wasserzähler in die Richtung des Ableitungsrohres jeweils als Winkelstück ausgebildet, sondern umfasst zusätzlich einen Leitungsabschnitt, der sich über zumindest 20 % der Höhe erstreckt, die zwischen dem Zuleitungsanschluss bzw. dem Ableitungsanschluss und dem Wasserzähler zu überwinden ist. Dieser Leitungsabschnitt als Teil der Anschlussgarnitur oder dieser zugeordnet befindet sich somit unmittelbar an der vorgenannten Strömungsumlenkung. Damit befindet sich dieses Leitungsabschnitt in Bezug auf die Höhe des Schachtes unterhalb des Wasserzählers. Dieser Leitungsabschnitt ist aus einem Kupferwerkstoff hergestellt, und zwar mit dem Zweck, dass über diesen Abschnitt rasch Wärme aus dem gegenüber einer Frostumgebung relativ warmen Zuleitungswasser in den Schacht abgestrahlt werden kann. Das Zuleitungswasser hat eine Temperatur von mindestens 1° C. Typischerweise liegt die Temperatur des Zuleitungswassers für die kommunale Trinkwasserversorgung auch bei strengen Minustemperaturen noch bei 3–5° C. Ausgenutzt wird bei diesem Leitungsabschnitt die besonders gute Wärmeleitfähigkeit des Kupferwerkstoffes, sodass durchströmendem Zuleitungswasser Wärme entnommen und an der Außenseite des Leitungsabschnittes in den Schacht abgestrahlt wird. Die gute Wärmeleitfähigkeit des Kupferwerkstoffes bedingt, dass eine Wärmeentnahme von dem zugeführten frischen Trinkwasser und die Wärmeabgabe in den Schacht rasch erfolgt, mithin sich der Leitungsabschnitt in kurzer Zeit erwärmt. Damit wird dieses Leitungsabschnitt als Wärmequelle nach Art eines Wärmetauschers benutzt, um die Temperatur innerhalb des Schachtes auf einem frostfreien Niveau zu halten. Sollte die Temperatur in dem Schacht so weit abfallen, dass die Gefahr eines Einfrierens des Wasserzählers zu befürchten wäre, wird auf diese Weise die Temperatur in dem Schacht auch in der Höhe des Wasserzählers durch jeden nutzerseitigen Wasserverbrauch in kurzer Zeit durch die durch den zumindest einen Leitungsabschnitt abgestrahlte Wärme angehoben, und zwar ohne dass hierfür aktive Heizelemente eingesetzt werden müssten. Die thermische Isolierung des Schachtes gewährleistet, dass die über den zumindest einen Leitungsabschnitt in den Schacht eingebrachte Wärme über einen längeren Zeitraum darin verbleibt bzw. die Temperaturerhöhung sich nur langsam wieder abbaut. Zu berücksichtigen ist bei diesem Konzept, dass wie bei herkömmlichen Wasserzählerschächten auch, in jedem Fall Wärme aufgrund der frostfreien Gründung des Wasserzählerschachtes nachströmt, weshalb bereits ein geringer zusätzlicher Wärmeeintrag, wie vorstehend beschrieben, viel bewirken kann.
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Vorzugsweise verfügen beide Anschlussgarnituren jeweils über einen solchen Leitungsabschnitt aus einem Kupferwerkstoff. Die Höhe dieses Leitungsabschnittes erstreckt sich über zumindest 20 % der zu überbrückenden Höhe zwischen der Höhe des Wasserzählers und den schachtbodenseitigen Leitungsanschlüssen. Es wird als ausreichend angesehen, wenn der Leitungsabschnitt eine Erstreckung von 50–60 % der zu überbrückenden Höhe nicht überschreitet. Dieses ist grundsätzlich zwar möglich, bringt aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des Kupferwerkstoffes jedoch keine signifikanten Verbesserungen in dem vorstehenden Konzept mit sich, erhöht allerdings die Kosten für den Leitungsabschnitt.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der der zumindest eine Leitungsabschnitt, vorzugsweise beide Leitungsabschnitte, oberflächenvergrößernde Strukturen an ihrer Außenseite aufweisen. Hierbei kann es sich beispielsweise um der Längserstreckung des Leitungsabschnittes folgende Rippen handeln. Als oberflächenvergrößernde Strukturen werden auch Verschraubungsflächen, wie diese typischerweise für die Anschlussverschraubung eingesetzt werden, angesehen, ebenso wie Durchmesservergrößerungen, beispielsweise durch die Implementierung eines Ventils innerhalb des Leitungsabschnittes oder andere Strukturen.
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Von Vorteil bei dem vorbeschriebenen Konzept ist auch, dass in dem vertikal verlaufenden Leitungsabschnitt ein Ventil zum Öffnen und Sperren des Durchflusses angeordnet werden kann. Dieses ist in einem Ausführungsbeispiel auch vorgesehen. Es ist typischerweise gewünscht, vor und hinter dem Wasserzähler ein Absperrventil anzuordnen, um den Wasserzähler ein- und ausbauen zu können, auch wenn die Zuleitung und ggf. auch die Ableitung bereits wasserbeaufschlagt sind. Durch die Anordnung der Ventile in den vertikal verlaufenden Leitungsabschnitten der Anschlussgarnituren lässt sich zudem der Durchmesser eines solchen Wasserzählerschachtes reduzieren, da diese Ventile dann nicht mehr in die Ebene des Wasserzählers eingebaut werden müssen. Je geringer der Durchmesser des Schachtes ist, je weniger Wärme wird benötigt, um aufgrund des dann geringeren Volumens den vorbeschriebenen Effekt zu erzielen.
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Ein weiterer Vorteil, der in der Verwendung eines gut wärmeleitenden Materiales wie einem Kupferwerkstoff liegt, insbesondere wenn durch oberflächenvergrößernde Strukturen eine rasche Wärmeabstrahlung ermöglicht wird, ist der Umstand, dass hierdurch innerhalb des Schachtes eine Wärmekonvektion erzeugt wird. Durch diese wird die relativ kalte, den Wasserzähler umgebende Luft durchmischt bzw. in Richtung zum Boden des Schachtes bewegt, wobei diese dann durch die aus dem frostfreien Erdreich in den Schacht eingebrachte Wärme erwärmt wird. Insofern ist der Temperatureintrag durch das oder die Leitungsabschnitte der Anschlussgarnituren auch mit einer Durchmischung der Luft innerhalb des Schachtes verbunden. Da sich die Leitungsabschnitte in Bezug auf die Höhenanordnung des Wasserzählers in dem Schacht unterhalb desselben befinden, befindet sich der Wasserzähler ganz oder teilweise in einer unmittelbaren Anströmung von einer solchen Konvektion, wodurch einem Einfrieren des Wasserzählers wirksam entgegengewirkt ist.
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Die Wärmeleitfähigkeit des Kupferwerkstoffes sollte, was in einem bevorzugen Ausführungsbeispiel der Fall ist, 50 W/mK nicht unterschreiten, gemessen bei einer Temperatur von –50° C.
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Neben zahlreichen anderen Kupferlegierungen genügt eine Kupferlegierung des Typs CuZn40Pb2 diesen Anforderungen. Zudem handelt es sich hierbei um eine trinkwassergeeignete Kupferlegierung, die nicht nur entzinkungsbeständig sondern auch gute Bearbeitungseigenschaften aufweist. Daher ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Anschlussgarnitur insgesamt, jedoch zumindest die vorstehend angesprochenen Leitungsabschnitte der Anschlussgarnitur aus einer Kupferlegierung dieses Typs hergestellt sind.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte 1 beschrieben. 1 zeigt einen schematisierten Längsschnitt durch einen Wasserzählerschacht 1. Der Wasserzählerschacht 1 des dargestellten Ausführungsbeispiels besteht aus einem Bodensegment 2 und drei darauf aufgesetzten Schachtsegmenten 3. Das oberste Segment des Schachtes ist ein Deckelsegment 4, in dem ein gusseiserner Deckel 5 gehalten ist. Somit umfasst der Wasserzählerschacht 1 des dargestellten Ausführungsbeispiels als Schacht das Bodensegment 2, die Schachtsegmente 3 und das Deckelsegment 4 mit dem darin gehaltenen Deckel 5. Anstelle eines Deckels aus Gusseisen kann dieser auch aus einem Kunststoff hergestellt sein, was zudem eine bessere Wärmeisolierung in Bezug auf ein Auskühlen des Schachtinnenraums zur Folge hätte. Der Wasserzählerschacht 1 ist innenseitig thermisch isoliert durch den Einbau von mehreren Dämmstoffplatten 6. Eine weitere Dämmstoffplatte 7 ist unterhalb des Deckels 5 angeordnet und schließt den Innenraum 8 des Schachtes oberseitig ab.
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In dem Bodensegment 2 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Isolierung nicht vorgesehen. Das Bodensegment 2 befindet sich bestimmungsgemäß bereits in einer frostfreien Bodentiefe, wenn der Wasserzählerschacht 1 im Erdreich verbaut ist. Das Bodensegment 2 verfügt über einen Zuleitungsanschluss 9 und einen Ableitungsanschluss 10. Über den Zuleitungsanschluss 9 ist der Wasserzählerschacht 1 an eine wasserführende Zuleitung, typischerweise an das kommunale Trinkwassernetz angeschlossen. Über den Ableitungsanschluss 10 wird das zugeführte Wasser an die eine oder die mehreren wasserverbrauchenden Zapfstellen weitergeleitet. Im oberen Bereich des Bodensegmentes 2 befindet sich ein Gitter 11.
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Innerhalb des Wasserzählerschachtes 1 befindet sich ein Zuleitungsrohr 12 aus Kunststoff, angeschlossen an den Zuleitungsanschluss 9, welches von dem Zuleitungsanschluss 9 in dem Bodensegment in Richtung zum Deckelsegment 4 hin verläuft. Das Zuleitungsrohr 12 ist in dem Gitter 11 in einer darin eingebrachten Rohrhalterung gehalten. Das Zuleitungsrohr 12 ist an eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 13 in der Figur kenntlich gemachte Anschlussgarnitur angeschlossen. Die Anschlussgarnitur 13 dient zum Verbinden des Zuleitungsrohres 12 mit einem in dem Wasserzählerschacht 1 eingebauten Wasserzähler 14. Der Wasserzähler 14 befindet sich in dem obersten Schachtsegment 3 und ist in horizontale Richtung durchströmt. Die den Wasserdurchlauf messende Anzeige befindet sich an der Oberseite des Wasserzählers 14 und ist bei geöffnetem Deckel 5 und abgenommener Dämmstoffplatte 7 ablesbar. Über eine zweite Anschlussgarnitur 13.1 ist der Wasserzähler 14 mit einem Ableitungsrohr 15 aus Kunststoff verbunden, welches wiederum mit dem Ableitungsanschluss 10 verbunden ist. Durch die vorbeschriebene Wasserführung ist innerhalb des Wasserzählerschachtes 1 eine Wasserführung realisiert, bei der die Zuleitung bodenseitig bezüglich des Schachtes in diesen mündet, nach oben in Richtung zu dem Deckel 5 zu dem in dem obersten Schachtsegment 3 angeordneten Wasserzähler 14 und anschließend zurück zu dem wiederum im Bereich des Bodens des Schachtes angeordneten Ableitungsanschluss 10 erfolgt. Der Wasserzähler 14 befindet sich an der höchsten Position dieser Wasserführung, und zwar nahe des Deckels 5, sodass nach Öffnen des Deckels 5 und Entfernen der Dämmstoffplatte 7 dieser ohne weiteres abgelesen werden kann.
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Nachfolgend ist die Anschlussgarnitur 13 detaillierter auch bezüglich ihrer Funktionsweise beschrieben. Diese Ausführungen gelten gleichermaßen für die Anschlussgarnitur 13.1 im Ableitungsbereich. Die Anschlussgarnitur 13 ist aus mehreren einzelnen wasserführenden Teilen zusammengesetzt. Diese sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sämtlich aus einem Kupferwerkstoff hergestellt. Kupferwerkstoffe haben eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der in der Anschlussgarnitur 13 verbaute Leitungsabschnitt 16 aus einem Kupferwerkstoff des Typs CuZn40Pb2 hergestellt. Dieser Kupferwerkstoff ist entzinkungsbeständig, was für wasserführende Armaturen wünschenswert ist. Die Wärmeleitfähigkeit dieses Werkstoffes beträgt etwa 50 W/mK oder mehr bei –50° C. Die Anschlussgarnitur 13 umfasst ausgehend von dem Anschluss an das Zuleitungsrohr 12 einen Leitungsabschnitt 16, an den ein Winkelstück 17 angeschlossen ist, über das eine Änderung der Strömungsrichtung von vertikal nach horizontal und damit in die Durchströmungsrichtung des Wassers durch den Wasserzähler 14 erfolgt. Das Winkelstück ist aus einem anderen, vorzugsweise ebenfalls entzinkungsbeständigen Messing hergestellt. Der Leitungsabschnitt 16 hat eine Erstreckung in der Höhe zwischen der Höhe des Zuleitungsanschlusses 9 und derjenigen des Wasserzählers 14 innerhalb des Wasserzählerschachtes 1 von etwa 35 %. Somit wird durch den Leitungsabschnitt 16 etwa ein Drittel der vorbeschriebenen Höhendifferenz überbrückt. Zweidrittel dieser Höhe wird durch das Kunststoffzuleitungsrohr 12 überbrückt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in den Leitungsabschnitt 16 ein Absperrventil 18 eingeschaltet, mit dem der Zufluss zu dem Wasserzähler 14 gesperrt oder geöffnet werden kann. Im Betrieb ist das Absperrventil 18 geöffnet.
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Der Leitungsabschnitt 16 ist mit dem in der Zuleitung anstehenden Wasser beaufschlagt. Wird von einer Zapfstelle Wasser entnommen, ist die Anschlussarmatur 13 von frischem Wasser durch die Zuleitung durchströmt.
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Wenn der Wasserzählerschacht 1 ins Erdreich eingelassen ist und wenn Frosttemperaturen herrschen, strömt Wärme aus dem frostfreien Erdreich über die Wandung des Bodensegmentes 2 in das Innere des Schachtes. Die darin durch die Dämmstoffplatten 6, 7 vorgesehene Isolierung trägt Sorge dafür, dass diese Wärme möglichst lange im Inneren des Schachtes verbleibt, um den Wasserzähler 14 sowie die wasserführenden Leitungen frostfrei zu halten. Bei extremen Minusgraden kann jedoch die Temperatur innerhalb des Wasserzählerschachtes 1 absinken, und zwar auch auf solche Temperaturen, bei denen die Gefahr besteht, dass der Wasserzähler 14 einfriert. Wenn in einem solchen Fall Wasser von einer Zapfstelle entnommen wird, durchströmt frisches und gegenüber dem Schachtinneren relativ warmes Wasser aus der Zuleitung den Leitungsabschnitt 16 und erwärmt diesen. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des für die Herstellung des Leitungsabschnitts 16 verwendeten Materials und seine durch die in der Figur erkennbaren oberflächenvergrößernden Strukturen, bei denen es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um Verschraubungsstrukturen handelt, wird die Wärme rasch über die Außenwand des Leitungsabschnitts 16 in den Innenraum des Schachtes 1 abgestrahlt. Dieser Vorgang erwärmt den Innenraum 8 des Schachtes. Begünstigt durch den dann relativ großen Temperaturunterschied führt dieses zu einer Wärmekonvektion innerhalb des Schachtes. Die von dem Leitungsabschnitt 16 aufsteigende Wärme erreicht das Metallgehäuse des Wasserzählers 14 und erwärmt diesen von außen. Von innen ist der Wasserzähler durch das neu einströmende relativ warme Wasser erwärmt.
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Diese zusätzliche, durch die Leitungsabschnitte 16, 16.1 der Absperrgarnituren 13, 13.1 in den Schacht eingebrachte Wärme sorgt dafür, dass der Wasserzähler 14 jedenfalls bei einer Wasserentnahme in zeitlichen Abständen auch strengeren Frosttemperaturen ohne einzufrieren standhält. Dabei trägt die Erwärmung des Innenraumes des Schachtes durch Einbringen von in dem Zuleitungswasser enthaltener Wärme auch maßgeblich dazu bei, dass die Gefahr einer zu weiten Auskühlung des Wasserzählers und somit eines Einfrieren desselben wiederum für eine längere Zeit unterbunden ist. Der Wasserzähler ist damit nicht nur von innen durch das durchströmende Wasser sondern auch von außen erwärmt, wobei die Erwärmung des Schachtinnenraums auch ein Auskühlen bei Nichtbenutzung einer der angeschlossenen Zapfstellen signifikant verzögert.
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Mit dem vorbeschriebenen Konzept ist es daher auch möglich, den Wasserzähler sogar in einer besonders oberflächennahen Position, wie in der Figur gezeigt, anzuordnen. Es versteht sich, dass je tiefer ein Wasserzähler in dem Schacht angeordnet ist, die Gefahr seines Einfrierens verringert ist, da dieser dann dem frostfreien Erdreich näher ist.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Ausgestalten, die Erfindung verwirklichen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserzählerschacht
- 2
- Bodensegment
- 3
- Schachtsegment
- 4
- Deckelsegment
- 5
- Stahldeckel
- 6
- Dämmstoffplatte
- 7
- Dämmstoffplatte
- 8
- Innenraum
- 9
- Zuleitungsanschluss
- 10
- Ableitungsanschluss
- 11
- Gitter
- 12
- Zuleitungsrohr
- 13, 13.1
- Anschlussgarnitur
- 14
- Wasserzähler
- 15
- Ableitungsrohr
- 16, 16.1
- Leitungsabschnitt
- 17
- Winkelstück
- 18
- Absperrventil