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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Massagerolle, wie sie im Fitnessbereich als auch im physiotherapeutischen Bereich eingesetzt wird. Eine derartige Massagerolle hat einen zylindrischen Körper, in der Regel mit einem kreisrunden Profil. Die Massagerolle hat eine Mantelfläche und zwei Stirnseiten. In der Regel kommt die Mantelfläche der Massagerolle in Kontakt mit einer Körperpartei einer trainierenden oder einer zu behandelnden Person.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Massagerolle zu schaffen, die universeller einsetzbar ist.
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Erfindungsgemäß hat die Massagerolle an wenigstens einer der Stirnseiten eine Einbuchtung, die insbesondere zum Zusammenwirken mit dem zur Einbuchtung komplementären Teil eines Massageelements ausgebildet ist. Die Einbuchtung erlaubt eine effektivere und großflächig angepasste Faszienbehandlung von hervorstehenden Körperteilen, wie z.B. einer Schulter.
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Ist zum Beispiel das Massageelement eine Massagekugel, so ist die Einbuchtung kugelförmig mit dem gleichen oder einem anderen Radius wie die Massagekugel. Ist das Massageelement ein Kegel oder enthält es einen kegelartigen Vorsprung so ist die Einbuchtung kegelförmig. Es sind viele andere Geometrien von Massageelementen möglich, wie z.B. Kugeln, Kegel, Halbkugeln, Zylinder mit einem Kugel- oder Kegelfortsatz. Durch gemeinsame Verwendung der Massagerolle mit dem Massageelement können so, insbesondere an deren Übergang Oberflächenstrukturen geschaffen werden, die eine großflächigere und an spezielle Körperstrukturen angepasste Faszienbehandlung ermöglicht.
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Alternativ oder zusätzlich hat die Mantelfläche der Massagerolle, in axialer Richtung vorzugsweise in der Rollenmitte, eine umlaufende Nut oder Vertiefung. Auf diese Weise kann durch die Flankenbereiche der Vertiefung das Lösen von faszialen Adhäsionen und Verklebungen im Knochen- oder Wirbelsäulenbereich einer Person intensiviert werden.
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Die Einbuchtung der Massagerolle hat vorzugsweise eine Tiefe von wenigstens einem Drittel ihres Radius. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Einbuchtung tief genug ist, um einen wesentlichen Teil des Massageelements aufzunehmen.
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Durch die Erfindung kann die Massagerolle zusammen mit einem oder mehreren Massageelementen, z.B. Massagekugeln verwendet werden, wodurch sich eine veränderte Geometrie der gesamten Massageanordnung und damit vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Wahlweise kann lediglich eine der Stirnseiten eine Einbuchtung aufweisen oder auch beide Stirnseiten. Entsprechend kann dann die Massagerolle entweder mit einem Massageelement oder mit zwei Massageelementen zusammenwirken.
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Vorzugsweise ist die Massagerolle als einstückiger Polymerkörper ausgebildet, der zum einen leicht herzustellen ist, der umweltfreundlich und energieschonend herzustellen ist, wobei das Polymermaterial vorzugsweise zu 100% recyclingfähig und frei von Abgasen und/oder frei von anderen chemischen Treibmitteln ist.
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Vorzugsweise hat der Polymerkörper eine gewisse Porosität zwischen 5 und 50 Vol.-%, um der gesamten Massagerolle eine größere Elastizität zu verleihen, wobei als Elastizität eine reversible Elastizität gemeint ist. Vorzugsweise liegt die Elastizität der Massagerolle höher als 5%, insbesondere höher als 10%.
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Vorzugsweise nimmt die Härte eines die Massagerolle bildenden Grundkörpers zumindest zu der die Einbuchtung aufweisenden Stirnseite hin zu. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Rolle aufgrund der Einbuchtung bei ihrer Verwendung nicht deformiert wird. Zum anderen wird sichergestellt, dass die Einbuchtung selbst bei der Verwendung der Massagerolle nicht deformiert wird, was das Zusammenwirken mit einem anderen entsprechenden Massageelement, wie zum Beispiel einer Massagekugel, auch bei der Verwendung mit vergleichsweise schweren Personen sicherstellt.
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Die Mantelfläche geht vorzugsweise rund in die Nut bzw. Vertiefung über, was die Handhabung ergonomischer und körperfreundlicher gestaltet. Der runde Übergang bringt eine ergonomischere Form mit sich und führt dazu, dass keine eckigen Kanten im Bereich der Mantelfläche der Massagerolle ausgebildet sind, die bei der Verwendung zu Druckstellen oder gar zu Verletzungen führen könnten.
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Vorzugsweise besteht die Massagerolle aus einem gummiartigen Polymermaterial, welches eine entsprechende reversible Elastizität aufweist, die ein leichtes Nachgeben bei dem Zusammenwirken mit Körperpartien ermöglicht, ohne dabei jedoch stärker verformt zu werden.
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Ein bevorzugtes Polymermaterial ist zum Beispiel ein vorzugsweise geschäumtes Thermoplast, welches hautneutral, geruchslos, wasserunlöslich ist, welches zudem einfach zu reinigen und einfach zu sterilisieren ist. Weiterhin ist dieses Material vorzugsweise umweltfreundlich und energieschonend herzustellen, recyclingfähig, frei von Treibgasen und anderen chemischen Treibmitteln.
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Vorzugsweise hat die Massagerolle eine Länge zwischen 150 und 400 mm und hat einen Durchmesser zwischen 50 und 200 mm. Eine derartige Größe lässt sich einfach für die Verwendung im Fitness-, Sport- und Physiotherapiebereich verwenden.
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Vorzugsweise besteht das Massageelement aus dem gleichen Material wie die Massagerolle, wodurch die haptischen Eigenschaften bei dem Massageelement und der Massagerolle gleich sind.
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Vorzugsweise ist das Massageelement als einstückiger Polymerkörper ausgebildet und somit leicht und ökonomisch herstellbar.
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Vorzugsweise ist die Mantelfläche der Massagerolle gummielastisch. Auf diese Weise ist ihre Verwendung körperfreundlich und angenehm.
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Die Erfindung betrifft in gleicher Weise ein Massageset, welches aus wenigstens einer Massagerolle der oben beschriebenen Art besteht als auch einem Massageelement mit zumindest einem zur Einbuchtung der Massagerolle komplementären Teil. Das Massageelement ist insbesondere eine Massagekugel, deren Radius dem Radius der dann kugelförmigen Einbuchtung der Massagerolle entspricht. Auf diese Weise kann das Massageelement zusammen mit der Massagerolle kombiniert werden, was eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten ergibt. Zumindest weiterhin ist die Lagerung eines derartigen Massagesets aufgrund des räumlichen Ineinandergreifens vereinfacht. Falls das Massageelement ein Kegel ist, ist die Einbuchtung der Massagerolle natürlich kegelförmig. Mögliche weitere Formen für Massageelemente sind beispielsweise Halbkugeln, Pyramiden, und Zylinder, die an wenigstens einer Stirnseite einen zur Einbuchtung der Massagerolle komplementären Fortsatz tragen.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung hat zumindest die Oberfläche der Massagerolle wenigstens im Bereich ihrer Einbuchtung und wenigstens das komplementäre Teil des Massageelements eine Oberfläche, die ein ferromagnetisches Material enthält. Entweder kann der gesamte Körper der Massagerolle und des Massageelements ein kunststoffgebundenes ferromagnetisches Material oder einen Kunststoffmagneten enthalten oder lediglich die Oberflächen der beiden Komponenten im Bereich ihres Zusammenwirkens. Vorzugsweise hat daher nur die Oberfläche der Massagerolle im Bereich ihrer Einbuchtung ein ferromagnetisches Material wie zum Beispiel Weicheisen, Ferrit, Neodym, Samarium-Cobalt oder auch NdFeB. Auf diese Weise besteht zwischen dem Massageelement und der Massagerolle eine magnetische Anziehung, so dass die beiden Komponenten aneinander haften bleiben, wenn sie in Kontakt gebracht werden.
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Vorzugsweise sind die Übergänge von der Stirnseite der Massagerolle in die darin vorhandene Einbuchtung abgerundet, was eine ergonomischere Form mit sich bringt und dazu führt, dass keine eckigen Kanten an der Massagerolle ausgebildet sind, die bei der Verwendung zu Druckstellen führen könnten.
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Statt einer magnetischen Anziehungsschicht können auch mechanisch wirkende lösbare Verbindungselemente, wie z.B. Klettverbindungen verwendet werden.
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Vorzugsweise hat das Massageelement in radialer Richtung der Massagerolle einen Durchmesser zwischen 50 und 200 mm.
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Vorzugsweise beträgt die Breite der Vertiefung zwischen 10 und 20% der axialen Länge der Massagerolle. Die Tiefe der Vertiefung beträgt vorzugsweise zwischen 5 und 15% des Rollendurchmessers. Diese Abmessungen der Vertiefung führen bei herkömmlichen Rollendurchmessern, wie sie oben genannt sind, zu einer verbesserten Behandlung der Faszien im Wirbelsäulenbereich und im Bereich von Knochen, wie z.B. Arm- und Beinknochen.
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Die oben beschriebenen unterschiedlichen Ausführungen der Erfindung können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden. Das Massageset kann lediglich eine Massagerolle und ein Massageelement, insbesondere Massagekugel, umfassen oder auch mehrere der Komponenten, z.B. eine Massagerolle und zwei Massgeelemente.
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Die ferromagnetischen Partikel können natürlich auch in der Mantelfläche der Massagerolle angeordnet sein, in welchem Fall auch eine magnettherapeutische Behandlung von Körperpartien mit der Massagerolle möglich ist
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen
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1 einen senkrechten Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Massagerolle mit zwei stirnseitigen kugelförmigen Einbuchtungen,
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2 einen senkrechten Längsschnitt durch eine Massagerolle mit nur einer stirnseitigen Einbuchtung und einer mittigen Umlaufnut,
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3 einen Querschnitt durch eine Massagekugel mit einer kunststoffgebundenen Weichmetallbeschichtung zum Zusammenwirken mit der Einbuchtung der Massagerolle aus 2, und
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4 einen senkrechten Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Massagerolle mit nur einer stirnseitigen Einbuchtung und einer mittigen Vertiefung.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Massagerolle 10, die aus einem einstückigen gummielastischen Polymerkörper 11 mit einer Porosität von 10 Vol.-% besteht. Die Massagerolle 10 hat eine Mantelfläche 12 und zwei abgewandte Stirnseiten 14, 16, in denen jeweils eine Einbuchtung 18, 20 angeordnet ist, die jeweils zum Beispiel mit der Außenfläche der in 3 gezeigten Massagekugel zusammenwirken können. Auf diese Weise kann die Massagerolle mit ein oder zwei Massagekugeln zusammen verwendet werden.
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Prinzipiell lässt sich in der Erfindung statt einer kugelförmigen Einbuchtung auch eine kegelförmige Einbuchtung verwenden, in welchem Fall das zugehörige Massageelement dann einen entsprechenden kegelförmigen Vorsprung aufweisen muss.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Massagerolle 30. Die Massagerolle hat eine Mantelfläche 32, die in axialer Richtung X eine mittige umlaufende Nut oder Vertiefung 34 aufweist. In der Praxis wird der Übergang von der Nut oder Vertiefung 34 in die Mantelfläche 14 abgerundet sein, was anwendungsfreundlicher ist. Die Massagerolle 30 hat eine erste ebene Stirnseite 36 und eine zweite Stirnseite 38, die eine kugelförmige Einbuchtung 40 aufweist. Die Massagerolle 30 mit der einseitigen kugelförmigen Einbuchtung 40 besteht aus einem einstückigen Polymermaterial, insbesondere Thermoplast. Im Bereich ihrer Einbuchtung 40 ist die Massagerolle 30 mit einer Oberflächenschicht 42 versehen, welche ein kunststoffgebundenes ferromagnetisches Material wie zum Beispiel Weicheisenpartikel, NdFeB, Ferrit, Neodym oder Samarium-Cobalt enthält. Die Einbuchtung 40 mit der magnetischen Oberflächenschicht 42 ist somit zum Zusammenwirken mit einer in 3 gezeigten Massagekugel 50 ausgebildet, deren Radius dem Radius der Einbuchtung 40 der Massagerolle 30 aus 2 und den Einbuchtungen 18, 20 aus 1 entspricht. Die Massagekugel 50 besteht aus einem einstückigen Polymerkörper 52, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Massagerolle 10, 30. Die Oberflächenschicht 54 der Massagekugel 50 weist polymergebundene ferromagnetische Partikel auf, die magnetisch mit der Oberflächenschicht 42 im Bereich der Einbuchtung 40 der Massagerolle 30 zusammenwirken. Auf diese Weise bleibt die Massagekugel 50 an der Massagerolle 30 haften, wenn diese miteinander in Kontakt gebracht werden, was eine kombinierte Verwendung dieser beiden Massagekomponenten erleichtert.
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Das Massageelement muss nicht als Vollkugel ausgebildet sein, wie es in 3 dargestellt ist, sondern kann auch als Halbkugel oder als anders geformtes Element mit einem Kugelsegmentvorsprung ausgebildet sein. Das Massageelement kann auch als weitere zylindrische Verlängerungs-Massagerolle mit einem stirnseitigen Kugelsegmentvorsprung ausgebildet sein, die mit der Massagerolle aus 1 oder 2 zusammenwirken kann, so dass dadurch eine längere Massagerolle entsteht.
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Prinzipiell kann das Massageelement auch als Kegel ausgebildet sein, wenn die Einbuchtungen 18, 20, 40 der Massagerollen aus 1 und 2 als kegelförmige Einbuchtungen ausgebildet sind.
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4 zeigt eine Massagerolle 60 mit einer Mantelfläche 62 und einer ersten und zweiten Stirnseite 64, 66. Während die erste Stirnseite 64 plan ist, ist in der zweiten Stirnseite 66 eine kugelförmige Einbuchtung 68 ausgebildet.
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Die Mantelfläche hat axial in der Mitte der Rolle 60 eine umlaufende Vertiefung 70, deren Breite vorzugsweise 10 bis 20% der Länge der Rolle 60 beträgt, und deren Tiefe vorzugsweise zwischen 5 und 15% des Rollendurchmessers beträgt. Die Vertiefung 70 geht mit runden Schultern 72 in die Mantelfläche über und hat beidseitig ihrer Mitte zwei Flanken 74, die zum besseren Kontakt mit der Wirbelsäule oder mit Knochen im Rahmen einer Faszienbehandlung dienen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Schutzansprüche variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Massagerolle (erste Ausführungsform)
- 11
- Polymerkörper
- 12
- Mantelfläche
- 14
- erste Stirnseite
- 16
- zweite Stirnseite
- 18
- erste Einbuchtung
- 20
- zweite Einbuchtung
- 30
- Massagerolle (zweite Ausführungsform)
- 32
- Mantelfläche
- 34
- Nut (oder Vertiefung)
- 36
- erste Stirnseite
- 38
- zweite Stirnseite
- 40
- Einbuchtung
- 42
- magnetische Oberflächenschicht
- 50
- Massagekugel
- 52
- Polymerkörper
- 54
- magnetische Oberflächenschicht
- 60
- Massagerolle (dritte Ausführungsform)
- 62
- Mantelfläche
- 64
- erste Stirnseite
- 66
- zweite Stirnseite
- 68
- Einbuchtung
- 70
- Vertiefung
- 72
- runde Schultern (Übergangsbereich zwischen Vertiefung und Mantelfläche)
- 74
- Flanken der Vertiefung