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Die Erfindung betrifft einen mobilen Trommelhacker aus einer auf einem LKW-Fahrgestell mit Antriebsmotor angeordneten Hackerzelle aus einem Maschinenständer mit einer Hacktrommel, einem Materialeinzug, einer Materialaustragsvorrichtung sowie mit einer Ladevorrichtung, wobei die Hacktrommel über einen Nebenabtrieb des Antriebsmotors des LKWs oder dessen Getriebes mechanisch angetrieben ist.
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Ein solcher mobiler Trommelhacker ist bekannt,
DE 10 2013 100 254 A1 , der ein Fahrerhaus aufweist, bei welchem in mindestens eine Seitenwand und die Rückwand große Scheiben eingesetzt sind und zur Bedienung der Trommelhackanlage sowie zur Steuerung des Ladekrans der Beifahrersitz durch einen nach hinten verdrehbaren Bediensitz ersetzt ist.
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Nachteilig an diesem bekannten mobilen Trommelhacker ist zum einen das Erfordernis des sich Umsetzenmüssens des Bedieners vom Fahrersitz auf den Bediensitz, was aufgrund der engen Platzverhältnisse in einem Fahrerhaus einiger Gelenkigkeit des Bedieners bedarf, insbesondere wenn der Trommelhacker zwischenzeitlich einige Meter oder weiter verfahren werden muss, wozu der Bediener zurück auf den Fahrersitz klettern muss, um anschließend zum Weiterbetreib des Trommelhackers wieder auf den Bediensitz zurückzukehren. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Sicht auf die Trommelhackanlage durch die Säulen des Fahrerhausrahmens stark eingeschränkt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen mobilen Trommelhacker zur Verfügung zu stellen, der es einem Bediener erlaubt, ohne ein sich Umsetzenmüssen beide Aufgaben als Fahrzeugführer und Bediener des Trommelhackers auf dem gleichen Sitz ggf. auch beide Aufgaben gleichzeitig ausführen zu können.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt insbesondere dadurch, dass der bekannte mobile Trommelhacker mit einem Führerhaus ausgestattet ist, welches mit samt dem Fahrersitz und den zum Fahren erforderlichen Bedienelementen um eine vertikale Drehachse herum drehbar auf dem LKW-Fahrgestell gelagert ist und im Führerhaus vom Fahrersitz aus erreichbare zusätzliche Bedienelemente für die Ladevorrichtung und die Hackerzelle angeordnet sind. Dadurch, dass sich das Führerhaus um eine vertikale Drehachse drehen lässt, kann der Fahrersitz gleichzeitig zur Bedienung der Trommelhackanlage und des Ladekrans dienen, wobei die große Frontscheibe eine freie Sicht nach hinten auf die Trommelhackanlage gewährleistet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Version der Erfindung ist der mobile Trommelhacker auch in mindestens einer nach hinten verdrehten Position des Führerhauses nach vorne oder hinten verfahr- und lenkbar ausgebildet, was den Arbeitsvorgang wesentlich erleichtert und beschleunigt, da der Bediener das Führerhaus zum Umsetzen des mobilen Trommelhackers nicht erst wieder nach vorne drehen muss.
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Bevorzugterweise sind bei dem mobilen Trommelhacker die Bedienelemente zum Betrieb des LKWs wie auch die zusätzlichen Bedienelemente zur Steuerung der Ladevorrichtung, der Hackerzelle und der Kabinendrehung mechanisch, etwa über Hebel oder Seilzüge, elektrisch, etwa über Kabel, hydraulisch oder pneumatisch, etwa über Druckschläuche und/oder elektronisch, etwa per Licht- oder Funkwellen mit den zu steuernden Bauteilen des mobilen Trommelhackers fernbedienbar verbunden, wobei elektrische, hydraulische oder pneumatische Leitungen in einer Energiekette und/oder in Schleppkabeln oder Schleppschläuchen geführt sind, um die Drehung des Führerhauses ohne Funktionsverlust zu gewährleisten. Hierbei kann beispielsweise die Drehung bei einer mechanischen Variante über Hebel und/oder Seilzüge auf unter 180° begrenzt sein, um die Funktion der Seilzüge weiter sicher gewährleisten zu können, wobei sich bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung der Fahrersitz auch weiter um die vertikale Drehachse des Führerhauses oder um eine eigene vertikale Achse herum drehbar ausgebildet sein kann, ebenso wie der Fahrersitz auch seitlich verfahrbar im Führerhaus gelagert sein kann, um einen besseren Einblick auf den Materialeinzugstisch und die gesamte Hackerzelle zu erzielen. Bevorzugterweise kann ein solcher Fahrersitz innerhalb des Führerhauses auch zusätzlich oder alternativ um mehrere Dezimeter höhenverstellbar sein, um einen optimalen Blickwinkel auf die Hackerzelle zu gewährleisten.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die vertikale Drehachse des Führerhauses seitlich horizontal versetzt zu einer Mittellängsachse durch das Führerhaus angeordnet, etwa bei links gesteuerten Fahrzeugen für Rechtsverkehr rechts neben dem Fahrersitzt, sodass sich bei einer Drehung des Führerhauses nach hinten das gesamte Führerhaus zusätzlich in eine nach rechts bewegte Position begibt, in der ein weiter verbesserter Blick auf einen ebenfalls rechts befindlichen Materialeinzug der Hackerzelle möglich ist. Umgekehrt gilt das gleiche Prinzip für rechtsgesteuerte Fahrzeuge im Linksverkehr.
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Das Führerhaus ist bevorzugterweise auf einem Montagerahmen mit einem Drehkranz gelagert, wobei der Montagerahmen alternativ zu einer seitlich versetzten vertikalen Drehachse auch quer zur Längsachse des Trommelhackers verfahrbar gelagert sein kann, wodurch ebenfalls die vertikale Drehachse des Führerhauses seitlich verschoben werden könnte, um den gleichen Effekt zu erzielen wie bei einer asymmetrisch seitlich horizontal versetzten Drehachse des Führerhauses.
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Das Führerhaus kann wahlfrei einen mechanischen, elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Drehantrieb aufweisen, der das Führerhaus in Abhängigkeit der Ansteuerung der zu steuernden Bauteile durch unterschiedliche Bedienelemente, etwa bei einer rein mechanischen Kopplung über Seilzüge, auf einen Winkelbetrag festgelegt ist.
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Bevorzugterweise ist auch die Hackerzelle auf einem Drehkranz drehbar auf dem Fahrgestellt gelagert, sodass der Materialeinzug beispielsweise bis auf 45° zur Längsachse des Trommelhackers in Richtung auf das Fahrerhaus hin verdrehbar ausgeführt ist, sodass ein Bediener auch eine optimale Einsicht auf den Materialeinzugstisch, den Materialeinzug und damit auf alle im Betrieb wesentlichen Bauteile der Hackerzelle und auch auf die Materialaustragsvorrichtung besitzt, die bevorzugt in Fahrtrichtung vor der Hacktrommel angeordnet ist, sodass ihr Auswurf um 360° drehbar arbeiten, also auch zu befüllende Container vor und hinter dem Fahrzeug bedienen kann.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Fahrgestell mit einem Lenkaggregat ausgestattet, welches elektrisch, hydraulisch oder mechanisch unter Verwendung der original Lenksäule steuerbar ist, sodass das Fahrzeug auch im nach hinten verdrehten Zustand des Führerhauses lenkbar ist, ebenso wie die zum Fahren benötigten Bedienelemente in einer solchen verdrehten Position des Führerhauses funktionstüchtig bleiben, sodass der Bediener den mobilen Trommelhacker in einer Betriebsposition des Hackers auch entlang eines Verfahrweges steuern kann, ohne das Führerhaus in eine mit seiner Frontscheibe nach vorne gedrehte Position bringen zu müssen.
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Zur Bedienung des mobilen Trommelhackers sind im Führerhaus neben den Bedienelementen, wie Gas und Bremse, auch Bedienelemente zur Kabinendrehung und Fußpedale zur Hackerbedienung angeordnet, ebenso wie zur Bedienung der Ladevorrichtung unmittelbar an den Armlehnen eines Fahrersitzes ein Joystick angeordnet sein kann, der seine Bewegungsbefehle rein elektrisch an die Bewegungs-organe der Ladevorrichtung weitergibt.
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Bevorzugterweise ist um einen Teil des Führerhauses ein Laufsteg ausgebildet, sodass das Führerhaus jederzeit leicht zu betreten und zu verlassen ist, ebenso wie der Materialeinzug mit einem Materialeinzugtisch ausgestattet ist, der über eine hydraulische Ab- und Anklappvorrichtung schnell und einfach in eine Betriebsposition oder eine Ruheposition gebracht werden kann.
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Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Führerhaus seitlich versetzt zur Mittellängsachse des LKW-Fahrgestells darauf angeordnet, bei einem Linkslenker etwa nach rechts, um in nach hinten gedrehter Position des Führerhauses einen verbesserten Blick auf den Materialeinzugstisch zu haben.
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Gemäß weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung sind einige seiner Aggregate, wie etwa das Austragsgebläse der Materialaustragsvorrichtung oder die Ladevorrichtung mit separaten Antriebsmotoren ausgestattet.
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Das Fahrgestell des mobilen Trommelhackers kann dabei wahlweise mit einem Automatik- oder mit einem Handschaltgetriebe ausgestattet sein.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Prinzipskizze eines mobilen Trommelhackers in Seitenansicht,
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2 eine Draufsicht auf den Trommelhacker gemäß 1, und
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3 eine Draufsicht auf den Trommelhacker gemäß 2 in verdrehter Position der Hackerzelle und des Führerhauses.
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Der mobile Trommelhacker 1 ist auf einem LKW-Fahrgestell 2 mit einem Antriebsmotor 3 und einem Führerhaus 4 aufgebaut, welches als Einzelkabine ausgeführt ist und eine Frontscheibe 5 sowie Seiten- und Rückwandscheiben, einen Führersitz 6 und Bedienelemente 7; 17 für eine auf dem LKW-Fahrgestell 2 angeordnete Ladevorrichtung 8 aufweist, ebenso wie eine über einen Nebenantrieb 9 des Antriebsmotors 3 oder dessen Getriebe angetriebene Hackerzelle 10, die ihrerseits aus einer Hackertrommel 11, einem Materialeinzug 12 mit einem Materialeinzugtisch 13 und einer Materialaustragsvorrichtung 14 besteht.
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Das Führerhaus 4 ist mit samt seinem Fahrersitz 6 und den zum Fahren sowie den zur Kabinendrehung erforderlichen Bedienelementen 7 um eine vertikale Drehachse 15 herum nach hinten drehbar gelagert, wobei im Führerhaus 4 vom Fahrersitz 6 aus erreichbare zusätzliche Bedienelemente 17 für die Ladevorrichtung 8 und die Hackerzelle 10 angeordnet sind und der gesamte Trommelhacker 1 in mindestens einer nach hinten verdrehten Position des Führerhauses 4 verfahr- und lenkbar ausgebildet ist.
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Bei einer Ausführungsform des mobilen Trommelhackers 1, wie er in der 2 dargestellt ist, verläuft die vertikale Drehachse 15 des Führerhauses 4 seitlich, horizontal zu der Mittellängsachse 16 des mobilen Trommelhackers 1 bzw. durch das Führerhaus 4, sodass bei einer 180° Drehung des Führerhauses 4 der Fahrersitz 6 seitlich nach rechts ausgesteuert ist und der Fahrzeugführer bzw. Bediener der Ladevorrichtung 8 einen noch besseren Einblick auf den Materialeinzugstisch 13 und den Materialeinzug 12 erhält.
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Hierzu kann das Führerhaus 4 auch seitlich horizontal verfahrbar auf dem Fahrgestellt 2 angeordnet sein, etwa auf einem Montagerahmen 18, auf dem es über einen Drehkranz 19 drehbar gelagert ist.
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Um die Sichtverhältnisse des Bedieners weiter zu verbessern, kann auch die Hackerzelle 10 auf einem Drehkranz 20 gelagert sein, sodass sie mit ihrem Materialeinzugstisch 13 beispielsweise bis etwa 45° zur Mittellängsachse 16 des mobilen Trommelhackers 1 in Richtung auf das Führerhaus 4 verschwenkbar ist.
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Das Führerhaus 4 kann ebenso wie die Hackerzelle 10 zum Verschwenken einen mechanischen, elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Drehantrieb aufweisen, der zeichnerisch allerdings nicht dargestellt ist.
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Die Bedienelemente 7, 17 im Führerhaus 4 sind, wie ebenfalls zeichnerisch nicht dargestellt, mechanisch über Hebel oder Seilzüge, elektrisch über Kabel, hydraulisch oder pneumatisch über Druckschläuche oder elektronisch über Licht- oder Funkwellen mit den zu steuernden Bauteilen des mobilen Trommelhackers 1 fernbedienbar verbunden, wobei elektrische und hydraulische oder pneumatische Leitungen in Energieketten und/oder Schleppkabeln und Schleppschläuchen geführt sind. Der Fahrersitz 6 im Führerhaus 4 kann des Weiteren samt aller oder einiger Bedienelemente 7, 17 um eine eigene vertikale Ache herum um einen zusätzlichen Winkelbetrag verdrehbar ausgebildet sein, ebenso wie er sich um einige Dezimeter seitlich und in der Höhe verfahren lässt, um dem Bediener einen optimalen Einblick in den Materialeinzug 12 zu gewähren.
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Um einen Teil des Führerhauses 4 herum ist ein Laufsteg 21 ausgebildet, der es dem Bediener in jeder Verdrehstellung des Führerhauses 4 ermöglicht, dieses bedarfsweise sicher zu verlassen.
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Der Materialeinzug 12 ist des Weiteren mit einem Materialeinzugstisch 13 ausgestattet, der über eine zeichnerisch nicht dargestellte hydraulische Ab- oder Anklappvorrichtung so steuerbar ist, dass der mobile Trommelhacker 1 zum Fahren auf öffentlichen Straßen durch einfaches Anklappen des Materialeinzugstisches 13 an das Gehäuse der Hackerzelle 10 schnell und einfach auf die zulässige Fahrzeugbreite gebracht werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013100254 A1 [0002]