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Die vorliegende Erfindung betrifft gegen Blasenbildung vorbeugende Fußbekleidungsstücke.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Hautblasen entstehen durch Druck und Reibungskräfte auf eine bestimmte Stelle der Haut, wobei sich aufgrund einer Schwächung der Bindung zwischen den Hautschichten Hohlräume bilden, die sich mit seröser Flüssigkeit füllen. Diese Blasen spannen die Haut und können bei Fortdauer von Druck und Reibung direkt auf die an der Basalmembran endenden Nerven einwirken nd somit Schmerzen verursachen.
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Die Blasenbildung wird dabei durch Feuchtigkeit (Erweichung der Haut) und Wärme (Hauttemperatur, Anschwellen der Füße) begünstigt.
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Zur Vorbeugung gegen Blasenbildung sind Fußbekleidungsstücke, z. B. Wandersocken, erhältlich, die an den neuralgischen Stellen Polsterungen aufweisen. Dadurch wird aber das Problem der Blasenbildung nur teilweise gelöst bzw. deren Auftreten lediglich verzögert, da die Polsterung nur den auf die Haut einwirkenden Druck und das Ausmaß der Reibung verringert, aber nicht gänzlich ausschaltet.
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Ebenfalls bekannt sind Socken oder Hausschuhe (”Hüttenschuhe”) mit einer rutschfesten Kunststoffsohle.
US 2013/276211 A1 offenbart Golfsocken, die mit einer äußeren rutschfesten Beschichtung am Fußballen versehen sind, womit ein Verrutschen der Socke im Schuh verhindert werden soll.
CN 203251966 U beschreibt Gesundheitssocken, die unter anderem mit Wölbungen und einer Silikonschicht am Fersenteil versehen sind, die beide eine Massagewirkung auf der Haut erzielen sollen, wobei Letztere darüber hinaus die Haut an der Ferse gezielt feucht halten soll.
CN 202999311 U offenbart Thermosocken mit einer Silikonschicht am Fersenteil, die die Haut warm halten soll. Und
US 5.207.323 A1 beschreibt Skisocken, die an der Innenseite mit einem Silikonfilm beschichtet sind, um durch Erhöhung der Gleitfähigkeit das An- und Ausziehen zu erleichtern.
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Ziel der Erfindung war, eine Lösung bereitzustellen, die bereits die Ursache des Problems der Blasenbildung bekämpft.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Durch die vorliegende Erfindung wird dieses Ziel durch Bereitstellung eines Fußbekleidungsstücks zur Vorbeugung gegen Blasenbildung erreicht, das einen Grundkörper aus Textilmaterial mit einer an den Winkel zwischen Fuß und Unterschenkel angepassten Form umfasst, der gegebenenfalls an einer oder mehreren Stellen Kunststoffverstärkungen aufweist, wobei an der Innenseite des Grundkörpers eine oder mehrere Kunststoffverstärkungen an Stellen vorgesehen sind, die beim Tragen Reibung mit dem Schuhwerk ausgesetzt sind, die Kunststoffverstärkungen aus rutschhemmendem Kunststoff bestehen und die Kunststoffverstärkungen zumindest an ihrer der Haut zugewandten Seite Noppen aufweisen; wobei das erfindungsgemäße Fußbekleidungsstück dadurch gekennzeichnet ist, dass die Oberfläche der Kunststoffverstärkungen an der der Haut zugewandten Seite an den Noppen, an der Verstärkungsbasis, die die Noppen trägt, oder an beiden aufgeraut ist.
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Durch dieses erfindungsgemäße Vorsehen von Verstärkungen aus genopptem, rutschhemmendem Kunststoff an den bezüglich Blasenbildung problematischen Stellen kann die Bildung von Blasen wirksam unterdrückt werden. Einerseits wird durch das rutschhemmende Kunststoffmaterial die Reibung zwischen Haut und Fußbekleidungsstück minimiert, und andererseits wird duch die Noppen das Abfließen von Schweiß, (Regen-)Wasser oder sonstigen Flüssigkeiten zwischen den Noppen ermöglicht, um so ein Erweichen der Haut zu verhindern.
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Zur Erhöhung der Rutschfestigkeit der Kunststoffverstärkungen weisen diese jedoch gemäß vorliegender Erfindung nicht nur Noppen auf, sondern darüber hinaus ist die der Haut zugewandte Seite der Oberfläche aufgeraut – an den Noppen, an der Verstärkungsbasis, die die Noppen trägt, oder an beiden. Durch diese erfindungsgemäße Aufrauung kann die Rutschfestigkeit gegenüber einem glatten Kunststoff noch deutlich erhöht werden, insbesondere bei relativ großflächigen und/oder weichen Noppen.
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Die Noppen ihrerseits weisen weiters in bevorzugten Ausführungsformen eine Mindesthöhe von 2 mm, noch bevorzugter von 3 mm, auf, um beim Tragen des erfindungsgemäßen Fußbekleidungsstücks zwischen der Verstärkungsbasis, die die Noppen trägt, und der Haut Kanäle zu definieren, in denen Flüssigkeit wie Schweiß von der von Blasenbildung bedrohten Stelle abfließen kann.
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Wie weit die Noppen in die Haut des Trägers eindringen können, hängt natürlich von der Steifigkeit bzw. Nachgiebigkeit des verwendeten Kunststoffmaterials sowie vom Zustand der Füße des Trägers ab. Besonders bevorzugt ist derzeit eine Noppenhöhe von 3 bis 5 mm, z. B. 4 bis 5 mm. Dadurch wird gewährleistet, dass auch bei einem Anschwellen des Fußes und teilweisem Eindrücken der Noppen in die Haut Schweiß ableitende Kanäle bestehen bleiben. Eine größere Noppenhöhe, insbesondere eine Höhe von mehr als 6 oder 7 mm, ist nicht zu bevorzugen, da dann bereits das Tragen des Fußbekleidungsstücks selbst Schmerzen verursachen könnte, falls nicht ein sehr weiches Kunststoffmaterial zum Einsatz kommt.
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Unter Fußbekleidungsstück ist hierin jede beliebige, entsprechend vorgeformte und dadurch für den Zweck, an den Füßen getragen zu werden, vorbestimmte Textilie zu verstehen, wie z. B. Socken, Stutzen, Kniestrümpfe, Strümpfe, Strumpfhosen und dergleichen, aber auch medizinische Stützstrümpfe. Das Fußbekleidungsstück kann gegebenenfalls an bestimmten Stellen Ausnehmungen aufweisen, d. h. es kann z. B. das Zehen- oder Fersenteil fehlen, solange andere Teile an Stellen vorhanden sind, an denen es zu Blasenbildung kommen kann.
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Unter diesen Stellen werden landläufig die Ferse bzw. der Bereich oberhalb der Ferse, der Fußballen, der Rist sowie die Zehen und Zehenansätze (am jeweiligen Mittelfußknochen) verstanden.
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Der rutschhemmende Kunststoff ist nicht speziell eingeschränkt, solange er Relativbewegungen zwischen Haut und Textilie einschränkt oder gänzlich verhindert, wofür eine breite Palette von Kunststoffen in Frage kommt. Vorzugsweise ist er jedoch aus Elastomeren ausgewählt, um sich der Form des Fußes optimal anpassen zu können. Diese können zusätzlich rutschhemmend modifiziert. Aufgrund der Verfügbarkeit und hohen Elastizität bei gleichzeitiger Festigkeit und Abnützungsbeständigkeit ist das Material besonders bevorzugt ein rutschhemmend modifiziertes Silikon, z. B. ein (Block-)Copolymer von Silikon mit einem Kautschuk oder Polyurethan, oder ein Gummi, d. h. ein vernetzter, natürlicher oder synthetischer Kautschuk.
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Nicht speziell eingeschränkt ist auch das Textilmaterial für den Grundkörper des erfindungsgemäßen Fußbekleidungsstücks, so dass prinzipiell sämtliche Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte, Nähgewirke, Viesstoffe und Filze aus beliebigen natürlichen oder künstlichen Fasern oder Garnen zum Einsatz kommen können, solange die Kunststoffverstärkungen so fest damit verbunden werden können, dass sie beim Tragen nicht verrutschen und sich vor allem nicht vom Grundkörper lösen.
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Die Verbindung zwischen Grundkörper und der oder den Kunststoffverstärkung(en) ist unter der obigen Maßgabe ebenfalls nicht eingeschränkt und kann beispielsweise Vernähen, Verkleben oder Verschweißen der Textilie mit einer genoppten Kunststofflage umfassen. Zudem können die Kunststoffverstärkungen auch an ihrer von der Haut abgewandten Seite (Außenseite) Noppen aufweisen, um eine zusätzliche Verankerung im Textilgrundkörper zu bewirken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2013/276211 A1 [0005]
- CN 203251966 U [0005]
- CN 202999311 U [0005]
- US 5207323 A1 [0005]