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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kennzeichenträger zum Montieren an ein Fahrzeug, insbesondere ein Abfallsammelfahrzeug, mit einem Kennzeichenbereich zum Anbringen eines Fahrzeugkennzeichens und mit einem Leuchtenbereich mit wenigstens einer Leuchte. Die Erfindung richtet sich ferner auf ein Fahrzeug mit entsprechendem Kennzeichenträger.
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Fahrzeuge, welche im Verkehr ein besonderes Fahrverhalten aufweisen wie z. B. Abfallsammelfahrzeuge (ASF) und/oder besondere Ausrüstung mitführen (z. B. Schneepflüge, Winterdienstfahrzeuge o. Ä.) werden im Verkehrsgeschehen durch beispielsweise Kenn- oder Warnleuchten mit insbesondere gelben Leuchten hervorgehoben. Diese Kenn- oder Warnleuchten, welche beispielsweise als Drehspiegel- oder LED-Blinkleuchten ausgeführt sein können, werden in der Regel auf dem Fahrerhausdach der entsprechenden Fahrzeuge montiert. Bekannt sind auch zusätzliche Einheiten, welche nach Bedarf auch hinten oder seitlich an den Fahrzeugen montiert werden können. Problematisch an den aus dem Stand der Technik bekannten Blinkleuchten ist, dass sie je nach Bauart des durch sie gekennzeichneten Fahrzeuges individuell an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepasst und montiert sein müssen. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine Warnbeleuchtung für entsprechende Fahrzeuge bereitzustellen, welche flexibel an eine möglichst große Bandbreite unterschiedlicher Fahrzeuge angebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kennzeichenträger zum Montieren an ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, mit einem Kennzeichenbereich zum Anbringen eines Fahrzeugkennzeichens und mit einem Leuchtenbereich mit wenigstens einer Leuchte. Der Leuchtenbereich des Kennzeichenträgers ist dabei so mit dem Kennzeichenbereich des Kennzeichenträgers gekoppelt, dass beide gemeinsam mit einem entsprechenden Fahrzeug koppelbar sind. Es kann dabei vorgesehen sein, dass am Kennzeichenbereich und/oder am Leuchtenbereich Verbindungsmittel zum Verbinden des Kennzeichenträgers mit dem Fahrzeug vorgesehen sind. Weitere Verbindungsmittel können zum Verbinden des Kennzeichenbereichs mit dem Leuchtenbereich vorgesehen sein. Alternativ können der Kennzeichenbereich und der Leuchtenbereich auch einstückig ausgebildet sein. Wenn vorliegend auf eine Leuchte Bezug genommen wird, so kann damit auch stets eine Mehrzahl an Leuchten gemeint sein.
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Kennzeichenträger sind bekanntermaßen dafür ausgelegt, dass Montieren eines Kennzeichens an einem Fahrzeug zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Dabei können beispielsweise an der Fahrzeugkarosserie oder an sonstigen Abschnitten des Fahrzeugs entsprechende Verbindungsmittel vorgesehen sein, über die ein Kennzeichenträger mit dem Fahrzeug beispielsweise unter Zuhilfenahme von Schrauben verbunden werden kann. Ein Kennzeichen, welches an dem Fahrzeug anzubringen ist, kann dann beispielsweise über entsprechende Verrastungen am Kennzeichenträger mit dem Kennzeichenträger verbunden werden. Hierdurch entsteht eine mittelbare Verbindung zwischen Kennzeichen und Fahrzeug. Das Kennzeichen ist dabei sicher mit dem Fahrzeug verbunden und kann bei Bedarf auch ohne Werkzeugeinsatz ausgewechselt werden. Durch die am Fahrzeug vorgesehenen Verbindungsmittel ist es hierfür nicht notwendig weitere Manipulationen am Fahrzeug selbst vorzunehmen. Durch die gemeinsame Nutzung des Kennzeichenträgers zum Anbringen eines Kennzeichens und der Leuchte kann vorteilhaft auf zusätzliche Verbindungsmittel zum Anbringen der Leuchte am Fahrzeug verzichtet werden.
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Vorteilhaft kann so im Sinne einer deutlichen, eindeutigen und einheitlichen Kennzeichnung entsprechender Fahrzeuge zusätzlich zu üblichen Einrichtungen bzw. Warnleuchten auf dem Fahrerhausdach der Fahrzeuge eine aus beispielsweise gelb blinkenden LED-Leuchtmitteln bestehende lichttechnische Einrichtung im Bereich des Kennzeichens vorgesehen sein. Der Vorteil der Einrichtung besteht dabei darin, dass sie aufgrund der für Fahrzeuge standardisierten Kennzeichen einheitlich mit dem entsprechenden Kennzeichenträger bzw. mit dem Kennzeichen bei einer möglichst großen Anzahl unterschiedlicher Fahrzeugtypen montiert werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile sind Gegenstand der Unteransprüche. Demnach kann die Leuchte eine LED-Blinkleuchte und insbesondere eine gelbe Blinkleuchte sein. Die Leuchte kann dabei so im Leuchtenbereich angeordnet sein, dass ihre Leuchtrichtung im Wesentlichen senkrecht zu dem im Kennzeichenbereich anbringbaren Kennzeichen bzw. senkrecht zum im Wesentlichen planar ausgeführten Kennzeichen verläuft. Allgemein kann die Leuchte so ausgebildet sein, dass die von ihr ausgehenden Lichtstrahlen vom Kennzeichenbereichen weg gerichtet sind. Insofern kann die Leuchte in die gleiche Richtung ausgerichtet sein, wie der Kennzeichenbereich. Die Leuchte kann damit nicht dazu ausgebildet sein, den Kennzeichenbereich zu beleuchten, sondern im Gegenteil auf einen Betrachter des Kennzeichenbereichs hinzuleuchten.
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Damit unterscheidet sich der erfindungsgemäße Kennzeichenträger von bekannten Kennzeichenträgern, die gemäß dem Stand der Technik eine Beleuchtung umfassen können, die dazu ausgelegt ist das Kennzeichen bzw. den Kennzeichenträger zu beleuchten. Die Beleuchtung kann dabei gemäß dem Stand der Technik auch beabstandet vom Kennzeichenträger angeordnet sein, und beispielsweise in einem Bereich oberhalb oder unterhalb des für den Kennzeichenträger vorgesehenen Bereichs am Fahrzeug selbst bereitgestellt sein. Bei der aus dem Stand der Technik bekannten Beleuchtung handelt es sich auch nicht um eine Warnbeleuchtung, wie dies erfindungsgemäß vorgesehen ist. Vielmehr erschöpft sich die Funktion bekannter Beleuchtungen auf das Anstrahlen des Kennzeichens, welches so insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen bzw. bei Dunkelheit besser kenntlich gemacht wird. Vor diesem Hintergrund ist die Ausrichtung der Leuchten des erfindungsgemäßen Kennzeichenträgers von Bedeutung, da sie im Gegenteil zu den bekannten Leuchten zum Bestrahlen bzw. Beleuchten der Umgebung des Kennzeichens und nicht zum Beleuchten des Kennzeichens selbst ausgebildet sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist denkbar, dass der Leuchtenbereich den Kennzeichenbereich wenigstens teilweise oder ganz umfasst, und/oder dass eine Mehrzahl von Leuchten vorgesehen ist, und/oder dass die Leuchte in die gleiche Richtung ausgerichtet ist wie der Kennzeichenbereich. Durch die Anordnung des Leuchtenbereichs um den Kennzeichenbereich kann eine möglichst kompakte Bauform des Kennzeichenträgers bei gleichzeitig maximierter Fläche des Leuchtenbereichs sichergestellt werden. Je nach Größe, Leistung und sonstiger Beschaffenheit der Leuchte bzw. der Leuchten kann dann in dem Leuchtenbereich eine Anzahl von Leuchten ausgewählt werden, welche eine hinreichende Warnbeleuchtung gewährleisten kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die Leuchten ungleichmäßig oder gleichmäßig um den Kennzeichenbereich angeordnet sind. Die Leuchten können dabei in im Wesentlichen gleichen Abständen voneinander oder in unterschiedlichen Abständen voneinander im Leuchtenbereich vorgesehen sein. Der Kennzeichenträger und etwaige Verbindungsmittel des Kennzeichenträgers zum Verbinden des Kennzeichenträgers mit einem Fahrzeug können in vorteilhafter Ausführung zum Anbringen an eine dafür vorgesehene Stelle des Fahrzeugs dimensioniert sein. Da unterschiedliche Fahrzeuge ähnliche oder gleiche Verbindungsstellen zum Anbringen von Kennzeichenträgern aufweisen, kann so sichergestellt werden, dass mit derselben Bauform des Kennzeichenträgers unterschiedliche Fahrzeugmodelle bestückt werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist denkbar, dass der Kennzeichenträger eine Spannungsversorgung umfasst und/oder dass ein Anschluss zum Anschließen des Kennzeichenträgers an ein Bordnetz des Fahrzeugs vorgesehen ist und/oder dass ein Schalter zum Aktivieren und Deaktivieren der Leuchte versehen ist. Der Schalter kann dabei über Funk oder über Kabel mit der Leuchte verbunden sein und beispielsweise im Führerstand des Fahrzeugs angeordnet sein.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist denkbar, dass die Leuchte des Kennzeichenträgers mit anderen Kennleuchten des Fahrzeugs per Kabel oder drahtlos synchronisiert ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Warnbeleuchtung des Fahrzeugs entsprechend aufeinander eingestellt werden kann.
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Die Erfindung richtet sich auch auf ein Fahrzeug, insbesondere ein Abfallsammelfahrzeug, mit einem Kennzeichenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind anhand der Figur beschrieben.
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Die 1 zeigt dabei einen Kennzeichenträger 1 zum Montieren an ein Fahrzeug, mit einem Kennzeichenbereich 2 zum Anbringen eines Fahrzeugkennzeichens 20 und mit einem Leuchtenbereich 3 mit wenigstens einer Leuchte 30. Im Ausführungsbeispiel der Figur ist dabei eine Mehrzahl von Leuchten 30 vorgesehen, die um das Fahrzeugkennzeichen 20 bzw. um den Kennzeichenbereich 2, an dem das Fahrzeugkennzeichen 20 anbringbar ist herum angeordnet sind. Das Fahrzeugkennzeichen 20 muss dabei nicht selbst Bestandteil des Kennzeichenträgers 1 sein.
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Der Kennzeichenträger 1 kann mit LED-Blinkleuchten als autarke Einheit hergestellt und genutzt werden. Er kann dabei zum Betrieb der Leuchten beispielsweise auf eine Spannungsversorgung aus dem Bordstromnetz des Fahrzeugs zurückgreifen und über einen nicht gezeigten Schalter aktiviert oder ausgeschaltet werden.
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An einem Fahrzeug können entsprechend auch zwei oder mehr derartige Kennzeichenträger 1 angeordnet sein, wobei einer vorne und einer hinten am Fahrzeug vorgesehen sein kann. Ferner können die Kennzeichenträger 1 mit weiteren Kennleuchten, die beispielsweise auf dem Dach des Fahrzeugs vorgesehen sein können, per Kabel oder drahtlos synchronisiert werden, sodass ein Mehrzahl von Kennleuchten in einem vordefinierten Zyklus an- und ausgeschaltet werden können. Dabei können die Leuchten beispielsweise alle gleichzeitig oder umlaufend an- und abgeschaltet werden.
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Bei den Leuchten 30 kann es sich auch um LED-Blitzleuchten handeln. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Kennzeichenträgers 1 besteht darin, dass der Platz zum Befestigen eines Kennzeichens 20 eines Fahrzeugs in der Regel immer am Fahrzeug zur Verfügung steht, international genormt ist und auch vom Nutzer nicht für anderweitige Verwendungen wie beispielsweise Designideen bzw. Fahrzeugumgestaltungen beansprucht werden kann.
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Der Kennzeichenträger 1 kann dabei nicht nur bei Abfallsammelfahrzeugen eingesetzt werden, sondern auch bei vielen anderen Fahrzeugtypen, welche mit insbesondere gelben Rundumkennleuchten ausgerüstet werden können. Die Erfindung ist somit auch auf Kehrmaschinen, Winterdienstfahrzeuge, Abschleppfahrzeuge u. Ä. gerichtet. Der erfindungsgemäße Kennzeichenträger 1 ermöglicht ein besonders einfaches Aus-, Um- und Nachrüsten entsprechender Fahrzeuge mit den am Kennzeichenträger 1 vorgesehenen Leuchten.
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Es ist auch denkbar, den Kennzeichenträger 1 an Dienstfahrzeugen von Rettungsdiensten, Polizei und/oder Feuerwehr einzusetzen. Diese weisen üblicherweise Blaulichtanlagen auf, welche mit zusätzlichem Konstruktionsaufwand an den Fahrzeugen angebracht werden. Mittels des erfindungsgemäßen Kennzeichenträgers 1 ist ein besonders einfaches Aus-, Um- und Nachrüsten entsprechender Fahrzeuge möglich. Hierbei können gewöhnliche Serienfahrzeuge, welche üblicherweise keine Blaulichtanlage aufweisen, mittels erfindungsgemäßer Kennzeichenträger mit blauen Leuchten 30 kostengünstig in entsprechende Dienstfahrzeuge umgebaut werden.