DE202015001208U1 - Balkenförmiges Trägerbauteil für eine Gebäudekonstruktion - Google Patents
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Abstract
Balkenförmiges Trägerbauteil für eine Gebäudekonstruktion zur Dämpfung von explosionsbedingten Stoßwellen und/oder Druckeinwirkungen oder von Schwingungen, bestehend aus einer Mehrkomponentenstruktur mit einem Trägerbauteilkern aus Beton, Stahlbeton und/oder einem Verbundmaterial, einer den Bauteilkern umgebenden Materialschicht aus einer hybriden stofflichen Zusammensetzung mit den Grundkomponenten ca. 35 bis 40% Faserreste, Faserschnitzel und/oder Körnerreste und/oder strohartige Rückstände aus Maiskolben ohne Körner, ca. 18 bis 24% eine Kalkspalt, Gips, Quarz und/oder Materialien enthaltende feingemahlene Mineralstoff-Mischung und ca. 38 bis 43% Kunststoffharz, wie Epoxidharz, Acrylharz und/oder Polyurethanharz, und einer diese Materialschicht wiederum umgebenden harten Außenschale in Form einer Stahlummantelung oder einem Tragelement (1) aus Beton oder Mauerwerk, das einen verschließbaren zylindrischen oder prismatische Hohlraum (2) mit einem darin angeordneten austauschbaren Stab kleinerer Querschnittsfläche aus einem metallischen Werkstoff oder einem Faserverbundwerkstoff aufweist, wobei das verbleibende Volumen des Hohlraums (2) mit einem austauschbaren Stoff (3; 4; 5) aus einer Flüssigkeit mit kinematischer Viskosität, einem granularen Material, wie Sand, Kies, Stahlkugeln, Kugeln aus Kunststoffen, Kugeln aus Aluminium oder metallische Kugeln mit Kunststoffüberzug, einem Gas oder Gemischen der vorgenannten Stoffe verfüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (1) aus einem metallischen Werkstoff besteht und einen durch Stirnplatten (6) geschlossenen Hohlraum (2) hat, der bis zu 80 Prozent mit einer festen Schicht (3) aus Mineralguss und an den Enden direkt angrenzend mit je einer losen Schicht (4; 5) eines Granulats der Partikelgröße von bis zu 8 mm aus Gummi und/oder Weichplaste verfüllt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein balkenförmiges Trägerbauteil für eine Gebäudekonstruktion zur Dämpfung von explosionsbedingten Stoßwellen und/oder Druckeinwirkungen oder von durch dynamische Einwirkungen angeregte Schwingungen, die durch starke und/oder lang anhaltende Erschütterungen entstehen. Bekannt ist durch
DE 10 2008 020 944 A1 ein Trägerbauteil für eine Stütz- und Gebäudekonstruktion mit einem Trägerbauteilkern, das explosionsbedingte Stoß- und/oder Druckeinwirkungen kompensieren soll. Das Trägerbauteil ist gekennzeichnet durch einen streben-, stützen- oder wandartigen Trägerbauteilkern aus Beton, Stahlbeton und/oder einem Verbundmaterial, eine den Bauteilkern teilweise umgebenden, bereits bekannten Materialschicht aus einem Hybridwerkstoff, bestehend aus den Grundkomponenten a) ca. 35 bis 40% Faserreste, Faserschnitzel und/oder Körnerreste und/oder strohartige Rückstände aus Maiskolben ohne Körner, b) ca. 18 bis 24% eine Kalkspalt, Gips, Quarz und/oder Materialien enthaltende feingemahlene Mineralstoff-Mischung und c) ca. 38 bis 43% Kunststoffharz, wie Epoxidharz, Acrylharz und/oder Polyurethanharz sowie einer die aus dem Hybridwerkstoff bestehende Materialschicht mit zäher Konsistenz umgebenden harten Außenschale aus einem Hartmetall, vorzugsweise Stahl. Kennzeichnend ist ebenfalls, dass der Trägerbauteilkern, die Hybridwerkstoff-Materialschicht und die Außenschale durch Haftvermittler eine Haftschlussverbindung bilden können. Zur Bildung dieser Haftschlussverbindung sind zunächst die Oberfläche des Trägerbauteilkerns und die Innenoberfläche der Außenschale mit einem Haftvermittler zu versehen. Dann wird der Trägerbauteilkern in die als Form ausgelegte Außenschale positioniert eingelegt und mit dem Hybridwerkstoff als Vergussmasse vergossen. Nach dem Aushärten des Hybridwerkstoffs sind der Trägerbauteilkern, die Hybridwerkstoffschicht und die Außenschale miteinander verbunden. Die so sandwichartig zusammengefügte Mehrkomponentenstruktur soll bei einer Explosionsbelastung ein verbessertes Widerstandsverhalten aufweisen. Auf die harte Außenschale auftreffende explosionsbedingte Stoßwellen und die damit verbundenen Druckwirkungen werden so zunächst flächig verteilt und dann von der Hybridwerkstoff-Materialschicht über einen großen flächigen Bereich im Wege der Kompaktierung absorbiert, wodurch der Bauteilkern nicht beschädigt werden soll und damit die Festigkeit des Trägerbauteils erhalten bleibt. Der wesentliche Nachteil des in DE 10 2008 020 944 A1 dargestellten Trägerbauteils besteht im hohen Herstellungsaufwand zur Kompensation explosionsbedingter Stoß- und/oder Druckwellen bei Gewährleistung der Bauteilfestigkeit. Ein annähernd analoges Tragelement für ein Hochhaus, ein Schornstein, ein Turm oder eine Brücke ist weiterhin inAT 508 047 A1 - Die Erfindung soll an einem Trägerbauteil für eine Gebäudekonstruktion eines erdgeschossigen Sozialgebäudes näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung ist ein Teil eines Trägerbauteils im Schnitt dargestellt. Sie zeigt, dass ein Tragelement
1 aus Stahl einen durch metallische Stirnplatten6 geschlossenen Hohlraum2 aufweist. Der Hohlraum2 ist zu 70 Prozent mit einer festen Schicht3 aus einem Mineralguss, der aus einem Gemisch von 90,9 Gew.-% Mineralguss und 9,1 Gew.-% Epoxidharz besteht, und an den Enden direkt angrenzend mit je einer losen Schicht4 ;5 zu 15 Prozent eines Granulats der Partikelgröße von 4 mm aus Gummi verfüllt. Als Granulat ist auch Weichplaste einsetzbar. Die feste Schicht3 ist ein nach einer Sieblinie bestimmter Mineralguss, bestehend aus einer Körnung und einer Quarzsand-Zusammensetzung von 0,1 mm = 15 Gew.-%, 0,2 mm = 13 Gew.-%, 0,8 = 10 Gew.-%, 2,5 = 22 Gew.-%, 4,0 = 20 Gew.-% und 7,0 = 20 Gew.-%. Dieser Mineralguss hat eine sehr gute Anbindung an das Tragelement aus Stahl, wodurch die Installation von Armierungen entfallen kann. Die erforderliche Knickfestigkeit des Tragelements1 ist gewährleistet. Mineralguss stellt somit eine geeignete Füllungskomponente für Stahlhohlprofile dar. Die losen Schichten4 ,5 sichern eine bessere Energiedissipation des Trägerbauteils. Zur Herstellung des balkenförmigen Trägerbauteils wird das Tragelement1 aus Stahl in den vorgegebenen Abmessungen als Schweißkonstruktion gefertigt und senkrecht stabil aufgestellt. Ein die lose Schicht5 verkörpernder Holzkern wird bodenseitig in den Hohlraum2 des Tragelements1 eingelegt. Jetzt werden 70 Prozent des verbleibenden Hohlraums2 mit dem gebrauchsfertigen Mineralguss zur Bildung einer festen Schicht3 vergossen. Nach dem Aushärten des Mineralgusses wird der restliche Hohlraum für die lose Schicht4 mit Gummigranulat verfüllt und das obere Ende des Tragelements1 mit einer Stirnplatte6 verschlossen. Danach wird das Tragelement1 gedreht, der Holzkern entnommen, der Hohlraum für die lose Schicht5 ebenso mit Gummigranulat gefüllt und das Ende mit einer Stirnplatte6 verschlossen. Das so hergestellte Trägerbauteil ist für die Gebäudekonstruktion verwendbar. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008020944 A1 [0001]
- AT 508047 A1 [0001]
Claims (3)
- Balkenförmiges Trägerbauteil für eine Gebäudekonstruktion zur Dämpfung von explosionsbedingten Stoßwellen und/oder Druckeinwirkungen oder von Schwingungen, bestehend aus einer Mehrkomponentenstruktur mit einem Trägerbauteilkern aus Beton, Stahlbeton und/oder einem Verbundmaterial, einer den Bauteilkern umgebenden Materialschicht aus einer hybriden stofflichen Zusammensetzung mit den Grundkomponenten ca. 35 bis 40% Faserreste, Faserschnitzel und/oder Körnerreste und/oder strohartige Rückstände aus Maiskolben ohne Körner, ca. 18 bis 24% eine Kalkspalt, Gips, Quarz und/oder Materialien enthaltende feingemahlene Mineralstoff-Mischung und ca. 38 bis 43% Kunststoffharz, wie Epoxidharz, Acrylharz und/oder Polyurethanharz, und einer diese Materialschicht wiederum umgebenden harten Außenschale in Form einer Stahlummantelung oder einem Tragelement (
1 ) aus Beton oder Mauerwerk, das einen verschließbaren zylindrischen oder prismatische Hohlraum (2 ) mit einem darin angeordneten austauschbaren Stab kleinerer Querschnittsfläche aus einem metallischen Werkstoff oder einem Faserverbundwerkstoff aufweist, wobei das verbleibende Volumen des Hohlraums (2 ) mit einem austauschbaren Stoff (3 ;4 ;5 ) aus einer Flüssigkeit mit kinematischer Viskosität, einem granularen Material, wie Sand, Kies, Stahlkugeln, Kugeln aus Kunststoffen, Kugeln aus Aluminium oder metallische Kugeln mit Kunststoffüberzug, einem Gas oder Gemischen der vorgenannten Stoffe verfüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (1 ) aus einem metallischen Werkstoff besteht und einen durch Stirnplatten (6 ) geschlossenen Hohlraum (2 ) hat, der bis zu 80 Prozent mit einer festen Schicht (3 ) aus Mineralguss und an den Enden direkt angrenzend mit je einer losen Schicht (4 ;5 ) eines Granulats der Partikelgröße von bis zu 8 mm aus Gummi und/oder Weichplaste verfüllt ist. - Balkenförmiges Trägerbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Schicht (
3 ) ein Gemisch aus 90,9 Gew.-% Mineralguss und 9,1 Gew.-% Epoxidharz ist. - Balkenförmiges Trägerbauteil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mineralguss ein nach einer Sieblinie bestimmter Mineralguss, bestehend aus einer Körnung und einer Quarzsand-Zusammensetzung von 0,01 bis 0,1 mm = 15 Gew.-% 0,1 bis 0,3 mm = 13 Gew.-% 0,71 bis 1,85 mm = 10 Gew.-% 2,0 bis 3,15 mm = 22 Gew.-% 3,0 bis 5,6 mm = 20 Gew.-% und 5,6 bis 8 mm = 20 Gew.-% ist.
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Citations (2)
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DE102008020944A1 (de) | 2008-04-25 | 2009-11-05 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Trägerbauteil für eine Stütz- oder Gebäudekonstruktion |
AT508047A1 (de) | 2009-03-18 | 2010-10-15 | Univ Wien Tech | Tragkonstruktion |
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2015
- 2015-02-14 DE DE202015001208.6U patent/DE202015001208U1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
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