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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für Verkehrsanlagen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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In der Praxis haben Flughäfen eine oder mehrere Gepäckaufgaben für das Reisegepäck der Passagiere und eine Anlagensteuerung, insbesondere einen Zentralrechner. Das Gepäck wird gewogen und mit einer Gepäckbanderole versehen, auf welcher der Name und das Flugziel des Passagiers angegeben sind. Außerdem wird auf dem Reiseticket des Passagiers, insbesondere der Bordkarte, ebenfalls ein Datenträger in Form eines Gepäckabschnittes aufgeklebt. Die Sicherheit auf Flughäfen oder anderen derartigen Verkehrsanlagen ist beschränkt.
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Aus der
WO 00/28458 A1 ist es bekannt, einen Passagier an einem Checkin-Schalter zu fotografieren und das Foto biometrisch zu vermessen sowie weitere Biometriedaten aufzunehmen. Ferner wird das Gepäck, insbesondere das Checkin-Gepäck aber auch das Handgepäck, fotografiert. Die Daten werden auf dem Reiseticket des Passagiers, insbesondere einer Bordkarte in kodierter Form aufgedruckt. An seinem Abflug-Gate kann der Passagier mit seinem Handgepäck noch einmal biometrisch und fotografisch erfasst werden, wobei diese Daten mit dem ausgelesenen Code auf dem Reiseticket abgeglichen werden.
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Die
US 2014/0062651 A1 befasst sich mit einem Tracking-System für einen Passagier in einem Flughafen, der hierfür eine drahtlose Identitätskarte mit sich führen muss, die durch eine Vielzahl von Antennen im Flughafenbereich erfasst und gelesen wird, um eine Lokalisierung und Wegverfolgung des Passagiers zu ermöglichen.
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In der
DE 101 56 038 A1 ist die Erstellung fälschungssicherer Aufzeichnungen auf einer Bordkarte offenbart, die in einem eindeutigen Zusammenhang zu der Identität eines Passagiers und seines Gepäcks stehen, um einen eventuellen Gepäckaustausch detektieren zu können.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Sicherheitstechnik aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch. Die beanspruchte Sicherheitstechnik, d.h. das Sicherheitssystem und das Sicherheitsverfahren, können die Sicherheit auf Verkehrsanlagen, insbesondere Flughäfen, Schiffshäfen, Grenzübergängen oder dgl. wesentlich verbessern.
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Dies betrifft zum einen die Sicherheit gegen Terroranschläge und zum anderen die Sicherheit bei der Zuordnung von Gepäck und Passagier und beim Wiederauffinden verloren gegangener Gepäckstücke. Zudem können Passagiere und ihre Zugehörigkeit zum aufgegebenen Gepäck, insbesondere Reisegepäck, verifiziert und gespeichert werden.
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Die Bilderfassung des Gepäcks, vorzugsweise mittels eines oder mehrerer farbiger Bilder, ermöglicht eine Identifikation des Gepäcks im Gefahren- oder Verlustfall. Anhand des Bildes kann das Gepäck bei einer Suche schnell und sicher identifiziert werden. Dies ist einerseits von Vorteil, um verloren gegangenes oder fehlgeleitetes Gepäck schnell wiederzufinden und bereitzustellen oder in die korrekten Transportwege einzuschleusen. Andererseits kann im Gefahrenfall ein verdächtiges Gepäck schnell und zuverlässig gefunden und einer Untersuchung oder einer Unschädlichmachung zugeführt werden. Dies kann insbesondere der Fall sein, wenn der zugehörige Passagier nicht das Verkehrsmittel, insbesondere Flugzeug, Schiff oder dgl. besteigt oder andere Unregelmäßigkeiten bei der Identifikation und Zuordnung von Passagier und Gepäck auftreten. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn eine andere Person als der eingecheckte und ursprünglich dem Gepäck zugeordnete Passagier das Verkehrsmittel besteigen will.
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Vorteilhafterweise werden die mit einer Bilderfassung aufgenommenen Bilddaten des Gepäcks mit Passagierdaten gekoppelt, die bei der Abgabe oder Aufgabe des Gepäcks und der dort bestehenden Zuordnung zwischen Passagier und Gepäck ebenfalls aufgenommen werden. Dies sind vorzugsweise biometrische Daten des Passagiers, die von einer entsprechenden Identifikationseinrichtung erfasst werden. Solche biometrischen Daten können z.B. ein Fingerabdruck, ein Bild von der Iris eines Passagierauges oder dgl. sein. Diese bevorzugt biometrischen Passagierdaten können von einer separaten Einrichtung, z.B. einem Scanner für Fingerabdruck und/oder Iris oder dgl., aufgenommen werden. Alternativ können diese Daten auch aus einem Reisepass des Passagiers durch ein entsprechendes Lesegerät oder dgl. ausgelesen werden. Beide Maßnahmen können alternativ oder kombinativ eingesetzt werden.
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Durch die gemeinsame Datenerfassung von Gepäck und Passagier kann die Sicherheit in der Verkehrsanlage und auch für das Verkehrsmittel wesentlich erhöht werden. Diese definierte Zuordnung von Passagieridentität und Gepäckidentität kann auf einem Datenträger vermerkt werden, was in beliebiger datentechnischer Form erfolgen kann. Vorzugsweise handelt es sich um einen gedruckten und gegebenenfalls auch codierten Datenträger, z.B. einen QR-Code, einen Streifencode oder dgl.. Dieser Datenträger kann zum einen auf einer Gepäckbanderole angebracht, insbesondere aufgedruckt werden und dadurch mit dem bei der Aufgabe erfassten Gepäck für die Reise- und Aufenthaltsdauer in der Verkehrsanlage am Ausgangs- und Zielort sowie im Verkehrsmittel verbunden werden. Mit einer Prüfeinrichtung kann bei der Gepäckaufgabe die korrekte Anbringung der Gepäckbanderole und deren ordnungsgemäße Ausfertigung kontrolliert werden.
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Ein anderer Datenträger mit der besagten Identitätszuordnung von Gepäck und Passagier kann auch auf einem Reiseticket des Passagiers, z.B. einer Bordkarte, aufgebracht werden.
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Die Daten werden außerdem in einer Datenverwaltungseinheit des Sicherheitssystems gespeichert und stehen für Abfragen und Auswertungen zur Verfügung. Diese Verwaltungseinheit ist Bestandteil des Sicherheitssystems und kann in eine bestehende Anlagensteuerung, insbesondere einen Zentralrechner, integriert oder damit anderweitig signal- und datentechnisch verbunden werden. Hierfür ist eine Ausbildung als Programmmodul, insbesondere als programmiertes Hardwaremodul oder als Softwaremodul zur Implementierung in eine Recheneinheit von Vorteil.
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Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kann die Sicherheitstechnik weitere Kontrollmaßnahmen für die Personen- und Passagierkontrolle vorsehen. Zum einen kann der Passagier in identifizierbarer Form optisch erfasst werden, was z.B. durch eine Bilderfassung, insbesondere eine Kamera, geschehen kann. Dies geschieht an der Gepäckaufgabe. Die Bilddaten des Passagiers können zusammen mit den Identifikationsdaten von Gepäck und Passagier gespeichert werden, was auf den ein oder mehreren Datenträgern und auch in der Datenverwaltungseinrichtung, insbesondere im Zentralrechner, erfolgen kann. Zu einem eventuell verdächtigen Gepäck kann dadurch die zugehörige Person nicht nur nach Namen und Biometriedaten, sondern auch nach ihrer äußerlichen Erscheinungsform, insbesondere nach einem Foto, identifiziert werden. Sicherheitskräfte können dadurch im Gefahrenfall die zum verdächtigen Gepäck gehörende Person schnell und zuverlässig in der Verkehrsanlage und gegebenenfalls im Verkehrsmittel suchen und finden.
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Mittels der Bilderfassungseinrichtung(en) für das Gepäck und/oder dem Passagier kann außerdem die korrekte Zuordnung von Passagier und aufgegebenen Gepäck erfasst werden. Hierdurch können missbräuchliche Vertauschungen, insbesondere Personenwechsel und hieraus eventuell entstehende Sicherheitsrisiken detektiert werden, wobei auch geeignete Vorsorge- und Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.
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Eine weitere Sicherheitsmaßnahme sieht eine erneute Identifikation und/oder Bilderfassung eines Passagiers an einem Zugang zu einem Verkehrsmittel, insbesondere am Gate eines Flughafens, vor. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Person, die das Gepäck aufgegeben hat auch diejenige Person ist, die das Verkehrsmittel besteigt. Eventuelle Personenwechsel, die ein Sicherheitsrisiko bedeuten können, werden zuverlässig festgestellt und können geeignete Vorsorge- oder Schutzmaßnahmen auslösen. Hierdurch kann zum einen der ausgewechselten Person der Zutritt zum Verkehrsmittel verweigert und die Person in Gewahrsam genommen werden. Andererseits kann das aufgegebene Gepäck gezielt gesucht und Vorsorge- und Schutzmaßnahmen unterzogen werden. Ferner kann auch der ausgewechselte Passagier gesucht werden, der das Gepäck ursprünglich aufgegeben hat.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen angegeben.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigt:
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1: eine Schemadarstellung eines Sicherheitssystems und seiner Komponenten in einer Verkehrsanlage.
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem (1) und ein Sicherheitsverfahren für Verkehrsanlagen (2). Die Erfindung betrifft außerdem eine mit einem solchen Sicherheitssystem (1) ausgerüstete Verkehrsanlage (2).
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Verkehrsanlagen der genannten Art können z.B. Flughäfen oder Schiffshäfen sein. Andere Verkehrsanlagen können Grenzübergänge, Bahnhöfe oder dgl. andere sicherheitskritische Anlagen oder Bereiche für Personenverkehr einschließlich Gepäck sein. An der bevorzugt als Flughafen oder Schiffshafen ausgebildeten Verkehrsanlage (2) besteigen Reisende ein Verkehrsmittel, insbesondere ein Flugzeug oder ein Schiff. Das von den Passagieren mitgeführte Gepäck (8) wird getrennt verladen und mit dem Verkehrsmittel transportiert.
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Die Verkehrsanlage (2) weist mindestens eine Gepäckaufgabe (4) auf, an der ein Passagier sein Gepäck (8) für den besagten Transport aufgeben kann. Das Gepäck (8) kann z.B. aus ein oder mehreren Koffern oder sonstigen Gepäckstücken bestehen. Die Gepäckaufgabe (4) kann automatisiert oder mit einer Bedienungsperson besetzt sein. Die Gepäckaufgabe (4) kann eigenständig angeordnet sein. Vorzugsweise ist sie mit einem Check-in (5) verbunden, an dem der Passagier (9) sich anmeldet und seine Reiseunterlagen abgibt. In 1 ist der Check-in (5) durch das Symbol eines Pultes oder Schalters dargestellt. Von der Gepäckaufgabe (4) aus wird das aufgegebene Gepäck (8) in nicht dargestellter Weise zu dem Verkehrsmittel transportiert und verladen.
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Die Gepäckaufgabe (8) weist ein Aufnahmemittel (7), z.B. ein steuerbares Gepäckband, für das vorzugsweise einzeln aufzugebende Gepäck (8) auf. Am Aufnahmemittel (7) kann eine Wiegeeinrichtung angeordnet sein. An der Gepäckaufgabe (4) oder an anderer Stelle auf dem Transportweg des Gepäcks (8) können Kontrollstationen vorhanden sein, in denen der Gepäckinhalt kontrolliert wird. Dies kann z.B. durch Röntgenstrahlen oder auf beliebige andere Weise sowie gegebenenfalls mehrfach und mit unterschiedlichen Methoden geschehen.
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Die Verkehrsanlage (2) weist ferner mindestens einen Zugang (6) zum Verkehrsmittel auf. Dies kann z.B. ein sogenanntes Gate an einem Flughafen sein. Ferner beinhaltet die Verkehrsanlage (2) Aufenthaltsräume und Versorgungseinrichtungen für die Passagiere (9) und für den Anlagenbetrieb. Die Verkehrsanlage (2) ist computergesteuert und weist eine Anlagensteuerung (3) auf, welche auch die Passagier- und Gepäckverwaltung durchführen kann. Die Anlagensteuerung (3) ist z.B. in einem Zentralrechner untergebracht.
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Die Verkehrsanlage (2) weist ein Sicherheitssystem (1) auf, welches bei der Erstellung der Verkehrsanlage (2) integriert oder auch an einer bestehenden Verkehrsanlage (2) nachgerüstet werden kann. Das Sicherheitssystem (1) ist eigenständig herstellbar und handelbar.
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Das Sicherheitssystem (1) beinhaltet mindestens eine Bilderfassungseinrichtung (10) für das vom Passagier (9) aufzugebende Gepäck. Die Bilderfassungseinrichtung (10) ist z.B. als digitale Kamera ausgebildet, die ein oder mehrere Bilder in Farbe vom aufgegebenen Gepäck (8) aufnimmt. Die Bilderfassungseinrichtung (10) kann ggf. mehrere Kameras aufweisen, welche das Gepäck (8) aus verschiedenen Richtungen mit jeweils ein oder mehreren Bildern oder ggf. auch mit einem zusammengesetzten räumlichen Bild, aufnehmen. Hierbei werden Bilddaten generiert, die transferiert werden können.
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Eine biometrische Identifikationseinrichtung (12) für den Passagier (9) ist in direkter Nachbarschaft zu der Gepäckaufgabe (4) und zu der Bilderfassungseinrichtung (10) für das Gepäck (8) angeordnet. Die Identifikationseinrichtung (12) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Sie kann die Biometriedaten der an der Gepäckaufgabe (4) stehenden Person direkt erfassen, z.B. durch den in 1 gezeigten Scanner für einen Fingerabdruck oder einen Scanner für die Iris des Passagierauges oder durch eine andere biometrische Detektionseinrichtung.
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Alternativ oder zusätzlich können Biometriedaten des Passagiers (9) aus seinem Reisepass, dem Personalausweis oder einem anderen Identifikationsdokument des Passagiers (9) entnommen werden. Dies kann z.B. mittels eines geeigneten Lesegeräts (nicht dargestellt) erfolgen.
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Das Sicherheitssystem (1) kann ferner eine Bilderfassungseinrichtung (11) für den Passagier (9) aufweisen. Diese kann ebenfalls direkt der Gepäckaufgabe (4) und der Bilderfassungseinrichtung (10) für das Gepäck (8) sowie der Identifikationseinrichtung (12) für den Passagier benachbart angeordnet sein. Mit der Bilderfassungseinrichtung (11) können ein oder mehrere bevorzugt farbige Bilder des an der Gepäckaufgabe (4) stehenden Passagiers (9) aufgenommen werden. Diese Bilder können charakteristische Körperteile des Passagiers, insbesondere den Kopf und/oder den gesamten Körper zeigen. Bei der Bilderfassungseinrichtung (11) für den Passagier (9) kommen ebenfalls ein oder mehrere digitale Kameras zum Einsatz, die ggf. verteilt angeordnet sind und Bilder vom Passagier (9) aus verschiedenen Richtungen aufnehmen. Dies können wie bei der vorgenannten Bilderfassungseinrichtung (10) für das Gepäck (8) Einzelbilder, ein zusammengesetztes, räumliches Bild oder auch eine Bildsequenz, z.B. ein Video, sein. Hierbei werden ebenfalls digitale Bilddaten generiert.
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Zumindest eine der Bilderfassungseinrichtungen (10, 11) kann außerdem das gerade aufgegebene Gepäck (8) und den Passagier (9) zusammen aufnehmen. Hierdurch kann die Zuordnung der Bilder von Gepäck (8) und Passagier (9) gewährleistet werden. Dies ist insbesondere an einem automatischen oder mit Personal besetzten Check-in (5) von Vorteil. An dem Check-in (5) meldet sich der Passagier (9) mit seinen Reisedaten an, die in beliebiger Form vorliegen können, z.B. als Flugticket, Code auf einem Handy-Display oder auf andere Weise. Hierüber wird das Reiseziel des Passagiers (9) ermittelt und mit den aufgenommenen Gepäckdaten zusammengeführt.
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Ferner ist an der Gepäckaufgabe (4) eine Ausgabeeinrichtung (15) angeordnet, die bevorzugt ein Bestandteil des Sicherheitssystems (1) ist oder die ein Bestandteil der Verkehrsanlage (2) sein kann. Von der Ausgabeeinrichtung (15), die z.B. als Drucker ausgebildet ist, werden ein oder mehrere Datenträger (16) mit den zusammengeführten Gepäck- und Passagierdaten ausgegebenen. Der oder die Datenträger (16) sind lesbar und können in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Ein Datenträger (16) kann z.B. in gedruckter Form vorliegen. Die Ausgabe kann in klarer Form, z.B. durch eine Schrift, und/oder in codierter Form, z.B. mittels eines QR-Codes oder eines Streifencodes, erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann ein Datenträger (16) als Chip ausgebildet sein. Die Daten können vom Datenträger (16) in beliebig geeigneter Weise, vorzugsweise berührungslos, mit einem Lesegerät (20) ausgelesen werden.
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Die Bilderfassungseinrichtungen (10, 11), die Identifikationseinrichtung (12) und die Ausgabeeinrichtung (15) sind jeweils über eine Datenverbindung (13) mit einer Datenverwaltungseinheit (14) des Sicherheitssystems (1) verbunden. Die Datenverbindung (13) kann über kabelgebundene Datenleitungen oder in drahtloser Form erfolgen.
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Die Ausgabeeinrichtung (15) gibt eine Gepäckbanderole (17) aus, die den besagten Datenträger (16) und ggf. weitere Daten enthält. Diese Daten können z.B. Angaben über den Zielort des Passagiers (9), die Transportgesellschaft oder dgl., sein. Die Gepäckbanderole (17) wird am Gepäck (8) in dauerhafter Weise angebracht, z.B. mittels einer verklebten Schlaufe. Die Gepäckbanderole (17) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Sie kann außer der gezeigten Streifenbanderole eine beliebige andere Form, z.B. als Klebeetikett, als Chip oder dgl. aufweisen. Im Sinne der Erfindung wird unter einer Gepäckbanderole (17) jedes beliebige Trägermittel für die Aufnahme eines Datenträgers (16) und eventuell weiterer Daten für die Verbindung mit dem Gepäck (8) verstanden.
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An der Gepäckaufgabe (4) kann ferner eine Prüfeinrichtung (19) angeordnet sein, welche die Existenz des Datenträgers (16) und der Gepäckbanderole (17) am Gepäck (8) überprüft und verhindert, dass ein Gepäck (8) ohne diese Komponenten weiter transportiert und in den Gepäckkreislauf der Verkehrsanalge (2) eingeschleust wird. Die Prüfeinrichtung (19) kann Bestandteil des Sicherheitssystems (1) sein. Sie kann auch zur Verkehrsanlage (2) gehören.
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Ein weiterer Datenträger (16) kann auf dem Reiseticket (18) des Passagiers (9) in geeigneter Form angebracht werden. Das Reiseticket (18) kann z.B. eine Bordkarte oder ein beliebiges anderes gedrucktes oder sonstiges, ggf. auch elektronisches Dokument sein, wobei der Datenträger (16) mit den kombinierten Gepäck- und Passagierdaten bei dem Dokument in beliebig geeigneter Weise integriert ist.
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Die Datenverwaltungseinheit (14) kann eine eigenständige Komponente des Sicherheitssystems (1) sein. Sie kann mit einer Anlagensteuerung (3), insbesondere einem Zentralrechner der Verkehrsanlage (2), in beliebig geeigneter Weise verbunden werden. Die Datenverwaltungseinheit (14) ist vorzugsweise als Programmmodul ausgebildet und beinhaltet Schnittstellen für die Datenverbindungen (13) und für die Verarbeitung der übermittelten Daten sowie für deren Übersendung an die Ausgabeeinrichtung (15) und an die Anlagensteuerung (3). Das Programmmodul kann z.B. als programmiertes Hardeware-Modul ausgebildet und an die Anlagensteuerung (3) daten- und versorgungstechnisch angeschlossen sein. Alternativ kann das Programmmodul als Software-Modul ausgebildet und in der Anlagensteuerung (3) implementiert sein.
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Das Sicherheitssystem (1) kann ferner eine weitere Identifikationseinrichtung (12') und/oder eine Bilderfassungseinrichtung (11') für den Passagier (9) aufweisen, die zur Anordnung an einem Zugang (6) zu einem Verkehrsmittel vorgesehen und ausgebildet ist. Die Identifikations- und Bilderfassungseinrichtung (11', 12') kann jeweils in der vorbeschriebenen Weise ausgebildet sein. Am Zugang (6) kann ferner ein Lesegerät (20) für das Reiseticket (18) und insbesondere für dessen Datenträger (16) angeordnet sein. Die Einrichtung(en) (11', 12', 20) sind ebenfalls mittels einer Datenverbindung (13) mit der Datenverwaltungseinheit (14) und hierüber auch mit der Anlagensteuerung (3) verbunden. Am Zugang (6) kann eine Identifikation des Passagiers (9) in biometrischer und/oder bildmäßiger Form durchgeführt werden und die Zuordnung des identifizierten Passagiers (9) zum Reiseticket (18) und damit auch zu dem zuvor aufgegebenen Gepäck (8) geprüft und verifiziert werden.
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Das Sicherheitssystem (1) kann ferner ein oder mehrere weitere tragbare Lesegeräte (20) aufweisen, mit denen die ausgegebenen Datenträger (16) erfasst und ausgelesen werden können. Derartige Lesegerät (20) können z.B. vom Personal der Verkehrsanlage (2) mitgeführt werden. Sie sind ebenfalls über Datenleitungen (13) mit der Datenverwaltungseinheit (14) und hierüber auch mit der Anlagensteuerung (3) verbunden.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der Ausführungsbeispiele und ihrer Abwandlungen beliebig miteinander kombiniert und ggf. auch vertauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitssystem
- 2
- Verkehrsanlage, Flughafen, Schiffshafen
- 3
- Anlagensteuerung, Zentralrechner
- 4
- Gepäckaufgabe
- 5
- Check-in, Schalter
- 6
- Zugang zu Verkehrsmittel
- 7
- Aufnahmemittel, Gepäckband
- 8
- Gepäck
- 9
- Passagier
- 10
- Bilderfassungseinrichtung, Kamera, für Gepäck
- 11
- Bilderfassungseinrichtung, Kamera, für Passagier
- 11'
- Bilderfassungseinrichtung, Kamera, für Passagier
- 12
- Identifikationseinrichtung, Biometrieerfassung
- 12'
- Identifikationseinrichtung, Biometrieerfassung
- 13
- Datenverbindung
- 14
- Datenverwaltungseinheit, Programmmodul
- 15
- Ausgabeeinrichtung, Drucker
- 16
- Datenträger, Label
- 17
- Banderole
- 18
- Reiseticket
- 19
- Prüfeinrichtung
- 20
- Lesegerät
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 00/28458 A1 [0003]
- US 2014/0062651 A1 [0004]
- DE 10156038 A1 [0005]