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Die Erfindung betrifft einen Stativkopf mit Kugelgelenk, der eine in einem Lagergehäuse verschwenkbar und drehbar gelagerte Gelenkkugel aufweist.
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Stativköpfe mit Kugelgelenk werden vorzugsweise für photographische Kameras eingesetzt, um die Lage der Kamera in drei Achsen schwenken zu können und durch Betätigung eines Klemmhebels fixieren zu können. Derartige Stativköpfe sind für weitere optische Geräte, wie Video- und Filmkameras und Fernrohre einsetzbar.
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In zunehmendem Maße werden, ausgelöst durch die Entwicklung von Digitalkameras, photographische Kameras auch als Videokameras eingesetzt, wobei in diesem Fall die freie Verschwenkbarkeit um drei Achsen unerwünscht ist. Video- und Filmkameras werden vorzugsweise nur um zwei Achsen verschwenkt und/oder gedreht. Gleiches gilt für die Herstellung von Panoramaaufnahmen.
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Aus der
DE 198 39 461 C1 ist ein Stativkopf mit einem Kugelgelenk bekannt, bei dem durch eine Klemmeinrichtung eine der drei Schwenkachsen fixierbar ist. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Klemmlage bei erhöhtem Kraftaufwand überwindbar ist. Das Überwinden der Klemmlage ist beispielsweise durch hohe Masse des auf den Stativkopf aufgesetzten optischen Gerätes begünstigt.
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In der
DE 10 2013 004 952 A1 wird ein Stativkopf der genannten Art beschrieben, bei dem in dem Stativkopfgehäuse eine schaltbare Sperreinrichtung angeordnet ist, die aus einer Freigabestellung in eine Sperrstellung schaltbar ist und die in der Sperrstellung in eine am Äquator der Gelenkkugel angeordnete Sperrausnehmung eingreift. Da die Sperreinrichtung durch einen Schaltknopf zu betätigen ist, ist eine unbeabsichtigte Auslösung der Sperreinrichtung nicht ausgeschlossen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Stativkopf zu schaffen, der diese Nachteile nicht aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Es wird ein Stativkopf vorgeschlagen, der ein in einem Stativkopfgehäuse angeordnetes Kugelgelenk, das eine Gelenkpfanne und eine in der Gelenkpfanne um drei Schwenkachsen schwenkbar gelagerte Gelenkkugel umfasst. An einem Pol der Gelenkkugel ist ein Anschlussstück mit einem Befestigungsgewinde zum Anschluss eines optischen Gerätes oder einer Klemmplatte angeordnet. An dem der Gelenkkugel abgewandten Bodenabschnitt des Stativkopfgehäuses ist ein Stativgewinde zur Befestigung des Stativkopfs auf einem Stativ vorgesehen. Die drei Schwenkachsen bilden ein x-y-z-Koordinatensystem, dessen Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt der Gelenkkugel zusammenfällt und dessen y-Achse mit der Längsachse des Stativgewindes fluchtet. Weiter ist vorgesehen, dass in der Gelenkkugel eine schaltbare Sperreinrichtung mit einem Sperrelement angeordnet ist, und das Sperrelement zum Fixieren einer Schwenkbewegung der Gelenkkugel um mindestens eine Schwenkachse aus einer Freigabestellung in eine Sperrstellung schaltbar ist, indem es in der Sperrstellung in eine im Stativkopfgehäuse angeordnete Sperrausnehmung eingreift, und in der Freigabestellung vollständig innerhalb der Gelenkkugel angeordnet ist. Vorzugsweise ist in der Freigabestellung eine Außenfläche des Sperrelements fluchtend mit der Oberfläche der Gelenkkugel oder gegenüber der Oberfläche der Gelenkkugel versenkt angeordnet. So kann die Gelenkkugel in der Gelenkpfanne ohne Beeinflussung durch das Sperrelement geführt, bzw. verschwenkt werden.
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Der erfindungsgemäße Stativkopf weist den Vorteil auf, dass die Sperreinrichtung in der Gelenkkugel angeordnet ist und so von außen nicht unabsichtlich betätigbar ist.
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In der Freigabestellung kann die Gelenkkugel in beliebiger Richtung geschwenkt werden. Damit kann beispielsweise ein Photoapparat oder eine Kamera auf dem Gelenkkopf für ein bestimmtes Bildmotiv beliebig geschwenkt werden. In der Sperrstellung ist dagegen ein Schwenken der Gelenkkugel um eine Schwenkachse oder um zwei Schwenkachsen fixiert. Somit ist der Schwenkbereich der Gelenkkugel eingeschränkt.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Sperrausnehmung als Nut ausgebildet ist. Das Sperrelement greift in Sperrstellung in diese Nut ein und wird entlang der Nut verschiebbar geführt. So kann die Gelenkkugel in der Sperrstellung der Sperreinrichtung nur entlang einer Schwenkachse oder nur entlang zweier Schwenkachsen geschwenkt werden. In Sperrstellung ergibt sich somit eine Zwangsführung der Schwenkbewegung, die eine ruhige Schwenkbewegung der Gelenkkugel ermöglicht.
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Der Stativkopf ist daher besonders für Video- und Filmkameras sowie für die Herstellung von Panoramaaufnahmen geeignet, für die ein Stativkopf bevorzugt ist, der vorzugsweise nur um eine oder zwei Achsen verschwenkt und/oder gedreht werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Sperreinrichtung ein Sperrelement aufweist, das als eine Sperrschraube ausgebildet ist, die in der Sperrstellung der Sperreinrichtung in die Sperrausnehmung eingreift.
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Die Sperrschraube kann mit einer Schraubenmutter zusammenwirken, die in einem in der Gelenkkugel angeordneten Sackloch verdrehstarr angeordnet ist. Es ist auch möglich, stattdessen ein Gewindesackloch in der Gelenkkugel zur Aufnahme der Sperrschraube vorzusehen.
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In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die Sperrschraube durch eine an ihrem Endabschnitt angeordnete Sicherungsscheibe für Wellennuten gegen das vollständige Herausdrehen aus der Schraubenmutter gesichert ist.
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Der Kopf der Sperrschraube kann mit einem Innensechskant ausgebildet sein. In den Innensechskant ist ein Steckschlüssel mit Außensechskant zur Betätigung der Sperrschraube einsetzbar.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Längsachse des Anschlussstücks und die Längsachse der Sperrschraube parallel zueinander angeordnet sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Stativkopfes kann vorgesehen sein, dass die Sperreinrichtung eine Stellschraube, einen Führungsstift, eine Rückstellfeder und ein als Sperrelement ein Sperrstück umfasst.
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Vorzugsweise können zwei voneinander beabstandete Führungsstifte und Rückstellfedern vorgesehen sein. Durch die voneinander beabstandeten Führungsstifte wird ein Verkanten des Sperrstücks verhindert.
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Die voneinander beabstandeten Führungsstifte können in Sacklöcher der Gelenkkugel eingepresst und/oder eingeklebt sein und Bodenabschnitte von in dem Sperrstück angeordneten Sacklöchern durchgreifen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Führungsstifte einen Kopf aufweisen, wobei zwischen der Unterseite des Kopfes und der Oberseite des Bodenabschnitts des jeweiligen Sacklochs die Rückstellfeder angeordnet ist.
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Die Stellschraube kann in ein in der Gelenkkugel angeordnetes Gewindesackloch eingreifen.
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Es kann vorgesehen sein, dass an der Unterseite der dem Mittelpunkt der Gelenkkugel zugewandten Stirnseite des Sperrstücks der Kopf der Stellschraube anliegt.
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Die Stellschraube kann vorteilhafterweise als eine Madenschraube mit Innensechskant ausgebildet sein.
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Das Sperrstück kann ein Durchgangsloch aufweisen, dessen Längsachse mit der Längsachse der Stellschraube fluchtet.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Sperrstück in eine Führungsausnehmung der Gelenkkugel gleitend eingreift.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass die dem Mittelpunkt der Gelenkkugel zugewandte Stirnfläche des Sperrstücks eben ausgebildet ist, und dass die der Sperrausnehmung zugewandte Stirnfläche des Sperrstücks bogenförmig gewölbt ist oder polygonal ausgebildet ist.
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Die voneinander beabstandeten Führungsstifte können in Sacklöchern der Gelenkkugel angeordnet sein und Bodenabschnitte von in dem Sperrstück angeordneten Sacklöchern durchgreifen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Führungsstifte einen Kopf aufweisen, wobei zwischen der Unterseite des Kopfes und der Oberseite des Bodenabschnitts des jeweiligen Sacklochs des Sperrstücks die Rückstellfeder angeordnet ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Stativkopfes kann vorgesehen sein, dass die Sperreinrichtung als eine bistabile Schalteinrichtung ausgebildet ist. Diese Sperreinrichtung ist ohne Gebrauch von Werkzeug betätigbar.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Sperreinrichtung eine Schalttaste, eine Tastenrückstellfeder, einen Raststift, ein als Sperrelement ausgebildetes Schaltstück und eine Schaltstückrückstellfeder umfasst.
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Die Schalttaste kann in einer Betätigungsausnehmung der Gelenkkugel angeordnet sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass an dem Kopfabschnitt des Schaltstücks zwei einander gegenüber liegende und zurückspringende Führungsflächen ausgebildet sind, die in der Sperrstellung der Sperreinrichtung in die Sperrausnehmung des Stativkopfgehäuses eingreifen.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass das Schaltstück in einem Sackloch der Gelenkkugel geführt ist, wobei die Achse des Sacklochs parallel mit seitlichem Versatz zu der Längsachse des Anschlussstücks angeordnet ist.
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Die Schalttaste kann einen plattenförmigen Betätigungsabschnitt und einen zylinderförmigen Schaft aufweisen.
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Der plattenförmige Betätigungsabschnitt der Schalttaste kann eine Rastausnehmung aufweisen, die mit einem Raststift zusammenwirkt, der in einem Sackloch der Gelenkkugel angeordnet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Längsachse des zylinderförmigen Schaftes der Schalttaste senkrecht zu der Längsachse des Schaltstücks gerichtet ist.
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Der Schaft der Schalttaste kann eine Schaltausnehmung aufweisen, in die der Mittenabschnitt des Schaltstücks in der Freigabestellung der Sperreinrichtung eingreift.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Mittenabschnitt des Schaltstücks eine quer zur Längsachse des Schaltstücks verlaufende Schaltausnehmung aufweist, in die der Endabschnitt des zylinderförmigen Schaftes der Schalttaste eingreift, wenn die Schalttaste nicht betätigt ist.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stativkopfes in perspektivischer Darstellung;
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1a einen Stativkopf mit aufgesetzter Klemmplatteneinrichtung in perspektivischer Darstellung;
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2 den Stativkopf in 1 in einer Arbeitsposition, in der eine Schwenkachse gesperrt ist, in perspektivischer Darstellung;
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3 den Stativkopf in 1 in einer Schnittdarstellung;
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4 den Stativkopf in 2 in einer Schnittdarstellung;
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5 eine Sperrschraube des Stativkopfes in 1 in einer Explosionsdarstellung;
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6 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stativkopfes in perspektivischer Darstellung;
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7 den Stativkopf in 6 in einer Arbeitsposition, in der eine Schwenkachse gesperrt ist, in perspektivischer Darstellung;
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8 den Stativkopf in 7 mit angesetztem Stellschlüssel in einer Schnittdarstellung;
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9 den Stativkopf in 6 in einer Schnittdarstellung;
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10 den Stativkopf in 7 in einer Schnittdarstellung;
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11 ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stativkopfes in perspektivischer Darstellung;
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12 den Stativkopf in 11 in einer Arbeitsposition, in der eine Schwenkachse gesperrt ist, in perspektivischer Darstellung;
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13 Einzelteile des Stativkopfes in 11 in einer Explosionsdarstellung;
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14 die Einzelteile in 13 aus einer weiteren Blickrichtung;
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15 die Einzelteile in 15, montiert als eine Baugruppe;
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16 den Stativkopf in 11 in einer Schnittdarstellung;
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17 eine Einzelheit XIIV in 16 in vergrößerter Darstellung;
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18 den Stativkopf in 11 in einer Schnittdarstellung;
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19 eine Einzelheit XIX in 18 in vergrößerter Darstellung.
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Die 1 zeigt einen Stativkopf 1 mit einem Kugelgelenk, das eine Gelenkkugel 11 und eine in einem Stativkopfgehäuse 12 angeordnete Gelenkpfanne 13 umfasst. Die Gelenkkugel 11 ist in der Gelenkpfanne 13 um drei senkrecht aufeinander stehende Achsen x, y, z schwenkbar. Dieses x-y-z-Koordinatensystem ist auf die Gelenkpfanne 13 bezogen, wobei der Mittelpunkt der hohlkugelförmigen Innenwand der Gelenkpfanne 13, bzw. der Mittelpunkt der Gelenkkugel 11 mit dem Mittelpunkt des x-y-z-Koordinatensystems zusammenfällt.
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Die Gelenkkugel 11 weist ein zylinderförmiges Anschlussstück 14 mit einem Innengewinde auf, das als Befestigungsgewinde für ein optisches Gerät oder beispielsweise eine Klemmplatteneinrichtung 2 mit einem Schwenkarm 3 ausgebildet ist (siehe 1a).
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Die Gelenkkugel 11 ist über einen Klemmhebel 15, der mit einer nicht näher dargestellten Exzentereinrichtung zusammenwirkt, oder alternativ mit einem Klemmknopf 16 gegen die Innenwand der Gelenkpfanne 13 so pressbar, dass ein Reibschluss zwischen der Kugeloberfläche und der Innenwand der Gelenkpfanne 13 ausgebildet wird, der die Gelenkkugel 11 in der Gelenkpfanne 13 fixiert. Der Klemmknopf 16 ermöglicht die Einstellung des Spiels zwischen der Gelenkpfanne 13 und der Gelenkkugel 11, so dass die Verstellbarkeit der Gelenkkugel 11 zwischen leichtgängig und schwergängig einstellbar ist.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stativkopf 1 auf einer Stativkopfaufnahme 17 angeordnet, die ein zentrisch angeordnetes Innengewinde aufweist und als eine integrierte Stativmutter 17s ausgebildet ist, in die ein Stativgewindestift eines nicht dargestellten Stativs einschraubbar ist. An der Oberseite der Stativkopfaufnahme 17 ist eine kreisringförmige Aufnahme für den Stativkopf 1 ausgebildet, deren Längsachse mit der Gewindeachse der Stativmutter 17s und der y-Achse fluchtet. Der Stativkopf 1 ist mit einem Klemmknopf 18 an der Stativkopfaufnahme 17 feststellbar, so dass der Stativkopf 1 bei angezogenem Klemmknopf 18 nicht in der Stativkopfaufnahme 17 verdrehbar ist.
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Die Gelenkkugel 11 weist eine in ihrer dem Anschlussstück abgewandten Halbkugel eine Sperreinrichtung 19 auf, die in der Sperrstellung in eine nutförmige Sperrausnehmung 12n des Stativkopfgehäuses 12 eingreift (siehe 3 und 4). Die Sperreinrichtung 19 umfasst eine als Sperrelement ausgebildete Sperrschraube 191, eine Schraubenmutter 192 und eine Sicherungsscheibe 193 (siehe 5). Die Sperrschraube 191 ist durch einen Steckschlüssel 20 aus einer in 1 und 3 dargestellten Freigabestellung in eine in 2 und 4 dargestellte Sperrstellung bringbar und umgekehrt. Zum Einstellen der Sperreinrichtung 19 wird die Gelenkkugel 11 so verschwenkt, dass das Anschlussstück 14 in einer Auflageausnehmung 12a des Stativkopfgehäuses 12 aufliegt, so dass der Kopf der Sperrschraube 191 zugänglich ist.
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Der Kopf der Sperrschraube 191 weist einen Innensechskant auf, in den der mit einem Außensechskant ausgebildete Steckschlüssel 20 einsteckbar ist. Die Sperrausnehmung 12n ist als eine kreisbogenförmige Nut ausgebildet, die in der x-y-Achse des Stativkopfes 1 angeordnet ist und deren Breite zuzüglich eines Spiels dem Durchmesser des zylinderförmigen Kopfes der Sperrschraube 191 entspricht. Wie die 3 und 4 zeigen, sind die Längsachse des Anschlussstücks 14 und die Längsachse der Sperrschraube 191 parallel zueinander angeordnet, fluchten jedoch nicht. Die Schraubenmutter 192 ist als ein Hohlzylinder mit Innengewinde und Einlauffasen ausgebildet, der in ein in der Gelenkkugel 11 ausgebildetes Sackloch eingepresst oder eingeklebt ist. Die Sperrschraube 191 ist durch eine Sicherungsscheibe 193 für Wellennuten gegen das vollständige Herausdrehen aus der Schraubenmutter 192 gesichert.
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Die 6 bis 10 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, das wie das in 1 bis 5 beschriebene erste Ausführungsbeispiel ausgebildet ist, mit dem Unterschied, dass die Sperreinrichtung 19 eine Stellschraube 194, zwei Führungsstifte 195, zwei Rückstellfedern 196 und ein als Sperrelement ausgebildetes Sperrstück 197 umfasst.
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Das quaderförmige Sperrstück 197 greift in eine Führungsausnehmung 11a der Gelenkkugel 11 gleitend ein. Die Führungsausnehmung 11a weist dementsprechend einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei die Längsseiten der Führungsausnehmung parallel zu den Längsseiten der nutförmigen Sperrausnehmung 12n gerichtet sind. Die dem Mittelpunkt der Gelenkkugel 11 zugewandte Stirnfläche des Sperrstücks 197 ist eben ausgebildet. Die der nutförmigen Sperrausnehmung 12n zugewandte Stirnfläche des Sperrstücks 197 ist bogenförmig gewölbt oder polygonal ausgebildet.
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Die voneinander beabstandeten Führungsstifte 195 sind in Sacklöcher der Gelenkkugel 11 eingepresst und durchgreifen Bodenabschnitte von in dem Sperrstück 197 angeordneten Sacklöchern. Die Führungsstifte 195 weisen einen Kopf auf, wobei zwischen der Unterseite des Kopfes und der Oberseite des Bodenabschnitts des jeweiligen Sacklochs die Rückstellfeder 196 angeordnet ist. An der Unterseite der dem Mittelpunkt der Gelenkkugel 11 zugewandten Stirnseite des Sperrstücks 197 liegt der Kopf der Stellschraube 194 an. Die Stellschraube 194 ist als eine Madenschraube mit Innensechskant ausgebildet, die mit dem weiter oben beschriebenen Steckschlüssel 20 betätigbar ist. Der Steckschlüssel 20 ist durch ein zentrales Durchgangsloch des Sperrstücks 197 einführbar (8). Die Achse des Durchgangslochs fluchte mit der Mittelachse der Stellschraube 194, die in ein in der Gelenkkugel 11 angeordnetes Gewindesackloch eingreift, wie in 8 bis 10 zu erkennen.
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Die Längsachse des Gewindesacklochs schließt mit der Längsachse des Anschlussstücks 14 einen Winkel ein. In 9 befindet sich die Gelenkkugel 11 in der Freigabestellung, in 10 in der Sperrstellung.
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Die vorstehend beschriebene Sperreinrichtung 19 ist aufwendiger als die in 1 bis 5 beschriebene Sperreinrichtung ausgebildet, weist jedoch den Vorteil auf, dass der Weg des Sperrstücks 197 in beiden Stellrichtungen eindeutig begrenzt ist.
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Die 11 bis 19 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des Stativkopfes. Der Stativkopf 1 ist wie in dem in 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet, mit dem Unterschied, dass die Sperreinrichtung 19 als eine bistabile Schalteinrichtung mit zwei stabilen Positionen ausgebildet ist.
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Die Sperreinrichtung 19 umfasst eine Schalttaste 198, eine Tastenrückstellfeder 199, einen Raststift 200, ein als Sperrelement ausgebildetes Schaltstück 201 und eine Schaltstückrückstellfeder 202. Die 13 und 14 zeigen die Anordnung der Elemente der Sperreinrichtung 19 sowie die Anordnung der Elemente in Ausnehmungen der Gelenkkugel 11.
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Die Schalttaste 198 ist in einer Betätigungsausnehmung 11b der Gelenkkugel 11 angeordnet. Die Schalttaste 198 weist einen plattenförmigen Betätigungsabschnitt und einen zylinderförmigen Schaft auf. Der Betätigungsabschnitt der Schalttaste 198 ist im Querschnitt aus zwei Kreisbögen gebildet, wobei der eine Kreisbogen annähernd einem Bogenabschnitt der Gelenkkugel 11 entspricht und der andere Kreisbogen annähernd der Innenkontur der Betätigungsausnehmung 11b der Gelenkkugel 11 entspricht. Der andere Kreisbogen weist eine Rastausnehmung 198r auf, die mit dem Raststift 200 zusammenwirkt, der in einem Sackloch der Gelenkkugel 11 angeordnet ist. Die Längsachse des zylinderförmigen Schaftes der Schalttaste 198 ist senkrecht zu der Längsachse des Schaltstücks 201 gerichtet. Der Schaft weist eine Schaltausnehmung 198a auf, die mit dem Schaltstück 201 zusammenwirkt.
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Wie 13 zeigt, weist das Schaltstück 201 drei zylinderförmige Abschnitte auf. An dem Kopfabschnitt des Schaltstücks 201 sind zwei einander gegenüber liegende und zurückspringende Führungsflächen 201f ausgebildet, die in der Sperrstellung der Sperreinrichtung 19 in die nutförmige Sperrausnehmung 12n eingreifen. Das Schaltstück 201 ist in einem Sackloch der Gelenkkugel 11 geführt. Die Achse des Sacklochs ist parallel mit seitlichem Versatz zu der Achse des Anschlussstücks 14 angeordnet (16 und 18).
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Der Mittenabschnitt des Schaltstücks 201 weist eine quer zur Längsachse des Schaltstücks 201 verlaufende Schaltausnehmung 201a auf, in die der Endabschnitt eines zylinderförmigen Schaftes der Schalttaste 198 eingreift, wenn die Schalttaste 198 nicht betätigt ist. Das Schaltstück 201 wird so gegen die Federkraft der Sperrstückrückstellfeder 201r in der Freigabestellung gehalten.
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Wird die Schalttaste 198 betätigt, wird die Tastenrückstellfeder 199 gespannt und der Mittenabschnitt des Schaltstücks 201 gelangt in den Bereich der Schaltausnehmung 198a, wodurch die Sperrung des Schaltstücks 201 aufgehoben wird und die Sperrstückrückstellfeder 202 das Schaltstück 201 in die Sperrstellung bringt. Gleichzeitig ist nun die Schalttaste 198 gesperrt.
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Die Schalttaste 198 wird durch Eindrücken des Schaltstücks 201 wieder entsperrt, wobei die Schaltstückrückstellfeder 202 gespannt wird und der Schaft der Schalttaste 198 in den Bereich der Schaltausnehmung 201a des Schaltstücks gelangt und freigegeben wird (siehe 16 und 17). Durch die Federkraft der Tastenrückstellfeder 199 wird die Schalttaste 198 in ihre Ausgangslage zurückgestellt.
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Es handelt sich bei der vorbeschriebenen Schalteinrichtung um eine bistabile Schalteinrichtung, die durch wechselseitiges Betätigen der Schalttaste 198 und des Schaltstücks 201 von der Freigabestellung in die Sperrstellung bringbar ist und umgekehrt. Das Schaltstück 201 weist zwei stabile Positionen auf. Die zwei stabilen Positionen des Schaltstücks 201 entsprechen der Freigabestellung und der Sperrstellung. Ein zusätzliches Werkzeug zur Betätigung der Schalteinrichtung wird daher nicht benötigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stativkopf
- 2
- Klemmplatteneinrichtung
- 3
- Schwenkarm
- 11
- Gelenkkugel
- 11a
- Führungsausnehmung
- 11b
- Betätigungsausnehmung
- 12
- Stativkopfgehäuse
- 12a
- Auflageausnehmung
- 12n
- Sperrausnehmung
- 13
- Gelenkpfanne
- 14
- Anschlussstück
- 15
- Klemmhebel
- 16
- Klemmknopf
- 17
- Stativkopfaufnahme
- 17s
- Stativmutter
- 18
- Klemmknopf
- 19
- Sperreinrichtung
- 20
- Steckschlüssel
- 191
- Sperrschraube
- 192
- Schraubenmutter
- 193
- Sicherungsscheibe
- 194
- Stellschraube
- 195
- Führungsstift
- 196
- Rückstellfeder
- 197
- Sperrstück
- 198
- Schalttaste
- 198a
- Schaltausnehmung
- 198r
- Rastausnehmung
- 199
- Tastenrückstellfeder
- 200
- Raststift
- 201
- Schaltstück
- 201a
- Schaltausnehmung
- 201f
- Führungsfläche
- 202
- Schaltstückrückstellfeder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19839461 C1 [0004]
- DE 102013004952 A1 [0005]