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Die Erfindung betrifft einen Schoneinsatz für ein Steckschlüsselwerkzeug, zur Betätigung eines Schraubenkopfes mit einem Außenmehrkant-Abschnitt, wobei der Schoneinsatz einen Bodenbereich und einen auf diesem aufsitzenden Wandbereich mit mehreren Wandabschnitten aufweist, wobei die Wandabschnitte innenseitig an den Außenmehrkant-Abschnitt des Schraubenkopfes und außenseitig an einen Innenmehrkant-Abschnitt des Steckschlüsselwerkzeugs anlegbar sind.
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Ein solcher Schoneinsatz für ein Steckschlüsselwerkzeug ist aus der
DE 20 2013 102 488 U1 bekannt geworden.
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Wenn mit einem Steckschlüsselwerkzeug ein Schraubenkopf betätigt wird, kann es bei der gegenseitigen Berührung der in aller Regel aus Werkzeugstahl gefertigten Steckschlüsselwerkzeuge und in aller Regel aus Metall gefertigten Schraubenköpfe zu Materialabschabungen und insbesondere Kratzern an den Schraubenköpfen kommen.
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In Umgebungen mit erhöhten Hygieneanforderungen, etwa in der Lebensmittelindustrie, sind Materialabschabungen grundsätzlich unerwünscht, da sie zu einer unmittelbaren Verunreinigung von in der Nähe gehandhabten Materialien, etwa Lebensmitteln, führen können. Zudem ist es nicht zulässig, verkratzte Schraubenköpfe in Umgebungen mit erhöhten Hygieneanforderungen einzusetzen, da diese schwer zu reinigen sind. In den durch die Kratzern ausgebildeten Vertiefungen können sich Verschmutzungen leicht halten und damit zu Keimstätten für Bakterien werden.
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Bei Schraubenköpfen aus Edelstahl, die aufgrund ihrer Korrosionsbeständigkeit in Umgebungen mit erhöhten Hygieneanforderungen oft eingesetzt werden, kann der Kontakt mit Werkzeugstahl zudem zur Bildung von Roststellen führen (so genannter „Flugrost”).
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Aus der
DE 20 2013 102 488 U1 ist es bekannt, in ein Steckschlüsselwerkzeug einen Schoneinsatz einzusetzen, der zumindest an seiner Innenseite mit Kunststoffmaterial ausgebildet ist. Um den Schoneinsatz im Steckschlüsselwerkzeug zu befestigen, ist der Schoneinsatz mit zwei einander gegenüberliegenden federnden Druckstücken in einem Bodenteil des Schoneinsatzes ausgebildet, wobei die federnden Druckstücke in Ausnehmungen am Steckschlüsselwerkzeug eingreifen.
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Die federnden Druckstücke benötigen im Schoneinsatz einen relativ großen Bauraum, so dass diese Art der Befestigung des Schoneinsatzes vor allem für große Schraubkopfgrößen in Betracht kommt. Zudem ist der Einbau von federnden Druckstücken und die Präparation von Ausnehmungen im Steckschlüsselwerkzeug aufwendig und teuer.
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Aus der
US 2011/0290084 A1 ist es bekannt geworden, einen Schoneinsatz für ein Ringschlüsselwerkzeug außenseitlich mit Einkerbungen zu versehen, und im Inneren des Ringschlüsselwerkzeugs eine umlaufende Nut vorzusehen. Ein Federring wird durch den Schoneinsatz, auf dessen Einkerbungen der Federring sitzt, soweit gespreizt, dass der Federring die Nut hintergreift und so den Schoneinsatz im Ringschlüsselwerkzeug hält. Bei dieser Art der Befestigung ist die Montage relativ schwierig, und zudem müssen am sowohl am Schoneinsatz als auch am Ringschlüsselwerkzeug geeignete Lager für den Federring eingerichtet werden, was wiederum aufwendig und teuer ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schoneinsatz vorzuschlagen, der auf einfache Weise in einem Steckschlüsselwerkzeug befestigt werden kann und zudem kostengünstig ist.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schoneinsatz der eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Bodenbereich einen Fußabschnitt mit kreiszylindrischer Außenwand und mit einer umlaufenden Nut aufweist, wobei in die Nut ein O-Ring eingelegt ist, und wobei der O-Ring im entspannten Zustand aus der Nut radial hervorsteht.
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Der erfindungsgemäße Schoneinsatz ermöglicht eine Befestigung im Presssitz in einem Steckschlüsselwerkzeug, etwa einer Steckschlüsselnuss (auch genannt Steckschlüssel-Einsatz) oder einem Steckschlüssel (umfassend auch einen Handgriff). Das Steckschlüsselwerkzeug bildet dazu einen Schellenabschnitt mit einer kreiszylindrischen Innenwand aus. Der Fußabschnitt des Schoneinsatzes wird zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, in den Schellenabschnitt des Steckschlüsselwerkzeugs eingeführt, wobei die kreiszylindrische Außenwand des Fußabschnitts des Schoneinsatzes vom Durchmesser her gerade noch in die kreiszylindrische Innenwand des Steckschlüsselwerkzeugs passt. Der O-Ring in der umlaufenden Nut steht im entspannten Zustand (vor dem Einführen in den Schellenabschnitt des Steckschlüsselwerkzeugs) gegenüber der kreiszylindrischen Außenwand über. Beim Einführen in den Schellenabschnitt wird der O-Ring zusammengepresst und in die Nut am Fußteil gedrückt. Der O-Ring in der Nut des Fußteils übt dann einen erheblichen Druck auf die gegenüberliegende kreiszylindrische Innenwand des Schellenabschnitts aus und hält diese somit durch Reibungskraft fest. Für diese Befestigung im Presssitz wird insbesondere keine Nut oder Vertiefung an der kreiszylindrischen Innenwand des Schellenabschnitt benötigt.
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Das Anbringen eines Fußteils mit kreiszylindrischer Außenwand am Schoneinsatz und das Einbringen einer Nut in den Fußteil bzw. dessen kreiszylindrische Außenwand ist fertigungstechnisch sehr einfach möglich, etwa durch Drehen oder direktes Gießen der gewünschten Form. Auch das Aufziehen eines O-Rings auf die Nut ist sehr einfach möglich, insbesondere manuell.
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Viele Steckschlüsselwerkzeuge verfügen ohnehin hinter ihrem Innenmehrkant-Abschnitt, der normalerweise unmittelbar zur Betätigung eines Schraubenkopfes mit einem Außenmehrkant-Abschnitt eingesetzt wird, über einen Schellenabschnitt mit einer kreiszylindrischen Innenwand; dieser Schellenabschnitt kann normalerweise Teile eines zu schraubenden Bauteils mit Schraubenkopf oberhalb dessen Außenmehrkant-Abschnitt aufnehmen (etwa die gerundete Kappe einer Hutmutter). In diesem Fall muss nur der Durchmesser des Fußabschnitts des erfindungsgemäßen Schoneinsatzes an den bereits vorhandenen Schellenabschnitt angepasst werden. Ansonsten sind auch Steckschlüsselwerkzeuge mit einem geeigneten Schellenabschnitt leicht zu fertigen.
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Der erfindungsgemäße Schoneinsatz kann einfach in ein Steckschlüsselwerkzeug eingedrückt werden, und dann zur Betätigung eines zu schraubenden Bauteils mit einem etwas kleineren Schraubenkopf als es die Größe des Steckschlüsselwerkzeugs normalerweise vorsieht, sofort eingesetzt werden. Nach Verschleiß des Schoneinsatzes kann dieser leicht ersetzt werden. Der Schoneinsatz wird typischerweise vom Fußteil her aus dem Steckschlüsselwerkzeug herausgezogen oder herausgedrückt, etwa durch eine Vierkantausnehmung am Grund einer Steckschlüsselnuss, die auch zum Befestigen einer Ratsche an der Steckschlüsselnuss dient, oder durch eine zu diesem Zwecke am Steckschlüsselwerkzeug leicht vorzusehenden Öffnung.
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Der Schoneinsatz ist typischerweise aus einem weicheren Material gefertigt als das (metallische, meist aus Werkzeugstahl bestehende) Steckschlüsselwerkzeug und der (metallische, zum Beispiel aus Edelstahl gefertigte) Schraubenkopf; insbesondere kann der Schoneinsatz aus Kunststoff gefertigt werden. Je höher die Festigkeit des Kunststoffs, desto länger kann der Schoneinsatz verwendet werden. Durch geeignete Wahl des Material des Schoneinsatzes, zumindest innenseitig an den Wandabschnitten, kann ein Verkratzen oder eine Materialabschabung an Schraubenköpfen effektiv verhindert oder zumindest minimiert werden. Ein direkter Kontakt von Schraubenkopf und Steckschlüsselwerkzeug, der insbesondere zu Flugrost am zu verschraubenden Bauteil führen könnte, kann vermieden werden.
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Bevorzugte Varianten der Erfindung
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schoneinsatzes, bei der der Bodenbereich den Wandbereich einseitig geschlossen abdeckt. Dadurch ist der Schoneinsatz insgesamt stabiler. Ein Kontakt des zu betätigenden Bauteils mit Schraubenkopf mit dem Material des Steckschlüsselwerkzeugs am Grund des Steckschlüsselwerkzeugs ist ausgeschlossen. Der geschlossene Bodenbereich erleichtert zudem das Herausdrücken des Schoneinsatzes durch eine Öffnung am Grund des Steckschlüsselwerkzeugs, etwa eine Vierkantöffnung. Zudem kann Abrieb, etwa aus dem Bereich einer Vierkantöffnung, nicht durch eine Steckschlüsselnuss hindurch an das zu betätigende Bauteil gelangen, was Flugrost minimiert.
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Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform, bei der der Wandbereich Innenseitig jeweils zwischen zwei benachbarten, ebenen Wandabschnitten eine in axialer Richtung verlaufende Vertiefung aufweist. Mit anderen Worten, an den Ecken des durch die Wandabschnitte ausgebildeten Einsatz-Innenmehrkant-Abschnitts sind Einbuchtungen vorgesehen, so dass ein anliegender Außenmehrkant-Abschnitt eines Schraubenkopfs mit seinen Ecken frei liegt. Der Schraubenkopf wird nur an seinen Flächen, nicht aber an seinen Eckkanten betätigt (so genannter „surface drive”). Dadurch kann ein höheres Drehmoment auf den Schraubenkopf übertragen werden, ohne dass es zu einer Beschädigung des Schoneinsatzes kommt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind der Bodenbereich und der Wandbereich einstückig ausgebildet. Dies ist fertigungstechnisch einfach einzurichten und vermeidet mechanisch schwache Verbindungsstellen.
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Bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der der Bodenbereich und der Wandbereich aus Kunststoff, insbesondere PETP, gefertigt sind, und/oder der O-Ring aus einem Elastomer-Material, insbesondere aus EPDM, gefertigt ist. Kunststoff ist für den Wandbereich besonders gut geeignet, da er weicher als typische metallische Werkstoffe ist, die bei üblichen zu betätigenden Bauteilen wie Schrauben und Muttern eingesetzt werden. PETP (Polyethylenterephthalat) ist ein für den Schoneinsatz aufgrund seiner mechanischen Festigkeit und guter Verfügbarkeit besonders bevorzugter Kunststoff. Ebenso ist EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) als Material für den O-Ring aufgrund seiner hohen Elastizität und seiner guten chemischen Beständigkeit, insbesondere gegenüber Reinigungsmitteln, die in Umgebungen mit erhöhten Hygieneanforderungen eingesetzt werden (etwa Chlorlösungen), bevorzugt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Wandabschnitte des Wandbereichs eine einheitliche Wandstärke auf, insbesondere wobei die einheitliche Wandstärke zwischen 1,0 mm und 2,5 mm beträgt. Durch eine einheitliche Wandstärke kann der Aufbau des Schoneinsatzes sehr kompakt gestaltet werden; die Querschnittsfläche des Schoneinsatzes im Wandbereich kann optimal genutzt werden. Wandstärken zwischen 1,0 und 2,5 mm haben sich in der Praxis bewährt; sie sind groß genug für einen robusten Aufbau, vergrößern aber nicht unnötig den Schoneinsatz.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der der Wandbereich innenseitig und außenseitig einen im Wesentlichen hexagonalen Querschnitt aufweist. Sechskantformen sind für Schraubenköpfe und Steckschlüsselwerkzeuge sehr verbreitet.
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In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt weiterhin eine Steckschlüsselwerkzeug-Anordnung, umfassend
- – ein Steckschlüsselwerkzeug, insbesondere einen Steckschlüssel oder eine Steckschlüsselnuss, und
- – einen erfindungsgemäßen, oben beschriebenen Schoneinsatz,
wobei das Steckschlüsselwerkzeug einen Innenmehrkant-Abschnitt und koaxial dahinter einen Schellenabschnitt, der eine kreiszylindrisch geformte Innenwand hat, aufweist,
wobei der Schoneinsatz mit seinem Fußabschnitt und dem O-Ring im Schellenabschnitt im Presssitz anordenbar ist, wobei die Wandabschnitte des Schoneinsatzes außenseitig am Innenmehrkant-Abschnitt des Steckschlüsselwerkzeugs anliegen. Mit der erfindungsgemäßen Steckschlüsselwerkzeug-Anordnung können Schraubenköpfe bzw. Bauteile mit Schraubenköpfen (wie Schrauben und Muttern), die einen Außenmehrkant-Abschnitt aufweisen, betätigt werden, ohne dass das Material des Schraubenkopfs mit dem Material des Steckschlüsselwerkzeugs in Kontakt kommt. Dadurch wird Materialabrieb, insbesondere ein Verkratzen des Schraubenkopfes, sowie Flugrost am Schraubenkopf verhindert oder zumindest minimiert.
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Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steckschlüsselwerkzeug-Anordnung, die vorsieht, dass an einem vorderen Ende des Innenmehrkant-Abschnitts des Steckschlüsselwerkzeugs der Innenmehrkant-Abschnitt durch gerade Werkzeug-Vorderkanten, die in einer Ebene liegen, begrenzt wird, dass die Wandabschnitte des Wandbereichs des Schoneinsatzes an einem vorderen Ende, das vom Bodenbereich abgewandt ist, durch gerade Einsatz-Vorderkanten, die in einer Ebene liegen, begrenzt wird, und dass bei in das Steckschlüsselwerkzeug eingesetztem Schoneinsatz die Werkzeug-Vorderkanten und die Einsatz-Vorderkanten miteinander fluchten. Durch diesen Aufbau werden Verformungen an den Einsatz-Vorderkanten minimiert, und der Schoneinsatz kann länger genutzt werden. In der Regel sind bei dieser Ausführungsform das Steckschlüsselwerkzeug und der Schoneinsatz an ihrer Vorderseite jeweils eben geschnitten.
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Weiterhin fällt in den Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Steckschlüsselwerkzeug-Satz, umfassend mehrere erfindungsgemäße, oben beschriebene Steckschlüsselwerkzeug-Anordnungen,
wobei die Schoneinsätze verschiedener Steckschlüsselwerkzeug-Anordnungen unterschiedliche Größen des innenseitigen und außenseitigen Wandbereichs aufweisen,
insbesondere wobei der Steckschlüsselwerkzeug-Satz Schoneinsätze und zugehörige Steckschlüsselwerkzeuge zur Betätigung von Schraubenköpfen zumindest vier unterschiedlicher Größen umfasst. Mit einem Steckschlüsselwerkzeug-Satz kann eine Vielzahl von unterschiedlich großen Schraubenköpfen betätigt werden, wobei die Vorteile der Erfindung genutzt werden können. Ein erfindungsgemäßer Steckschlüsselwerkzeug-Satz ist insbesondere für Mechaniker von Vorteil, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Einrichtungen aufbauen und/oder warten müssen, und daher einer Vielzahl von unterschiedlichen Schraubenkopfgrößen begegnen.
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Bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckschlüsselwerkzeug-Satzes, bei der die Wandabschnitte der Wandbereiche aller Schoneinsätze des Steckschlüsselwerkzeug-Satzes eine einheitliche Wandstärke aufweisen, insbesondere wobei die einheitliche Wandstärke zwischen 1,0 mm und 2,5 mm beträgt. In dieser Ausführungsform können die Schoneinsätze sehr kompakt gehalten werden, und es werden keine unnötig großen Steckschlüsselwerkzeuge für die verschiedenen Größen von Schraubenköpfen benötigt.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass die Steckschlüsselwerkzeuge jeweils Steckschlüsselnüsse sind, und dass der Steckschlüsselwerkzeug-Satz weiterhin eine Ratsche, auf die die Steckschlüsselnüsse aufsetzbar sind, umfasst. Die Ratsche kann dann mit verschiedenen Steckschlüsselnüssen (auch genannt Steckschlüssel-Einsätze) verwendet werden. Die Ratsche kann insbesondere als Umschaltknarre ausgebildet sein.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1a eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Schoneinsatzes, ohne O-Ring;
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1b eine schematische Aufsicht von vorne auf den Schoneinsatz von 1a;
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1c eine schematische Querschnittsansicht des Schoneinsatzes von 1a, mit O-Ring;
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2a eine schematische Aufsicht von vorne auf eine Steckschlüsselnuss für eine erfindungsgemäße Steckschlüsselwerkzeug-Anordnung;
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2b eine schematische Querschnittsansicht der Steckschlüsselnuss von 2a;
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3 eine schematische Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Steckschlüsselwerkzeug-Satzes.
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Die 1a bis 1c zeigen einen erfindungsgemäßen Schoneinsatz 1 für ein Steckschlüsselwerkzeug in Schrägansicht (1a, ohne O-Ring), Aufsicht von vorne (1b) und Querschnitt entlang der axialen Richtung A (1c, vgl. Schnittebene Ic in 1b, mit O-Ring).
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Der Schoneinsatz 1 umfasst einen Bodenbereich 2 und einen Wandbereich 3, der auf dem Bodenbereich 2 einstückig aufsitzt. Der Wandbereich 3 umfasst hier sechs Wandabschnitte 4, durch die ein Einsatz-Innenmehrkant-Abschnitt 5 und ein Einsatz-Außenmehrkant-Abschnitt 6 ausgebildet werden (beide hier sechskantförmig).
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Im Einsatz-Innenmehrkant-Abschnitt 5, also innenseitig an den Wandabschnitten 4, kann ein entsprechender Außenmehrkant-Abschnitt eines Schraubenkopfes (nicht näher dargestellt) zur Betätigung aufgenommen und angelegt werden. Der Einsatz-Außenmehrkant-Abschnitt 6 dient zur Anlage an und Aufnahme in den Innenmehrkant-Abschnitt eines Steckschlüsselwerkzeugs (siehe dazu auch 2a–2b und 3).
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Die Wandabschnitte 4 sind innenseitig und außenseitig im Wesentlichen eben ausgebildet und weisen eine einheitliche Wandstärke WS auf. Am Übergang von jeweils zwei benachbarten Wandabschnitten 4 sind innenseitig in axialer Richtung (vgl. Achse A) verlaufende Vertiefungen 7 ausgebildet. Die Vertiefungen 7 sind hier im Querschnitt halbkreisbogenförmig geformt (vgl. 1b). Wenn ein Schraubenkopf (nicht dargestellt) mit seinem Außenmehrkant-Abschnitt im Einsatz-Innenmehrkant-Abschnitt 5 des Schoneinsatzes 1 anliegt, liegen die Ecken des Außenmehrkant-Abschnitts des Schraubenkopfes vor den Vertiefungen 7 und berühren somit den Wandbereich 3 nicht. Der Schraubenkopf wird dann nur über die ebenen Innenseiten der Wandabschnitte 4 geführt („surface drive”).
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Der Bodenbereich 2 des Schoneinsatzes 1 weist einen Fußabschnitt 8 mit einer kreiszylindrischen Außenwand 9 auf. In diesem Fußabschnitt 8 bzw. dessen kreiszylindrischer Wand 9 ist eine umlaufende Nut 10 ausgebildet. Die Nut 10 ist gegenüber dem Fußabschnitt 8 radial vertieft. In der Nut 10 ist ein O-Ring 11 aus einem Elastomer-Material angeordnet. Der O-Ring 11 ragt im entspannten Zustand, d. h. vor dem Einsetzen in ein Steckschlüsselwerkzeug, wie dargestellt radial aus der Nut 10 heraus. Der Fußbereich 8 und der O-Ring 11 dienen der Befestigung des Schoneinsatzes 1 in einem Steckschlüsselwerkzeug im Presssitz. Für den Fußbereich 8, einschließlich der Nut 10, wird nur ein kleine axiale Baulänge benötigt, und die Nut 10 kann auch bei kleinen Durchmessern des Fußbereichs 8 eingebracht und genutzt werden, beides im Gegensatz zu Befestigungssystemen basierend auf federnden Druckstücken im Stand der Technik.
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In der gezeigten Ausführungsform ist der Bodenbereich 2 einseitig geschlossen ausgebildet, wobei ein Boden 12 den Schoneinsatz 1 auf der vom Wandbereich 3 abgewandten Seite abdeckt, und ein Hinterraum 13, der im Wesentlichen durch den Boden 12 und die Wand 9 begrenzt wird, zu einem Innenraum 14 des Wandbereichs 3 hin offen ist. Der Hinterraum 13 kann Teile eines zu schraubenden Bauteils, das einen Schraubenkopf aufweist, aufnehmen (etwa die kuppelförmige Abdeckung einer Hutmutter).
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In der gezeigten Ausführungsform sind die Wandabschnitte 4 durch gerade Vorderkanten 15 begrenzt, die in derselben Ebene EE liegen.
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Die 2a und 2b zeigen ein Steckschlüsselwerkzeug 20, das hier als Steckschlüsselnuss 21 ausgebildet ist, in das ein erfindungsgemäßer Schoneinsatz (wie in 1a–1c gezeigt) eingesetzt werden kann, in einer Aufsicht (2a) und in einem Querschnitt entlang der axialen Richtung AA (siehe 2b, Schnittebene IIb in 2a).
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Die Steckschlüsselnuss 21 weist einen Innenmehrkant-Abschnitt 22 auf, der hier im Wesentlichen sechskantförmig aufgebaut ist. Koaxial dahinter, vgl. Achse AA, liegt ein Schellenabschnitt 23, der eine kreiszylindrisch geformte Innenwand 24 aufweist. In diesen Schellenabschnitt 23 wird der Fußabschnitt eines Schoneinsatzes aufgenommen (vgl. dazu 3).
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Hinter dem Schellenabschnitt schließt sich ein Kopplungsabschnitt 25 an, der eine Vierkantausnehmung 26 ausbildet, in die der Vierkant einer Ratsche eingeführt werden kann, um die Steckschlüsselnuss manuell mit einem Moment zu beaufschlagen (vgl. dazu wiederum 3).
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Der Innenmehrkant-Abschnitt 22 wird an einem vorderen Ende an allen Seiten des Sechskants durch gerade Werkzeug-Vorderkanten 27 begrenzt, die in derselben Ebene EW liegen.
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3 zeigt schließlich einen erfindungsgemäßen Steckschlüsselwerkzeug-Satz 30, umfassend eine Ratsche 31, hier eine Umschaltknarre, mit einem vorstehenden Vierkant 32 zur Kopplung an Vierkant-Ausnehmungen 26, 26' verschiedener (hier zwei) Steckschlüsselnüsse 21, 21', in denen jeweils unterschiedliche Schoneinsätze 1, 1' gehalten sind.
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Die Steckschlüsselnuss 21 und der Schoneinsatz 1 bilden hier eine erste erfindungsgemäße Steckschlüsselwerkzeug-Anordnung 33, und die Steckschlüsselnuss 21' und der Schoneinsatz 1' bilden eine zweite erfindungsgemäße Steckschlüsselwerkzeug-Anordnung 33'. Mit den beiden Steckschlüsselwerkzeug-Anordnungen 33, 33' können Schraubenköpfe mit Außenmehrkant-Abschnitt (hier Sechskant-Schraubenköpfe, nicht dargestellt) unterschiedlicher Größe G, G' betätigt werden. Man beachte, dass ein Satz 30 typischerweise vier oder mehr, oft sechs Steckschlüsselwerkzeug-Anordnungen 33, 33' umfasst, von denen hier zur Vereinfachung lediglich zwei dargestellt sind.
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Die Schoneinsätze 1, 1' sind jeweils durch ihre Fußabschnitte 2, 2' und O-Ringen 11, 11' in Schellenabschnitten 23, 23' im Presssitz gehalten; gleichzeitig liegen die Schoneinsätze 1, 1' an schulterartigen axialen Anschlägen 34, 34' der Steckschlüsselnüsse 21, 21' an. Die Außenseiten der Wandabschnitte 4, 4' der Schoneinsätze 1, 1' liegen innenseitlich an den Innenmehrkant-Abschnitten 22, 22' der Steckschlüsselnüsse 21, 21' an.
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Der Außendurchmesser der Fußbereiche 2, 2' ist nur geringfügig, meist um 1/10 bis 2/10 mm, geringer als der Innendurchmesser der Schellenabschnitte 23, 23'. Die O-Ringe 11, 11' sind elastisch in radialer Richtung zusammengepresst und drücken innenseitig gegen die Schellenabschnitte 23, 23' der Steckschlüsselnüsse 21, 21'. Dadurch werden die Schoneinsätze 1, 1' sicher in den Steckschlüsselnüssen 21, 21' gehalten. Um einen Schoneinsatz 1, 1' aus einer Steckschlüsselnuss 21, 21' zu entfernen, kann ein Stift (nicht dargestellt) durch die Vierkant-Ausnehmungen 26, 26', eingeführt und gegen die Böden 12, 12' der Schoneinsätze 1, 1' gedrückt werden.
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Die Wandstärken WS, WS' aller Schoneinsätze 1, 1' sind hier identisch, und betragen ca. 2 mm. Die Schoneinsätze 1, 1' sind aus Kunststoff gefertigt. Die Steckschlüsselnüsse 21, 21' sind aus Werkzeugstahl gefertigt, ebenso wie die Ratsche 31.
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Bei den Steckschlüsselnüssen 21, 21' fluchten die geraden Werkzeug-Vorderkanten 27, 27' mit den geraden Werkezugvorderkanten 15, 15' der Schoneinsätze 1, 1' in der gemeinsamen Ebene EW, EW'. Dadurch wird ein einseitiger Momenteintrag in das Material der Schoneinsätze 1, 1' vermieden, und die Schoneinsätze 1, 1' können besonders hohe Drehmomente übertragen.
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Erfindungsgemäße Schoneinsätze, oder auch erfindungsgemäße Steckschlüsselwerkzeug-Anordnungen umfassend einen erfindungsgemäßen Schoneinsatz und ein Steckschlüsselwerkzeug, sowie erfindungsgemäße Steckschlüsselwerkzeug-Sätze können insbesondere zur Betätigung von Bauteilen mit Schraubenköpfen mit einem Außenmehrkant (beispielsweise Schrauben und Muttern, insbesondere aus Edelstahl) in Umgebungen mit erhöhten hygienischen Anforderungen, insbesondere in der Lebensmittelindustrie, der Getränkeherstellung, der Pharmazie und der Medizintechnik eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013102488 U1 [0002, 0006]
- US 2011/0290084 A1 [0008]