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Die Erfindung betrifft einen Mulchmäher, insbesondere zum Einsatz im Weinbau zwischen den Rebstockreihen, umfassend ein Gehäuse mit mindestens einem im Gehäuse angeordneten Messerarm. Einsetzbar ist der Mulchmäher auch im Obstbau, sowie in sogenannten Reihen- und Sonderkulturen mit reihenförmiger Anordnung der Pflanzen.
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Mulchmäher der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik für den Einsatz im Weinbau hinreichend bekannt.
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Ein großes Problem im Weinbau liegt darin, zu verhindern, dass im Bereich der Reben Unkraut und Gräser überhand nehmen. Um dies zu vermeiden, sind verschiedene Maßnahmen bekannt; so besteht eine überaus bekannte Maßnahme darin, ein Herbizid im Bereich der Rebstöcke auszubringen. Solche Herbizide sind allerdings aufgrund der mangelnden ökologischen Verträglichkeit nur bedingt einsetzbar, weshalb häufig mechanische Lösungen gegen den Unkraut- und Gräserwuchs bevorzugt werden. So ist der Einsatz eines sogenannten Stockputzers bekannt, wobei ein solcher Stockputzer das Unkraut im Bereich des Rebstockes abschlägt. Allerdings wird bei Einsatz des Stockputzers nicht nur das Unkraut kurz gehalten, vielmehr besteht auch die Gefahr, dass der Bast am Rebstock beim Einsatz eines solchen Stockputzers abgeschlagen wird. Dies kann im Extremfall zum Absterben des Rebstockes führen.
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Darüber hinaus ist der Einsatz sogenannter Mulchmäher bekannt, die den Grünschnitt kleinhäxeln, und auf dem Boden zwischen den Rebstöcken verteilen, was naturgemäß den Unkraut- und Gräserwuchs hemmt. Dieser bekannte Mulchmäher weist ein Gehäuse auf, dass aus zwei Hälften besteht, die teleskopierbar miteinander verbunden sind. Das heißt, dass die Breite des Mulchmähers einstellbar ist. Insofern ist man bestrebt, den Mulchmäher in seiner Breite derart einzustellen, dass die von dem Mäher geschnittenen und gemulchten Gräser und Unkräuter unmittelbar in den Bereich der Rebstöcke gelangen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass der Bereich unmittelbar am Stock in den seltensten Fällen mit dem gehäxelten Schnittgut belegt ist, was zur Folge hat, dass von Zeit zu Zeit dort von Hand das Unkraut bzw. die Gräser bekämpft werden müssen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, bei einem Mulchmäher der eingangs genannten Art dafür zu sorgen, dass das Schnittgut unmittelbar den Boden im Bereich der einzelnen Rebstöcke abdeckt, um so zuverlässig den Wuchs von Gräsern und Unkraut zu verhindern.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Gehäuse auf zumindest einer Seite eine verschwenkbare Auswurfklappe aufweist. Das Gehäuse eines Mulchmähers nach dem Stand der Technik weist eine umlaufende Wandung auf, die schlussendlich bewirkt, dass das Schnittgut nur im Bereich des Gehäuses abgesetzt wird. Die Rebstöcke zweier Rebstockreihen weisen niemals einen gleichbleibenden Abstand zueinander auf. Dies ist einerseits bedingt durch die unterschiedliche Dicke der einzelnen Rebstöcke, aber auch dadurch, dass beim Setzen der Rebstöcke niemals so genau gearbeitet werden kann, dass die Rebstöcke einer Rebstockreihe nicht zumindest einen minimalen Versatz zueinander aufweisen. Insofern ist man durchaus bestrebt, bei einem Mulchmäher der aus dem Stand der Technik bekannten Art durch Auseinanderfahren der beiden Gehäusehälften dafür zu sorgen, dass der Mulchmäher mit den beiden Gehäusehälften den Raum zwischen den Rebstockreihen im Wesentlichen abdeckt, allerdings wird dies niemals über die Länge der Rebstockreihen vollständig erfolgen können, ohne dass die Gefahr der Beschädigung der Rebstöcke selbst durch den Mulchmäher besteht. Durch den Einsatz einer Auswurfklappe im seitlichen Bereich des Gehäuses wird nunmehr erreicht, dass Schnittgut tatsächlich bis unter die Rebstöcke gelangt, um dort zuverlässig den Wuchs von Gräsern und Unkraut zu verhindern, ohne dass der Mulchmäher den Abstand zwischen zwei Rebstockreihen vollständig abdecken muss.
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Vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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So ist insbesondere vorgesehen, dass die Auswurfklappe in Offenstellung am Gehäuse festlegbar ist. Hierzu ist die Auswurfklappe mithilfe eines Scharniers am Gehäuse des Mulchmähers befestigt, sodass die Auswurfklappe hochklappbar und im hochgeklappten Zustand am Gehäuse fixiert werden kann. Alternativ kann auch eine seitliche Verschwenkbarkeit der Auswurfklappe vorgesehen sein. Durch die Einnahme von Zwischenstellungen der Auswurfklappe zwischen der Geschlossenstellung und der Offenstellung kann die seitlich ausgeworfene Mulchmenge beeinflusst werden, d. h. wieviel Mulch unter dem Stock der Pflanze abgelegt wird.
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Das Gehäuse weist vorteilhaft zwei in Fahrtrichtung geteilte Gehäusehälften auf. Die Gehäusehälften sind relativ zueinander verschieblich, um auf diese Weise das Gehäuse auf den Abstand zwischen zwei Rebstockreihen einstellen zu können. Ein solches Gehäuse eines Mulchmähers weist auf der Unterseite zwei gegensinnig rotierende Messerarme auf, wobei vorteilhaft jeder Gehäusehälfte jeweils ein Messerarm zugeordnet ist. Hieraus wird deutlich, dass zur Verwirklichung der Einstellbarkeit der Breite des Gehäuses der Einsatz zweier Messerarme erforderlich ist, die einander überlappen, wenn sichergestellt sein soll, dass über die gesamte Breite des Gehäuses das Schnittgut gemäht werden soll.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse im Bereich der Auswurfklappe ein Leitblech aufweist, wobei das Leitblech oberhalb des Messerarms an der Unterseite des Gehäuses aber seitlich zum Messerarm angeordnet ist. Die Funktion des Leitbleches besteht darin, dafür zu sorgen, dass das von den Messerarmen in dem Bereich der Auswurfklappe transportierte Schnittgut auch zum überwiegenden Teil aus der Öffnung mit der verschwenkbaren Auswurfklappe ausgetragen wird. Das Leitblech sorgt somit sicher dafür, dass ein Großteil des Schnittgutes tatsächlich aus der Öffnung herausgelangt.
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Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein System aus Schlepper und Mulchmäher, wobei der Mulchmäher gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist. Der Mulchmäher, dass heißt die Messerarme sind hierbei durch den Schlepper angetrieben, dass bedeutet, dass der Mulchmäher mit dem Schlepperabtrieb über eine Zapfwelle verbunden ist. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass der Mulchmäher gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 nicht nur als Schleppermulchmäher ausgebildet sein kann, sondern auch als eigenständiger Mulchmäher über einen eigenen Antrieb verfügen kann.
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
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1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ansicht auf einen Mulchmäher, der durch eine Deichsel mit einem Schlepper verbindbar ist;
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2a zeigt eine Ansicht von unten auf das Gehäuse des Mulchmähers in einer ersten Stellung der beiden Gehäusehälften zueinander;
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2b zeigt eine Darstellung gemäß 2a, wobei die beiden Gehäusehälften eine zweite Stellung einnehmen;
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3 zeigt die verschwenkbare Auswurfklappe mit der am Gehäuse angeordneten Bürstenleiste in vergrößerter Darstellung.
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Gemäß der perspektivischen Darstellung eines Mulchmähers 1, der durch den Dreipunktarm 7 mit einem Schlepper (nicht dargestellt) verbunden werden kann, ist ein Gehäuse 3 vorgesehen, das eine Wandung 5 aufweist. Das Gehäuse 3 des Mulchmähers weist darüber hinaus einen Anschlussflansch 9 einer Zapfwelle für den Abtrieb von dem nicht dargestellten Schlepper auf.
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Seitlich am Gehäuse 3 des Mulchmähers befindet sich die Öffnung 12 mit der mit 11 bezeichneten Auswurfklappe, die mit dem Gehäuse durch mindestens ein Scharnier 13 verbunden ist. Am Gehäuse 3 selbst befindet sich ein mit 14 bezeichneter Federblechhalter, der die Auswurfklappe 11 im hochgeklappten Zustand klemmend aufnimmt. Wie bereits zuvor erwähnt, kann die Auswurfklappe auch seitlich verschwenkbar durch ein vertikales Scharnier am Gehäuse befestigt sein.
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Gemäß den 2a und 2b, die jeweils eine Ansicht von unten auf das Gehäuse 3 des Mulchmähers 1 zeigen, sind die beiden Gehäusehälften 3a und 3b erkennbar, die teleskopierbar miteinander verbunden sind, das heißt, dass die Gehäusehälften beispielsweise mittels eines Kolbenzylinderantriebes (nicht dargestellt) auseinander- und zusammenfahrbar sind. Unterhalb des Gehäuses befinden sich die beiden Messerarme 15 und 16, die gegensinnig zueinander drehbar am Gehäuse angeordnet sind. Erkennbar ist, dass sich im Bereich der Auswurfklappe 11 ein Leitblech 18 befindet, das dafür sorgt, dass das Schnittgut aus der Öffnung 12 gelangt, die durch die Auswurfklappe 11 verschließbar ist. Die Auswurfklappe kann aus Metall oder Kunststoff oder sonstigen Materielien und auch als Bürstenleiste gefertigt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mulchmäher
- 3
- Gehäuse
- 3a
- Gehäusehälfte
- 3b
- Gehäusehälfte
- 5
- Wandung
- 7
- Dreipunktarm
- 9
- Zapfwelle
- 11
- Auswurfklappe
- 12
- Öffnung
- 13
- Scharnier
- 15
- Messerarm
- 16
- Messerarm
- 18
- Leitblech