-
Werkzeuge zur Oberflächenfeinbearbeitung wie Schleifen oder Polieren sind seit langem als Handwerkzeuge mit einem Griff oder dergleichen Antriebsaufnahme an der Oberseite, weit überwiegend aber inzwischen als maschinelle Werkzeuge mit einer maschinellen Antriebsaufnahme bzw. einer Kupplung zum Einsatz mit Maschinen in Gebrauch. Unterseitig sind die Werkzeuge mit Arbeitsmitteln bestückt, etwa mit einer Schleifmittelschicht oder mit Schleifmittel-Lamellen oder aber mit einer Haftschicht, beispielsweise in Form einer Klebstoffauflage oder eines Verhakungsbesatzes für eine Klettverbindung, um Arbeitsmittelscheiben lösbar anzuheften. Desgleichen sind mechanische Klemm- oder Haltemittel für Arbeitsmittelscheiben in Gebrauch. Die Begriffe ”oberseitig” und ”unterseitig” beziehen sich dabei nur der Anschaulichkeit halber auf eine bevorzugte Gebrauchshaltung bei Bearbeitung einer Oberfläche von oben und schließen eine Verwendung des Werkzeugs zur Feinbearbeitung geneigter, senkrechter oder auch nach unten weisender Oberflächen nicht aus.
-
Für eine vergleichmäßigte Druckverteilung bei der Oberflächenfeinbearbeitung und auch zum Abfedern eines akzentuierten oder kantenbetonten Werkzeugeinsatzes weisen die Werkzeuge regelmäßig ein elastisches Kissen auf, an dem die Arbeitsmittelfläche angeordnet ist und das dann zwischen der Arbeitsmittelfläche und der Antriebsaufnahme liegt. Die erforderliche Elastizität des Kissens wird herkömmlich durch Verwendung eines Polyurethan-Integralschaums erzielt, der in einer Form aufzuschäumen ist. Der von Haus aus weitgehend offenporige Integralschaum ist an den Oberflächen und insbesondere an Randflächen verdichtet und mit einer Formhaut versehen, die den Eintritt von Feuchtigkeit und Schmutz in das Material hemmt. Allerdings ist die Formhaut anfällig für Verletzungen im Gebrauch, die dann den Eintritt von Wasser und Schmutz in den Integralschaum erleichtern. Insbesondere der Eintritt von Wasser, wie er bei Außenanwendungen des Werkzeugs und in ganz besonderem Maße beim Nassschleifen oder Nasspolieren gegeben ist, führt zur Überlastung des Materials, zu Materialermüdungen und, bei schnelllaufenden Werkzeugen, zur Zerstörung des Kissens durch Fliehkräfte. Schon bei unbeschädigten und nicht durch Wassereintritt belasteten Kissen können die Fliehkraftbelastungen bei Einsatz des Werkzeugs als hochtourig rotierenden Maschinen bis an die Belastbarkeitsgrenze heranreichen und teilweise nur noch durch Stützmaßnahmen durch an de Arbeitsmittelfläche angebrachte Textilbeläge oder dergleichen in Verbindung mit einer Arbeitsmittelschicht oder einer Haftschicht für Arbeitsmittelscheiben eingehalten werden. Der Integralschaum des Kissens würde ohne Abstützung und Absicherung von der Arbeitsmittelfläche oft schon im trockenen, erstrecht im durchnässten Zustand ”explodieren”.
-
Aufgabe der Erfindung ist es hiernach, ein Werkzeug zu schaffen, das im Hinblick auf die Anforderungen an ein Großserienprodukt leicht und unkritisch zu fertigen ist und dabei sich robust und dauerhaft und wenig anfällig für Belastungen durch Nässe und Schmutz zeigt sowie auch beim Einsatz mit hochtourig drehenden Maschinen als Antrieb größere Sicherheitsreserven schafft.
-
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe von Werkzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgehend durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die neue Gestaltung des Werkzeugs hat ergeben, dass sich mit einem thermoplastischen Elastomer in Form eines geschlossenzelligen expandierten und miteinander verschweißten Partikeln hergestellten Materials durchschlagende Vorteile erzielen lassen. Ein solches Material, wie es von der chemischen Industrie, namentlich der BASF SE, speziell, für leichte und elastische Sohlen von Laufsportschuhen auf Urethan-Basis als sogenanntes expandiertes thermoplastisches Polyurethan (E-TPU) entwickelt worden ist, lässt sich bei den Werkzeugen nur zur Oberflächenfeinbearbeitung als Kissen-Material mit einer Vielzahl weiterer Vorteile einsetzen. Diese Vorteile gehen großenteils über die vergleichsweise einfachen Zielsetzungen von Sportschuh-Zwischensohlen hinaus. So erweist sich das Material mit seinen geschlossenzelligen dünnwandigen Partikeln nicht nur als überaus leicht und kann je nach Materialeinstellung das Gesamtgewicht gegenüber dem herkömmlichen PU-Integralschaum auf etwa ein Drittel reduzieren. Das Material ist auch mit der geschlossenen, zäh-elastischen Struktur überaus zugfest. Diese Zugfestigkeit ermöglicht es, bei geringerem spezifischen Gewicht des Materials, unkritisch hohe Drehzahlen für ein Werkzeug vorzugeben, ohne dass eine kritische Belastung des Werkzeugs von den Fliehkräften her zu befürchten wäre.
-
Gleichzeitig zeigt dieses Material überraschend einen bis zu Temperaturen von minus 20°C reichenden Funktionsbereich mit guter Elastizität und herausragendem Rückstellvermögen, so dass im Vergleich zu herkömmlichen Werkzeugen mit PU-Integralschaum auch bei Außenarbeiten keine Versteifung des Materials oder Versprödung zu befürchten ist.
-
Das geschlossenzellig aufgebaute Material setzt keine äußere Formhaut gegen ein Eindringen von Nässe oder Schmutz voraus. Die geschlossenen Zellen sind auch ohne eine besondere Schutzhüllen selbstabschottend und nehmen bei Nässe nur etwa ein bis zwei Vol% an Wasser auf. Dies räumt für das Werkzeug die Gefahr aus, durch leicht vorkommende Randbeschädigungen des Kissens bei der Benutzung ein Eindringen von Nässe oder Schmutz zu eröffnen. Das Werkzeug ist dadurch robuster und einfach zu handhaben. Gleichzeitig schafft die geschlossenzellige Struktur aber auch die Möglichkeit, das Kissen aus einem Materialblock zu schneiden oder zu bearbeiten. Die Gefahr für hochtourig rotierende Werkzeuge, beim Eindringen von Wasser und insbesondere bei Nassarbeiten ein Explodieren des Schleiftellers zu riskieren, lässt sich damit ausräumen. Die durch die Fliehkraft maßgeblich bestimmten Grenzwerte für die Arbeitsbelastungen sind heraufsetzbar, so dass wünschenswerte und teilweise auch vorgeschriebene Sicherheitsmargen eingehalten bzw. übersprungen werden können.
-
Die Grenzbelastungen in Bezug auf die Fliehkraft sind dabei nicht mehr von Hilfsstrukturen für die Festigkeit abhängig, wie sie herkömmlich im Bereich der Arbeitsmittelfläche vorgesehen sind. Die Unterseite des Kissens kann mit Arbeitsmitteln, Haftstrukturen oder Haftbelegen versehen werden, ohne damit einen Sicherheitsbeitrag zur Fliehkraftfestigkeit erzielen zu müssen.
-
Daneben ergeben sich mit dem geringeren Gewicht des Schleiftellers allgemeine Vorteile für die Herstellung und Lagerung, für die Auslegung von Antriebsmaschinen, die weniger Masse zu bewegen haben oder kleinere Gegengewichte zum Ausgleich von Masseschwingungen erlauben, dabei auch den Maschinenverschleiß herabsetzen. Insbesondere aber kommt die Gewichtsersparnis im Kissen – und damit am Werkzeug – auch der Handhabung zugute.
-
Die besondere Form eines elastischen Kunststoffschaums, geformt aus geschlossenzellig expandierten und aus der dabei entstehenden Form loser Perlen mit Hitze und Druck zu miteinander verschweißten einstückigen Formkörpern ist aufgrund einer Reihe von thermoplastischen Elastomeren grundsätzlich möglich, die sich zu lichten Partikeln expandieren lassen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines Elastomers auf Urethan-Basis (TPU), mit der sich ein dünnwandiger und damit leichter, gleichwohl aber fester, zähelastischer Kunststoffschaum erzielen lässt. Daneben kommt ein entsprechend aufgebauter Kunststoffschaum auf der Basis von thermoplastischen Copolyamiden (TPA), thermoplastischen Copolyesterelastomeren (TPC), thermoplastischen Copolyestern aus harten und weichen Segmenten mit chemischer Verknüpfung in der Hauptkette durch Ether- und/oder Estergruppen, Olefinen oder Styren-Blockcopolymeren in Betracht. Wichtig dabei ist eine feste Verschweißung der Partikel aus elastisch eingestelltem Material miteinander, die – anders als etwa bei Polystyrol-Hartschaummaterialien für Bauzwecke mit eher sprödbrüchiger Struktur, einen festen partikel-Zusammenhalt liefert, wobei die Partikel selbst schon aufgrund einer für das Expandieren vorzusehenden Gasfüllung elastischer verformbar sind.
-
Die im Ausgangsmaterial gasgefüllten Partikel sind ballonförmig, kugelig oder oval gebildet, zum Zusammenschweißen unter Druck aber so weit aneinander gepresst, dass keine oder nur sehr geringe Zwischenräume oder Zwickel verbleiben. Das Verschweißen unter Druck erfolgt vorzugsweise durch Heißbedampfung in einer Pressform, mit der die Partikel zu dem erforderlichen Glasübergangsbereich erhitzt werden. Die allgemein in geschlossenen Formen erzielten einstückigen Körper können nachfolgend durch eine anschließende Temperaturbehandlung noch getempert werden, um diese in sich spannungsfrei und formstabil zu gestalten.
-
Mit dieser Formgebung können Kissen erzeugt werden, deren Kunststoffschaum homogen und ohne eine schalenartig verdichtete äußere Formhaut bis zu den Außenrändern des Kissens ausgeführt ist. Diese Vergleichmäßigung in der Struktur des Kunststoffschaums vermeidet die bei herkömmlich offenporigen Integralschäumen zweckmäßig vorzusehende äußere Formhaut, die als Schutzhülle gegen Nässe und Schmutz vorgesehen aber in dieser Gestaltung auch beschädigungsanfällig ist. Der Verzicht auf eine verdichtete äußere Formhaut kommt auch den Gebrauchseigenschaften des Werkzeugs entgegen, da eine vorgegebene elastische Abfederung durch das Kissen bis in die Randbereiche gegeben und nicht etwa durch die Formhaut gehindert ist.
-
Die Arbeitsmittelfläche kann schon beim Formvorgang mit einer Oberflächenprofilierung für den Anschluss von Arbeitsmittelscheiben versehen sein. Dies ist eine Besonderheit des erfindungsgemäß eingesetzten thermoplastischen Elastomermaterials aus geschlossenzellig expandierten und miteinander verschweißten Partikeln, die es erlaubt, besonders gestaltete Arbeitsmittelflächen aus dem Material selbst bei der Druckbeaufschlagung und Verschweißung in einer Form herauszuarbeiten. Insbesondere bei auf Urethan-Basis mit expandierten Partikeln hergestellte Kunststoffschäume haben sich als geeignet erwiesen, besondere Oberflächenprofilierungen zu schaffen.
-
In dieser Hinsicht sind aus der Arbeitsmittelfläche beispielsweise flächig verteilte Vorsprünge herauszuarbeiten, die in eine Schlaufen- oder Gewebetextur an Arbeitsmittelscheiben einhaken oder eingreifen. Dieses macht es entbehrlich, eine gesonderte Schicht mit einem Haftmittelbelag nach Art einer Klett-Oberfläche aufzubringen, mit der Schubkräfte zur Oberflächenfeinbearbeitung längs der Arbeitsmittelfläche zu übertragen sind.
-
Ein anderer Vorteil ist eine einfache direkte Anformung von Arbeitsmittelscheiben oder Lamellenelementen wie auch von Klettbelägen oder dergleichen in dem Formwerkzeug für die Formgebung mit Druck und Hitze, so dass in der Form die Partikel nicht nur miteinander, sondern im Bereich der Arbeitsmittelfläche mit dem anderen Belag verbunden werden – ohne dass dazu ein zusätzlicher Arbeitsgang anfällt.
-
Ebenso eignet sich das Material aufgrund der Formgebung dazu, weitere Elemente wie etwa ein festes und steifes Anschlussteil anzuformen bzw. einzubetten, wie es insbesondere für maschinell betätigte Werkzeuge mit einem Kupplungselement für einen Maschinenantrieb, beispielsweise mit einem zentralen Zapfen zum Einspannen in eine Bohrmaschine, üblich ist. Ein solches Anschlussteil ist regelmäßig auch noch mit einem Stützkörper aus Metall oder festem Kunststoff verbunden, der das Kissen zumindest teilflächig überdeckt um den auf das Kissen zu übertragenden Andruck zu verteilen. Alternativ kann das Werkzeug auch mit einem Anschlussteil in Form eines Griffelements zur Handbetätigung versehen werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnungen zeigen:
-
1 einen Querschnitt durch ein Werkzeug gemäß der Erfindung,
-
2 Ansicht des Werkzeugs nach 1 schräg von unten,
-
3 einen vergrößerten Teilquerschnitt aus der Oberfläche des Werkzeugs nach 2 in Richtung des Pfeils III gesehen,
-
4, 5 und 6 weitere Teilquerschnitte in vergrößertem Maßstab entsprechend 3 mit anderen Ausbildungen der Oberfläche.
-
7 einen Querschnitt durch ein weiteres Werkzeug,
-
8 Ansicht des Werkzeugs nach 7 schräg von unten.
-
Ein in 1 und 2 insgesamt mit 1 bezeichnetes Werkzeug zur Oberflächenfeinbearbeitung gibt eine einfache Form eines solchen Werkzeugs als rotierendem und rotationssymmetrischem Schleifteller wieder, der (bei einer Oberflächenfeinbearbeitung von oben) unterseitig eine Arbeitsmittelfläche 2 und oberseitig eine Antriebsaufnahme 3 aufweist, die mit einem runden Zapfen 4 in ein Bohrfutter einer Bohrmaschine einzuspannen ist. Der Zapfen 4 aus festerem Material, vorzugsweise Metall, geht in einer Druck- und Rotationskräfte des Antriebs überleitende von oben aufgebrachte Stützkörper 5 über, der ein kreisscheibenförmiges, elastisches Kissen 6 in flächigem Verbund an der Unterseite trägt. Das Kissen 6 bildet seinerseits mit der Unterseite die Arbeitsmittelfläche 2. Das Kissen 6 ragt radial über den plattenartigen Stützkörper 5 hinaus, wobei ein Umfangsrand 7 stumpfkegelig zwischen dem Umfang des Stützkörpers 5 und der Arbeitsmittelfläche 2 ausgebildet ist.
-
Das insoweit herkömmlich umschriebene Werkzeug 1 stellt in seiner Struktur ein besonders einfaches Beispiel dar. Andere Werkzeuge zur Oberflächenfeinbearbeitung können sich in seinem Aufbau unterscheiden, der beispielsweise mit Luftkanalführungen und -öffnungen im Kissen, Luftkanälen im Bereich der Antriebsaufnahme für eine Staubabsaugung ausgestattet sein kann, der im Bereich der Antriebsaufnahme lediglich mit einem Knauf oder Griff oder deren mehreren für eine Handbetätigung versehen ist oder der für den Anschluss an Maschinenantriebe andere Kupplungen als einen einfachen Zapfen 4 aufweist. Es versteht sich auch, dass hier nicht nur rotierende Werkzeuge zur Oberflächenbearbeitung in Betracht zu ziehen sind, sondern, wie in der Praxis üblich, Werkzeuge mit Schwingbewegungen längs der zu bearbeitenden Oberfläche oder mit Taumelbewegungen – sowie mit beliebigen Bewegungen, wie sie insbesondere bei handbetätigten Werkzeugen zur Oberflächenfeinbearbeitung selbstverständlich sind.
-
Bei diesen Werkzeugen hat ein Kissen wie das vorliegende Kissen 6 eine wichtige Funktion zur Verteilung des Andrucks und zur Übernahme von Bewegungen zwischen der Arbeitsmittelfläche 2 und der Antriebsaufnahme 3, einschließlich deren Stützkörper 5. Insofern ist die Dicke des Kissens 6 nach den vorgesehenen Verformungen zu bemessen. Insbesondere ist das Kissen 6 hinsichtlich seiner Steifigkeit bzw. seiner Nachgiebigkeit auf die Andruckkräfte abzustimmen. Die Energieaufnahme des Kissens im Gebrauch darf nicht zu Überhitzungen oder Materialzerstörung führen. Das Material des Kissens muss geeignet sein, unter einem großen Anfall von Staub und Schmutz und auch, insbesondere beim Nassschleifen – unter einem großen Anfall von Nässe zu arbeiten. Daneben ist von Interesse, wenn das Kissen für die Handhabung eine geringe Gewichtsbelastung hervorruft, zumal es einen erheblichen Volumenanteil des Werkzeugs ausmacht – wobei Gewichtsersparnisse grundsätzlich auch in der Herstellung, im Versand und der Lagerung vorteilhaft sind. Insbesondere aber ist bei einem solchen Kissen Robustheit und Langlebigkeit anzustreben, zumal bei Werkzeugen dieser Art dann, wenn die Arbeitsmittel in Form von Arbeitsmittelscheiben an der Arbeitsmittelfläche 2 austauschbar vorgesehen sind, die Haltbarkeit des Werkzeugs regelmäßig vom Kissen 6 abhängt.
-
In der Praxis werden üblicherweise Kissen dieser Art aus einem sogenannten ”Integralschaum”, d. h. einem Polyurethan-Integralschaumstoff hergestellt, der durch Formverschäumung in einer Form einen offenporigen Kern und eine massive Außenhaut zu den Randzonen hin erhält. Diese Formverschäumung bietet allerdings keine Sicherheit gegen ein Eindringen von Nässe und Schmutz in das Kissen, insbesondere auch im Fall von Beschädigungen der Außenhaut im Gebrauch.
-
Das erfindungsgemäße Kissen verwendet demgegenüber einen elastischen Kunststoffschaum, der in geschlossenzellig expandierten und miteinander verschweißten Partikeln eines thermoplastischen Elastomers (TPE) besteht. Im konkreten Beispiel besteht der elastische Kunststoffschaum in geschlossenzellig expandierten und miteinander verschweißten Partikeln eines thermoplastischen Polyurethans (E-TPU)). Dieses Material, das für anderweitige Einsatzzwecke, nämlich für Sportschuhsohlen entwickelt worden ist, hat sich als außerordentlich vorteilhaft als Kissenmaterial herausgestellt. Im Unterschied zu dem bisher üblichen Integralschaum weist es eine gleichmäßige Dichte bis zum Rand hin auf und kann auch aus größeren Materialblöcken herausgeschnitten sein. Der Verzicht auf verdichtete Außenhautbereiche bringt schon erhebliche Gewichtsersparnisse. Insbesondere aber liefert die dünnwandige Zellstruktur der perlenartigen Artikel, aus denen der Kunststoffschaum zusammengeschweißt wird, eine durchgängig leichte und dabei hochelastische Struktur des Materials. Die Struktur ist schon vom Ausgangsmaterial her geschlossenzellig und die geschlossenzellige Struktur bringt eine geringe Wasseraufnahme (und Schmutzaufnahme) mit sich, so dass selbst bei Nassarbeiten nur 1 bis 2% des Volumens aufgenommen werden. Die geschlossenzellige Struktur des elastischen Kunststoffschaums mit darin von dem expandierendes Formmaterials in den Partikeln eingeschlossenem Gasvolumen und dünnen Zellwandungen bedingt eine gute elastische Verformbarkeit, die die Gefahr einer Materialerhitzung und -ermüdung im Gebrauch vermindert und auch für eine Langlebigkeit des Kissens steht.
-
Die Arbeitsmittelfläche 2 kann in herkömmlicher Weise direkt mit einer Arbeitsmittelschicht versehen sein, etwa mit Schleif- oder Poliermittel. Dabei kann die Anbringung solcher Arbeitsmittel wie auch die Verbindung des Kissens 6 mit dem Stützkörper 5 in vorteilhafter Weise schon bei der Formgebung des Kissens in einer Druckform erfolgen, so dass ein zusätzlicher Arbeitsgang mit einem Anschweißen oder Verkleben anzugliedernder flächiger Schichten entfallen kann. Die Haftung in der Form angeformten Materials, in eine Druckform eingesetzt, in die dann die geschlossenzellig expandierten Partikel eingefüllt und mit Heißdampf oder einem anderen geeigneten Medium auf Verschweißungstemperatur gebracht werden, schafft eine komplexe Werkzeuggestaltung in Arbeitsschritte sparender Weise.
-
Eine andere vorteilhafte Eigenschaft des geschlossenzelligen Kissenmaterials aus einem thermoplastischen Elastomer liegt der Eignung zur Ausformung von Oberflächenstrukturen. In 2 ist an der Arbeitsmittelfläche 2 eine flächendeckend gleichförmige Struktur mit Ausformungen angedeutet, die in 3 in einem vergrößerten Teil-Querschnitt näher veranschaulicht wird. Die Arbeitsmittelfläche 2 ist mit einem Raster gleichförmig verteilter Saugnäpfe 8 ausgebildet, die direkt im Material des Kissens 6 ausgeformt sind. Diese Saugnäpfe 8 mit nach unten offener Tellerform springen aus Mulden 9 vor, in die die Saugnäpfe 8 bei Andruck zurückbeweglich sind und die mit Randstegen 10 umrahmt, die allerdings oberhalb der durch die Saugnäpfe 8 gebildeten Ebene enden. Die Stege 10 begrenzen die Bewegung der Saugnäpfe im Falle eines Andrucks von vorne, wenn die Saugnäpfe beim Arbeitseinsatz druckbelastet werden, nachdem sie auf eine glatte Rückseite einer Arbeitsmittelscheibe oder eines sonstigen Arbeitsmittelträgers saugend aufgesetzt waren. Insofern bietet eine direkt aus dem Kissenmaterial heraus zu formende Haftmittel-Oberfläche eine kostensparende Möglichkeit zur Gestaltung der Arbeitsmittelfläche. Es versteht sich allerdings, dass alternativ auch eine gesonderte Platte oder Scheibe mit Saugnäpfen der dargestellten Art bei der Formgebung des Kissens 6 haftend angegliedert werden kann oder auch nachträglich anzuschweißen oder anzukleben ist.
-
Die 4 veranschaulicht eine Gestaltung der Arbeitsmittelfläche mit dornartig vorspringenden Spitzen 11 als Haftmittelbelag, der beispielsweise in ein Gewebe oder Gewirk auf der Rückseite einer Arbeitsmittelscheibe eingreifen kann und eine belastbare Kraftverbindung für die rotierende Bewegung zwischen Werkzeug und Arbeitsmittel schafft. Die dabei zu erzielende leicht lösbare Haftung einer Arbeitsmittelscheibe reicht für die Praxis mit Belastbarkeit in Andruck- und Drehrichtung aus.
-
Die 5 und 6 zeigen fein ausgearbeitete Gestaltungen einer Arbeitsmittelfläche im Sinne einer Klettverbindung, bei der noppenförmige Fortsätze 12 bzw. 13 mit pilzartigen, krallenförmigen Ausformungen 14, 15 parallel zur Arbeitsmittelfläche einen Wiederhakeneffekt erzielen, wenn die so ausgeformte Arbeitsmittelfläche in eine entsprechend offene Rückenstruktur einer Arbeitsmittelscheibe oder eines sonstigen Arbeitsmittelträgers eingreift und damit eine relativ feste aber gleichwohl lösbare Verbindung zwischen Arbeitsmittel und Werkzeug herstellt.
-
Die Gestaltungen der Arbeitsmittelfläche nach 4 bis 6 sind innerhalb einer Druckform zu erzielen, die eine entsprechend komplementäre Ausgestaltung an den entsprechenden Innenflächen aufweist. In diese Druckform sind Partikel eines thermoplastischen Elastomers, etwa eines thermoplastischen Polyurethans in zuvor expandierter Form als lose Partikel oder Perlen, vorzugsweise in runder oder ovaler Form von einen oder wenigen Millimetern Größe einzugeben und mit Druck von der losen Schüttform zu einem komprimierten Formteil zusammenzupressen, das durch Verschweißen mithilfe von Heißdampf oder einem sonstigen Heißmedium verfestigt wird. Dieses Formteil kann nach dem Entformen noch durch eine Wärmebehandlung getempert werden, um interne Spannungen auszugleichen und die erzielte Form zu stabilisieren.
-
Eine modifizierte Ausführungsform zu dem Werkzeug nach 1 und 2 ist in 7 und 8 dargestellt, wobei die einander entsprechenden Teile des Werkzeugs mit den gleichen Bezugszahlen wie zuvor beziffert sind. Bei dieser weiteren Ausführungsform des Werkzeugs besteht der Antriebsanschluss 3 aus einem zentralen Metallkörper 4, mit oberseitigem Innengewinde, um beispielsweise auf die Antriebsspindel einer Bohrmaschine aufgeschraubt zu werden. Dieser Metallkörper 4 ist eingegossen in einen Stützkörper 5 aus festem Kunststoff, der an der Unterseite ein Kissen 6 aus einem elastischen Kunststoffschaum trägt, der in geschlossenzellig expandierten und miteinander verschweißten Partikeln eines thermoplastischen Elastomers (TPE) besteht. Das Kissen 6 ist kreisringförmig um eine Mittelachse 16 mit einer freien Innenausnehmung gebildet, in die teilweise ein Ringfortsatz 17 des Stützkörpers 5 hineinragt. Insbesondere aber ragt in den freien Innenraum des Kissens 6 ein zentraler Gewindefortsatz 18 des Metallkörpers 4 hinein, auf den von unten eine Klemmmutter 19 mit außenseitig angegossenem Kunststoff-Klemmflansch 20 aufzuschrauben ist.
-
Der Klemmflansch 20 ist mit der Klemmmutter 19 in den freien Innenraum des Kissens 6 einschraubbar und vertieft einsenkbar. Damit kann auf einfache Weise eine Arbeitsmittelscheibe an der unteren Arbeitsmittelfläche 2 des Kissens 6 klemmend festgelegt werden, die im Bereich des Klemmflansches 20 ein zentrales Loch und radial nach außen weisende Schlitze aufweist, um die Arbeitsmittelscheibe 21 zum Einklemmen mit dem Klemmflansch 20 verformen zu können und damit eine einfache Haftverbindung mit dem Kissen 6 zu erzielen.
-
Die Innenaussparung des Kissens 6 hat gegenüber der vollflächigen Kreisform nach 1 und 2 auf die Arbeitsweise des Werkzeugs 1 keinen nennenswerten Einfluss, da die Werkzeuge sehr oft mit randbetontem Andruck eingesetzt werden und da insbesondere auch bei flächigem Aufsetzen des Werkzeugs die gewünschte Feinarbeit vor allem den radial weiter außenliegenden Bereichen aufgrund der außen höheren Rotationsbewegungen zufällt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-