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Die Erfindung betrifft ein Bearbeitungsmodul für eine Bearbeitungseinheit einer Presse, welche einen Stempel, eine Stempelaufnahme sowie einen Stempelführungseinsatz, welcher ein vom Stempel zu bearbeitendes Material während eines Bearbeitungsvorgangs beaufschlagt, aufweist, wobei der Stempel verschiebbar in einer Öffnung des Stempelführungseinsatzes geführt ist, sowie eine dieses Bearbeitungsmodul verwendende Bearbeitungseinheit und eine für eine Verwendung mit dem Bearbeitungsmodul besonders geeignete Presse.
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Ein derartiges als Stanzmodul ausgebildetes Bearbeitungsmodul sowie eine dieses verwendende Stanzpresse sind bekannt. Zur Herstellung von Stanzteilen aus einem dem Stanzmodul zugeführten band-, streifen- oder plattenförmigen Stanzmaterial wird dieses zwischen das Moduloberteil und das Modulunterteil eingebracht. Unter dem Schnittstempel des Moduloberteils ist im Modulunterteil ein mit diesem zusammenwirkender Schnitteinsatz angeordnet. Wird nun beim Stanzvorgang das Moduloberteil in einem Abwärtshub der Stanzpresse auf das Modulunterteil abgesenkt, so beaufschlagt die federnd im Moduloberteil geführte Stempelführungsplatte das Stanzmaterial und fixiert dieses beim Stanzvorgang. Wird das Moduloberteil weiter abgesenkt, wird die Stempelführungsplatte entgegen der Wirkung der sie beaufschlagenden Federn zurückbewegt. Gleichzeitig tritt der Schnittstempel aus der Stempelführungsplatte hervor und durchtrennt das Stanzmaterial zur Herstellung des Stanzteils, bis er im unteren Totpunkt dieses Abwärtshubs der Stanzpresse das Stanzmaterial vollständig durchdrungen hat. Im darauf folgenden Aufwärtshub der Stanzpresse wird die Stempelführungsplatte durch die Wirkung der sie beaufschlagenden Federn wieder in Richtung des Modulunterteils bewegt, so dass der Schnittstempel in die Stempelführungsplatte zurückweicht. Die Stempelführungsplatte streift derart das Stanzteil ab. Zur Führung des Moduloberteils relativ zum Modulunterteil ist bei dem bekannten Stanzmodul eine Führungssäule vorgesehen, die in der dieses Stanzmodul verwendenden Stanzeinheit parallel zum Schnittstempel angeordnet ist. Nachteilig daran ist insbesondere, dass diese Führungssäule Bauraum einnimmt, so dass das bekannte Stanzeinheit relativ voluminös baut.
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Die vorstehend beschriebene Konstruktionsweise des bekannten Stanzmoduls bedingt des Weiteren, dass die Stempelaufnahme sowie die Stempelführungsplatte relativ dick – typischerweise jeweils etwa 2 cm – ausgeführt sein müssen. Der in der Stempelaufnahme geführte und die Stempelführungsplatte durchsetzende Stempel weist daher eine relativ große Stempellänge auf. Bekanntermaßen nimmt die Präzision eines Bearbeitungsvorgangs, insbesondere eines Stanzvorgangs, mit der Länge des diesen Bearbeitungsschritt durchführenden Stempels ab, so dass eine möglichst kurze Stempellänge erwünscht ist. Eine große Dicke der Stempelaufnahme sowie der Stempelführungsplatte bedingt außerdem einen relativ großen Hub der das bekannte Stanzmodul verwendenden Stanzpresse, was in nachteiliger Art und Weise zu einer verminderten Taktrate führt.
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Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bearbeitungsmodul, insbesondere ein Stanzmodul für eine Bearbeitungseinheit, insbesondere eine Stanzeinheit, der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine kompaktere Bauweise erreicht wird. Auch soll für eine Verwendung dieses Bearbeitungsmoduls besonders geeignete Bearbeitungseinheit sowie eine das erfindungsgemäße Bearbeitungsmodul verwendende Presse geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Bearbeitungsmodul mindestens eine Federdruckplatte aufweist, dass Führungselemente vorgesehen sind, die sich zwischen der oder den Federdruckplatten und dem Stempelführungseinsatz erstrecken und diese Komponenten des Bearbeitungsmoduls starr verbinden, dass die Führungselemente verschiebbar im Bearbeitungsmodul geführt sind, so dass eine Beaufschlagung des Stempelführungseinsatzes in einer Verschiebung der Federdruckplatte oder der Federdruckplatten resultiert.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise ein Bearbeitungsmodul, insbesondere ein Stanzmodul, für eine Bearbeitungseinheit, insbesondere eine Stanzeinheit einer Stanzpresse, geschaffen, welches sich durch seinen kompakten Aufbau auszeichnet. In dem nun vorgesehen ist, dass die Führung und Lagerung des Stempelführungseinsatzes durch im Bearbeitungsmodul vorgesehene Führungselemente erfolgt, wird in vorteilhafter Art und Weise eine platzsparende Ausbildung des erfindungsgemäßen Bearbeitungsmoduls erreicht.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen besteht darin, dass die Stempelaufnahme und der Stempelführungseinsatz mit einer geringeren Dicke ausgebildet werden können. Der in der Stempelaufnahme aufgenommene, den Stempelführungseinsatz durchsetzende Stempel kann daher kürzer ausgebildet werden, wodurch eine höhere Präzision bei der Herstellung von Werkstücken aus dem vom Stempel beaufschlagten Material erzielt werden kann. Auch der zur Durchführung einer Stanz-, Schnitt-, Scher-, Präge- oder Biegeoperation erforderliche Hub einer das erfindungsgemäße Bearbeitungsmodul verwendenden Presse wird hierdurch reduziert, wodurch in vorteilhafter Art und Weise kleinere Taktzeiten und somit ein höherer Ausstoß von Werkstücken erzielbar ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die den Stempelführungseinsatz und die Federdruckplatte oder die Federdruckplatten verbindenden Führungselemente den Stempel käfigartig umgeben. Der Stempel des erfindungsgemäßen Bearbeitungsmoduls ist somit in vorteilhafter Art und Weise in dem durch die Führungselemente begrenzten Innenraum des Bearbeitungsmoduls angeordnet, wodurch in einfacher Art und Weise eine kompakte Ausbildung des erfindungsgemäßen Bearbeitungsmoduls erreicht wird.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Kraftbeaufschlagung mindestens einer Federdruckplatte durch eine Feder erfolgt. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hier mit in einfacher Art und Weise die zur Verschiebung der Stempelführungsplatte zum Abstreifen des mit der erfindungsgemäßen Bearbeitungseinheit hergestellten Teils erforderliche Relativbewegung erzeugt werden kann.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die im Folgenden anhand der Figuren beschrieben werden. Es zeigen:
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1 eine Explosionsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Bearbeitungsmoduls für eine Bearbeitungseinheit einer Presse,
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2 das erste Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit zusammen mit dem Bearbeitungsmodul der 1 am oberen Totpunkt eines Bearbeitungsvorgangs,
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3 die Bearbeitungseinheit der 2 zu Beginn der Schnittoperation des Stanzvorgangs,
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4 das Bearbeitungsmodul der 2 im unteren Totpunkt eines Bearbeitungsvorgangs,
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5 bis 7 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit,
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8 bis 10 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit,
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11 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit, und
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12 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit.
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In den 2 bis 4 ist eine allgemein mit 1 bezeichnete Bearbeitungseinheit 1 für eine nicht näher dargestellte Presse gezeigt, welche das in 1 in einer Explosionsdarstellung gezeigte Bearbeitungsmodul 30 verwendet. Die Bearbeitungseinheit 1 gliedert sich in bekannter und daher nicht mehr näher beschriebener Art und Weise in ein Gestelloberteil 2, welches ein Moduloberteil 4 des Bearbeitungsmoduls 30a trägt, und in ein Gestellunterteil 3, auf dem ein Modulunterteil 5 angeordnet ist. Das Gestelloberteil 2 ist an einer oberen Aufnahmeplatte A einer nicht näher dargestellten Presse angeordnet und eine untere Aufnahmeplatte A1 trägt das Gestellunterteil 3 der Bearbeitungseinheit 1. Nicht gezeigt sind in den Figuren weitere Bauteile der diese Bearbeitungseinheit 1 verwendenden Presse, Antriebseinrichtungen, etc. der Presse, durch welche eine Relativbewegung zwischen Gestelloberteil 2 und Gestellunterteil 3 und somit zwischen Moduloberteil 4 und Modulunterteil 5 durchführbar ist, sowie Vorschubeinrichtungen, durch welche ein Material S zwischen das Modulunterteil 5 und das Moduloberteil 4 einbringbar ist. Dem Fachmann ist der Aufbau und die Arbeitsweise einer derartigen Presse bekannt, so dass dies nicht mehr näher beschrieben werden muss.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass das Bearbeitungsmodul 30 als ein Stanzmodul 30a ausgebildet ist. Folglich ist dann die dieses Stanzmodul 30a verwendende Bearbeitungseinheit 1 als eine Stanzeinheit 1a und die diese Stanzeinheit 1a verwendende Presse als eine Stanzpresse ausgebildet. Dies schränkt aber die Allgemeingültigkeit der nachstehenden Erläuterungen nicht ein. Dem Fachmann ist ersichtlich, dass er das Bearbeitungsmodul 30 auch als Schneide-, Scher-, Biege- oder Prägemodul und folglich die Bearbeitungseinheit 1 als Schneide-, Scher-, Biege- oder Prägeeinheit und die Presse als Schneide-, Scher-, Biege- oder Prägepresse ausbilden kann. Diese Varianten der Bearbeitungseinheit 1 sind dann Gegenstand des zweiten bis fünften Ausführungsbeispiels.
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Das in 1 in seiner Explosionsdarstellung gezeigte, als Stanzmodul 30a ausgebildete Bearbeitungsmodul 30 weist eine von einer Feder 32 beaufschlagte Federdruckplatte 31 auf, unter der eine Stempeldruckplatte 33 mit einem Druckstück 34 angeordnet ist. Das Druckstück 34 beaufschlagt einen als Schnittstempel 35a ausgebildeten Stempel 35, der in einer Stempelaufnahme 36 geführt ist. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schnittstempel 35a zweiteilig ausgeführt, besteht also aus zwei Stempeleinheiten 35' und 35''. Diese zweiteilige Ausbildung des Schnittstempels 35a ist aber nicht zwingend und deshalb nur exemplarisch aufgeführt. Zwischen der Stempelaufnahme 36 und dem Druckstück 34 ist ein Distanzrahmen 37 angeordnet.
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Das Stanzmodul 30a weist des weiteren einen Stempelführungseinsatz 38 auf, der Durchtrittsöffnungen 38a und 38b für die Stempeleinheiten 35' und 35'' aufweist. Dieser Stempelführungseinsatz 38 ist durch Führungselemente 39, die hier als Druckbolzen 39a–39d ausgebildet sind, mit der Federdruckplatte 31 starr verbunden. Wie am besten aus der 1 ersichtlich ist, weisen die Stempelaufnahme 36 sowie der Distanzrahmen 37 jeweils eine der Zahl der Druckbolzen 39a–39d entsprechende Anzahl – im hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier – Ausnehmungen für die Druckbolzen 39a–39d auf, von denen in 1 drei Ausnehmungen 36a–36c der Stempelaufnahme 36 und drei Ausnehmungen 37a–37c des Distanzrahmens 37 gezeigt sind. Die Ausnehmungen 36a–36c sowie 37a–37c sowie Durchtrittsöffnungen 33a–33d der Druckplatte 33 dienen zur Führung der Druckbolzen 39a–39d. Diese sind in den vorgenannten Ausnehmungen 36a–36c und 37a–37c sowie in den Durchtrittsöffnungen 33a–33d verschieblich gelagert, so dass diese Führungselemente 39 und somit der fest mit diesen verbundene Stempelführungseinsatz 38 relativ zum Schnittstempel 35 verschiebbar ist. Durch die starre Verbindung zwischen dem Stempelführungseinsatz 38 und der Federdruckplatte 31 resultiert eine Verschiebung des Stempelführungseinsatzes 38 in einer Verschiebung der Federdruckplatte 31 sowie umgekehrt.
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In 1 ist des Weiteren noch ein Schnitteinsatz 40a dargestellt, der im Modulunterteil 5 angeordnet ist.
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Die Funktionsweise des Stanzmoduls 30a sowie der dieses Stanzmodul 30a verwendenden Stanzeinheit 1 werden anhand der 2 bis 4 erläutert. Wie aus diesen Figuren ersichtlich, ist das Stanzmodul 30a im Moduloberteil 4 angeordnet. Das dieses Moduloberteil 4 aufnehmende Gestelloberteil 2 weist eine Aufnahmeöffnung 8 für die Federdruckplatte 31 und die Feder 32 auf, wobei die Feder 32 sich mit deren oberen Ende 32' am Gestelloberteil 2 abstützt. Die Federdruckplatte 31 ist wie nachstehend beschrieben im unteren Teil 8' der Aufnahmeöffnung 8 verschiebbar aufgenommen.
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Die 2 zeigt die Stanzeinheit 1 zu Beginn eines Arbeitshubs der diese verwendenden Stanzpresse. Das Moduloberteil 4 befindet sich im oberen Totpunkt eines zur Herstellung eines Stanzteils dienenden Arbeitshubs. Das Moduloberteil 4 und das Modulunterteil 5 sind voneinander beabstandet, wobei diese Distanz im Wesentlichen der Höhe eines Arbeitshubs der die Stanzeinheit 1 verwendenden Stanzpresse entspricht. Auf dem Modulunterteil 5 liegt das zu bearbeitende Stanzmaterial S auf. Die in der Ausnehmung 8 des Gestelloberteils 2 aufgenommene Feder 32 beaufschlagt die Federdruckplatte 31, so dass sich diese in ihrer unteren Endlage befindet. Das Gleiche gilt für den über die Druckbolzen 39a–39d starr mit der Federdruckplatte 31 verbundenen Stempelführungseinsatz 38. Die den Stempelführungseinsatz 38 durchsetzende Stempeleinheiten 35a, 35b des Schnittstempels 35 befinden sich in ihrer zurückgezogenen Lage, d. h., ihre Arbeitsflächen 35' befinden sich im Inneren des Stempelführungseinsatzes 38. Der Stempelführungseinsatz 38 ragt über die untere Fläche 4' des Moduloberteils 4 hinaus.
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Ausgehend von dieser Position wird dann das Gestelloberteil 2 zusammen mit dem mit ihm verbundenen Moduloberteil 4 von der Stanzpresse nach unten, also in Richtung des Modulunterteils 5 bewegt, so dass – wie in 3 dargestellt – der Stempelführungseinsatz 38 auf das Stanzmaterial S auftrifft. Bis zu diesem Zeitpunkt befinden sich die vorstehend beschriebenen Bauteile der Stanzeinheit 30a der Stanzeinheit 1 in ihrer in 2 gezeigten Position. Angetrieben durch die Stanzpresse führen dann das Gestelloberteil 2 und das Moduloberteil 4 in diesem Abwärtshub eine weitere Bewegung in Richtung des Modulunterteils 5 und somit des auf ihm liegenden Stanzmaterials S aus, so dass am Ende des Abwärtshubs der in 4 dargestellte untere Totpunkt erreicht ist. In der in 3 dargestellten Arbeitsposition zu Beginn des Schnittvorgangs setzt der Stempelführungseinsatz 38 auf dem Stanzmaterial S auf, er kann sich somit nicht mehr weiter nach unten bewegen. Die weitere Absenkung des Gestelloberteils 2 bewirkt dann, dass die in der Ausnehmung 8 des Gestelloberteils 2 aufgenommene Feder 32 komprimiert wird, der dabei entstehende Federdruck wird über die Druckbolzen 39a–39d auf den Stempelführungseinsatz 38 übertragen. Dieser beaufschlagt dadurch das Stanzmaterial S mit einer entsprechenden Druckkraft und fixiert dieses derart auf dem Modulunterteil 5. Der von der Druckplatte 34 beaufschlagte Schnittstempel 35 folgt der Abwärtsbewegung des Gestelloberteils 2. Seine Arbeitsfläche 35''' tritt aus dem Stempelführungseinsatz 38 hervor und beaufschlagt die Oberfläche des durch den Stempelführungseinsatz 38 kraftbeaufschlagten Stanzmaterials S. Im weiteren Verlauf des Abwärtshubs bewegt sich die Federdruckplatte 31 relativ zum sich nach unten bewegenden Gestelloberteil 2 nach oben und erreicht zum Ende des Abwärtshubs, also an diesem unteren Totpunkt, ihre obere Endlage. Gleichzeitig tritt der Schnittstempel 35 weiter aus dem Stempelführungseinsatz 38 hervor und durchtrennt sukzessive das Stanzmaterial S. Am unteren Totpunkt dieses Abwärtshubs hat der Schnittstempel 35 das Stanzmaterial S vollständig durchtrennt und befindet sich in seiner unteren Endlage. Gleichzeitig haben die Federdruckplatte 31 sowie der Stempelführungseinsatz 38 ihre obere Endlage erreicht.
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In einem darauffolgenden Aufwärtshub bewegt sich das Gestelloberteil 2 und somit das Moduloberteil 4 samt dem Schnittstempel 35 nach oben. Die Feder 32 expandiert dadurch, wodurch sich der Stempelführungseinsatz 38 relativ zum Schnittstempel 35 nach unten bewegt, so dass seine Arbeitsfläche 35' ins Innere des Stempelführungseinsatzes 38 zurückbewegt wird. Während des Aufwärtshubs drückt die Feder 32 die Federdruckplatte 31 in ihre untere Endlage, wodurch das Stanzmaterial S abgestreift wird.
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Die Herstellung eines weiteren Stanzteils erfolgt nach entsprechendem Vorschub des Stanzmaterials S in einem weiteren Arbeitshub, der wie oben beschrieben abläuft.
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Bei der vorstehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass die Federdruckplatte 31 von einer Feder 32 beaufschlagt wird. Dem Fachmann ist aus diesen Erläuterungen ersichtlich, dass die Verwendung einer Feder nicht zwingend ist. Vielmehr ist es möglich, anstelle der Feder auch andere Mittel zur Kraftbeaufschlagung der Federdruckplatte 31 vorzusehen, solange durch diese Mittel die vorstehend beschriebene Funktion der Feder gegeben ist. Insbesondere ist es möglich, die Feder 32 durch einen hydraulischen und pneumatischen Kolben zu ersetzen.
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Desweiteren wird davon ausgegangen, dass das Stanzmodul 30a in Moduloberteil 4 aufgenommen ist und der mit dem Stanzstempel 35 des Stanzmoduls 30a zusammenwirkende Schnitteinsatz 40a im Modulunterteil 5 aufgenommen ist. Diese Anordnung besitzt den Vorteil, dass das Abstreifen des beim Stanzvorgang aus dem Stanzmaterial S hergestellten Stanzteils einfach möglich ist. Es ist aber auch durchaus möglich, die vorgenannte Anordnung umzukehren, das heißt, dass das Stanzmodul 30a im Modulunterteil 5 und dem Schnitteinsatz 40a im Moduloberteil 4 angeordnet ist.
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Auch wurde in der vorstehenden Beschreibung davon ausgegangen, dass das die Stanzeinheit 30a aufnehmende Moduloberteil 5 bewegt wird. Obwohl es zwar nicht bevorzugt wird, ist es aber durchaus möglich, dass zur Durchführung des Arbeitshubs der Stanzpresse das Modulunterteil 4 auf- und abwärts bewegt wird. Auch die Kombination dieser beiden Maßnahmen ist möglich.
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In den 5 bis 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit 1 dargestellt, die im hier gezeigten Fall als eine Schnitteinheit 1b ausgebildet ist, die als Bearbeitungsmodul 30 ein dem Stanzmodul 30a des ersten Ausführungsbeispiels entsprechendes Schnittmodul 30b aufweist. Im zweiten Ausführungsbeispiel ist das Schnittmodul 30b im Modulunterteil 5 angeordnet. Der Aufbau des Schnittmoduls 30b entspricht grundsätzlich dem des Stanzmoduls 30a, so dass einander entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht mehr näher erläutert werden. Die Schnitteinheit 1b weist als Stempel 35 einen dem Stanzstempel 35a des ersten Ausführungsbeispiels entsprechenden Schnittstempel 35b auf, welcher mit einem im Moduloberteil 4 angeordneten Schnitteinsatz 40b zusammenwirkt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel, bei dem die Druckbolzen 39a–39d an einer gemeinsamen Federdruckplatte 31 angreifen, die von der Feder 32 beaufschlagt werden, ist im zweiten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass jedem der als Führungselemente 39 dienenden Druckbolzen 39a–39d jeweils eine eigene Feder 32a–32d zugeordnet ist, die jeweils eine Federdruckplatte 31a–31d beaufschlagt. Die Federdruckplatten 31a–31d sowie die Federn 32a–32d sind in Ausnehmungen 8a–8d aufgenommen.
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Die 5 zeigt das Schnittmodul 1b zu Beginn des Schnittvorgangs. Das Schnittmodul 35 befindet sich noch im Inneren des Stempelführungseinsatzes 38, die Federdruckplatten 31a–31d befinden sich in ihrer oberen Endlage. Wird nun das Gestellunterteil 3 samt dem von ihm getragenen Modulunterteil. 5 in Richtung des Materials S bewegt, so beaufschlagt der Stempelführungseinsatz 38 das Material S. Bei einer weiteren Aufwärtsbewegung weicht der Stempelführungseinsatz 38 und somit die mit ihm über die Druckbolzen 39a bis 39d Federdruckplatten 31a–31d zurück. Der Schnittstempel 35b tritt aus dem Stempelführungseinsatz 38 hervor und beginnt, das Material S zu durchtrennen. Im darauf folgenden Abwärtshub werden dann die Federdruckplatten 31a–31d durch die Wirkung der expandierenden Federn 32a–32d und somit der Stempelführereinsatz 38 wieder nach oben bewegt.
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In den 8 bis 10 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit 1 dargestellt, die hier als Biegeeinheit 1c ausgebildet ist und als Bearbeitungsmodul 30 ein Biegemodul 30c aufweist. Der Aufbau der Biegeeinheit 1c entspricht grundsätzlich demjenigen der Stanzeinheit 1a: Das Biegemodul 30c weist als Stempel 35 einen dem Stanzstempel 35a entsprechenden Biegestempel 35c auf, der in einer Stempelaufnahme 35 aufgenommen ist und einen Stempelführungseinsatz 38 durchsetzt, wobei der Stempelführungseinsatz 38 – wie beim ersten Ausführungsbeispiel – durch die als Führungselemente 39 fungierenden Druckbolzen 39a–39d mit der durch die Feder 32 beaufschlagten Federdruckplatte 31 starr verbunden ist.
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In 8 befindet sich die Federdruckplatte 31 in ihrer untersten Stellung und der Biegestempel 35c befindet sich noch im Inneren des Stempelführungseinsatzes 38. Wird nun durch eine entsprechende Bewegung der Antriebsplatte A das Gestelloberteil 2 und somit das mit ihm verbundene Moduloberteil 4 nach unten bewegt, so setzt der Stempelführungseinsatz 38 auf das zu prägende Material S auf und presst dieses somit gegen einen dem Stanzeinsatz 40a entsprechenden Biegeeinsatz 40c, der im Modulunterteil 5 angeordnet ist. Eine weitere Abwärtsbewegung des Moduloberteils bewirkt, dass der Biegestempel 35c auf das Material S einwirkt, wobei gleichzeitig die Federdruckplatte 31 aus ihrer in 8 gezeigten unteren Lage ausgelenkt und – wie aus 9 ersichtlich – nach oben bewegt wird. Im darauf folgenden Aufwärtshub der die Biegeeinheit 1c sowie das Biegemodul 30c verwendenden Presse bewegt sich das Moduloberteil 5 vom zu biegenden Material S weg, wobei durch die Wirkung der Feder 32 die Federdruckplatte 31 und somit der über die als Führungselemente 39 fungierenden Druckbolzen 39a–39d starr mit dieser verbundene Stempelführungseinsatz 38 nach unten bewegt wird. Der Biegestempel 35c weicht ins Innere des Stempelführungseinsatzes 38 zurück und der Wirkkontakt zwischen dem Stempelführungseinsatz 38 und dem Material S wird aufgehoben.
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In der 11 ist ein viertes Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit 1 dargestellt, die hier als Schereinheit 1d ausgebildet und als Bearbeitungsmodul 30 ein Schermodul 30d aufweist. Der grundsätzlich Aufbau des vierten Ausführungsbeispiels entspricht dem des zweiten Ausführungsbeispiels, so dass einander entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht mehr näher beschrieben werden. Das im Modulunterteil 5 angeordnete Schermodul 30d weist einen Scherstempel 35d auf, der mit einem Schereinsatz 40d zusammenwirkt. Durch die Beaufschlagung des Materials S durch den Scherstempel 35d wird ein Scherteil herausgetrennt.
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Der weitere Aufbau sowie die Funktionsweise des vierten Ausführungsbeispiels entsprechen wiederum demjenigen des zweiten Ausführungsbeispiels, sodass darauf verwiesen werden kann.
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In der 12 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungseinheit 1 gezeigt, die als Prägeeinheit 1e ausgebildet ist und ein Prägemodul 30e mit einem Prägestempel 35e aufweist, welcher mit einem Prägeeinsatz 40e zusammenwirkt. Der Prägestempel 35e weist an seiner Arbeitsfläche eine Prägestruktur 35e' auf. Der weitere Aufbau und die Funktionsweise des fünften Ausführungsbeispiels entsprechen wiederum demjenigen des ersten Ausführungsbeispiels, so dass einander entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht mehr näher beschrieben werden.
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Das beschriebene Bearbeitungsmodul 30 für eine Bearbeitungseinheit 1, welches beispielsweise als Stanzmodul 30a für die Stanzeinheit 1a der Stanzpresse, als Schnittmodul 30b für eine Schnitteinheit 1b, als Biegemodul 30c für eine Biegeeinheit 1c, als Schärmodul 30d für eine Schäreinheit 1d oder als Prägemodul 30e für eine Prägeeinheit 1e ausgebildet ist, zeichnet sich durch einen kompakten Aufbau aus. Die zur Führung und Druckbeaufschlagung des das Material S während des Bearbeitungsvorgangs haltenden Stempelführungseinsatzes 38 werden nur Komponenten verwendet, die innerhalb des Bearbeitungsmoduls 30 und somit innerhalb des Moduloberteils 4 bzw. des Modulunterteils 5 angeordnet sind. Hierdurch wird der vorstehend erwähnte kompakte Aufbau des Bearbeitungsmoduls 30a erreicht, der in einer kleineren Bauweise des Moduloberteils 4 bzw. des Modulunterteils 5 der Bearbeitungseinheit 1 und folglich einer platzsparenden Bauweise der dieses Bearbeitungsmodul 30a verwendenden Presse resultiert. Die den Stempel 35 käfigartig umgebenden Führungselemente 39, hier die Druckbolzen 39a–39d, erlauben eine besonders kompakte Ausbildung des Bearbeitungsmoduls 30a. Dieses ist daher leicht in eine Moduleinheit 4 bzw. 5 zu integrieren.