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Die Erfindung betrifft allgemein eine Leitungsführungsanordnung für einen Teleskopausleger sowie einen Teleskopausleger mit einer entsprechenden Leitungsführungsanordnung.
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Teleskopausleger (Engl. „telescopic boom”) weisen typischerweise einen Grundkörper und einen oder mehrere teleskopisch ein- und ausfahrbare Teleskopabschnitte auf. Teleskopartig ausgebildete Ausleger dieser Art sind allgemein bekannt und finden beispielsweise in Fahrzeugkränen (Kranwagen), Hubarbeitsbühnen, Teleskopladern oder dergleichen Anwendung. Um beispielsweise Verbraucher, wie Elektromotoren, hydraulische oder pneumatische Antriebe zu speisen, oder auch um Steuer- oder Messsignale zu übertragen sind in fast allen Fällen am Teleskopausleger entsprechende Leitungen verlegt. Bei der Anordnung der Leitungsführung ist aber die Längenveränderung beim Ein- oder Ausfahren des Teleskopauslegers zu berücksichtigen.
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Eine hierfür geeignete Leitungsführungsanordnung ist aus den Patenten
EP1170245B1 und
US6530742B2 bekannt. Die dort vorgeschlagene Anordnung umfasst einen länglichen Anbauträger, welcher fest am Grundkörper des Teleskopauslegers befestigt ist und im eingefahrenen Zustand die Leitungen trägt. Ferner wird eine schlittenartige Aufnahme vorgeschlagen, welche einen definierten Verlauf des Umlenkbogens der Leitungen sicherstellen soll und im ausgefahrenen Zustand einen Teil des Leitungsgewichts trägt. Nachteilig bei dieser Anordnung ist insbesondere, dass die Leitungen nur unzulänglich vor übermäßiger Belastung, beispielsweise durch Abknicken, und nicht vor Fremdeinwirkung geschützt sind.
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Zum verbesserten Schutz ist es bekannt, Leitungen mit einem sogenannten Kabelschlepp oder einer Energieführungskette (Engl. „energy guiding chain”) zu führen. Ein Teleskopausleger mit einer freitragenden Energieführungskette aus Metallgliedern ist beispielsweise aus dem Patent
DE3236894C2 bekannt. Energieführungsketten mit freitragendem Obertrum können nur begrenzte Längen überbrücken oder sind entsprechend aufwendig gestaltet und mit hohem Eigengewicht versehen.
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Eine Leitungsführungsanordnung für Teleskopausleger, welche auch die Verwendung von Energieführungsketten mit gleitendem Obertrum, d. h. nicht freitragende Energieführungsketten ermöglichen würde, ist in
3–
4 aus dem Patent
CN101487515B bzw. dem Gebrauchsmuster
CN201166089Y gezeigt. Diese Anordnung entspricht dem Oberbegriff aus Anspruch 1. Hier ist eine Energieführungskette bekannter Bauweise, mit einem Obertrum, einem Untertrum und einem Umlenkbogen zur Führung der Leitungen zwischen einer am Grundkörper festen ersten Anschlussstelle und einer hierzu relativ beweglichen zweiten Anschlussstelle vorgesehen. Für die Energieführungskette ist ferner eine Haltevorrichtung vorgesehen, mit einem länglichen Anbauträger, welcher am Grundkörper des Teleskopauslegers befestigt ist und einen Teil der Energieführungskette trägt. Die Haltevorrichtung umfasst ferner zwei ineinander teleskopierbare Kanalabschnitte, wobei ein ausziehbarer Kanalabschnitt am hinausragenden Teleskopabschnitt befestigt ist und als Leitungskanal unmittelbar die Leitungen schützt. Ein mittlerer Kanalabschnitt fährt mit dem mittleren Teleskopabschnitt und in nimmt in ausgefahrener Endposition im Wesentlichen das gesamte Obertrum in sich auf und trägt somit in dieser Stellung die Energieführungskette. Diese Haltevorrichtung kann gute Abstützung bieten und erfordert keine freitragende Energieführungskette. Die Bauweise der Haltevorrichtung ist jedoch aufwendig. Es muss nämlich für jeden Abschnitt, einschließlich des Grundkörpers, mindestens ein entsprechend langes Träger- bzw. Kanalbauteil hergestellt und präzise am Teleskopausleger befestigt werden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es mithin, eine Leitungsführungsanordnung zum Anbau an einen Teleskopausleger vorzuschlagen mit einer Haltevorrichtung für eine Energieführungskette, wobei die Haltevorrichtung eine vergleichsweise einfache und material- und/oder gewichtssparende Bauweise hat.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Leitungsführungsanordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen aus Anspruch 1 bzw. einen Teleskopausleger gemäß Anspruch 11.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich die Leitungsführungsanordnung gemäß dem Oberbegriff aus Anspruch 1 dadurch aus, dass der Anbauträger der Haltevorrichtung, welcher die Energieführungskette trägt, im Gegensatz zu den vorbekannten Lösungen nicht am Grundkörper des Teleskopauslegers befestigt wird, sondern am ein- und ausfahrbaren Teleskopabschnitt.
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Entsprechend sieht die Erfindung vor, dass der Anbauträger an einem ersten Endbereich Befestigungsmittel zur Befestigung am Teleskopabschnitt aufweist. Zumindest am gegenüberliegenden Endbereich umfasst der Anbauträger ein Führungselement, welches im Sinne einer Linearführung mit mindestens einem entsprechenden Führungsbauteil am Grundkörper des Auslegers zusammenwirken kann, um den Anbauträger beim Ein- und Ausfahren in Längsrichtung am Grundkörper zu führen bzw. zu lagern. Ferner weist die erfindungsgemäße Haltevorrichtung als feste Anschlussstelle für die Energieführungskette einen Festpunkt-Halter auf, welcher ebenfalls am Grundkörper zu befestigen ist und auf dem Anbauträger verschiebbar ist.
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In der eingefahrenen Endposition des Anbauträgers (entspricht nach Anbau der Position des Teleskopabschnitts mit dem daran befestigten Anbauträger), liegt das gesamte Untertrum der Energieführungskette auf dem Anbauträger und wird von diesem getragen. Da der Anbauträger mit dem entsprechenden Teleskopabschnitt ein- und ausfährt, wird zugleich erreicht, dass auch in der ausgefahrenen Endposition, nebst dem dann kurzen Untertrum, ein wesentlicher Teil des dabei lang gestreckten Obertrums ebenfalls auf dem Anbauträger aufliegt. Mit der vorgeschlagenen Tragvorrichtung liegt also nicht nur in eingefahrener Endposition das gesamte Untertrum auf dem Anbauträger, sondern der Anbauträger trägt auch in der ausgefahrenen Position maßgeblich das Gewicht der Energieführungskette.
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Diese Bauweise hat damit den Vorteil, dass der in den bekannten Haltevorrichtungen längs am Grundkörper befestigte Anbauträger zum Tragen der Kette in der eingefahrenen Endstellung vollständig entfallen kann. Dementsprechend wird, z. B. im Vergleich zur Bauweise in
3–
4 aus
CN101487515B , eine entsprechende Gewichts- und Kosteneinsparungen erzielt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der einseitig am Teleskopabschnitt in der Art eines Kragträgers (Engl. „cantilever”) zu befestigende Anbauträger mit einem profilartigen Querschnitt ausgeführt, wodurch u. a. die Stabilität bzw. die mögliche freitragende Länge erhöht wird.
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Der profilartige Querschnitt weist vorzugsweise lediglich an einer Seite ein Seitenteil auf zur seitlichen Führung des Obertrums der Energieführungskette. An der gegenüberliegenden Seite ist das Profil, insbesondere über den gesamten Fahrweg des Festpunkt-Halters relativ zum Anbauträger durchgehend offen ausgeführt, um den Durchgriff des Festpunkt-Halters und die Durchführung der Leitungen zum Teleskopausleger hin zu gestatten. Durch diese Bauweise kann Gewicht eingespart werden. Dennoch wird eine seitliche Führung der Energieführungskette durch das Seitenteil an einer Seite und durch die Außenwand des Teleskopauslegers an der anderen Seite erzielt.
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In einer ebenfalls besonders für eine seitliche Befestigung am Teleskopausleger geeigneten Ausführungsform ist der Anbauträger als Metallprofil mit einem L-ähnlichen oder J-ähnlichen Querschnitt ausgeführt. Das Profil hat hierbei ein Seitenteil, dessen Höhe mindestens die zweifache Höhe eines Energieführungskettenglieds beträgt, um ein Kippen des Umlenkbogens zu vermeiden. An der gegenüberliegenden Seite dagegen ist entweder kein Kragen oder ein Kragen mit einer sehr geringen Höhe, insbesondere höchstens der halben Gliedhöhe, vorgesehen ist. Durch einen entsprechenden Kragen kann bei Bedarf auch mit geringer Bauhöhe eine zusätzliche Stabilisierung des Anbauträgers erzielt werden. In beiden vorgenannten Ausführungen ist der Festpunkt-Halter so gestaltet, dass er im freien Innenraum des profilartigen Anbauträgers relativ zu diesem längsverschiebbar ist.
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Bei Teleskopauslegern mit mehr als einem teleskopierbaren Abschnitt hat die Haltevorrichtung vorzugsweise zusätzlich einen Leitungskanal zum Schutz der geführten Leitungen, nämlich im Anschluss an die Energieführungskette hin zum freien Ende des Teleskopauslegers. Vorzugsweise ist an einem ersten Endbereich dieses Leitungskanals ein Mitnehmer der Energieführungskette befestigt und bildet die zweite, relativ zum Festpunkt-Halter bewegliche Anschlussstelle. Am gegenüberliegenden, zweiten Endbereich sind bevorzugt Befestigungsmittel zur Befestigung an dem weiteren Teleskopabschnitt des Auslegers vorgesehen. Hierbei wird der Leitungskanal ebenfalls einseitig in der Art eines Kragbalkens befestigt.
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Bei der letztgenannten Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn der Leitungskanal an seinem ersten Endbereich zusätzlich ein Führungselement aufweist, welches mit einer entsprechenden Führung am Anbauträger zusammenwirkt. So werden Leitungskanal und Anbauträger, welche in der Art eines Kragträgers jeweils lediglich einseitig am Teleskopausleger befestigt sind, zusätzlich in Längsrichtung aneinander geführt.
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In einer derartigen Ausführungsform mit Linearführung zwischen Leitungskanal und Anbauträger weist der Anbauträger vorzugsweise am oberen Ende seines Seitenteils eine Führungsschiene auf, welche mit einem Schlitten als Führungselement am Leitungskanal zusammenwirkt.
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Der Leitungskanal ist oberhalb der tragenden Fläche des Anbauträgers angeordnet und kann z. B. vertikal über dieser angeordnet werden um eine Art Schiebedach zu bilden. So liegt die Energieführungskette in der eingefahrenen Endstellung geschützt zwischen dem Anbauträger und dem Leitungskanal.
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Der der Anbauträger fährt zusammen mit dem ersten Teleskopabschnitt relativ zum Grundkörper. Das bedeutet auch, dass die Energieführungskette sowohl im Bereich des Obertrum und des Untertrum gegenüber dem Anbauträger verfahrbar ist. Deshalb weist der feststehende Festpunkt-Halter vorzugsweise eine Rampe auf, welche in Ausfahrrichtung abfällt. So kann insbesondere Verschleiß des Untertrums der Energieführungskette beim Überfahren des Festpunkt-Halters verringert werden.
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Eine besonders stabile Führung des Anbauträgers am Grundkörper wird erreicht, wenn das Führungselement am Anbauträger, sich vom zweiten Endbereich des Anbauträgers im Wesentlichen über den gesamten Fahrweg hin zum ersten Endbereich des Anbauträgers erstreckt. Ein entsprechend lang gestrecktes Führungselement kann beispielsweise als Führungsnut oder Führungsschiene zur Bildung einer Lineargleitführung ausgeführt sein. Für das Gegenstück am Grundkörper sind verschiedene Ausführungen mit einem oder mehreren Führungsbauteilen möglich (s. unten).
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Besonders zweckmäßig ist die Länge des Anbauträgers in etwa gleich groß wie die Länge des entsprechenden Teleskopabschnitts, an welchem der Anbauträger zu befestigen ist. Bei Teleskopauslegern für Baufahrzeuge liegt eine entsprechende Länge typischerweise im Bereich von etwa 2 m bis zu 15 m.
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Bei einem Teleskopausleger mit mehr als zwei teleskopierbaren Abschnitten ist es möglich, zwei erfindungsgemäße Leitungsführungsanordnungen in Längsrichtung miteinander zu verketten.
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Die erfindungsgemäße Leitungsführungsanordnung ermöglicht es insbesondere, bewährte, leichte Energieführungsketten aus Kunststoffgliedern einzusetzen, welche nicht freitragend ausgeführt sind, d. h. Energieführungsketten, bei welchen das Obertrum auf dem Untertrum abgleiten oder abrollen kann.
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Anspruch 1 schützt die Leitungsführungsanordnung für sich genommen, d. h. ohne den Teleskopausleger selbst zu beanspruchen.
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Die Erfindung betrifft jedoch auch einen Teleskopausleger mit einer erfindungsgemäßen Leitungsführungsanordnung, beispielsweise für einen Kranwagen, eine Hubarbeitsbühne bzw. einen Hublift oder einen Teleskoplader. Hierbei ist, nebst der an sich bekannten Energieführungskette, eine Haltevorrichtung für die Energieführungskette vorgesehen, mit mindestens einem länglich gestreckten Anbauträger, welche die Energieführungskette abstützt. Erfindungsgemäß ist der Anbauträger mit einem ersten Endbereich am ersten Teleskopabschnitt befestigt und mit einem Führungselement versehen, welches mit einem oder mehreren entsprechenden Führungsbauteilen am Grundkörper in der Art einer Linearführung zusammenwirkt. Das Führungselement ist zumindest am gegenüberliegenden zweiten Endbereich des Anbauträgers angeordnet, kann sich aber vorzugsweise über in etwa die Gesamte Länge des Anbauträgers erstrecken. Zudem umfasst die Haltevorrichtung erfindungsgemäß einen am Grundkörper des Teleskopauslegers befestigten Festpunkt-Halter, welcher die feste Anschlussstelle der Energieführungskette bildet und auf dem Anbauträger verschiebbar ist.
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Dementsprechend ist der Anbauträger zusammen mit dem ersten Teleskopabschnitt ein- und ausfahrbar. Hierdurch liegt nicht nur in eingefahrener Endposition des Teleskopauslegers das gesamte Untertrum auf dem Anbauträger, sondern auch in der ausgefahrenen Position des entsprechenden Teleskopabschnitts zumindest ein Teilbereich des Obertrums der Energieführungskette ebenfalls auf diesem Anbauträger. Folglich trägt der Anbauträger die Energieführungskette in beiden Endpositionen und auch beim Verfahren zwischen diesen Endpositionen (unter Vernachlässigung der beim Verfahren auf dem Festpunkt-Halter abgestützten kurzen Kettenlänge).
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In vielen Anwendungen ist der Teleskopausleger dreiteilig, d. h. er umfasst nebst dem ersten Teleskopabschnitt einen zweiten Teleskopabschnitt, welcher im ersten Teleskopabschnitt und relativ zu diesem teleskopisch gelagert ist. Hierbei ist der Anbauträger bevorzugt mit seinem ersten Endbereich am ausfahrbaren Ende des ersten, mittleren Teleskopabschnitts befestigt. Die Erfindung eignet sich jedoch ebenfalls für einen zweiteiligen Teleskopausleger.
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Insbesondere bei einem dreiteiligen Teleskopausleger ist vorzugsweise ein Leitungskanal vorgesehen zum Schutz der einen oder mehreren Leitungen über den Längsabschnitt entsprechend dem zweiten Teleskopabschnitt bzw. im Anschluss an die Energieführungskette. Hierbei ist vorzugsweise an einem ersten Endbereich des Leitungskanals als zweite Anschlussstelle der Energieführungskette ein Mitnehmer dieser befestigt. Am gegenüberliegenden zweiten Endbereich des Leitungskanals ist dieser zweckmäßig am ausfahrbaren Ende des zweiten Teleskopabschnitts befestigt. Bei einer derartigen Ausführungsform mit Leitungskanal ist vorzugsweise am ersten Endbereich des Leitungskanals ein Führungselement vorgesehen, welches mit einer entsprechenden Führung am Anbauträger in der Art einer Linearführung zusammenwirkt. So wird eine verbesserte Führung in Längsrichtung zwischen Leitungskanal und Anbauträger realisiert.
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Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Leitungsführungsanordnung sowohl seitlich am Teleskopausleger als auch vertikal oberhalb oder unterhalb des Teleskopauslegers vorgesehen werden. Besonders zweckmäßig wird der Anbauträger jedoch seitlich am ersten Teleskopabschnitt befestigt. Entsprechend wird auch der Festpunkt-Halter seitlich am mündungsseitigen Ende des Grundkörpers befestigt, wo die Teleskopabschnitte ein- und ausgefahren werden.
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Zur Realisierung des mindestens einen Führungsbauteils zur Führung des Anbauträgers am Grundkörper bestehen verschiedene Möglichkeiten. Es kann beispielsweise eine Führungsschiene als Führungsbauteil vorgesehen sein, welche sich im Wesentlichen über den gesamten Fahrweg durchgehend oder in Abschnitten erstreckt und seitlich am Grundkörper befestigt ist. Alternativ können mehrere, einzelne Führungsbauteile in Intervallen am Grundkörper befestigt werden und mit einer entsprechenden Führungsnut am Anbauträger zusammenwirken. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass der ohnehin am Grundkörper befestigte Festpunkt-Halter das mindestens eine Führungsbauteil bildet und mit einer entsprechend längs verlaufenden Schiene oder Nut im Anbauträger zusammenwirkt.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich der nachfolgenden Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Prinzipansicht eines Teleskopauslegers mit einer erfindungsgemäßen Leitungsführungsanordnung;
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2A–2C senkrechte Längsschnitte durch die Leitungsführungsanordnung in vollständig eingefahrener Stellung (2A), in teilweise ausgefahrener Stellung (2B) und in vollständig ausgefahrener Stellung (2C) des Teleskopauslegers;
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3 einen Querschnitt durch Leitungsführungsanordnung und Teleskopausleger gemäß den Schnittlinien III-III in 2A.
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1–3 zeigen schematisch einen Grundkörper 1 eines Teleskopauslegers 4 mit einem ersten Teleskopabschnitt 2 und einem zweiten Teleskopabschnitt 3, welche ineinander teleskopieren.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist, wie am besten in 3 ersichtlich, seitlich des Teleskopauslegers 4 eine Leitungsführungsanordnung vorgesehen. Die Anordnung umfasst als einen wesentliche Bestandteil eine nicht freitragende Energieführungskette 12 an sich bekannter Bauweise mit einem Obertrum 13, einem Umlenkbogen 14 und einem Untertrum 15. Als weiteren, wesentlichen Bestandteil umfasst die Anordnung eine Haltevorrichtung 10 mit einem Anbauträger 20 und einem Leitungskanal 30.
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Der länglich erstrecke Anbauträger 20 ist in einem ersten Endbereich 21 durch nicht näher gezeigte Befestigungsmittel in der Art eines freitragenden Kragbalkens bzw. Kragträgers fest am ausfahrenden Ende des ersten Teleskopabschnitts 2 befestigt. Zumindest am gegenüberliegenden, zweiten Endbereich 22, vorzugsweise über die gesamte Länge, ist unterhalb des Anbauträgers 20 eine Führungsnut 23 als Führungselement vorgesehen, welche mit einer entsprechenden Führungsschiene 24 zusammenwirkt. Die Führungsschiene 24 ist als entsprechendes Bauteil zu Bildung einer linearen Gleitführung seitlich am Grundkörper 1 befestigt (3). Die Führungsschiene 24 läuft koaxial zur Längsachse des Teleskopauslegers 4 und erstreckt sich vorzugsweise über den gesamten Fahrweg bzw. die Baulänge des Anbauträgers 20. Dementsprechend bewegt sich der Anbauträger 20 zusammen und synchron mit dem ersten Teleskopabschnitt 2 beim Ein- und Ausfahren des Teleskopauslegers 4, wie 2A–2C zeigen. Der Anbauträger 20 bildet u. a. eine Ablagefläche 25 zum Abstützen der Energieführungskette 12.
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In der eingefahrenen Endposition (2A) liegt das Untertrum 15 vollständig auf der Ablagefläche 25 des Anbauträgers 20. In der ausgefahrenen Endposition (2C) liegt ein großer Teil des durchhängend gleitenden Obertrums 13 ebenfalls auf dieser Ablagefläche 25. Dazwischen (z. B. 2B) gleitet bzw. rollt (bei einer Rollenkette) das Obertrum 13 über den Anbauträger 20 oder das gestützte Untertrum 15. Aufgrund dieser Relativbewegung ist an einem Festpunkt-Halter 16 für die Energieführungskette 12 eine Rampe 17 vorgesehen, welche in Ausfahrrichtung abfällt, und Reibung bzw. Verschleiß mindert (vgl. 2C).
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Der Anbauträger 20 ist als durchgehendes oder zusammengesetztes Metallprofil, z. B. aus Aluminium, mit einem L-ähnlichen Querschnitt ausgeführt (3). Lediglich an der vom Teleskopausleger 4 abgewandten Seite hat der Anbauträger 20 ein Seitenteil 26, dessen Höhe hier etwa die dreifache Gliedhöhe der Energieführungskette 12 beträgt und so die Energieführungskette 12, insbesondere im Umlenkbogen 14, seitlich führt und stützt. An der gegenüberliegenden Seite kann ein niedriger Kragen, mit höchstens der halben Gliedhöhe vorgesehen werden (nicht gezeigt) oder kein Kragen, da hier bereits die Außenwände des Teleskopauslegers 1 (3) die Bewegung der Energieführungskette 12 seitlich begrenzen.
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Am oberen Ende ist das Seitenteil 26 des Anbauträgers 20 als Führungsschiene 28 ausgeführt, welche mit einem Schlitten 34 am ersten Endbereich 31 des Leitungskanals 30 zusammenwirkt. So wirken Anbauträger 20 und Leitungskanal 30 stabilisierend und führend in der Art einer Linearführung zusammen. Der Leitungskanal 30 ist mit dem gegenüberliegenden, zweiten Endbereich 32 über einen Bügel bzw. Flansch 35 am vorderen, ausfahrenden Ende des zweiten Teleskopabschnitts 3 befestigt, z. B. durch eine Schraub- oder Schweißverbindung.
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Aus der Energieführungskette 12 münden die nicht näher gezeigten Leitungen unmittelbar in den Leitungskanal 30 und werden in diesem geschützt zum ausfahrenden Ende des Teleskopauslegers 1 geführt. Dementsprechend ist der Mitnehmer 18, d. h. die zum Festpunkt-Halter 16 relativbewegliche Anschlussstelle der Energieführungskette 12 am ersten Endbereich 31 des Leitungskanals 30 befestigt.
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Wie am besten aus 3 ersichtlich, ist der Festpunkt-Halter 16 seitlich am vorderen Mündungsende des Grundkörpers 1 befestigt, z. B. durch Schweiß- oder Schraubverbindung. Der Festpunkt-Halter 16 ist so gestaltet, dass er innerhalb des freien Innenraums des profilartigen Anbauträgers 20 aufgenommen ist, und beide ohne Reibung relativ zueinander verschiebbar sind, vgl. 2A–2C. Demnach verbleibt der Festpunkt-Halter 16 ortsfest am Grundkörper 1 während der Anbauträger 20 mit dem ersten Teleskopabschnitt 2, d. h. mit halber Geschwindigkeit (hierzu synchron auch der Umlenkbogen 14) des endseitigen zweiten Teleskopabschnittes 3 ein- und ausfährt. Der Leitungskanal 30 und damit der Mitnehmer 18 fahren hingegen mit dem zweiten Teleskopabschnittes 3 synchron ein und aus.
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Bezugszeichenliste
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Fig. 1–Fig. 3
- 1
- Grundkörper
- 2
- erster Teleskopabschnitt
- 3
- zweite Teleskopabschnitt
- 4
- Teleskopausleger
- 10
- Haltevorrichtung
- 12
- Energieführungskette
- 13
- Obertrum
- 14
- Umlenkbogen
- 15
- Untertrum
- 16
- Festpunkt-Halter
- 17
- Rampe
- 18
- Mitnehmer
- 20
- Anbauträger
- 21, 22
- Endbereich
- 23
- Führungsnut
- 24
- Führungsschiene
- 25
- Ablagefläche
- 26
- Seitenteil
- 28
- Führungsschiene
- 30
- Leitungskanal
- 31, 32
- Endbereiche
- 34
- Schlitten
- 35
- Befestigungsflansch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1170245 B1 [0003]
- US 6530742 B2 [0003]
- DE 3236894 C2 [0004]
- CN 101487515 B [0005, 0011]
- CN 201166089 Y [0005]