DE202014003613U1 - Vorrichtung zur stufenlosen Einstellung der Lösekräfte von Teleskop - und Konuskronen bei herausnehmbarem Zahnersatz - Google Patents

Vorrichtung zur stufenlosen Einstellung der Lösekräfte von Teleskop - und Konuskronen bei herausnehmbarem Zahnersatz Download PDF

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    • A61C13/277Telescopic anchoring, i.e. using spring biased detents
    • AHUMAN NECESSITIES
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Abstract

Vorrichtung zur stufenlosen Einstellung der Lösekräfte von Teleskop- und Konuskronen bei herausnehmbarem Zahnersatz, dadurch gekennzeichnet, dass ein in einer zur Primärkrone hin schräg anliegender, in einer Hülse (1) geführter und gegen Verdrehen gesicherter, über eine Gewindespindel (3) in seiner Lage in der Hülse verschiebbarer und gegen Verdrehen gesicherter Bolzen (4), der durch die Schräganstellung beim Verändern seiner Lage in der Hülse durch Drehen der Spindel sich zum Primärteil hin oder weg bewegt und so einen justierbaren Anpressdruck zum Primärteil aufbaut, die Lösekräfte zwischen Primärkrone und Sekundärkrone erhöht oder senkt.

Description

  • Zur Beschreibung der Erfindung sei hier zunächst eine Darstellung des Einsatzgebietes der Erfindung gegeben.
  • Eine mögliche Form der Versorgung von zahnärztlichen Patienten mit reduziertem Restzahnbestand ist eine Versorgung mittels Teleskop- oder Konuskronen. Es handelt sich dabei um herausnehmbaren Zahnersatz, der von vorhandenen Zähnen geführt und gehalten wird. Dabei werden vorhandene Zähne wie für eine Kronenversorgung zu einem kleinen konischen Körper beschliffen, der dann mit einer Kappe abgedeckt wird. Diese Kappe besteht in der Regel aus Metall oder Keramik, ist über mindestens 3 Millimeter Höhe zirkulär parallelwandig oder in leicht konischer Form ausgeführt, das sog. Primärteil. Darüber wird passgenau eine zweite Kappe angefertigt, die mit dem herausnehmbaren Teil des Zahnersatzes verbunden ist, das sog. Sekundärteil. Das Sekundärteil fixiert die Prothese in ihrer Lage im Mund des Patienten und muss auch dafür sorgen, dass die Prothese beim Sprechen oder Kauen eine feste Verbindung zu den Primärteilen herstellt. Die Verbindung von Primär- und Sekundärteil muss also zum einen lösbar (zum Herausnehmen der Prothese) zum anderen ausreichend fest für Belastungen sein. Die gewünschten Haltekräfte der Prothese werden grundsätzlich durch Haftreibung bei parallelwandig ausgeführten (Teleskop-)Kronen oder durch Klemmwirkung bei konisch ausgeführten (Konus-)Kronen erreicht. In der Praxis ergibt sich sehr oft das Problem, dass sich die vom Zahntechniker hergestellten Prothesen zu schwer oder zu leicht im Mund des Patienten lösen lassen. Dies kann verschieden Gründe haben. Es kann mit der vorhandenen Zahl von Doppelkronen zusammen hängen oder auch mit der Viskosität des Speichels. Im Laufe der Tragezeit kann auch Verschleiß zu einer zu geringen Haltekraft führen.
  • Stand der Technik:
  • Um das oben beschriebene Problem zu lösen sind in der Vergangenheit verschiedene Konstruktionen entstanden, die allgemein unter dem Namen Friktionshilfsteil angeboten werden. Diese werden entweder schon bei der Neuanfertigung der Prothese angebracht oder sie sind für eine nachträgliche Montage vorgesehen.
  • Die Hilfsteile unterscheiden sich im Wesentlichen in der Art ihrer Funktion.
    • 1. Die Primärkrone ist mit einer Vertiefung versehen, in die bei Erreichen der Endlage der Prothese ein sich in der Sekundärkrone befindliches Gegenstück, in der Regel ein federbelasteter Bolzen oder eine Kugel, eingreift und so das Lösen der Sekundärkrone erschwert. Die Prothese rastet in ihrer Endlage beim Einsetzen der Prothese fühl- und hörbar ein und gibt dem Patienten ein sicheres Gefühl. Leider werden durch Verschmutzung der Bolzen- oder Kugelführungen und durch Nachlassen der Federkräfte der montierten Federn oder sonstiger Vorrichtungen (gewölbte Kunststoffplättchen, Silikonpolster) die Lösekräfte nach einiger Tragezeit zu gering. Auch kann das Einrastlager im Primärteil verschleissen und oft gibt es nach einer Nachbesserung des schleimhaut-getragenen Teils der Versorgung, der sog. Unterfütterung, Probleme. Es kann dann bei zu üppigem Unterlegen von Kunststoffmaterial leicht passieren, dass die Prothese nicht mehr ihre alte Endlage erreicht und Bolzen oder Kugel nicht mehr in ihr Einrastlager eingreifen können.
    • 2. Die Sekundärkrone wird mit einem Hilfsteil versehen, das punktuell oder über eine kleine Fläche auf das Primärteil einen Druck aufbaut und so die Lösekräfte erhöht. Diese Hilfsteile sind in der Regel in Kunststoff ausgeführt, lassen sich teilweise auch durch Verquetschen des Materials mittels einer Schraube nachstellen, können wegen der Weichheit des Materials die eingestellte Abzugskraft aber oft nicht lange halten und müssen wieder nachgestellt oder ausgetauscht werden. Zudem sind derartige Friktionshilfsteile für die Erhöhung oder Einstellung der Abzugskräfte für Konuskronen ungeeignet, da die an den schräg angestellten Flächen des Primärteiles wirkenden Kräfte des Hilfsteiles das Sekundärteil nach oben treibt, sprich zum Lösen der eh schon zu geringen Konusklemmung führt. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Kunststoffteile sowohl wegen ihrer zu kleinen Berührungsflächen zum Primärteil als auch wegen der viel zu guten Gleiteigenschaften des Kunststoffmaterials einen Aufbau einer Konusklemmung nicht ermöglichen.
    • 3. Ein Sonderfall stellt DE 29603809 U1 dar. Hier wird fein justierbar mittels einer Schraube ein am Ende abgerundeter Bolzen in Richtung Primärteil verschoben. Das Primärteil ist zur Aufnahme des Bolzenkopfes mit einer Nut versehen. Durch Anziehen der Verstellschraube erhöhen sich die Abzugskräfte, durch Lösen der Schraube soll ein Silikonpolster den Bolzen wieder vom Primärteil weg bewegen und so die Abzugskräfte wieder verringern. Auch hier ergeben sich durch Verschmutzung Probleme, die Leichtgängigkeit des Bolzens geht verloren, außerdem kann sicher davon ausgegangen werden, dass das Silikonpolster dem aggressiven Mundmilieu nicht lange Stand hält. Zudem ist die Kontaktfläche des Bolzens zum Primärteil sehr gering, so dass hier ein erhöhter Verschleiß, also häufiges Nachstellen und auch ein Einlagern des Bolzens im Primärteil in der Endlage, hervorgerufen durch minimale Kippung zwischen Primär- und Sekundärteil, zu erwarten ist.
  • Der im Schutzanspruch 1 angegeben Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine feine Justierung der Abzugskräfte dauerhaft sowohl bei Teleskop- wie auch bei Konuskronen sowohl in Richtung lose als auch in Richtung fest ermöglicht.
  • Dieses Problem wird mit dem im Schutzanspruch 1 ausgeführten Merkmalen gelöst.
  • Mit der Erfindung wird erreicht, dass durch Verdrehen einer Gewindespindel ein schräg zu den gefrästen Flächen des Primärteils angestellter Bolzen, der zur Kronenseite hin abgeflacht ist, mit der abgeflachten Fläche am Primärteil anliegt und in einer Hülse geführt ist, verschoben wird. Durch die Verschiebung auf der schrägen Fläche bewegt sich der Bolzen dichter auf das Primärteil zu oder weiter weg. So werden die Löse- oder Abzugskräfte erhöht oder verringert. Die Gewindespindel ist bei herausgenommener Prothese von basal (Prothesenunterseite) mittels eines Schraubendrehers drehbar. So ist die Lösekraft der Prothese leicht einstellbar. Der Bolzen ist auf der gegenüber liegenden Seite zur Abflachung mit einer Längsnut versehen. Analog zur Nut befindet sich in der Führungshülse ein Zapfen, der in die Nut eingreift und so ein Verdrehen des Bolzens beim Drehen der Spindel oder auch nur bei der Reinigung der Prothese verhindert. Der Bolzen ist für einen eventuellen Austausch oder auch nur zu Reinigungszwecken durch Drehen der Spindel entfernbar. Der Bolzen kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein. Für Teleskopkronen können Metalle oder auch hochbelastbare Kunststoffe eingesetzt werden. Hier sind gute Gleiteigenschaften mit hoher Abriebfestigkeit gewünscht. Für Konuskronen kommen in erster Linie Metalle zum Einsatz. Da Konuskronen erst in der Endlage durch Verklemmen ihre Haltekräfte aufbauen sind hier Materialien mit guten Gleiteigenschaft ungeeignet. Ein hartes Verklemmen wird nur mit einem Werkstoff erreicht, der überhaupt nicht nachgibt und auch keine guten Gleiteigenschaften besitzt. Wie bereits erwähnt führen gute Gleiteigenschaften eines aktivierbaren Teiles an den konischen Flächen einer Konuskrone zum Aufsteigen, also zum Lösen des Sekundärteils. Wesentliches Merkmal der Erfindung ist die im Vergleich zu anderen Lösungsansätzen relativ große Kontaktfläche zwischen Primärteil und dem widerstandsfähigen Aktivierungselement und die leichte Einstellbarkeit der Lösekräfte der Versorgung. Dies bedeutet hohe Betriebssicherheit und hohen Bedienkomfort. Die Konstruktion ist auch sehr gut im Bereich CAD/CAM-gefertigter Sekundärteile einsetzbar. Bisher ist es nicht möglich ein über einen digitalen Datensatz erstelltes Sekundärteil so genau zu fertigen, dass die gewünschten Abzugskräfte dann reproduzierbar den gewünschten Anforderungen entsprechen könnten. Noch sind die Scannerdaten zu ungenau und von Scanner zu Scanner zu verschieden. Die CAM-Einheiten, die dann den Datensatz wandeln, sind bis heute auch noch nicht in der Lage beständige Ergebnisse zu liefern. Die Erfindung ist in der Lage diese Fehler problemlos zu kompensieren. Zudem ist es leicht möglich, die Führungshülse digital über entsprechende Software und das digital erstellte Sekundärteil als ein Teil zu konstruieren. Nach der Fertigung müssen nur noch die Gewindespindel und Bolzen montiert werden und es wird immer eine Einstellung des Bolzens geben, der die gewünschten Abzugskräfte herstellt. Die Führungshülse kann für eine Klebeverbindung zur Prothesenbasis vorbereitet werden. Dazu können zum Beispiel im Bereich der Kontaktflächen vertikale montierte kleine Zapfen (1/2) dienen. Der Bolzen kann auch mit einer erhabenen, aufgesetzten Schrägfläche (2/2) hergestellt sein. In dieser Ausführung ist es dann auch leichter möglich die Vorrichtung in bereits vorhandene, ursprünglich nicht für die Vorrichtung vorgesehene Doppelkronen einzuarbeiten. Sollte es die Befürchtung geben, dass der Zahnarzt oder auch der Patient mit der Einstellung der Abzugskräfte über die frei drehbare Gewindespindel überfordert sein könnte, so ist es über das Einlegen von Distanzscheiben zwischen Gewindespindel und Bolzen auch möglich die Abzugskräfte durch Festziehen des Bolzens an die Gewindespindel fest einzustellen. Bei gewünschter Erhöhung der Abzugskräfte werden dann zusätzliche Distanzscheiben montiert, bzw. durch die Entnahme von Distanzscheiben können dann auch die Lösekräfte verringert werden.
  • Die zeigt die Erfindung im Schnittbild, montiert an einer Teleskopkrone. Die einzelnen Bauteile sind noch einmal getrennt dargestellt. Dies sind die Führungshülse (1) mit Zapfen (5), die Sicherungsspange (2), die Gewindespindel (3) und der Bolzen (4). Die stellt die Konstruktion noch einmal an einer noch nicht fertiggestellten Unterkieferversorgung räumlich dar.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 29603809 U1 [0004]

Claims (12)

  1. Vorrichtung zur stufenlosen Einstellung der Lösekräfte von Teleskop- und Konuskronen bei herausnehmbarem Zahnersatz, dadurch gekennzeichnet, dass ein in einer zur Primärkrone hin schräg anliegender, in einer Hülse (1) geführter und gegen Verdrehen gesicherter, über eine Gewindespindel (3) in seiner Lage in der Hülse verschiebbarer und gegen Verdrehen gesicherter Bolzen (4), der durch die Schräganstellung beim Verändern seiner Lage in der Hülse durch Drehen der Spindel sich zum Primärteil hin oder weg bewegt und so einen justierbaren Anpressdruck zum Primärteil aufbaut, die Lösekräfte zwischen Primärkrone und Sekundärkrone erhöht oder senkt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sekundärkrone mit einer Hülse (1), die zur Primärkronenseite hin offen gestaltet ist und fest mit der Sekundärkrone in einem spitzen Winkel verbunden ist, ausgestattet ist.
  3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich in der Führungshülse (1) ein verschiebbarer und gegen Verdrehen gesicherter Bolzen (4) befindet, der in demselben Winkel, in dem sich die Hülse zum Primärteil befindet, abgeflacht ist und mit der abgeflachten Fläche zum Primärteil flächig Kontakt hat.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine in der Hülse drehbar gelagerte Gewindespindel (3) einen gegen Verdrehen gesicherten Bolzen der aus Metall oder auch aus Kunststoff gefertigt ist durch Drehen der Spindel hin und her bewegt und so durch die Schräganstellung dichter an das Primärteil heran oder davon weg führt.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gewindespindel (3) von Unterseite einer Zahnprothese mit einem Schraubendreher frei zugänglich ist und jederzeit gedreht werden kann und damit ein in einer Hülse befindlicher Bolzen (4) verschoben wird.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherungsspange (2), ähnlich einem Wellensicherungsring, eine Gewindespindel (3) in einer Hülse (1) in ihrer Lage sichert ohne dabei aber ein freies Drehen zu behindern.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Wahl des Winkelmasses der Hülse (1) zur Primärkrone und die Wahl der Steigung des Gewindes der Gewindespindel (3) der Einstellbereich für höhere oder geringere Abzugskräfte der Sekundärkrone pro Umdrehung der Gewindespindel frei wählbar ist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse sowohl als industriell hergestelltes Fertigteil mit der Sekundärkrone über Prothesenkunststoff oder durch eine Löt- oder Schweissverbindung mit der Prothesenbasis verbunden werden kann.
  9. Vorrichtung nach einerm der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungshülse im Bereich des Überganges zur Prothesenbasis durch vertikal angebrachte Zapfen (6) für eine Klebe- oder auch Schweissverbindung vorbereitet wird.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse über eine Software als digitaler Datensatz an einer digital erstellten Sekundärkrone virtuell montiert und dann zusammen mit einer Sekundärkrone in einer CAM-Einheit gefertigt werden kann.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse sowohl als Fertigteil aus verschiedenen Materialien als auch als zum Anmodellieren an die Sekundärkrone für die Gießtechnik aus ausbrennbarem Kunststoffgefertigt werden kann.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz der Vorrichtung nicht nur auf Teleskop- und Konuskronen beschränkt ist, sondern ebenso bei vielen Arten von herausnehmbarem Zahnersatz wie zum Beispiel bei Stegversorgungen möglich ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE29603809U1 (de) 1996-03-01 1996-08-29 Häcker, Burkhard, Dr., 06536 Roßla Teleskopkrone mit einstellbarer Friktion

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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