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Die
Erfindung betrifft eine pothetische Suprakonstruktion. Diese Suprakonstruktion
ist zum Verbund mit einer Zahnprothese oder einem Künstlichen Zahn
bestimmt, wobei darin ein beweglicher Riegel angeordnet ist.
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Aus
der
EP 0 796 062 B1 ist
eine derartige Suprakonstruktion bekannt. Bei dieser Konstruktion wird
ein künstlicher
Zahn schwenkbeweglich innerhalb einer Zahnprothese gelagert und
durch die Schwenkbewegung wird der dementsprechend schwenkbewegliche
Riegel zwischen einer Freigabe- und einer Riegelstellung verschwenkt.
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Der
schwenkbewegliche künstliche
Zahn befindet sich mit den übrigen
Zähnen – sowohl
natürlichen
Zähnen
als auch den übrigen
Zähnen
einer Zahnprothese des Patienten – in einer fluchtenden Anordnung,
wenn sich der Riegel in seiner Riegelstellung befindet. In der Freigabestellung
hingegen steht der künstliche
Zahn außer
Flucht mit den übrigen
Zähnen,
so dass die Möglichkeit
besteht, dass dieser Zahn durch die Wange oder die Zunge des Patienten
in seine Riegelstellung zurückbewegt
wird, wenn der Patient beispielsweise zur Entnahme der Zahnprothese
diese an einer anderen Stelle anfasst als an dem schwenkbeweglichen
künstlichen
Zahn. Umgekehrt kann beim Einsetzen der Zahnprothese ein versehentliches
Verschwenken des schwenkbeweglichen künstlichen Zahnes den Riegel
in seine Riegelstellung führen,
in welcher das Ansetzen der Zahnprothese an das Anschlusselement
nicht möglich
ist.
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Aus
der
EP 0 407 644 A1 ist
eine derartige Suprakonstruktion bekannt, die ein druckknopfartiges
Betätigungselement
aufweist. Andere Verriegelungsmechanismen bei Zahnprothesen sind
aus der Praxis bekannt. Sie weisen Betätigungselemente in Form von
schwenkbeweglichen Riegeln oder von Druckknöpfen und dergleichen auf, die
sämtlich
palatinal oder lingual über
die Zahnprothese hinaus in den Mund vorstehen und nicht nur vom
Benutzer störend
empfunden werden, sondern auch gesundheitlich bedenklich sein können, da
an den durch diese Betätigungselemente
hervorgerufenen Unregelmäßigkeiten
im Mundraum die Zunge gereizt werden kann, was zu Erkrankungen führen oder
Erkrankungen fördern
kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine prothetische Suprakonstruktion
dahingehend zu verbessern, dass diese hinsichtlich Herstellung und Instandhaltung
möglichst
kostengünstig
ist und vom Patienten möglichst
einfach zu handhaben ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine prothetische Suprakonstruktion mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorschlagsgemäß ist also
statt des schwenkbeweglichen künstlichen
Zahnes, der eine rotatorische Bewegung ausführt, ein schiebebeweglicher, also
translatorisch beweglicher künstlicher
Zahn vorgesehen. Eine besonders einfache Anordnung dieses beweglichen
Zahns zwischen künstlichen
oder echten Zähnen
des Patienten wird dadurch vorschlagsgemäß ermöglicht, dass die Schiebebewegung,
also die translatorische Bewegung des Zahns, nicht in Richtung der
Zahnreihe erfolgt, sondern quer dazu, also in buccaler Richtung
einerseits bzw. in palatinaler oder lingualer Richtung andererseits.
Im Oberkiefer kann die Aktivierung vorzugsweise in palatinaler Richtung
erfolgen, der Anschlag buccal vorgesehen sein, während im Unterkiefer in umgekehrter
Weise die Aktivierung nach buccal und der Anschlag lingual vorgesehen
sein kann, so dass in beiden Fällen
den Kaukräften
gegenläufig
die Öffnungsbewegung
erfolgt und durch die Kaukräfte
automatisch sichergestellt wird, dass der translatorisch bewegliche
Zahn in seiner Riegelstellung gehalten bzw. in diese Riegelstellung
geführt
wird.
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Im
Gegensatz zu kleineren Riegelelementen ist die Ausgestaltung als
künstlicher
Zahn vom Patienten leicht zu bedienen, selbst wenn bei dem Patienten
die Feinmotorik eingeschränkt
sein sollte. Auch für
Pflegepersonal ist die Betätigung
eines derartigen Riegelelementes einfach möglich und das Riegelelement
leicht zugänglich.
Störende
linguale bzw. palatinale Überstände weist
die vorschlagsgemäße Suprakonstruktion
bzw. eine dementsprechende Zahnprothese nicht auf, so dass die Zahnprothese für den Patienten
angenehm zu tragen ist und zudem keine gesundheitlichen Nachteile
mit sich bringt.
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Nachfolgend
wird stets rein beispielhaft von einer Anwendung der prothetischen
Suprakonstruktion im Unterkiefer ausgegangen, das heißt, dass
Bezeichnungen wie „oben" zur Kaufläche des
Zahnes bzw. künstlichen
Zahnes gerichtet zu verstehen sind und Bezeichnungen wie „unten" zum Kiefer weisend zu
verstehen sind.
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Durch
die Schiebebewegung des Riegels kann ein Anschlussteil untergriffen
werden, wobei durch die Kontur des Anschlussteils oder des Riegels eine
nach unten, also zum Kiefer hin, gerichtete Bewegung bewirkt werden
kann, so dass ein möglichst gleichmäßiger Andruck
auf die Kieferschleimhaut erfolgt. Die gleichmäßige Kompression der Schleimhaut
bewirkt eine optimale Schonung des Kiefers und vermeidet das Entstehen
von Entzündungen.
Zudem bewirkt die Schleimhaut einen Dämpfungseffekt, der die Kaukräfte abpuffert,
und die möglichst
gleichmäßige Verteilung
der Kräfte
auf die Schleimhaut bewirkt eine möglichst geringe Belastung der
Schleimhaut und der Implantate.
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Vorschlagsgemäß weist
eine Aufnahmeöffnung
zur Aufnahme des Anschlussteils auf. Das Gehäuse kann vorteilhaft das Anschlussteil
umschließen,
indem das Gehäuse
einen entsprechenden inneren Hohlraum aufweist und, wobei in diesem
Fall das Anschlussteil durch die Aufnahmeöffnung in den Hohlraum des
Gehäuses
eingeführt
werden kann. Der Riegel kann relativ zu dem Gehäuse verschoben werden und zwar
zwischen einerseits der Freigabestellung, in welcher das Gehäuse auf
das Anschlussteil aufgesetzt werden kann, bis es das Anschlussteil in
seinem Inneren aufnimmt und einer Riegelstellung, in welcher dann
das Anschlussteil vom Riegel erfasst wird, so dass das Gehäuse auf
diese Weise an dem Anschlussteil festgelegt ist. Das Anschlussteil
kann vorteilhaft als Kugel ausgestaltet sein, welche am Oberteil
bzw. Außenteil
eines Kieferimplantats vorgesehen ist oder welche beispielsweise
an einer Krone eines herkömmlichen
Zahnersatzes vorgesehen ist. Insbesondere bei Anordnung an einem
herkömmlichen
Zahnersatz wird das Anschlussteil üblicherweise seitlich von diesem
herkömmlichen
Zahnersatz abstehen. Um in gewünschter
Weise die Belastung der Schleimhaut zu gewährleisten und eine gleichmäßige Kompression
durch die Zahnprothese auf die Schleimhaut einwirken zu lassen,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Anschlussteil von unten durch den
Riegel erfasst wird, so dass sich während der Verriegelung entsprechende
Andruckkräfte
ergeben, mit denen die Zahnprothese auf die Kieferschleimhaut einwirkt.
Daher kann bei Anbringung des Anschlussteils an einer Krone eines
herkömmlichen Zahnersatzes
vorgesehen sein, die Kugel nicht einfach seitlich von der Krone
wegragen zu lassen, beispielsweise mittels eines geradlinig zur
Seite ragenden Halters, sondern vielmehr an einem bogenförmigen Träger anzuordnen,
so dass das erwähnte
Gehäuse
der Suprakonstruktion das Anschlussteil umgreifen kann und der Riegel
an den unteren Umfang der Kugel angreifen kann, um auf diese Weise
die nach unten, also zum Kiefer und der Kieferschleimhaut hin gerichteten
Andruckkräfte
aufzubauen.
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Der
Riegel kann auf einfache Weise zwei Riegelkufen aufweisen, die bei
der Längsverschiebung
die Kugel an zwei Stellen ihres Umfangs untergreifen. Die Riegelkufen
sind kürzer
ausgeführt
als der Bewegungsweg des Riegels, so dass in einer Endstellung des
Riegels keine Riegelkufen an dem Anschlussteil anliegen, so dass
auf diese Weise der Riegel eine Freigabestel lung aufweist, während in der
umgekehrten Bewegungsendstellung des Riegels die beiden Riegelkufen
dem Anschlussteil anliegen und eine Relativbewegung zwischen Anschlussteil
und Gehäuse
verhindern. Eine materialschonende großflächige Anlage zwischen Riegel
und Anschlussteil kann dadurch bewirkt werden, dass nicht nur die
beiden Riegelkufen vorgesehen sind, sondern auch eine Verbindung
zwischen den beiden Riegelkufen, so dass sich insgesamt ein etwa
C-förmiges
Riegelprofil ergibt.
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Vorteilhaft
kann der Riegel ein Halteelement aufweisen, welches dafür Sorge
trägt,
dass der Riegel in seinen beiden Endstellungen verbleibt und nur durch Überwinden
von bestimmten Haltekräften
aus dieser Endstellung in eine andere Stellung bewegt werden kann.
Auf diese Weise ist die Handhabung der prothetischen Suprakonstruktion
und beispielsweise einer Zahnprothese besonders einfach, da der Riegel
in seiner Freigabestellung gehalten wird und nicht versehentlich,
schon bei besonders gering einwirkenden Kräften, in seine Riegelstellung
zurückgeführt werden
kann. Auf diese Weise kann problemlos nach Öffnen der Riegel eine Zahnprothese
an anderer Stelle vom Patienten erfasst und gehandhabt werden, ohne
dass die Gefahr besteht, dass sich der Riegel unbeabsichtigt bewegt.
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Das
Halteelement kann beispielsweise zwei Magnete aufweisen, von denen
jeweils einer in der Freigabe- bzw. in der Riegelstellung benutzt
wird, um den Riegel in dieser Stellung zu fixieren. Besonders vorteilhaft
allerdings kann das Halteelement elastisch verformbar sein, so dass
es über
seine Haltefunktion hinaus auch während der Kauvorgänge des
Patienten als Dämpfungselement
genutzt werden kann.
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Auf
einfache Weise und unter Verwendung möglichst weniger Bauteile – also beispielsweise
unter Verzicht auf die Verwendung von Magneten – kann das Halteelement als
Kunststoffstreifen ausgestaltet sein, der im Gehäuse der prothetischen Supra konstruktion
angeordnet ist und somit dem Anschlussteil anliegt, wenn das Gehäuse an das
Anschlussteil angesetzt ist. Ausnehmungen an zwei voneinander beabstandeten
Stellen sind so ausgeführt
und angeordnet, dass in den beiden Endstellungen des Riegels, also
in der Freigabestellung einerseits und in der Riegelstellung andererseits,
das Anschlussteil in einer der beiden Ausnehmungen aufgenommen wird,
so dass auf diese Weise der Riegel in dieser Stellung fixiert wird
und nur unter Überwindung
von Lösekräften, nämlich unter
elastischer Verformung des Kunststoffstreifens, aus dieser Stellung in
eine andere Stellung bewegt werden kann.
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In
wirtschaftlich besonders einfacher Weise können die Ausnehmungen im Halteelement
als Bohrungen ausgestaltet sein. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich,
eine komplexe dreidimensionale Anpassung der Ausnehmung an die Oberfläche des
Anschlussteils vorzunehmen. Vielmehr ragt das Anschlussteil in die
Bohrung hinein und die zirkuläre
Anlage des Halteelementes entlang dem Rand der Bohrung ermöglicht den
vorgeschriebenen Dämpfungseffekt.
Alternativ zu einer derartigen Ausgestaltung als Bohrung kann die
Ausnehmung auch als an die Kontur des Anschlussteils angepasste
Einbuchtung ausgestaltet sein. Insbesondere bei einem kugelförmigen Anschlussteil
kann eine vergleichsweise einfache Ausgestaltung einer derartigen
Ausnehmung vorgenommen werden. Diese stellt sicher, dass nicht versehentlich
das Anschlussteil in die Ausnehmung eingedrückt werden kann, wie das ggf.
bei einer als Bohrung ausgestalteten Ausnehmung nicht auszuschließen ist
und dadurch, dass die Materialstärke des
Halteelementes im Bereich der Ausnehmung zwar reduziert aber nicht
völlig
unterbrochen ist, ist zuverlässig
sichergestellt, dass eine Dämpfung
von Kräften,
die zwischen dem Anschlussteil und dem Gehäuse der Suprakonstruktion auftreten,
ermöglicht wird.
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Vorteilhaft
kann das Halteelement auswechselbar am oder im Gehäuse des
Riegels bzw. am oder im Riegel selbst angeordnet sein. Auf diese Weise
kann eine an die Wünsche
des jeweiligen Patienten individuelle Anpassung der Haltekräfte und der
Dämpfungseigenschaften
erfolgen und es kann zudem bei Verschleißerscheinungen des Halteelementes
ein problemloser Austausch dieses Halteelementes erfolgen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend
näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 einen
Längsschnitt
durch eine Riegelanordnung einer prothetischen Suprakonstruktion,
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2 einen
Querschnitt durch die Anordnung von 1,
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3 eine
Ansicht von unten,
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4 von
der Rückseite,
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5 von
der in 4 links dargestellten Seite,
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6 von
vorn und
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7 von
oben auf das Gehäuse
und den Riegel der Riegelanordnung der 1 und 2, und
die
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8 u. 9 ein
Anschlussteil aus zwei Blickrichtungen, wie es bei der Riegelanordnung
der 1 und 2 verwendbar ist.
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In
der Zeichnung ist eine Riegelanordnung einer prothetischen Suprakonstruktion
dargestellt, mit einem Gehäuse 1 und
einem im Gehäuse 1 längsbeweglich
gehaltenen Riegel 2. Der Riegel 2 weist einen
in der Zeichnung nach oben ragenden Vorsprung 3 auf, der
mit mehreren Ausnehmungen 4 versehen ist, um einen optimalen
Verbund zu einer Zahnprothese zu ermöglichen. Mit Hilfe dieses künstlichen
Zahns kann der Riegel 2 gegenüber dem Gehäuse 1 verschoben werden,
wenn sich das Gehäuse 1 mit
einer Zahnprothese verbunden ortsfest im Mund eines Patienten befindet.
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Das
Gehäuse 1 weist
eine Aufnahmeöffnung 5 auf,
die an einen Innenraum 6 des Gehäuses 1 anschließt. Ein
Anschlussteil 7, welches im Mund des Patienten festgelegt
ist, weist einen Schaft 8 und einen Kugelkopf 9 auf.
Bei der in den 1 und 2 dargestellten
Situation ist das Gehäuse 1 auf
das Anschlussteil 7 aufgesetzt worden, so dass sich der
Kugelkopf 9 nunmehr im Innenraum 6 des Gehäuses 1 befindet.
Der Riegel 2 weist zwei seitliche Riegelkufen 10 auf,
welche den Kugelkopf 9 des Anschlussteils 7 untergreifen.
Aus den 1 und 3 ist ersichtlich,
dass diese beiden Riegelkufen 10 mittels eines gebogenen
Verbindungsabschnitts 11 zu einer insgesamt etwa C-förmigen Riegelklaue
verbunden sind, welche den Kugelkopf 9 großflächig unterfasst.
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Aus 1 ist
weiterhin ersichtlich, dass sich die Riegelkufen 10 nicht über die
gesamte Länge
des Riegels 2 erstrecken. Bei entsprechender Verschiebung
des Riegels 2 gelangt der Riegel daher mit einem Bereich
an den Kugelkopf 9, in dem sich keine Riegelkufen 10 befinden,
so dass in dieser so genannten Freigabestellung der Riegel 2 mitsamt
dem Gehäuse 1 von
dem Anschlussteil 7 abgehoben werden kann.
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Insbesondere
aus den beiden Schnittzeichnungen der 1 und 2 ist
weiterhin ersichtlich, dass im Riegel 2 ein Halteelement 12 vorgesehen
ist. Das Halteelement 12 ist als Kunststoffstreifen ausgestaltet,
der zwei Ausnehmungen 14 aufweist. Mit einer dieser Ausnehmungen
liegt das Halteelement 12 dem Kugelkopf 9 in der
Riegelstellung des Riegels 2 an, wie aus 1 ersichtlich.
Wenn aus dieser Riegelstellung der Riegel 2 in seine Freigabestellung verschoben
wird, bis die Riegelkufen 10 außer Eingriff mit dem Kugelkopf 9 sind,
gerät der
Kugelkopf 9 in eine zweite Ausnehmung 14, die
in 1 rechts dargestellt ist, so dass auch in der
Freigabestellung der Riegel 2 gegen ein versehentliches
Verschieben gesichert ist und nur unter Komprimierung des als elastisch
verformbarer Kunststoffstreifen ausgestalteten Halteelementes 12 in
seine in 1 dargestellte Riegelstellung
verschoben werden kann.