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Die Erfindung betrifft ein Tragprofil zum Erstellen von Aufbauten mit einer ersten Nut und einer zweiten Nut unmittelbar hinter einer ersten Seitenfläche des Tragprofils, wobei sich die erste Nut und die zweite Nut zu gegenüberliegenden Seiten hin öffnen, mit einer dritten und vierten Nut unmittelbar hinter einer zweiten Seitenfläche des Tragprofils, die der ersten Seitenfläche in Hochrichtung des Profils gegenüberliegt, wobei sich die dritte und die vierte Nut zu gegenüberliegenden Seiten hin öffnen, wobei Öffnungsrichtungen der Nuten vom jeweiligen Nutgrund zur jeweiligen Öffnung im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind, wobei die Nuten zum Einführen eines Keders eines textilen Flächenelements ausgebildet sind und wobei die Enden der Seitenwände, die die Öffnung der jeweiligen Nut seitlich begrenzen, Teil einer Außenfläche des Tragprofils bilden. Die Erfindung betrifft auch einen Rahmen aus erfindungsgemäßen Tragprofilen mit einem oder mehreren textilen Flächenelementen.
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Mit der Erfindung soll ein verbessertes Tragprofil zum Erstellen von Aufbauten sowie ein verbesserter Rahmen aus Tragprofilen bereitgestellt werden.
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Erfindungsgemäß sind hierzu die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 6 vorgesehen. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Tragprofil zum Erstellen von Aufbauten mit einer ersten Nut und einer zweiten Nut unmittelbar hinter einer ersten Seitenfläche des Tragprofils, wobei sich die erste Nut und die zweite Nut zu gegenüberliegenden Seiten hin öffnen, mit einer dritten und vierten Nut unmittelbar hinter einer zweiten Seitenfläche des Tragprofils, die der ersten Seitenfläche in Hochrichtung des Profils gegenüberliegt, wobei sich die dritte und die vierte Nut zu gegenüberliegenden Seiten hin öffnen, wobei Öffnungsrichtungen der Nuten vom jeweiligen Nutgrund zur jeweiligen Öffnung im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind, wobei die Nuten zum Einführen eines Keders eines textilen Flächenelements ausgebildet sind und wobei die Enden der Seitenwände, die die Öffnung der jeweiligen Nuten seitlich begrenzen, Teil einer Außenfläche des Tragprofils bilden, ist vorgesehen, dass die Öffnung der dritten Nut in Öffnungsrichtung der ersten und dritten Nut gegenüber der ersten Nut versetzt ist und dass die Öffnung der vierten Nut in Öffnungsrichtung der zweiten und vierten Nut versetzt ist.
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Mit der Erfindung wird somit in überraschend einfacher Weise ein kompaktes, einstückiges Tragprofil geschaffen, mit dem textile Flächenelemente in geringem Abstand zueinander angeordnet werden können. Beispielsweise können in der ersten Nut und der dritten Nut jeweils ein Keder eines ersten bzw. zweiten textilen Flächenelements angeordnet werden. Da die dritte Nut gegenüber der ersten Nut nach außen, von der Mitte des Profils weg, versetzt ist, liegen die textilen Flächenelemente somit in geringem Abstand voreinander, beispielsweise parallel zueinander. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn hinterleuchtete und mit textilen Flächenelementen bespannte Rahmen oder Wände bereitgestellt werden sollen. Die textilen Flächenelemente müssen, um gespannt werden zu können, vergleichsweise dünn sein. Wird ein textiles Flächenelement hinterleuchtet, so stört gelegentlich die Sichtbarkeit eines Leuchtkörpers hinter dem textilen Flächenelement. Durch die Anordnung zweier textiler Flächenelemente hintereinander können solche Effekte vermieden werden. Das erfindungsgemäße Tragprofil ermöglicht eine solche Anordnung von zwei textilen Flächenelementen hintereinander in überraschend einfacher Weise. Mit dem erfindungsgemäßen Tragprofil können beispielsweise auch Wände oder Rahmen mit insgesamt vier textilen Flächenelementen bereitgestellt werden. Von beiden Seiten des Rahmens bzw. der Wand her liegen dann zwei textile Flächenelemente vor gegebenenfalls innerhalb des Rahmens angeordneten Leuchtkörpern. Auch ohne das Vorsehen von Leuchtkörpern können solche Wände oder Rahmen, die mit dem erfindungsgemäßen Tragprofil aufgebaut sind, für die Bereitstellung von blickdichten und gegebenenfalls geräuschdämmenden stoffbespannten Wänden verwendet werden. Hierzu kann gegebenenfalls eine schalldämmende Schicht innerhalb des Rahmens angeordnet werden. Durch die zwei hintereinander angeordneten textilen Flächenelemente ist diese schalldämmende Schicht dann zuverlässig vor den Blicken eines Betrachters verborgen.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die dritte Nut und die vierte Nut jeweils um mehr als den Abstand vom Nutgrund zur Öffnung gegenüber der ersten Nut bzw. der zweiten Nut versetzt.
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In Weiterbildung der Erfindung nimmt in einer Vorderansicht des Tragprofils gesehen eine gedachte Gerade zwischen einer Mitte der Öffnung der ersten Nut und einer Mitte der Öffnung der dritten Nut zu der Hochrichtung des Tragprofils einen Winkel von mehr als 30 Winkelgrad ein.
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Auf diese Weise kann eine Schattenbildung im Randbereich des Tragprofils verhindert werden, da eine gegebenenfalls an dem Tragprofil angeordnete Leuchte sowohl eine Seitenwand der ersten Nut als auch eine Seitenwand der dritten Nut gleichzeitig bestrahlen kann.
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In Weiterbildung der Erfindung nimmt in einer Vorderansicht des Tragprofils gesehen eine gedachte Gerade zwischen der Mitte der Öffnung der zweiten Nut und einer Mitte der Öffnung der vierten Nut zu der Hochrichtung des Profils einen Winkel von mehr als 30 Winkelgrad ein.
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In Weiterbildung der Erfindung beträgt der Winkel maximal 60 Winkelgrad.
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Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch durch einen Rahmen mit wenigstens zwei erfindungsgemäßen Tragprofilen und wenigstens einem ersten und einem zweiten textilen Flächenelement mit jeweils einem Keder gelöst, bei dem der Keder des ersten textilen Flächenelements in die erste oder zweite Nut der Tragprofile und der Keder des zweiten Flächenelements in die dritte oder vierte Nut der Tragprofile eingeführt ist.
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Durch den erfindungsgemäßen Rahmen können mit textilen Flächenelementen bespannte Körper realisiert werden, die schnell aufgebaut werden können und bei denen zwei textile Flächenelemente hintereinander exakt parallel angeordnet sind. Durch Verwendung des einstückigen erfindungsgemäßen Tragprofils sind die außenliegenden Keder der textilen Flächenelemente dabei nur um die Höhe des Tragprofils voneinander beabstandet. Abschattungen bei Verwendung von Leuchtkörpern innerhalb des Rahmens können dadurch vermieden werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist in die erste, zweite, dritte und vierte Nut der Tragprofile jeweils ein Keder eines ersten, zweiten, dritten bzw. vierten textilen Flächenelements eingeführt.
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In Weiterbildung der Erfindung sind zwischen den textilen Flächenelementen, insbesondere zwischen dem ersten und dem zweiten textilen Flächenelement, Leuchtkörper vorgesehen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen, wie sie in den Zeichnungen gezeigt und der Beschreibung beschrieben sind, können dabei in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Tragprofils,
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2 eine Rahmenecke mit zwei erfindungsgemäßen Tragprofilen,
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3 eine auseinandergezogene Darstellung der Rahmenecke der 2 und
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4 eine schematische Schnittansicht eines Rahmens aus den erfindungsgemäßen Tragprofilen.
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Die Darstellung der 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Tragprofil 10, das einstückig als Aluminiumprofil ausgebildet ist. Das Tragprofil 10 weist eine erste Seitenfläche 12 und eine zweite Seitenfläche 14 auf. Die zweite Seitenfläche 14 liegt der ersten Seitenfläche 12 in einer Hochrichtung, die mittels einer strichpunktierten Linie 16 angedeutet ist, gegenüber. Unmittelbar hinter der ersten Seitenfläche 12 des Tragprofils 10 befindet sich eine erste Nut 18 sowie eine zweite Nut 20. Eine Seitenwand 22 der Nut 18 bzw. eine Seitenwand 24 der Nut 20 bildet mit ihrer der Nut 18 bzw. 20 abgewandten Außenseite die erste Seitenfläche 12 des Profils. Zwischen den beiden Nuten 18, 20 ist mittig eine Systemnut 26 vorgesehen, die hinterschnitten ist und deren Öffnung in der ersten Seitenfläche 12 liegt. Im Unterschied zu der Systemnut 26 sind die erste Nut 18 und die zweite Nut 20 nicht hinterschnitten und werden jeweils mittels zweier, parallel zueinander angeordneter Seitenwände gebildet.
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Unmittelbar hinter der zweiten Seitenfläche 14 sind eine dritte Nut 28 und eine vierte Nut 30 angeordnet. Die dritte Nut 28 und die vierte Nut 30 öffnen sich zu gegenüberliegenden Seiten des Tragprofils 10 und weisen, wie die erste Nut 18 und die zweite Nut 20, glatte, nicht hinterschnittene Seitenwände auf. Sowohl bei der dritten Nut 28 als auch bei der vierten Nut 30 bilden die Seitenwände der Nuten 28, 30 jeweils einen Abschnitt der zweiten Seitenfläche 14 bzw. von weiteren Seitenflächen des Tragprofils 10. Die erste Nut 18 und die zweite Nut 20 sind somit unmittelbar hinter der ersten Seitenfläche 12 und die dritte Nut 28 und die vierte Nut 30 sind somit unmittelbar hinter der zweiten Seitenfläche 14 des Tragprofils 10 angeordnet.
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In der zweiten Seitenfläche 14 ist mittig eine weitere hinterschnittene Systemnut 26 angeordnet. Auch in den in 1 oben bzw. unten liegenden Seitenflächen sind mittig jeweils hinterschnittene Systemnuten 26 vorgesehen. Ein etwa in der Mitte des Querschnitts des Tragprofils 10 angeordneter und in Längsrichtung durchgehender Hohlraum 32 weist eine allgemein achteckige Form auf und ist für das Einsetzen von sogenannten Spannschlössern in zwei unterschiedlichen, zueinander senkrechten Richtungen vorgesehen. Die Spannschlösser können einerseits in den Hohlraum 32 eingesetzt werden und greifen andererseits in eine Systemnut eines anderen Tragprofils ein, um zwei der Tragprofile 10 senkrecht aneinander befestigen zu können.
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In Bezug auf eine Richtung zum jeweiligen Nutgrund zur jeweiligen Öffnung hin sind die Nuten 18, 20, 28, 30 parallel zueinander angeordnet. Die erste Nut 18 und die dritte Nut 28 öffnen sich zur gleichen Seite hin, in 1 nach oben. Die zweite Nut 20 und die vierte Nut 30 öffnen sich zur gleichen Seite hin, in 1 nach unten. Die freien Enden der jeweiligen Seitenwände, die die Nuten 18, 20, 28, 30 definieren, bilden Teil einer Umfangsfläche des Tragprofils 10. Werden in die Nuten 18, 20, 28, 30 Keder eingesteckt, so können sich die an den Kedern befestigten textilen Flächenelemente somit frei vom Tragprofil 10 weg erstrecken.
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Es ist 1 zu entnehmen, dass die dritte Nut 28 gegenüber der ersten Nut 18 nach außen versetzt ist, in 1 nach oben. Der Versatz der dritten Nut 28 zur ersten Nut 18 erfolgt somit in einer Richtung vom Nutgrund der ersten Nut 18 zu deren Öffnung hin bzw. vom Nutgrund der dritten Nut 28 zu deren Öffnung hin in 1 nach oben. In gleicher Weise ist die vierte Nut 30 gegenüber der zweiten Nut 20 in einer Richtung vom Nutgrund der ersten Nut 20 zu deren Öffnung hin versetzt, in 1 demnach nach unten. Der Versatz der dritten Nut 28 relativ zur ersten Nut 18 bzw. der vierten Nut 30 relativ zur zweiten Nut 20 ist dabei etwas größer als die Tiefe der Nuten, also beträgt der Versatz etwas mehr als der Abstand vom Nutgrund zur Öffnung der Nuten 18, 20, 28, 30.
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Wie ausgeführt wurde, sind die Nuten 18, 20, 28, 30 für das Einsetzen von Kedern von textilen Flächenelementen vorgesehen. Es ist ohne Weiteres zu erkennen, dass mittels des Tragprofils 10 zwei textile Flächenelemente, deren Keder in die erste Nut 18 bzw. die dritte Nut 28 eingesetzt sind, in einem Abstand parallel zueinander angeordnet werden können, der dem Versatz der dritten Nut 28 relativ zur ersten Nut 18 entspricht. Gleiches gilt für die zweite Nut 20 und die dritte Nut 30.
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Der Versatz der dritten Nut 28 zur ersten Nut 18 bzw. der vierten Nut 30 zur zweiten Nut 20 sowie ein Abstand in Hochrichtung des Profils, also parallel zu der strichpunktierten Linie 16, ist dabei so gewählt, dass bei Verwendung von Leuchten an dem Tragprofil 10 keine oder keine wesentliche Abschattung der textilen Flächenelemente auftritt. Dies wird noch anhand der 4 erläutert. Speziell beträgt ein Winkel zwischen einer gedachten Geraden zwischen der Mitte der Öffnung der ersten Nut 18 und der Mitte der Öffnung der dritten Nut 28 zu der Hochrichtung des Tragprofils 10, entsprechend der strichpunktierten Linie 16, bei der dargestellten Ausführungsform etwa 30°. Ein solcher Winkel stellt sicher, dass keine nennenswerte Abschattung der textilen Flächenelemente auftritt. Zweckmäßigerweise beträgt dieser Winkel mehr als 25°.
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Die Darstellung der 2 zeigt eine Rahmenecke 40 aus zwei auf Gehrung geschnittenen Tragprofilstücken 10a, 10b. Es ist zu erkennen, dass durch die erste Nut 18, die dritte Nut 28, die zweite Nut 20 sowie die vierte Nut 30 jeweils ein um 90° abknickender Kanal für das Einführen eines Keders eines textilen Flächenelements geschaffen ist. Werden Tragprofile 10a, 10b beispielsweise mit zwei weiteren Tragprofilen 10 zu einem Rahmen zusammengesetzt, so ergeben sich umlaufende Kanäle durch die Nuten 18, 20, 28, 30 zum Einführen von Kedern von textilen Flächenelementen. In sehr einfacher Weise kann dadurch ein Rahmen aus mehreren Tragprofilen 10a, 10b gebaut werden, der dann mit zwei bzw. vier hintereinanderliegenden textilen Flächenelementen bespannt werden kann.
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Die Darstellung der 3 zeigt die Rahmenecke 40 der 2 im auseinandergezogenen Zustand. In den Hohlraum 32 des Tragprofils 10a sowie auch in den Hohlraum 32 des Tragprofils 10b wird an der auf Gehrung geschnittenen Seite ein Winkelverbinder 42 eingeführt und jeweils mit einer Schraube 44 an dem jeweiligen Tragprofil 10a, 10b gesichert.
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Die Darstellung der 4 zeigt eine schematische Schnittansicht eines Rahmens aus mehreren erfindungsgemäßen Tragprofilen 10c, 10d. In die jeweilige erste Nut 18 des Tragprofils 10c und des Tragprofils 10d ist ein Keder 46 bzw. 48 eines ersten textilen Flächenelements 50 eingeführt. Die Keder eines zweiten textilen Flächenelements 52 sind in die jeweilige zweite Nut 20 der Tragprofile 10c, 10d eingeführt. Die Keder eines dritten textilen Flächenelements 54 sind in die dritten Nuten 28 der Tragprofile 10c, 10d eingeführt. Die Keder eines vierten textilen Flächenelements 56 sind in die vierten Nuten 30 der Tragprofile 10c, 10d eingeführt. In der Querschnittansicht der 4 ist zu erkennen, dass die textilen Flächenelemente 50, 54, 56 parallel zueinander angeordnet sind. Dadurch ist ein auf beiden Seiten doppelt bespannter Rahmen aus den Tragprofilen 10c, 10d gebildet.
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Ein Zwischenraum zwischen dem ersten textilen Flächenelement 50 und dem zweiten textilen Flächenelement 52 kann zur Anordnung von Leuchten 58, 60 genutzt werden. Durch die für einen außerhalb des Rahmens stehenden Betrachter vor den Leuchten 58, 60 liegenden zwei textilen Flächenelemente 52, 56 bzw. 50, 54 können die Leuchten 58, 60 hinter den textilen Flächenelementen nicht erkannt werden. Es entsteht dadurch eine diffuse, gleichmäßige Ausleuchtung des jeweils außenliegenden textilen Flächenelements 54 bzw. 56. Durch die kompakte Anordnung der Tragprofile 10c, 10d werden auch die jeweils außenliegenden textilen Flächenelemente 54, 56 bis zu den jeweiligen Nuten 28, 30 ausgeleuchtet. Dies ist anhand der gestrichelt eingezeichneten gedachten Geraden 62 zu erkennen, die eine Ausleuchtung verdeutlichen sollen und die etwa durch die Öffnungen der zweiten Nut 20 und der vierten Nut 30 bzw. der ersten Nut 18 und der dritten Nut 28 gelegt sind. Aufgrund der einstückigen Ausbildung der Tragprofile 10c, 10d lassen sich sehr stabile und einfach aufzubauende Rahmen realisieren.