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Die vorliegende Erfindung betrifft einen festsitzenden Zahnersatz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bei gattungsgemäßem Zahnersatz wird beim Stande der Technik der Kanal der Suprakonstruktion nach erfolgter Befestigung des Verbindungselementes bevorzugt mit verformbarem Kunststoff verschlossen und anschließend polymerisiert. Unter dem Kunststoff – der also als Verschlusselement fungiert – musste ein Separator zwischen dem Verschlusselement und dem Verbindungselement eingefügt werden, um ein Verkleben zu vermeiden.
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Ein Nachteil dabei ist, dass das Verschlusselement nur mehr auf zerstörerische Weise aus dem Zahnersatz entnommen werden kann und weiters, dass die Verwendung eines Separators notwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten, festsitzenden Zahnersatz anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch einen festsitzenden Zahnersatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch, dass eine lösbare Verriegelungsvorrichtung vorgesehen ist, durch die das Verschlusselement lösbar in der Suprakonstruktion befestigbar ist, kann das Verschlusselement aus dem festsitzenden Zahnersatz wieder entnommen werden.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert.
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Darin zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines festsitzenden, teilweise aufgebrochenen Zahnersatzes
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2 eine Vorderansicht des Zahnersatzes der 1
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3 einen Schnitt durch die 2
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4 eine Vorderansicht einer Variante eines festsitzendes, teilweise aufgebrochenen Zahnersatzes
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5 eine perspektivische Darstellung eines Verschlusselementes
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6 eine Detaildarstellung der 4 mit einem Verschlusselement in Montagelage
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7 eine Vorderansicht einer weiteren Variante eines festsitzenden, teilweise aufgebrochenen Zahnersatzes
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8 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Variante eines festsitzenden, teilweise aufgebrochenen Zahnersatzes
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9 eine Vorderansicht des festsitzendes Zahnersatzes der 8
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines festsitzenden Zahnersatzes 100. Dieser Zahnersatz 100 weist zum einen das Zahnimplantat 4 auf, welches meist aus Titan ausgebildet ist und eine meist schraubenförmige oder zylindrische Form aufweist. Dieses Zahnimplantat 4 wird in den Kieferknochen eingepflanzt. Das Zahnimplantat 4 trägt dann die Suprakonstruktion 2, wobei das Zahnimplantat 4 über ein Verbindungselement 3 mit der Suprakonstruktion 2 verbunden ist und ebenfalls über das Verbindungselement 3 an diesem befestigt ist.
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Die Suprakonstruktion 2 ist dabei der sichtbare Teil des festsitzenden Zahnersatzes 100, der auf dem Zahnimplantat 4 – also der künstlichen Zahnwurzel – befestigt ist.
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Dies wird meist dadurch gelöst, dass das Verbindungselement 3 als Schraube ausgebildet ist, die in einen Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 zuerst eingeführt wird und dann durch eine Öffnung in der Suprakonstruktion 2 in dem Zahnimplantat 4 verschraubt wird.
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Um den Kanal 21 in der Suprakonstruktion 2 zu verschließen, ist beim Stande der Technik ein aushärtbares Verschlusselement vorgesehen, welches im weichen Zustand in den Kanal 21 eingebracht wird und anschließend ausgehärtet wird. Bei der vorliegenden Erfindung hingegen ist eine lösbare Verriegelungsvorrichtung 10 vorgesehen, durch die das Verschlusselement 1 lösbar in der Suprakonstruktion 2 befestigbar ist.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die Verriegelungsvorrichtung 10 als Verschlusselement 1 mit einem Außengewinde 11 und als Suprakonstruktion 2 mit einem Innengewinde 22 ausgebildet, wobei die beiden Gewinde 11 und 22 miteinander korrespondieren. Somit kann auf einfache Art und Weise das Verschlusselement 1 in den Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 eingeschraubt werden, bis es am Verbindungselement 3 ansteht.
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Gleichzeitig – neben dem Verschließen des Kanals 21 in der Suprakonstruktion 2 – tritt dabei der positive Effekt auf, dass das Verbindungselement 3 – welches in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel als Schraube ausgebildet ist – dadurch gegen Herausdrehen gesichert wird.
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Die Verriegelungsvorrichtung 10 muss natürlich nicht als eine schraubbare Verriegelung ausgebildet sein. Es ist natürlich auch vorstellbar, dass die Verriegelungsvorrichtung 10 zum Beispiel als Bajonettverschluss ausgebildet ist. Ebenso ist weiters auch jede weitere formschlüssige und/oder
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kraftschlüssige Verbindung vorstellbar, mit der das starre Verschlusselement 1 lösbar in der Suprakonstruktion 2 befestigbar ist.
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Durch die Verwendung eines starren Verschlusselementes 1 erspart man sich auch gegenüber dem Stand der Technik den Separator, der normalerweise zwischen einem aushärtbaren Verschlusselement und dem Verbindungselement 3 nötig ist.
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In dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 und in dem Ausführungsbeispiel der 7 erstreckt sich das Innengewinde 22 bis zu einem Anfang 23 des Kanals 21 der Suprakonstruktion 2. Beim Ausführungsbeispiel der 4 bis 6 hingegen erstreckt sich das Innengewinde 22 nur über einen Bereich 24 im Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 und ist distanziert vom Anfang 23 des Kanals 21 der Suprakonstruktion 2 ausgebildet. Dabei weist der Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 am Anfang 23 des Kanals 21 eine Stufe 25 auf, welche in Montagelage des Verschlusselementes 1 mit einem Verschlusselementkopf 14 des Verschlusselements 1 korrespondiert.
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Zum Einbringen des Verschlusselementes 1 weist dieses an einem Ende 12 eine Werkzeugaufnahme 13 auf, welche in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel als eine Ausnehmung ausgebildet ist. In diese Werkzeugaufnahme 13 kann nun ein entsprechendes Werkzeug – in diesem Fall ein Innen-Sechskantschlüssel – eingebracht werden. Es sind natürlich auch alle möglichen anderen Anschlussgeometrien möglich, wie etwa Außen-Vierkant oder Außen-Sechskant, Innen-Vierkant, Torx, Kreuzschlitz und so weiter.
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In allen Ausführungsbeispielen ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verschlusselement 1 aus Kunststoff ausgebildet ist, ebenso ist es natürlich auch vorstellbar, dass ein anderer Werkstoff verwendet wird.
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Beim Ausführungsbeispiel der 4 bis 6 kann ebenfalls bevorzugt vorgesehen sein, dass das Verschlusselement 1 aus zwei, in ihrer Härte unterschiedlichen Kunststoffen ausgebildet ist, wobei der Verschlusselementkopf 14 in diesem bevorzugten Fall dann den weicheren Kunststoff aufweisen würde. Damit wäre erzielbar, dass sich dieser verformen lässt, um damit den Kanal 21 zu verschließen.
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In diesen Ausführungsbeispielen der 1 bis 7 ist das Verbindungselement 3 jeweils als eine gerade Schraube ausgebildet. Ebenso ist es natürlich vorstellbar, dass man das Verbindungselement 1 konisch gestaltet, um ein automatisches Verklemmen des Verschlusselementes 1 zu erreichen.
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Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass eine Verschlusselementfarbe des Verschlusselementes 1 im Wesentlichen gleich ausgebildet ist wie eine Suprakonstruktionsfarbe der Suprakonstruktion 2. Somit müsste man also mehrere, in ihrer Farbgestaltung unterschiedliche Verschlusselemente 1 herstellen, um dann entsprechend der farblichen Gestaltung der Suprakonstruktion 2 das Passende auswählen zu können.
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Bei den beiden Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 und der 4 bis 6 ist das Verschlusselement 1 in Montagelage vollständig im Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 aufgenommen.
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Hingegen beim Ausführungsbeispiel der 7 ragt das Verschlusselement 1 in Montagelage über den Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 hinaus. Diese wird dann anschließend an die Oberfläche der Suprakonstruktion 2 angepasst und entsprechend abgearbeitet.
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Wenn das Verschlusselement 1 in Montagelage den Kanal 21 der Suprakonstruktion 2 nicht vollständig ausfüllt, so kann bevorzugt vorgesehen werden, dass der restliche Kanal 21 als letzten Abschluss noch bevorzugt mit einem richtigfarbigen Kunststoff, der zu der Farbe der Suprakonstruktion 2 passt, aufgefüllt wird.
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Zum Entfernen des Verschlusselementes 1 wird in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen und das Verschlusselement 1 wird aus der lösbaren Verriegelungsvorrichtung 10 gelöst und entnommen.
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Sollte die Werkzeugaufnahme nicht mehr zugänglich sein, aufgrund der Abarbeitung des Kunststoffes, kann mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugsets das Verschlusselement wieder entfernt werden. Dies kann dadurch erfolgen, dass es erhitzt wird und dann in den Kunststoff eingedrückt wird. Sollte es nötig sein, kann das Verschlusselement auch komplett zerstört werden.
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Bevorzugt ist, dass die Kunden die Verschlusselemente beim Hersteller beziehen, es kann jedoch auch möglich sein, dass man dem Kunden die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt um solche Verschlusselemente zu fertigen. So könnte der Kunde die Verschlusselemente selber aus dem Rohmaterial fertigen.
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In den 8 und 9 ist eine Variante eines festsitzenden Zahnersatzes 100 dargestellt, bei dem die lösbare Verriegelungsvorrichtung 10 als Bajonettverschluss 30 ausgebildet ist. Das hier nicht dargestellte Verschlusselement 1 weist dabei an seinem Mantel einen Knopf auf, welcher zuerst in den Längsschlitz 31 eingeführt wird und anschließend im Querschlitz 32 verdreht wird, wodurch eine lösbare mechanische Verbindung zwischen dem Verschlusselement 1 und der Suprakonstruktion 2 hergestellt wird. Die Verbindung erfolgt dabei also über eine Steck-Dreh-Bewegung.
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Ebenfalls ist natürlich vorstellbar, dass die Verriegelungsvorrichtung 10 nicht als Bajonettverschluss 30 ausgebildet ist, sondern, dass sie zum Beispiel als Passung oder Ähnliches ausgebildet ist, um eine lösbare mechanische Verbindung dieser beiden Teile herzustellen.
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Ansonsten gilt bei diesem Ausführungsbeispiel der 8 und 9 natürlich sinngemäß alles bezüglich der anderen Ausführungsbeispiele Erwähnte.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass dem Anwender das benötigte Material zur Herstellung des Verschlusselementes 1, sowie Bearbeitungsfiles und auch entsprechendes Bearbeitungswerkzeug dazu als Set dem Anwender zur Verfügung gestellt wird, damit er selbst in der Lage ist die Verschlusselemente 1 eigenständig zu fertigen, wie etwa durch Fräsen oder Drehen an einer CAD/CAM-Maschine.
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Ebenfalls ist es vorstellbar, dass die Bearbeitungsfiles online – zum Beispiel über eine CAD-CAM Software – geladen werden können. Dabei wäre weiters vorstellbar, dass im Bearbeitungsfile eine Anzahl an Fräsungen hinterlegt wäre die maximal möglich sind, anschließend wäre das Bearbeitungsfile gesperrt.
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Eine weitere mögliche Variante sieht vor, dass etwa mit einem ausgelieferten Set ein Freischaltcode mitgeliefert wird, welcher an der Software eingegeben wird und daraufhin eine bestimmte Anzahl an Fräsungen wiederum möglich sind.