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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für eine Rücksitzbank, mit einer tragenden Lehnenstruktur, an welcher wenigstens an einer Seite ein Seitenteil angebaut ist.
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Fahrzeugrücksitze bzw. Fahrzeugrücksitzbänke sind heute in der Regel entweder mit verschwenkbaren Rückenlehnen ausgestattet, um das Transportvolumen des Fahrzeugs zu vergrößern, oder mit feststehenden Rückenlehnen. Bei feststehenden Rückenlehnen ist es üblich, dass die Rückenlehnen beidseitig der tragenden Lehnenstruktur jeweils ein Seitenteil bzw. eine Seitenwange aufweisen, welche als seitliche Sitzstütze und ggf. auch als Abdeckung für den hinteren Radkasten dienen. Diese Seitenteile sind in der Regel gepolsterte Drahtteile, an die keine besonders große Festigkeitsanforderungen gestellt werden, weil sie entweder am Radkasten oder an sonstigen Teilen der Karosserie anliegen. Diese Drahtseitenteile werden bisher an die tragende Lehnenstruktur angeschweißt.
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Solche Rückenlehnen mit Seitenteilen weisen Nachteile auf, da durch die angeschweißten Seitenteile das eigentliche Rückenlehnenteil vergrößert wird, was logistische Probleme aufwirft, da bei Rückenlehnen mit derartigen Seitenteilen größere Verpackungsbehälter benötigt werden und außerdem auch die Verpackungsdichte aufgrund der Bauteilgröße gegenüber Rückenlehnen ohne derartige Seitenteile geringer ist. Außerdem ist eine solche Rückenlehne mit Seitenteilen beim Transport und beim Handling relativ instabil, was zu Beschädigungen der Seitenteile durch Verbiegen führen kann. Von weiterem Nachteil ist, dass für die Seitenteile bisher Draht verwendet werden muss, obwohl andere Materialien, wie Kunststoff, grundsätzlich auch verwendbar wären, da, wie erwähnt, die Seitenteile beim Gebrauch im Fahrzeug keine besonderen Festigkeitsanforderungen erfüllen müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Rückenlehne so weiterzuentwickeln, dass sie besser und beschädigungsfrei transportiert und gehandhabt werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einer Rückenlehne der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das wenigstens eine Seitenteil in die Lehnenstruktur eingesteckt ist.
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Anders als bei bisherigen Rückenlehnen dieser Art wird somit das wenigstens eine Seitenteil nicht an die tragende Lehnenstruktur angeschweißt, sondern es wird eine Steckverbindung vorgesehen, die es ermöglicht, das jeweilige Seitenteil erst mit der Lehnenstruktur der Rückenlehne zu verbinden, wenn die Rückenlehne gepolstert wird. Die eigentliche Rückenlehne und das wenigstens eine Seitenteil sind somit beim Transport noch nicht miteinander verbunden, sondern Einzelteile, wodurch eine kompakte Bauteilgröße und damit kompakte Verpackungsbehälter erreicht werden. Außerdem läßt sich auch eine höhere Verpackungsdichte aufgrund der einzelnen kleineren Bauteilgrößen erreichen. Durch die kompaktere Bauteilgröße sind die Bauteile auch nicht mehr anfällig für Beschädigungen beim Transport und Handling, ferner werden aufgrund der Kompaktheit Transportkosten eingespart.
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Des Weiteren ist es möglich, dass das wenigstens eine Seitenteil und die Lehnenstruktur nicht aus demselben schweißbaren Material bestehen müssen, vielmehr kann das Lehnenstrukturteil aus Blech oder dergleichen bestehen und das wenigstens eine Seitenteil beispielsweise aus Kunststoff oder einem anderen Material.
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Je nach Größe der Rückenlehne ist bevorzugt vorgesehen, dass zwischen dem wenigstens einen Seitenteil und der Lehnenstruktur mehrere Steckverbindungen vorgesehen sind. Dadurch wird eine stabile Verbindung zwischen dem wenigstens einen Seitenteil und der tragenden Lehnenstruktur gewährleistet.
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Zur Realisierung der Steckverbindungen ist bevorzugt vorgesehen, dass in dem dem wenigstens einen Seitenteil zugewandten Seitenrandbereich der Lehnenstruktur Aufnahmeöffnungen vorgesehen sind und dass das wenigstens eine Seitenteil stiftförmige Steckelemente zum Einstecken in die Aufnahmeöffnungen aufweist. Zur Verbindung des wenigstens einen Seitenteils mit der tragenden Lehnenstruktur muss dann das jeweilige Seitenteil mit seinen stiftförmigen Steckelementen einfach nur in die Aufnahmeöffnungen der Lehnenstruktur eingesteckt werden.
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Um eine stabile Steckverbindung zu gewährleisten, ist bevorzugt vorgesehen, dass zwischen dem jeweiligen Steckelement und der jeweiligen Aufnahmeöffnung ein buchsenartiges Klemmelement angeordnet ist.
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Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass das jeweilige Klemmelement aus Kunststoff besteht und zum Einrasten in die jeweilige Aufnahmeöffnung ausgebildet ist.
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Nach einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das jeweilige Klemmelement werksseitig in die jeweilige Aufnahmeöffnung eingesetzt ist. Bei dieser Ausgestaltung wird somit das jeweilige Klemmelement bereits in die jeweilige Aufnahmeöffnung eingesetzt, beim Kunden, d.h. dem Fahrzeughersteller, wird letztendlich dann das jeweilige Seitenteil eingesteckt.
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Nach einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das jeweilige Klemmelement werksseitig am jeweiligen Steckelement befestigt ist. Dies kann bevorzugt durch Umspritzen des jeweiligen Steckelementes geschehen. Bei dieser Ausgestaltung sind somit die jeweiligen Steckelemente mit dem Klemmelement versehen und werden später beim Kunden gemeinsam in die Lehnenstruktur eingesteckt.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Seitenteil aus Draht oder Kunststoff besteht. Grundsätzlich kann das jeweilige Seitenteil aus beliebigen Materialien bestehen, da aufgrund der Steckverbindung ein Materialmix zwischen dem Seitenteil und der Lehnenstruktur möglich ist.
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Schließlich ist vorgesehen, dass die Rückenlehne zwei Seitenteile aufweist, was in der Regel immer dann der Fall ist, wenn die Rückenlehne z.B. eine durchgehende Rückenlehne für eine Rücksitzbank ist.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in:
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1 eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Rückenlehne ohne Polsterung und
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2 die Rückenlehne nach 1 in montierter Lage.
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Im Ausführungsbeispiel ist eine durchgehende feststehende Rückenlehne für eine Rücksitzbank eines Kraftfahrzeuges dargestellt und allgemein mit 1 bezeichnet. Diese Rückenlehne 1 weist eine tragende Lehnenstruktur 2 und zwei mit dieser tragenden Lehnenstruktur 2 in nachfolgend näher beschriebener Weise verbindbare Seitenteile 3, 4 auf.
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Die tragende Lehnenstruktur 2 ist in den Figuren nur vereinfacht dargestellt, sie weist eine angedeutete durchgehende Platte auf, an der an beiden Seitenrändern jeweils ein Seitenrandbereich 6, 7 in Form eines tragenden Hohlprofils oder dergleichen befestigt ist. Oberseitig ist an der Platte 5 ein oberes Randprofil 8 mit Aufnahmen 9 für Kopfstützen angedeutet.
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Wesentlich für die Gestaltung der Rückenlehne 1 ist, dass das wenigstens eine beim Ausführungsbeispiel die beiden Seitenteile 3, 4 in die Lehnenstruktur 2 eingesteckt sind. Dazu sind vorzugsweise beide Seitenteile 3, 4 und die Lehnenstruktur 2 jeweils über mehrere Steckverbindungen miteinander verbunden. Zur Ausbildung der Steckverbindungen sind sowohl im Seitenrandbereich 6 als auch im Seitenrandbereich 7 der Lehnenstruktur 2 Aufnahmeöffnungen 6a, 7a ausgespart, in welche das jeweilige Seitenteil 3, 4 mit stiftförmigen Steckelementen 3a, 4a, welche Bestandteil des jeweiligen Seitenteils 3, 4 sind, einsteckbar sind.
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Dabei ist zur Bildung einer stabilen Steckverbindung vorgesehen, dass zwischen dem jeweiligen Steckelement 3a bzw. 4a und der jeweiligen Aufnahmeöffnung 6a bzw. 7a jeweils ein buchsenartiges Klemmelement 10 angeordnet ist. Das jeweilige Klemmelement 10 besteht bevorzugt aus Kunststoff und ist zum Einrasten in die jeweilige Aufnahmeöffnung 6a bzw. 7a ausgebildet, dieses Einrasten kann auf unterschiedliche Weise realisiert sein, z.B. kann das jeweilige Klemmelement 10 dübelartig ausgebildet sein oder Rastschrägen aufweisen. Das jeweilige buchsenartige Klemmelement 10 ist dabei so gestaltet, dass der Innendurchmesser der Buchse im Wesentlichen dem Außendurchmesser der stiftförmigen Steckelemente 3a, 4a entspricht, so dass die Steckelemente 3a, 4a in montierter Lage fest im jeweiligen buchsenartigen Klemmelement 10 gehalten sind.
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Das jeweilige Klemmelement 10 kann auf unterschiedliche Weise hergestellt bzw. montiert werden.
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Nach einer ersten Ausgestaltung wird das jeweilige Klemmelement 10 werksseitig in die jeweilige Aufnahmeöffnung 6a bzw. 7a eingesteckt. Bei der Montage der Rückenlehne 1 beim Kunden, d.h. beim Fahrzeughersteller, werden dann die Seitenteile 3, 4 mit ihren Steckelementen 3a, 4a in die buchsenartigen Klemmelemente 10 eingeführt, wodurch die Befestigung der Seitenteile 3, 4 erfolgt.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das jeweilige Klemmelement 10 werksseitig am jeweiligen Steckelement 3a, 4a befestigt wird, was bevorzugt durch Umspritzen des jeweiligen Steckelementes 3a, 4a geschehen kann. Bei der Montag der Rückenlehne 1 werden dann die Seitenteile 3, 4 mit den Klemmelementen 10 in die Aufnahmeöffnungen 6a bzw. 7a eingesteckt.
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Das jeweilige Seitenteil 3, 4 kann grundsätzlich aus beliebigen Materialien bestehen, z.B. aus Draht oder aus Kunststoff. Dieses Material kann sich vom Material der Lehnenstruktur 2 unterscheiden.
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Selbstverständlich ist die fertige Rückenlehne 1 gepolstert, die Polsterung ist nicht dargestellt, da sie für die Erfindung unwesentlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückenlehne
- 2
- Lehnenstruktur
- 3, 4
- Seitenteile
- 3a, 4a
- Steckelemente
- 5
- Platte
- 6, 7
- Seitenrandbereich
- 6a, 7a
- Aufnahmeöffnungen
- 8
- Randprofil
- 9
- Aufnahmen
- 10
- Klemmelement