DE202013102918U1

DE202013102918U1 - Veredelte Saftperlen

Info

Publication number: DE202013102918U1
Application number: DE202013102918U
Authority: DE
Original assignee: TIGER Biotrade GmbH
Current assignee: TIGER Biotrade GmbH
Priority date: 2013-07-03
Filing date: 2013-07-03
Publication date: 2013-07-22
Anticipated expiration: 2023-07-04

Abstract

Saftperle mit einer Flüssigkeitsfüllung und einer Außenhaut zur Nutzung als Nahrungsmittel, gekennzeichnet durch eine Ummantelung (4), welche derart gestaltet ist, dass ein osmotischen Austausch zwischen der Flüssigkeitsfüllung (2) im Perleninneren und dem Nahrungsmittel (5) außerhalb der Saftperle (1) verhindert wird.

Description

Die Erfindung betrifft veredelte Saftperlen zur Nutzung mit milchhaltigen oder fruchtsiruphaltigen Nahrungsmitteln, insbesondere Bubble Teas, Joghurts und Fruchtquarks.
Darstellung der Erfindung
Der in den vergangenen Jahren immer beliebter gewordene Bubble Tea, international auch bekannt unter dem Namen Pearl Milk Tea oder Boba, ist ein Getränk auf der Basis von gesüßtem grünem oder schwarzem Tee, das häufig mit Milch und Fruchtsirup versetzt ist. Die Zubereitung erfolgt wie bei einem Milchshake. Es wird mit Trinkhalmen, die oftmals eigens für das Getränk ausgestaltet sind, getrunken. Die Besonderheit dieses Getränks besteht in zugesetzten farbigen Perlen aus Tapioka oder einer anderen Speisestärke, bzw. den Popping Bobas, oder auch Perlen aus Alginat mit einer flüssigen Füllung, die beim Zerbeißen platzen. Bei der Zubereitung werden die Perlen dem Getränk meist direkt vor der Konsumierung beigegeben. Grund hierfür ist, dass ein osmotischer Austausch nach der Beigabe der Perlen beginnt, der dazu führt, dass nach einer kurzen Zeit die Perlen nicht mehr mit dem ursprünglichen Inhalt gefüllt sind, so dass der gewünschte Geschmack verloren geht.
Osmose verhindernde Materialien sind bekannt. Beispielsweise werden diese Materialien häufig zur Verkapselung von Medikamenten verwendet. Diese spröden Kapseln werden zudem häufig erst durch die Magensäure zersetzt, während ein Zerkauen in der Regel schon deshalb ausscheidet, weil die Kapseln scharfkantig zerbrechen. Eine Homogenität ist nicht gegeben.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Saftperle bereitzustellen, welche auch über einen längeren Zeitraum hinweg innerhalb von Nahrungsmitteln eine Osmose verhindert, ohne dabei Farbe oder Geschmack an das Nahrungsmittel abzugeben. Zudem muss die Perle rückstandsfrei verzehrbar und geschmacksneutral bleiben. Dabei ist es wichtig, dass die veredelte Perle auch die gleichen Kaueigenschaften wie Perlen nach dem Stand der Technik aufweist.
Gelöst wird die erste Aufgabe nach dem Anspruch 1 der Anmeldung. Die Ansprüche 2 bis 4 zeigen Ausführungsformen.
Die Saftperle, die mit einer Flüssigkeitsfüllung und einer Außenhaut aus Alginat ausgestaltet ist und zur Nutzung als Nahrungsmittel dient, ist durch eine Ummantelung gekennzeichnet, welche geeignet ist, einen osmotischen Austausch zwischen der Flüssigkeit im Perleninneren und dem Nahrungsmittel außerhalb der Perle zu verhindern. Dadurch können die Perlen im Nahrungsmittel herstellerseitig eingebracht werden, ohne dass der Verbraucher das Nahrungsmittel umgehend verzehren muss, um den gewünschten Effekt des Zerplatzens zu erhalten. Dadurch können nicht nur Kalt- oder Warmgetränke wie der Bubble-Tea mit solchen Perlen versehen und in Ladengeschäften zum Verkauf und späteren Verzehr vorgehalten werden, auch andere Lebensmittel wie Quark oder Joghurt können mit den Perlen versetzt und so um einen zusätzlichen Genuss vergrößert werden.
Dabei kann die Ummantelung der Saftperle in einer ersten Ausgestaltung durch ein Kollagen, vorzugsweise Fischkollagen, dargestellt sein. Bei Kollagen handelt es sich um ein Eiweiß, das auch als Inhaltsstoff von Gelatine zum Einsatz kommt. Es kommt relativ häufig in den Körpern von Säugetieren vor und ist einer der wichtigsten Bestandteile des Bindegewebes. Aufgrund der günstigen Herstellungskosten und der weiten Verbreitung dient es als kostengünstiges Mittel zum Ummanteln der Saftperlen. Kollagen von Meerestieren wird bevorzugt, da die Faserigkeit dieses Kollagens im Gegensatz zu anderen bekannten Kollagenarten besonders fein ist. Dies lässt eine leichte Verarbeitung zu. Daneben zergeht die Perle leichter im Mund.
Neben der Verwendung von Kollagen sind für die Ummantelung der Saftperle auch Chitosan oder Seidenextrakt einsetzbar. Chitosan ist ein Biopplymer, ein natürlich vorkommendes Polyaminosaccharid, welches sich vom Chitin ableitet. Wie dieses besteht es aus β-1,4-glykosidisch verknüpften N-Acetylglucosaminresten. Allerdings ist Chitosan in der Vergangenheit insbesondere durch die nahrungsmitteltechnisch bedenklichen Verarbeitungs- und Herstellungsmethoden in Misskredit geraten. Seidenextrakt wird aus den Kokons der Seidenwürmer und etwas Seide gewonnen. Beides wird in einer Lösung gekocht und anschließend in Säure getaucht. Auch hier hat der Verbraucher Bedenken bei der Nahrungsaufnahme. Trotzdem bieten beide Grundstoffe Möglichkeiten bei der Verwendung als Ummantelung der Saftperle.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Saftperlen ist durch den Verfahrensschritt der Ummantelung gekennzeichnet, bei dem die Saftperle mit einer Schicht versehen wird, die eine Osmose der Flüssigkeit durch die Alginatschicht in das Nahrungsmittel verhindert. Genauso wird auch verhindert, dass das Nahrungsmittel in die Saftperle eindringt.
Dabei bietet sich einerseits das Tauchverfahren an, bei dem die Ummantelung mittels einer Durchfahrung der Saftperle durch ein Bad mit dem entsprechenden Mantelstoff erfolgt. Dabei ist sicherzustellen, dass die Perle allseitig, also auch an den Stellen der Alginatschicht, die beim Durchfahre direkten Kontakt mit dem Förderband haben, ummantelt wird. Beim Tauchen wäre es aber auch möglich, die Perle in ein Bad fallen zu lassen und nach der Ummantelung zu einem späteren Zeitpunkt wieder abzuschöpfen.
Bei der Ummantelung mittels einer Spritztechnik wird die Saftperle mit der Alginatschicht über eine Bahn gerollt und dabei allseitig mit der Ummantelung bespritzt. Dieses Verfahren eignet sich besonders dann, wenn Mantelstoffe genutzt werden, von denen bereits eine dünne Schicht ausreicht, um die Osmose zu verhindern.
Darüber hinaus sind aber auch andere Beschichtungstechniken, z.B. in einer Trommel, denkbar.
Ausführung der Erfindung
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. 1 zeigt dabei den Schnitt durch eine Saftperle, welche erfindungsgemäß veredelt wurde.
Dabei umfasst die in 1 dargestellte Saftperle 1 eine Flüssigkeit 2 und eine die Flüssigkeit umgebende Schicht aus Alginat 3. Um den Austausch zwischen der Flüssigkeit 2 und dem die Saftperle 1 umgebenden Nahrungsmittel 5, insbesondere in Richtung der Osmoserichtung 6, zu verhindern, verfügt die Saftperle 1 über eine Ummantelung 4. Diese Ummantelung kann derart gestaltet sein, dass sie nur allmählich einem Zerfall unterliegt, so dass die Flüssigkeit mindestens bis zum Ende der Haltbarkeit des Produktes nicht aus der Perle austreten kann. Danach kann der Verbraucher dann auch mit einer Flüssigkeit innerhalb des Nahrungsmittels rechnen.
Da es sich bei den vorhergehenden, beschriebenen Saftperlen um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können auch die konkreten Ausgestaltungen der Saftperlen in anderer Form als in der hier beschriebenen folgen. Z.B. sind statt der Perlen auch unterschiedlich geformte, den Konturen von natürlichen Vorlagen folgende Elemente verwendbar, welche nicht mehr eine Perlenform besitzen, so z.B. Flüssigkeitsträger in Tierform. Weiter schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.
Bezugszeichenliste

1: Saftperle
2: Flüssigkeit
3: Alginat
4: Ummantelung
5: Nahrungsmittel
6: Osmoserichtung

Claims

Saftperle mit einer Flüssigkeitsfüllung und einer Außenhaut zur Nutzung als Nahrungsmittel, gekennzeichnet durch eine Ummantelung (4), welche derart gestaltet ist, dass ein osmotischen Austausch zwischen der Flüssigkeitsfüllung (2) im Perleninneren und dem Nahrungsmittel (5) außerhalb der Saftperle (1) verhindert wird.
Saftperle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Außenhaut um Alginat (3) handelt.
Saftperle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Ummantelung (4) um ein Kollagen, vorzugsweise Fischkollagen handelt.
Saftperle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Ummantelung (4) um Chitosan handelt.
Saftperle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Ummantelung (4) um Seidenextrakt handelt.