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Die Erfindung betrifft einen Einsatz für eine Vorrichtung mit einem Leitungssystem sowie eine Vorrichtung mit einem Leitungssystem und einem derartigen Einsatz.
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Bekannte Leitungssysteme bilden beispielsweise einen Kühlkreis oder Fluidkreislauf eines Spitzgießwerkzeugs oder eines sonstigen Werkzeugs. Diese Leitungssysteme bestehen aus einer Vielzahl von Leitungen, die sich kreuzen können, so dass Kreuzungsstellen entstehen.
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Die Leitungen bisheriger Vorrichtungen sind aus Rohren oder Bohrungen gebildet.
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Bisherige Vorrichtungen mit mindestens zwei Leitungen aus Rohren, die sich in einer Kreuzungsstelle eines Leitungssystems kreuzen, weisen eine komplexe Bauform auf und/oder bieten eine nicht zufriedenstellende Abdichtungsleistung. Zusammentreffende Leitungen nehmen zudem viel Bauraum ein. Zwei Leitungen treffen beispielsweise zusammen, falls sich deren Eckabschnitte, welche jeweils zwischen zwei zumeist gerade verlaufenden Abschnitten angeordnet sind, kreuzen oder überlagern. So ist es bisher nicht möglich, zwei Eckabschnitte platzsparend zueinander anzuordnen.
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Bisherige Vorrichtungen mit mindestens zwei Leitungen aus Bohrungen sind lediglich in aufwändiger Weise auszuführen. Da Bohrungen zumeist gerade ausgeführt sind, bedarf es einer großen Anzahl an Bohrungen, um ein adäquates Leitungssystem herzustellen. Das Ausbilden des Leitungssystems mit Leitungen aus Bohrungen führt zudem zumeist dazu, dass sich die Bohrungen bzw. Leitungen kreuzen. Einem entlang eines Fluidpfads strömenden Fluids ist es so möglich, an der Kreuzungsstelle, an welcher sich zwei Fluidpfade kreuzen oder schneiden können, in unterschiedliche Leitungen zu strömen und eine vorgesehene Strömungsrichtung entlang des entsprechenden Fluidpfads zu verlassen. Das Fluid kann so für lange Zeit das Leitungssystem durchströmen. Dies ist jedoch im Hinblick auf die Kühlungsleistung besonders unerwünscht. Um ein derartiges, wiederholtes Durchströmen eines Fluids in einem Leitungssystem zu verhindern, bieten bekannte Maßnahmen zum Herstellen zweier getrennter Fluidpfade in einer Kreuzungsstelle eines Leitungssystems keine adäquate Lösung. So werden bisherige Leitungssysteme beispielsweise so ausgeführt, dass sie Kreuzungsstellen vermeiden, um Fluidpfade voneinander zu trennen. Eine weitere Maßnahme ist ein Ausführen des Leitungssystems mit wenigen Bohrungen. Bei dieser Maßnahme entstehen Kreuzungsstellen. Um dennoch getrennte Fluidpfade herzustellen, werden Leitungen an passenden Stellen mittels Stopfen oder anderen adäquaten Verschlüssen verschlossen, so dass das Fluid lediglich in eine Richtung fließen kann.
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Die bisher bekannten Vorrichtungen haben somit ineffektive Leitungssysteme, was beispielsweise bei einem Kühlkreislauf zu komplexen Leitungskonstruktionen führen kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden, insbesondere hinsichtlich einer Optimierung von Kreuzungsstellen und Leitungsverläufen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch einen Einsatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird also ein Einsatz für eine Vorrichtung mit einem Leitungssystem zum Anordnen in einer Kreuzungsstelle zweier Leitungen des Leitungssystems vorgeschlagen. Der Einsatz umfasst einen zumindest weitgehend zylindrisch ausgebildeten Dichtabschnitt mit einer freien Stirnseite. Der Dichtabschnitt erstreckt sich entlang einer Einsatzachse, ist von einer Öffnung durchgriffen und fixiert den Einsatz in einer Montagestellung. An der der freien Stirnseite abgewandten Seite des Dichtabschnitts ist eine Trenn- und Umlenkwand angeordnet. Die Trenn- und Umlenkwand ist in axialer Richtung gegenüber dem Dichtabschnitt zumindest teilweise versetzt angeordnet. So trennt sie in der Montagestellung einen ersten Fluidpfad von einem zweiten Fluidpfad derart, dass durch den Einsatz der erste Fluidpfad bezogen auf die Einsatzachse von einem axialen Verlauf in einen radialen Verlauf umgelenkt ist. Ebenso ist der zweite Fluidpfad von einem radialen Verlauf in einen axialen Verlauf umgelenkt.
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Der erfindungsgemäße Einsatz ist unmittelbar in ein Leitungssystem bzw. in eine Kreuzungsstelle zweier Leitungen eines Leitungssystems einsetzbar und verhindert ein Kreuzen von Fluidpfaden in einer Kreuzungsstelle des Leitungssystems dadurch, dass er die sich kreuzenden Fluidpfade trennt und umlenkt. Dabei ist es sowohl möglich, zwei Fluidpfadabschnitte eines einzigen Fluidpfads, welche sich in einer Kreuzungsstelle treffen, zu trennen und umzulenken, als auch zwei gänzlich separate Fluidpfade zu trennen und umzulenken. Wird lediglich ein Fluid als Kühlmedium eingesetzt, ist es denkbar, dieses nach dem Führen durch eine Kreuzungsstelle weiter durch das Leitungssystem zu leiten und erneut durch die Kreuzungsstelle zu führen, so dass sich zwei Fluidpfadabschnitte eines einzigen Fluidpfads in einer Kreuzungsstelle treffen. Zwei unterschiedliche Kühlmedien, deren Vermischen unerwünscht ist, können beispielsweise separate Fluidpfade aufweisen, welche sich ebenfalls in einer Kreuzungsstelle treffen können.
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Der Dichtabschnitt hat einen Durchmesser, welcher mit einem Innendurchmesser einer Leitung korrespondiert und ein Umspülen des Dichtabschnitts verhindert. Der Dichtabschnitt erstreckt sich entlang der Einsatzachse, welche sich in der Montagestellung in paralleler Richtung der Langsachse einer Leitung erstreckt, in welcher der Dichtabschnitt fixiert ist, so dass die Trenn- und Umlenkwand in der Kreuzungsstelle angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Trenn- und Umlenkwand lenkt die beiden Fluidpfade oder Fluidpfadabschnitte durch ihren Verlauf um. Da sie mit einer Kreuzungsstelle korrespondiert und an einer Innenfläche der Leitungen in der Kreuzungsstelle anliegt, dichtet sie die beiden Fluidpfade gegeneinander ab.
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Um einen Einsatz in ein Leitungssystem einer Vorrichtung einfach einbringen zu können, ist es vorteilhaft, an der Hülse eine Ansatzstelle für ein Werkzeug vorzusehen. Daher ist bei einer bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung die Öffnung, welche den Dichtabschnitt durchgreift, zumindest bereichsweise als Innensechskant ausgebildet. Denkbar ist jedoch auch jede andere adäquate Werkzeugansatzstelle und Form.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung umfasst an seinem Dichtabschnitt mindestens ein Gewinde oder eine Passung mit einem entsprechenden Leitungsinnendurchmesser. Der Einsatz kann somit geschraubt werden, beispielsweise in ein Spritzguss- oder Druckgusswerkzeug eingeschraubt werden, welche einen Kühlkreislauf aufweist. Mittels des Gewindes ist es möglich, den Einsatz in einfacher Weise bezüglich entsprechender Leitungen auszurichten und zu fixieren. Ein Austauschen oder Warten des Einsatzes und/oder der Leitungen ist durch ein einfaches Entfernen des Einsatzes aus der Montagestellung möglich. Durch die Kombination des Einsatzes mit einem Gewinde und einem Innensechskant ist es möglich, den Einsatz auf einfache Weise in eine Vorrichtung oder ein Spritzguss- oder Druckgusswerkzeug einzuschrauben und zu justieren. Es ist jedoch auch möglich, alternativ dazu eine Passung, vorzugsweise einen Presssitz, zwischen dem Dichtabschnitt und einem entsprechenden Leitungsinnendurchmesser an der Montagestelle vorzusehen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung ist dieser eine Hülse mit einem zumindest weitgehend zylindrisch ausgebildeten Hülsenkörper. Der Hülsenkörper weist zwei sich gegenüberliegende freie Stirnseiten und eine Mantelfläche auf, die sich entlang der Einsatzachse bzw. Hülsenachse erstreckt. Die Hülse ist von mindestens zwei Kanälen durchgriffen, welche jeweils durch zwei Öffnungen definiert sind, von denen eine erste Öffnung an einer der freien Stirnseiten und eine zweite Öffnung an der Mantelfläche angeordnet ist. Die Kanäle sind mittels der Trenn- und Umlenkwand voneinander getrennt, so dass die beiden Fluidpfade die Hülse durchgreifen. Vorteilhaft an der Ausführungsform als Hülse ist die Stabilität des Einsatzes bei hohen Belastungen. Durch die Kanäle werden die Fluide entlang des jeweiligen Fluidpfads geleitet und weitestgehend ohne Verwirbelung umgelenkt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung weist mindestens einer der Kanäle einen geraden Verlauf auf, so dass sich der mindestens eine gerade Kanal entlang einer in Kanallängsrichtung verlaufenden Kanalachse erstreckt. Der gerade Verlauf eines Kanals, vorzugsweise von beiden Kanälen, ist dahingehend vorteilhaft, dass die Kanäle mit einem größtmöglichen Durchmesser ausgeführt werden können. Somit stellt die Hülse keine Engstelle in einem Leitungssystem dar. Ein gerader Verlauf durch die Hülse lässt sich zudem in einfacher Weise herstellen. So ist es beispielsweise denkbar, die Kanäle in die Hülse zu bohren oder die Hülse als Spritzgießteil auszuführen, welches die Kanäle bereits eingespritzt hat. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Kanäle zumindest bereichsweise einen kurvigen Verlauf aufweisen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung spannen die Einsatzachse und die mindestens eine Kanalachse einen Winkel zwischen 30° und 60°, vorzugsweise von etwa 45° auf und/oder verlaufen die beiden Kanalachsen parallel zueinander. Bei einem Umlenken eines Fluidpfads in einer Kreuzungsstelle zweier Leitungen eines Leitungssystems um 90° ist ein derartiges Schneiden der Kanalachsen mit der Hülsenachse vorteilhaft, denn das Fluid strömt in dem Winkel in die Hülse ein, in dem es auch aus der Hülse hinausströmt. Ein derartiges Anpassen des Kanalverlaufs an die Fließrichtung des Fluids führt zu einer reduzierten Belastung der Hülse und zu geringer Verwirbelung und/oder zu geringem Strömungsstau im Kühlkreislauf. Denkbar ist eine Anpassung des Verlaufs der mindestens einen Kanalachse bezüglich der Einsatzachse bzw. Hülsenachse an das Verhältnis zwischen dem Durchmesser des Hülsenkörpers und dessen Länge. Im Hinblick auf dieses Verhältnis kann die mindestens eine Kanalachse einen kleineren oder größeren Winkel als 45° mit der Einsatzachse aufspannen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung liegen sich die an der Mantelfläche angeordneten Öffnungen beidseits einer durch die Hülse verlaufenden axialen Radialebene gegenüber und fluchten vorzugsweise miteinander. Bei einer Ausführung mit miteinander fluchtenden Öffnungen an der Mantelfläche liegen sich diese derart beidseits der durch die Hülse verlaufenden axialen Radialebene gegenüber, dass sie sich axial fluchtend gegenüberliegen. Eine derartige Anordnung der Öffnungen führt zu einer geringen Belastung der Hülse durch die Strömungseinwirkung des Fluids. Zudem ist es somit möglich, den durch die Hülse eingenommenen Raum optimal zu nutzen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung ist an der freien Stirnseite des Dichtabschnitts eine Ausrichtungsmarkierung vorgesehen, welche in der Montagestellung eine Ausrichtung des Einsatzes anzeigt. Eine Ausrichtungsmarkierung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn bei einem Einsetzen oder Einbauen des Einsatzes in beispielsweise ein Spritzguss- oder Druckgusswerkzeug oder eine Einsatzöffnung lediglich die eine mit der Ausrichtungsmarkierung versehene freie Stirnseite sichtbar ist. Ohne eine derartige Ausrichtungsmarkierung ist nach dem Einsetzen des Einsatzes die genaue Bestimmung der Verläufe der Kanäle kaum möglich. Durch die Ausrichtungsmarkierung ist es möglich, den Einsatz genau bezüglich der entsprechenden Leitungen auszurichten, denn nur dann kann das Fluid durch den Kreislauf und den Einsatz strömen. Dabei ist es denkbar, dass sich die Ausrichtungsmarkierung bei einer Ausführung als Hülse nach den Öffnungen der Kanäle an der Mantelfläche richtet oder, falls die Kanäle gerade ausgeführt sind und die Kanalachsen parallel zueinander verlaufen, nach der Ebene, in welcher die beiden Kanalachsen verlaufen. Denkbar ist es auch, die Ausrichtungsmarkierung linienartig auszuführen, so dass diese mit dem Verlauf der Kanäle korrespondiert.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung weist die Trenn- und Umlenkwand einen bereichsweise abgeknickten Verlauf auf, so dass ein erster der beiden Fluidpfade den Einsatz durchgreift und der zweite der beiden Fluidpfade den Einsatz umläuft. Der abgeknickte Bereich der Trenn- und Umlenkwand führt dazu, dass ein Fluidpfad, welcher den Einsatz durchgreift, eine direkte Umlenkung um beispielsweise etwa 90° erfahren kann. Das Fluid des den Einsatz umlaufenden Fluidpfads „umspült” den Einsatz und wird ebenfalls durch die Trenn- und Umlenkwand umgelenkt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Einsatzes nach der Erfindung ist dieser zumindest abschnittweise aus einem Kunststoff und/oder einem Metall ausgeführt. So ist der Einsatz in dieser Hinsicht je nach Anwendungszweck an eine Fluidtemperatur anpassbar. Bei einer Fluidtemperatur bis etwa 120°C ist es vorteilhaft, einen entsprechenden Kunststoff zu verwenden. Bei Temperaturen darüber ist es vorteilhaft, ein Metall, wie beispielsweise Messing oder Edelstahl, zu verwenden.
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Es wird auch eine Vorrichtung, wie beispielsweise ein Spritzgießwerkzeug, mit einem Leitungssystem vorgeschlagen, welches mindestens einen Fluidkreislauf aufweist und mindestens zwei Leitungen umfasst, welche in einer Kreuzungsstelle zusammentreffen, und mindestens einen erfindungsgemäßen Einsatz aufweist. Der Einsatz ist in der mindestens einen Kreuzungsstelle so angeordnet, dass eine Trenn- und Umlenkwand des Einsatzes in Montagestellung einen ersten Fluidpfad von einem zweiten Fluidpfad derart trennt, dass durch den Einsatz der erste Fluidpfad bezogen auf die Einsatzachse von einem axialen Verlauf in einen radialen Verlauf und der zweite Fluidpfad von einem radialen Verlauf in einen axialen Verlauf umgelenkt ist. So können die Leitungen platzsparend und/oder in einfacher Weise angeordnet und die Fluidpfade in einfacher Weise umgelenkt werden. Es ist denkbar, erfindungsgemäße Einsätze in mehreren Kreuzungsstellen eines Leitungssystems anzuordnen, um einen optimierten Leitungsverlauf zu realisieren. Ebenso ist es denkbar, unterschiedliche Ausführungsformen von Einsätzen in einer Vorrichtung anzuordnen.
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Bei einer Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung sind drei Leitungen so zueinander ausgerichtet, dass sie zwei Kreuzungsstellen bilden. Die Vorrichtung umfasst zudem zwei Anschlüsse, welche an die Kreuzungsstellen angeschlossen sind und diese somit ebenfalls definieren. Über die Anschlüsse tritt ein Fluid in das Leitungssystem jeweils ein oder tritt aus diesem aus. Zwei Hülsen sind jeweils in einer der Kreuzungsstellen in Montagestellung angeordnet. Durch die Trenn- und Umlenkwände der Einsätze sind jeweils zwei Fluidpfadabschnitte derart umgelenkt, dass ein „achtförmiger” Fluidpfad im Leitungssystem realisiert ist. Hierbei ist eine Leitung zu verstehen als ein Fluidführungsabschnitt zwischen zwei Kreuzungsstellen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Ausführungsbeispiele eines Leitungssystems mit einem Einsatz nach der Erfindung und einer Vorrichtung mit einem Leitungssystem nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1a eine schematische Seitenansicht auf eine bekannte Vorrichtung mit einem Leitungssystem;
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1b einen Schnitt durch die Vorrichtung nach 1a entlang einer Linie A-A in 1a;
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2a eine schematische Seitenansicht auf eine weitere bekannte Vorrichtung mit einem Leitungssystem;
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2b einen Schnitt durch die Vorrichtung nach 2a entlang einer Linie B-B in 2a;
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3a eine schematische Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Leitungssystem;
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3b einen Schnitt durch die Vorrichtung nach 3a entlang einer Linie C-C in 3a mit einem erfindungsgemäßen Einsatz in der Ausführungsform als Hülse;
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4 einen Ausschnitt der 3b mit einem alternativ ausgeführten erfindungsgemäßen Einsatz;
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5 einen Ausschnitt der 3b mit einem Einsatz gemäß einer weiteren Ausführungsform;
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6 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Einsatzes in der Ausführungsform als Hülse;
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7 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Einsatz in der Ausführungsform als Hülse nach 6 entlang einer Linie VII-VII in 6;
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8 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Einsatzes;
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9 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Einsatz nach 8 entlang einer Linie IX-IX in 8;
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10 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Einsatzes in einer weiteren Ausführungsform;
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11 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Einsatz nach 10 entlang einer Linie XI-XI in 10; und
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12 eine Draufsicht auf eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Leitungssystem.
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Ein bisher bekanntes Leitungssystem, welches in einer Vorrichtung angeordnet ist, wie beispielsweise einem Spritzgießwerkzeug, ist in den 1a, 1b, 2a und 2b abgebildet. Das Leitungssystem ist in das Material der Vorrichtung gebohrt, so dass Leitungen 78 entstehen. Um einen Kühlkreislauf mit einem weitestgehend quadratischen Verlauf herzustellen, bedarf es in der Vorrichtung nach 1b sechs Sacklochbohrungen, so dass jede Bohrung je ein Bohrloch aufweist. Vier der Bohrlöcher sind mit Verschlussstopfen 82 verschlossen und abgedichtet. An den beiden übrigen Bohrlöchern sind Anschlüsse 38, 39 angeordnet, welche ein Fluid in den Kühlkreislauf einlassen oder auslassen. Somit ist ein Fluidpfad innerhalb des Leitungssystems gebildet. Der bekannte Kühlkreislauf aus 2b unterscheidet sich lediglich dadurch, dass er für den weitestgehend quadratischen Verlauf lediglich fünf Bohrungen benötigt. Das Durchbohren des Materials der Vorrichtung im Bereich zwischen den Anschlüssen 38, 39 führt dazu, dass sich eine Kreuzungsstelle 44 bildet. Um voneinander getrennte Fluidpfade zu gewährleisten, ist in der durchbohrten Stelle zwischen den Anschlüssen 38, 39 ein Stopfen 80 angeordnet, welcher die beiden Seiten der Leitungen 78, an welche die Anschlüsse 38, 39 anliegen, gegeneinander verschließt und abdichtet. Ohne Stopfen 80 würde ein Fluid durch den Anschluss 38 in das Leitungssystem eingebracht und nach dem Durchfließen der Leitungen 78 möglicherweise nicht vollständig aus dem Anschluss 39 fließen, wie in dem Leitungssystem nach 1b, sondern erneut die Leitungen 78 des Leitungssystems durchfließen. Eine solche Mehrfachdurchströmung wirkt einer adäquaten Kühlfunktion entgegen, da immer weiter erwärmtes Fluid die Vorrichtung nicht adäquat kühlen kann.
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Ein erfindungsgemäßer Einsatz in einer Ausführungsform als Hülse 2 ist in 3b abgebildet. Die Hülse 2 ist in einer Kreuzungsstelle zweier Leitungen 78 eines Leitungssystems einer Vorrichtung angeordnet. Das aus vier nicht durchgreifenden Bohrungen bestehende Leitungssystem ist durch zwei Verschlussstopfen 82 abgedichtet und weist zwei Anschlüsse 38, 39 auf. Die Hülse 2 trennt mittels einer Trenn- und Umlenkwand 4 zwei Fluidpfadabschnitte eines Fluidpfads im Kreuzungsbereich 44 der Leitungen 78 voneinander und lenkt diese in entsprechende Leitungen 78 um. Das nicht dargestellte Fluid strömt durch den Anschluss 38 in Richtung Kreuzungsstelle 44 durch die Hülse 2. Dort wird es umgelenkt und durch das Leitungssystem geführt, bis es erneut auf die Kreuzungsstelle 44 zuströmt. In der Kreuzungsstelle 44 durchströmt das Fluid erneut die Hülse 2 und wird durch den Anschluss 39 aus dem Leitungssystem geführt. Die Hülse 2 ist in den 6 und 7 näher gezeigt.
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In der 4 ist eine weitere Ausführungsform des Einsatzes 1 in der Kreuzungsstelle 44 aus 3b abgebildet, welche in den 8 und 9 näher gezeigt ist. Ebenso bildet 5 eine weitere Ausführungsform des Einsatzes 1 in der Kreuzungsstelle 44 aus 3b ab, welche in den 10 und 11 detaillierter gezeigt ist.
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Die in den 6 und 7 dargestellte Hülse 2 ist zumindest weitgehend zylinderförmig ausgeführt und weist eine Mantelfläche 34, einen Dichtabschnitt 3 und Stirnseiten 30, 32 auf, wie die 6 und 7 zeigen. Entlang ihrer Längsrichtung weist die Hülse 2 eine Einsatzachse bzw. Hülsenachse 6 auf. An eine Stirnseite 30 grenzt ein Außengewinde 8 der Hülse 2 an, welches an dem Dichtabschnitt 3 angeordnet ist. Die Stirnseite 30 der Hülse 2 weist zudem einen Innensechskant 9 auf, dessen Achse von der Hülsenachse 6 gebildet ist.
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Die Hülse 2 ist von zwei gerade verlaufenden Kanälen 12, 22 durchgriffen. Der Kanal 12 weist an seinen beiden Enden jeweils eine Öffnung 14 bzw. 16 auf. Die Öffnung 14 ist an der Stirnseite 30 angeordnet und als Innensechskant 9 ausgebildet. Die Öffnung 16 ist an der Mantelfläche 34 angeordnet. Der Kanal 22 weist ebenfalls an seinen beiden Enden jeweils eine Öffnung 24 bzw. 26 auf. Die Öffnung 24 ist an der dem Innensechskant 9 abgewandten Stirnseite 32 angeordnet und die Öffnung 26 ist an der Mantelfläche 34 angeordnet. Die Öffnungen 16 und 26 liegen sich beidseits einer durch die Hülse 2 verlaufenden, axialen Radialebene gegenüber und fluchten axial miteinander. Auch die Öffnungen 14 und 24 liegen sich entlang der Hülsenachse 6 gegenüber. Auf der Stirnseite 30 ist benachbart zum Innensechskant 9 eine Ausrichtungsmarkierung 50 in Form eines Striches angeordnet. Die Ausrichtungsmarkierung 50 zeigt einen Verlauf einer Ebene an, in welcher die parallel verlaufenden Kanalachsen 10 und 20 liegen.
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In 7 ist in der Kreuzungsstelle 44 eine Hülse 2 angeordnet und in einem Schnitt entlang der Linie VII-VII aus 6 dargestellt. Die Öffnung 14 des Kanals 12 ist mit einem Zulauf des Anschlusses 38 verbunden. Die Öffnung 16 des Kanals 12 ist mit einem Leitungsabschnitt 40 verbunden. Der Zulauf des Anschlusses 38, der Kanal 12 und der Leitungsabschnitt 40 sind somit von einem abgeknickten bzw. umgelenkten Fluidpfad oder Fluidpfadabschnitt durchgriffen.
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Die Öffnung 24 des Kanals 22 ist mit einem Leitungsabschnitt 41 verbunden. Die Öffnung 26 des Kanals 22 ist mit einem Leitungsabschnitt 42 verbunden. Der Leitungsabschnitt 41, der Kanal 22 und der Leitungsabschnitt 42 sind somit von einem abgeknickten bzw. umgelenkten Fluidpfad oder Fluidpfadabschnitt durchgriffen.
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Die Trenn- und Umlenkwand 4 und die Ausrichtung der Kanäle 12, 22 der Hülse 2 in der Kreuzungsstelle 44 lenken die beiden Fluidpfade rechtwinklig um.
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Die Kanäle 12, 22 weisen einen geraden Verlauf auf, so dass sie entlang ihrer Längsrichtung jeweils eine gerade Kanalachse 10, 20 aufweisen. Bezüglich der Hülsenachse 6 verlaufen die Kanäle 12, 22 schräg durch die Hülse 2, so dass sich die Hülsenachse 6 und die Kanalachsen 10, 20 schneiden. Der zwischen der Hülsenachse 6 und einer der Kanalachsen 10, 20 spitz aufgespannte Winkel (a) beträgt ca. 45°.
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Die Kanäle 12, 22 sind mittels der Trenn- und Umlenkwand 4 voneinander separiert. Die Trenn- und Umlenkwand 4 weist einen zu den Kanalachsen 10, 20 parallelen Verlauf auf, so dass sie quer durch die Hülse 2 verläuft. Die Hülse 2 ist durch das Gewinde 8 beispielsweise um 180° drehbar, so dass andere Fluidpfade oder Fluidpfadabschnitte in einfacher Weise hergestellt werden können.
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Einen weiteren erfindungsgemäßen Einsatz 1 zeigen 8 und 9 in einer perspektivischen bzw. Schnittansicht. Der weitestgehend zylindrische Abschnitt 3 erstreckt sich entlang der Einsatzachse 6 und weist eine Presspassung mit einem nicht dargestellten Leitungsinnendurchmesser auf. Der in 8 dargestellte Einsatz 1 unterscheidet sich von der in 6 dargestellten Hülse 2 dadurch, dass die Trenn- und Umlenkwand 4 so ausgebildet ist, dass der Einsatz 1 von einem Fluidpfad durchgriffen ist, während der zweite Fluidpfad, welcher die Kreuzungsstelle 44 passiert, den Einsatz umläuft, wie 4 zeigt. Stirnseitig weist der Einsatz 1 eine Öffnung 74 auf. Die Trenn- und Umlenkwand 4 ist derart abgeknickt ausgeführt, dass eine Öffnung 76 gebildet ist, welche mit der Öffnung 74 einen Kanal 72 definiert, in welchem der erste Fluidpfad anliegt. Die Trenn- und Umlenkwand 4 dichtet die Kreuzungsstelle so ab, dass der zweite Fluidpfad eine Außenfläche der Trenn- und Umlenkwand 4, welche der Öffnung 76 abgewandt ist, tangiert und das Fluid den Einsatz 1 teilweise umspült.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Einsatz 1 ist in den 10 und 11 dargestellt. Die Öffnungen 74 und 76 definieren einen Kanal 72, welcher den Einsatz 1 durchgreift. Die Trenn- und Umlenkwand 4 weist einen zur Einsatzachse 6 abschnittweise senkrecht verlaufenden Abschnitt auf. Ein Fluidpfad durchgreift den Einsatz 1 entlang des Kanals 72 und wird von der Trenn- und Umlenkwand 4 in eine nicht dargestellte Leitung umgelenkt. Der zweite Fluidpfad tangiert die Trenn- und Umlenkwand 4 an ihrer der Öffnung 76 abgewandt ausgerichteten Fläche.
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Ein erfindungsgemäßes Leitungssystem mit einem Kühlkreislauf in einer Vorrichtung ist in 12 abgebildet. Ein solcher Kühlkreislauf kann beispielsweise in Spritzgießwerkzeugen oder anderen Maschinen oder Vorrichtungen vorgesehen sein, bei denen eine Kühlung erforderlich ist. Der Kühlkreislauf umfasst zwei Anschlüsse 38, 39, welche jeweils mit einer Hülse 2a, 2b verbunden sind. Die Hülsen 2a, 2b sind identisch.
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Durch die Hülsen 2a, 2b verläuft je eine Trenn- und Umlenkwand 4, welche zwei Kanäle 12, 22 voneinander separiert. Die Kanäle 12, 22 verlaufen durch die Hülsen 2a, 2b und sind in der 7 näher dargestellt. Zwischen den beiden Hülsen 2a, 2b sind drei Leitungsabschnitte 40, 41, 42 des Leitungssystems angeordnet. Die Leitungsabschnitte 40 und 41 einerseits, sowie 41 und 42 andererseits, schließen jeweils im Bereich einer Kreuzungsstelle 44, 46 einen Winkel von 90° ein. Entsprechend verlaufen die die Kreuzungsstellen 44, 46 durchgreifenden Fluidpfadabschnitte 61a, 61b, 62a, 62b bzw. ein sich daraus ergebender Fluidpfad, der das ganze Leitungssystem durchgreift.
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Ein nicht weiter dargestelltes Fluid, dessen Flussrichtung mittels die Fluidpfadabschnitte 61a, 61b, 62a, 62b darstellenden Pfeilen angezeigt ist, wird durch den Anschluss 38 an der Kreuzungsstelle 44 in das Kühlsystem eingebracht. Das Fluid fließt aus dem ersten Anschluss 38 in den Kanal 12 der ersten Hülse 2a und wird dort durch den Verlauf des Kanals 12 bzw. der Trenn- und Umlenkwand 4 entlang des Fluidpfadabschnitts 61a umgelenkt. Das Fluid fließt daraufhin aus dem Kanal 12 der ersten Hülse 2a in den Leitungsabschnitt 40 und von dort aus in den Kanal 22 der zweiten Hülse 2b in der Kreuzungsstelle 46. Der Kanal 22 bzw. die Trenn- und Umlenkwand 4 der zweiten Hülse 2b lenkt das Fluid entlang des Fluidpfadabschnitts 62b derart um, dass es aus dem Kanal 22 in den Leitungsabschnitt 41 in Richtung der ersten Hülse 2a fließt. In der ersten Hülse 2a wird das Fluid durch den Verlauf des Kanals 22 bzw. der Trenn- und Umlenkwand 4 entlang des Fluidpfadabschnitts 62a erneut umgelenkt. Das Fluid fließt daraufhin aus der ersten Hülse 2a in den Leitungsabschnitt 42, welcher zur zweiten Hülse 2b in der Kreuzungsstelle 46 führt. Das Fluid fließt daraufhin aus dem Leitungsabschnitt 42 in den Kanal 12 der zweiten Hülse 2b entlang des Fluidpfadabschnitts 61b und von dort aus durch den zweiten Anschluss 39 aus dem Kühlkreislauf.
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Durch den beschriebenen Verlauf des Fluidpfads und der Fluidpfadabschnitte 61a, 61b, 62a, 62b in den jeweiligen Kreuzungsstellen 44, 46 ist ein „achtförmiger” Verlauf des Fluidpfads hergestellt. Es ist jedoch auch denkbar, die Flussrichtung des Fluids umzukehren oder andere Ausführungsformen von Einsätzen zu verwenden.