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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für ein Mikroskop sowie ein mit einer entsprechenden Vorrichtung ausgebildetes Mikroskop.
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Stand der Technik
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Derartige Bedienelemente können während der Benutzung des Mikroskops nicht visuell erfasst werden, wenn ein Benutzer durch die Okulare des Mikroskops hindurch sieht, um z.B. das zu beobachtende Objekt zu fokussieren und in der Fokalebene zu positionieren, so dass der ihn interessierende Objektbereich über das Mikroskopobjektiv in das Okular abgebildet wird. Auch das Mikroskopieren in abgedunkelten Laborbereichen verhindert ein visuelles Erfassen von Bedienelementen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bedienvorrichtung der genannten Art, sowie ähnlichen Steuereinheiten manueller Natur, anzugeben und weiterzubilden, mit dem eine weiter vereinfachte Bedienung des Mikroskops auch ohne visuelle Erfassung der Bedienvorrichtung möglich ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein mit einer entsprechenden Vorrichtung ausgebildetes Mikroskop mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
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Mit der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung ist auch für einen unbedarften oder unerfahrenen Benutzer, welcher sich beispielsweise noch nicht an die Bedienung eines konkreten Mikroskops gewöhnt hat, eine einfache und sichere sowie schnelle Bedienbarkeit des Mikroskops zur Fokussierung und Positionierung des Objektes zur Verfügung gestellt. Mit der Erfindung ist insbesondere die Bedienung des Mikroskops in einem abgedunkelten Raum erleichtert, wie sie beispielsweise bei Fluoreszenzuntersuchungen erforderlich ist, um störendes Umgebungslicht zu unterdrücken.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Es ist bevorzugt, dass die Bedienoberflächen jeweils als über- oder nebeneinander angeordnete zylindrische und/oder kegelstumpfförmige und/oder kegelige Flächen ausgebildet sind. Derartige Flächen sind in ergonomisch besonders einfacher und angenehmer Weise bedienbar.
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Zweckmäßigerweise weist die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung wenigstens zwei Betätigungselemente mit voneinander verschiedenen Bedienoberflächen auf.
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Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die jeweiligen Bedienoberflächen einer Positionierung eines Mikroskoptisches in zwei oder drei linear unabhängigen Richtungen bzw. x-, y-, oder z-Richtung zugeordnet sind. Hiermit ist eine Positionierung eines Mikroskoptisches in besonders einfacher Weise möglich, wodurch sich insbesondere bei abgedunkelter Mikroskopumgebung oder auch beim gleichzeitigen Einblick in ein Mikroskopokular Vorteile für die Bedienbarkeit ergeben.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Bedienoberflächen mit haptisch erfassbaren Strukturelementen, insbesondere in Form von Streifen und/oder Punkten und/oder Kreisen ausgebildet sind. Derartige Strukturelemente können beispielsweise derart ausgestaltet werden, dass sie die jeweils einstellbare Funktionalität eines Betätigungselements symbolisieren.
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Das erfindungsgemäße Bedienelement ist bei allen Arten von Mikroskopen, insbesondere auch Operationsmikroskopen, einsetzbar.
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Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Bedienelement bei Mikroskopen einsetzbar, welche zur Durchführung von Fluoreszenzuntersuchungen ausgebildet sind. Derartige Fluoreszenzuntersuchungen müssen zwingend in einem komplett abgedunkelten Raum durchgeführt werden. Die erfindungsgemäßen Bedienelemente stellen für einen jeden Benutzer, insbesondere unabhängig von einem individuellen Sehvermögen, eine deutliche Verbesserung der Bedienungsfunktionalität dar. Erfindungsgemäß kann insbesondere auch vermieden werden, dass ein Benutzer mit kleinen Lichtquellen, beispielsweise Taschenlampen o.ä., nach den Bedienelementen oder einer Computer-Tastatur sucht und dadurch eine Untersuchung unterbrechen oder eine Mikroskopaufnahme stören muss.
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Vorteile der Erfindung Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt eine erste bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung in einer seitlichen Ansicht, und
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2 zeigt eine zweite bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung in einer seitlichen Ansicht.
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1 zeigt eine erste bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung zum Einstellen von Betriebsparametern eines (nicht gezeigten) Mikroskops.
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Die insgesamt mit 100 bezeichnete Bedienvorrichtung umfasst zwei jeweils um eine Achse 112 drehbar angeordnete Betätigungselemente 113, 114. Wie aus 1 zu erkennen, sind die Betätigungselemente 113, 114 koaxial bezüglich der Achse 112 ausgebildet.
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Die Achse 112 ist in Betriebstellung des Bedienelements im Wesentlichen vertikal angeordnet. Die zwei Betätigungselemente 113, 114 sind untereinander angeordnet, sie sind unabhängig voneinander, aber auch gemeinsam, betätigbar.
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Es ist ein weiteres, um eine weitere Achse 115 drehbares Betätigungselement 116 vorgesehen. Die Achse 115 verläuft ebenfalls im Wesentlichen vertikal.
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Die Betätigungselemente 113, 114, 116 sind auf einem Basiselement 108 gehaltert. Die Bedienvorrichtung 100 ist zweckmäßigerweise räumlich von einem Mikroskop getrennt positionierbar. Eine Übertragung von über die Bedienvorrichtung 100 in das Mikroskop einzugebenden Steuerbefehlen kann drahtlos oder über eine entsprechende Leitung (nicht gezeigt) erfolgen.
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Mit den Betätigungselementen 113, 114, 116 sind prinzipiell beliebige Mikroskopsteuerbefehle in das Mikroskop eingebbar. Im Folgenden wird im Rahmen der Darstellung der bevorzugten Ausführungsform davon ausgegangen, dass die Betätigungselemente zur Positionierung eines Mikroskoptisches dienen, wie im Folgenden erläutert wird.
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Mit den Betätigungselementen 113, 114 und 116 ist mittels Drehung um die jeweiligen Achsen 112 bzw. 115 ein Signal erzeugbar, welches an das Mikroskop übermittelt wird. Der Abstand zwischen den drei Betätigungselementen 113, 114 und 116 ist zweckmäßigerweise derart bemessen, dass eine Betätigung mit einer Hand eines Bedieners gleichzeitig möglich ist.
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Die Betätigungselemente 113, 114 dienen gemäß der dargestellten bevorzugten Ausführungsform zur Positionierung des Mikroskoptisches und somit des Objektes in der Fokalebene des Mikroskops. Das Betätigungselement 113 dient hierbei zur Positionierung des Objekttisches in einer ersten Richtung der Fokalebene, entsprechend üblicher Terminologie im Folgenden als x-Richtung bezeichnet, und das zweite Betätigungselement 114 entsprechend zur Positionierung des Objekttisches in einer zweiten, bezüglich der ersten Richtung linear unabhängigen Richtung, üblicherweise als y-Richtung bezeichnet.
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Das Betätigungselement 116 dient zur Positionierung des Mikroskoptisches entlang der optischen Achse des Mikroskopobjektivs, also senkrecht zu der x- und y-Richtung. Diese Richtung wird üblicherweise als z-Richtung bezeichnet.
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Zwischen den zwei untereinander angeordneten Betätigungselementen 113, 114 ist ein im Wesentlichen horizontal ausgerichtetes Bauteil 107 vorgesehen, an welchem die drei Betätigungselemente 113, 114, 116 drehbar angeordnet sind. Das Bauteil 107 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Platte ausgebildet.
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Die Betätigungselemente 113, 114, 116 sind jeweils in Form eines Einstellknopfes ausgebildet, und weisen eine im Wesentlichen zylindrische, jedoch leicht konisch verlaufende Form auf.
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Die Bedienvorrichtung kann ferner Schalter aufweisen, von denen der Übersichtlichkeit halber lediglich einer dargestellt und mit 120 bezeichnet ist. Der Abstand zwischen den Betätigungselementen und den Schaltern 120 ist derart bemessen, dass eine Betätigung der drei Betätigungselemente und der Schalter mit einer Hand des Bedieners gleichzeitig möglich ist. Die Schalter 120 dienen beispielsweise zur Verringerung bzw. zur Erhöhung der Lampenhelligkeit des Mikroskops und/oder zum Wechseln des Objektivs des Mikroskops.
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Wie in 1 ferner erkennbar, weist eine Bedienoberfläche 113a des Betätigungselements 113 eine Profilierung mit im Wesentlichen senkrecht verlaufenden Strukturelementen 113b auf, welche als Erhebungen oder Vertiefungen (Rillen) ausgebildet sein können. Diese senkrecht verlaufenden Strukturelemente 113b symbolisieren somit eine erste Verfahrrichtung des Mikroskoptisches (Verfahrbarkeit in x-Richtung).
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Das Betätigungselement 114 weist in analoger Weise eine Bedienoberfläche 114a mit einer Profilierung mit Strukturelementen 114b auf, die allerdings im Wesentlichen waagerecht verlaufen, also senkrecht zu den Strukturelementen 113b des Betätigungselements 113. Diese waagrecht verlaufenden Strukturelemente 114b symbolisieren entsprechend eine Verfahrbarkeit in der zweiten bzw. y-Richtung. Hiermit ist somit in einfacher, haptisch erfassbarer Weise eine Positionierung des Mikroskoptischs in x- und y-Richtung zur Verfügung gestellt.
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Wiederum in analoger Weise ist auf den Betätigungselementen 116 eine Bedienoberfläche 116a noppenartige oder vertiefungsartige Strukturelemente 116b vorgesehen, welche eine Verschiebung des Objekttisches in z-Richtung, wie erläutert entlang der optischen Achse des Mikroskopobjektivs, symbolisieren.
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Mittels dieser haptisch erfassbaren Oberflächenprofile 113a, 114a, 116a wird ein Benutzer des Mikroskops in einfacher und unaufwendiger Weise in die Lage versetzt, auch ohne direkte visuelle Wahrnehmung der Betätigungselemente 113, 114, 116 die jeweiligen Positionierungen, welche durch die Betätigungselemente 113, 114, 116 zur Verfügung gestellt werden, zu erfassen.
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Es ist bevorzugt, die beschriebenen Strukturelemente in Form von Gummierungen für die jeweiligen Betätigungselemente auszubilden.
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Es ist auch möglich, mit entsprechenden Oberflächenprofilen ausgebildete Aufsätze für herkömmliche Betätigungselemente zur Verfügung zu stellen. Hiermit können auch bereits im Einsatz befindliche, herkömmliche Bedienvorrichtungen im Sinne der Erfindung modifiziert werden.
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In 2 ist eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung dargestellt und insgesamt mit 200 bezeichnet. Diese Bedienvorrichtung 200 weist drei entlang einer einzigen optischen Achse 212 ausgebildete Betätigungselemente 213, 214, 216 auf, welche entsprechend den unter Bezugnahme auf 1 dargestellten Betätigungselementen 113, 114 bzw. 116 mit profilierten Bedienoberflächen 213a, 214a, 216a mit entsprechenden Strukturelementen 213b, 214b, 216b ausgebildet sind. Die drei Betätigungselemente 213, 214, 216 sind wiederum unabhängig voneinander, in beliebiger Kombination oder auch gemeinsam betätigbar. Die in 2 dargestellte Ausführungsform erweist sich als besonders leicht bedienbar. Die drei Betätigungselemente sind auf einem Basiselement 208 gehaltert. Zwischen den jeweiligen Elementen sind jeweils Zwischenelemente 207a, 207b ausgebildet, welche funktionslos oder mit Funktionen belegt ausgebildet sein können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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