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Die Erfindung betrifft eine Plattform für einen Wohn- oder Geschäftsraum.
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Sowohl in privat genutzten Wohnungen, wie zum Beispiel Ein-Zimmer-Appartments, als auch in geschäftlich genutzten Einheiten wie Büros, besteht häufig ein Problem darin, dass diese eine relativ geringe Raumgröße aufweisen, so dass es für den Nutzer der Wohnung oder des Geschäftsraums schwierig ist, alle benötigten Einrichtungen dort unterzubringen.
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Die Verlagerung in größere Räumlichkeiten ist oft aus Kostengründen nicht realisierbar. Oft ist auch größerer Wohnraum nicht in ausreichendem Umfang vorhanden. Dies gilt insbesondere für zentrale Lagen in größeren Städten.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Wohn- oder Geschäftsräume der eingangs genannten Art so auszubilden, dass eine verbesserte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Wohnfläche erzielt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindungsgemäße Plattform umfasst eine Bodenplatte und ist mit einer Drehlagerung auf dem Boden eines Wohn- oder Geschäftsraums um eine senkrecht zum Boden verlaufende Drehachse drehbar gelagert. Auf der Oberseite der Bodenplatte sind mehrere durch Trennwände abgegrenzte Funktionseinheiten vorgesehen. Durch Drehen der Plattform in vorgegebene Drehpositionen ist jeweils nur ein bestimmter Teil der Funktionseinheiten über den Wohn- oder Geschäftsraum zugänglich.
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Mit der erfindungsgemäßen Plattform können äußerst platzsparend mehrere Funktionseinheiten in einem Wohn- oder Geschäftsraum angeordnet werden. Dabei besteht der Grundgedanke der Erfindung darin, die Plattform drehbar zu gestalten, so dass ein Nutzer nach Wunsch die Plattform in vorgegebene Drehpositionen drehen kann, in welchen jeweils nur eine Teilmenge von Funktionseinheiten zur Nutzung freiliegt, während die anderen verdeckt sind, vorzugsweise durch angrenzende Wände des Wohn- oder Geschäftsraums. Besonders vorteilhaft bietet sich dabei die Montage der Plattform in einer Ecke des Wohnoder Geschäftsraums an, so dass diese an mehrere Wände des Wohn- oder Geschäftsraums angrenzt.
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Durch einfaches Drehen der Plattform überführt der Nutzer die gewünschte Funktionseinheit in eine Position, in der diese vom Wohn- oder Geschäftsraum zugänglich ist. Möchte der Nutzer zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Funktionseinheit nutzen, so dreht er die Plattform weiter, bis die nun gewünschte Funktionseinheit zugänglich ist.
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Da auf der Plattform mehrere Funktionseinheiten nur durch Trennwände getrennt angeordnet sind, wird auf der Plattform eine platzsparende Anordnung der Funktionseinheiten auf der Plattform möglich. Gegenüber herkömmlichen Wohneinheiten, bei welchen unterschiedliche Funktionseinheiten in unterschiedlichen Räumen angeordnet sind, entfallen Gänge oder Flure, die die einzelnen Räume verbinden, wodurch sich eine signifikante Platzeinsparung ergibt.
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Vorteilhaft umfassen die Funktionseinheiten unterschiedliche Einrichtungen für einen Wohn- oder Geschäftsraum.
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Die einzelnen die Funktionseinheiten bildenden Einrichtungen können zweckmäßig an die Beschaffenheit und gewünschte Nutzung des Wohn- oder Geschäftsraums angepasst sein.
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Gemäß einer ersten Variante sind bei der Anordnung der Plattform in einem Wohnraum die Funktionseinheiten von einer Küche, einem Bad, einer Toilette oder einem Schlafabteil gebildet.
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Besonders vorteilhaft können auf diese Weise Ein-Zimmer-Apartments auf platzsparende Weise mit verschiedenartigen Einrichtungen ausgestattet werden.
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Gemäß einer zweiten Variante sind bei der Anordnung der Plattform in einem Geschäftsraum die Funktionseinheiten von einer Besprechungsecke, einem Präsentationsraum oder einer Küche gebildet.
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Allgemein können mit der erfindungsgemäßen Plattform die Nutzungsmöglichkeiten von Geschäftsräumen ohne großen zusätzlichen Flächenbedarf erheblich erweitert werden.
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Besonders vorteilhaft weist die Bodenplatte eine in einer horizontalen Ebene verlaufende Oberseite auf. Die Trennwände stehen senkrecht von dieser Oberseite hervor.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Trennwände bis dicht unter die Decke des Wohn- oder Geschäftsraums.
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Mit diesen Trennwänden können die einzelnen Funktionseinheiten auf einfache Weise komplett voneinander getrennt werden. Besonders vorteilhaft hierbei ist, dass mit den Trennwänden eine komplette, sich über die gesamte Höhe des Wohn- oder Geschäftsraums erstreckende Abtrennung der einzelnen Funktionseinheiten erzielt wird. Wird somit die Plattform in eine vorgegebene Drehposition gedreht, so dass eine Teilmenge der Funktionseinheiten im Wohnoder Geschäftsraum frei zugänglich ist, so wird durch die Trennwand erreicht, dass die in der Drehposition nicht zugänglichen Funktionseinheiten durch die Trennwände selbstständig abgedeckt sind und somit vom Wohn- oder Geschäftsraum aus nicht einsehbar sind.
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So können beispielsweise Funktionseinheiten mit WCs oder Bädern, die für Besucher nicht vom Wohn- oder Geschäftsraum aus auf den ersten Blick einsehbar sein sollen, durch geeignetes Drehen der Plattform vollkommen abgeschottet werden. Die Funktionseinheiten können somit bei Bedarf abgeschlossen werden, und zwar völlig gleichwertig zu einem Verschließen von herkömmlichen Räumen mit Türen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Bodenplatte kreisscheibenförmig ausgebildet. Die Bodenplatte ist spielarm oberhalb des Bodens des Wohn- oder Geschäftsraums gelagert. Die Drehlagerung ist im Zentrum der Bodenplatte angeordnet.
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Durch die kreisscheibenförmige Ausbildung der Bodenplatte ist gewährleistet, dass bei Drehen der Plattform die Bodenplatte mit den darauf angeordneten Funktionseinheiten nicht an Gegenständen am Wohn- oder Geschäftsraum anschlägt und unerwünscht hängen bleibt. Da die Bodenplatte zudem dicht oberhalb des Bodens des Wohn- oder Geschäftsraums gelagert ist, ist ein einfacher, barrierefreier Zugang von dem Wohn- oder Geschäftsraum zu den Funktionseinheiten auf der Plattform gewährleistet.
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Die erfindungsgemäße Plattform kann manuell oder mittels eines Antriebs drehbar sein.
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Mit einer manuellen Drehbarkeit wird eine besonders einfache kostengünstige Ausgestaltung der Plattform erzielt.
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Durch eine derartige motorische Drehbarkeit der Plattform wird ein besonders hoher Bedienkomfort erzielt.
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Besonders vorteilhaft ist die Plattform in den vorgegebenen Drehpositionen fixierbar.
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Durch diese Fixierung wird ein unerwünschtes Weiterdrehen der Plattform insbesondere dann, wenn ein Nutzer auf der Plattform ist, verhindert. Die Fixierung kann im einfachsten Fall durch schnell betätigbare Rastmittel oder motorische Verschlussmittel erzielt werden. Bei einer motorischen Steuerung der Plattform kann die Fixierung direkt über den Antrieb für die Plattform erfolgen.
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Die Funktionseinheiten auf der Plattform bilden für sich jeweils voll funktionsfähige Einheiten. Hierzu sind vom Wohn- oder Geschäftsraum oder von angrenzenden Räumen ausgehend sämtliche notwendigen Versorgungseinheiten auf die Plattform geführt. Hierzu gehören insbesondere elektrische Anschlüsse, Frischwasserleitungen und auch Abwasserleitungen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen in einem Wohnraum angeordneten Plattform in einer ersten Drehposition.
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2: Plattform gemäß 1 in einer zweiten Drehposition.
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3: Plattform gemäß 1 in einer dritten Drehposition.
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Die 1 bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Plattform 1, welche im vorliegenden Fall in einem Wohnraum 2 eines Gebäudes installiert ist. Generell kann die Plattform 1 in beliebigen privat oder geschäftlich genutzten Räumen von Gebäuden eingesetzt werden, insbesondere auch in Geschäftsräumen wie Büro-, Seminar- oder Konferenzräumen.
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Der in den 1 bis 3 dargestellte Wohnraum 2 ist im vorliegenden Fall als Ein-Zimmer-Apartment ausgebildet. Der Wohnraum 2 weist einen rechteckigen Grundriss auf, das heißt die Wände 3 des Wohnraums 2 verlaufen in rechtem Winkel zueinander, wobei in einer Wand eine Tür 4 integriert ist.
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Die Plattform 1 ist um eine in vertikaler Richtung verlaufende Drehachse D auf dem Boden des Wohnraums 2 gelagert. Die Plattform 1 befindet sich dabei in einer Ecke des Wohnraums 2 und wird seitlich von zwei Wänden des Wohnraums 2 begrenzt.
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Die Plattform 1 weist eine kreisscheibenförmige Bodenplatte 5 auf, welche in einer horizontalen Ebene dicht oberhalb des Bodens des Wohnraums 2 verläuft. Die Bodenplatte 5 kann beispielsweise von einer Stahlträgerkonstruktion gebildet sein. An der Oberseite der Bodenplatte 5 sind Bodenbeläge angeordnet, die von Fliesen, Parkett, Laminat und dergleichen gebildet sein können.
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Zur Ausbildung der Drehachse D ist im Zentrum der Bodenplatte 5 eine nicht dargestellte Hohlwelle vorgesehen, an welcher die Bodenplatte 5 drehbar gelagert ist.
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Der Eckbereich der die Plattform 1 begrenzenden Wände ist mit einer Füllung 6 ausgefüllt, welche an den kreisförmigen Querschnitt der Plattform 1 und der Bodenplatte 5 angepasst ist, so dass die Plattform 1 mit geringem Spiel an der Füllung 6 vorbei geführt wird, welche sich vorzugsweise über die gesamte Raumhöhe des Wohnraums 2 erstreckt.
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Auf der Plattform 1 sind im vorliegenden Fall drei Funktionseinheiten angeordnet, die durch Trennwände 7a, 7b getrennt sind. Die Trennwände 7a, 7b verlaufen in vertikaler Richtung, das heißt senkrecht zur Bodenplatte 5, und erstrecken sich bis dicht unter die Decke des Wohnraums 2.
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Als erste Funktionseinheit ist auf der Plattform 1 ein Schlafabteil vorgesehen. Diese Funktionseinheit umfasst ein Bett 8 und einen daneben angeordneten Nachttisch 9. An eine Trennwand 7b schließt ein Seitenwandsegment 10 an, das entlang des Randes der Bodenplatte 5 verläuft und eine randseitige Abgrenzung des Schlafabteils ausbildet.
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Als zweite Funktionseinheit ist ein Küchenabteil vorgesehen. Dieses umfasst eine an einer der Trennwand 7b angrenzende Küchenzeile 11.
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Als dritte Funktionseinheit ist ein Badabteil auf der Bodenplatte 5 installiert. Das Badabteil umfasst eine Dusche 12, ein Waschbecken 13 und ein WC 14, welche in einem seitlich geschlossenen Raum angeordnet sind. Dieser Raum wird begrenzt durch die Trennwand 7a, ein am Rand der Plattform 1 verlaufendes, weitere Seitenwandsegmente 15 und ein weiteres Wandsegment 16, in welchem eine Tür 17 vorgesehen ist. Außerhalb dieses Raumes ist als weiterer Bestandteil des Badabteils eine Waschmaschine 18 aufgestellt.
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Die Plattform 1 kann im vorliegenden Fall mittels eines Motors in eine Drehbewegung um die Drehachse D versetzt werden. Der Motor kann beispielsweise mit einer Fernbedienung von einem Nutzer bedient werden. Alternativ ist auch ein manuelles Drehen der Plattform 1 denkbar.
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Generell sind die die Funktionseinheiten bildenden Aufbauten auf der Bodenplatte 5 so ausgebildet, dass diese nicht seitlich über die Bodenplatte 5 hervorstehen, damit das Drehen der Plattform 1 nicht behindert wird.
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Die Funktionseinheiten sind wie herkömmliche Räume von Gebäuden mit elektrischen Anschlüssen und Wasseranschlüssen ausgestattet. Vorteilhaft werden durch die die Drehlagerung der Bodenplatte 5 bildenden Hohlwelle elektrische Zuleitungen, das heißt Kabel, vom Wohnraum 2 zur Plattform 1 geführt. Weiter kann eine Frischwasserleitung durch die Hohlwelle geführt werden. Für die Zuführung einer Abwasserleitung ist vorteilhaft an der Bodenplatte 5 ein nicht dargestellter Flansch außerhalb der Drehachse D der Bodenplatte 5 vorgesehen.
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Durch Drehen der Plattform 1 in vorgegebene diskrete Drehpositionen kann der Nutzer die Plattform 1 so positionieren, dass jeweils ein Teil der Funktionseinheiten im Wohnraum 2 freiliegt und genutzt werden kann, während die restlichen Funktionseinheiten durch die Wand 3 des Wohnraums 2 verdeckt sind und nicht genutzt werden können.
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Da im vorliegenden Fall die Plattform 1 mit einem Motor gedreht wird, ist die Plattform 1 in einer bestimmten Drehposition durch die Bremswirkung des Motors gesichert. Insbesondere bei einer manuell drehbaren Plattform 1 kann eine eingestellte Drehposition durch Rastmittel beziehungsweise mechanische Verschlussmittel gesichert werden.
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1 zeigt die Plattform 1 in einer ersten Drehposition. In dieser Drehposition sind nur das Küchenabteil und das Badabteil vom Wohnraum 2 aus zugänglich. Das Schlafabteil ist dagegen durch die Wände des Wohnraums 2 verdeckt und damit nicht zugänglich.
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2 zeigt die Plattform 1 in einer zweiten Drehposition. In dieser Drehposition sind nur das Küchenabteil und das Schlafabteil über den Wohnraum 2 zugänglich, während nun das Badabteil verdeckt und nicht zugänglich angeordnet ist.
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3 zeigt die Plattform 1 in einer dritten Drehposition. In dieser Drehposition sind nur das Badabteil und das Schlafabteil über den Wohnraum 2 zugänglich, während nun das Küchenabteil verdeckt angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Plattform
- 2
- Wohnraum
- 3
- Wand
- 4
- Tür
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Füllung
- 7a
- Trennwand
- 7b
- Trennwand
- 8
- Bett
- 9
- Nachttisch
- 10
- Seitenwandsegment
- 11
- Küchenzeile
- 12
- Dusche
- 13
- Waschbecken
- 14
- WC
- 15
- Seitenwandsegment
- 16
- Wandsegment
- 17
- Tür
- 18
- Waschmaschine
- D
- Drehachse