-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine handbetätigte Vorrichtung zum Zerteilen von Platten eines Fußbodenbelags gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
-
Ein Fußbodenbelag der in der Rede stehenden Art bildet die oberste, permanente bzw. feste Schicht eines Fußbodens bzw. Fußbodenaufbaus und stellt eine begehbare Oberfläche bereit. Auf einen solchen Fußbodenbelag kann ein weiterer, typischerweise nicht permanenter Belag, wie z. B. ein Teppich, aufgebracht werden. Ein Fußbodenbelag im Sinne der vorliegenden Erfindung kommt typischerweise im Inneren eines Gebäudes zum Einsatz. Er kann aber auch außerhalb eines Gebäudes z. B. bei einer Terrasse oder einem Balkon verwendet werden. Seine Einsatzgebiete liegen sowohl im Wohnbereich als auch im gewerblichen Bereich.
-
Bei dem Fußbodenbelag im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um einen nicht-textilen Belag, insbesondere um einen Hartbelag oder einen mineralischen Belag.
-
Derartige Fußbodenbeläge werden typischerweise durch eine Vielzahl von Platten gebildet, die miteinander in einen permanenten Verbund gebracht werden. Synonym für den Begriff ”Platten” werden auch die Begriffe ”Paneele” und ”Dielen” verwendet. Mit diesen Begriffen geht die körperliche Eigenschaft einher, dass in einer der drei räumlichen Dimensionen keine größeren Erhebungen und/oder Vertiefungen auftreten. Es handelt sich also um im Wesentlichen flächige Körper.
-
Solche Platten werden typischerweise in einer vorkonfektionierten Größe geliefert. Beim Verlegen solcher Platten sind einige der Platten an die räumlichen Gegebenheiten des jeweiligen Fußbodens anzupassen, z. B. an einen Rand des Fußbodens. Dazu sind handbetätigte Vorrichtungen bekannt, mit denen die Platten zerteilt werden können.
-
Der Begriff ”zerteilen” wird hier im Sinne der DIN-Norm 8588 verwendet und bezeichnet somit das teilweise oder vollständige mechanische Trennen eines Werkstoffs in mehrere Teile ohne Abtrag von Stoffteilchen (ohne Spanbildung). Das Zerteilen von Fußbodenplatten wird typischerweise durch Schneiden oder Brechen realisiert. Die beiden Zeiteilverfahren können auch kombiniert werden.
-
Als Fußbodenplatten der in der Rede stehenden Art werden sehr häufig Keramikfliesen und Laminatfußbodenplatten eingesetzt.
-
Keramikfliesen gehören zu den mineralischen Fußbodenbelägen. Wesentlicher Rohstoff für Keramikfliesen ist Ton. Zur industriellen Herstellung von Keramikfliesen werden typischerweise Verfahren des Strangpressens, Pulverpressens und/oder Rollenpressens angewendet.
-
Laminatfußbodenplatten gehören zu den Hartbelägen. Eine Laminatfußbodenplatte besteht üblicherweise aus vier Schichten, nämlich einer Trägerplatte aus einer mitteldichten Holzfaserplatte (MDF-Platte) oder hochdichten Holzfaserplatte (HDF-Platte), einer Gegenzugschicht aus Papier oder Kunststoff auf der Unterseite der Trägerplatte, einem Dekorpapier auf der Oberseite der Trägerplatte sowie einer Deckschicht (Overlay) aus Papier über dem Dekorpapier. Zwischen Trägerplatte und Dekorpapier kann ein sog. Underlay aus Papier eingebracht sein. Außerdem kann unter die Gegenzugschicht noch eine Trittschalldämmung geklebt sein. Die Schichten aus Papier (Overlay, Dekorpapier, Underlay, Gegenzugschicht) werden typischerweise mit einem Melamin-Klebstoff versehen. Anschließend werden alle Schichten unter Hitze und Druck miteinander verpresst, wobei der Melamin-Klebstoff aushärtet.
-
Trotz ihrer Bezeichnung als Fußbodenplatten können Keramikfliesen und Laminatfußbodenplatten im Sinne der vorliegenden Erfindung auch auf Wände, Decken, Arbeitsplatten und/oder Möbel aufgebracht und dazu vorher zerteilt werden.
-
Eine handbetätigte Vorrichtung zum Zerteilen von Keramikfliesen ist aus der
DE 10 2012 101 418 A1 bekannt. Dort wird diese Vorrichtung als Fliesenschneider bezeichnet. Der bekannte Fliesenschneider hat eine Grundplatte mit zwei sowohl zur Grundplatte als auch zueinander parallelen und beabstandet verlaufenden Führungsschienen. Der Fliesenschneider weist ferner einen Schneidmittelträger mit einem Hebelarm und einem Schneidmittel zur Erzeugung einer Brechkerbe auf einer zu schneidenden Fliese auf.
-
Der Schneidmittelträger des bekannten Fliesenschneiders ist um eine quer zur Erstreckungsrichtung der Führungsschienen verlaufenden Schwenkachse schwenkbar zwischen zwei jeweils an einer Führungsschiene geführten Führungselementen gelagert. Der Schneidmittelträger hat außerdem ein Schneidrad und einen Brechkopf. Der Brechkopf befindet sich an der Unterseite des Schneidmittelträgers und ist dort um eine Schwenkachse schwenkbar mit dem Schneidmittelträger verbunden. Durch Verschieben des Schneidmittelträgers entlang der Führungsschiene kann das Schneidrad eine Brechkerbe in eine Fliese hinein ritzen. Mit dem Brechkopf kann unter Zuhilfenahme eines Brechvorsprungs die Fliese entlang der Kerbe gebrochen werden.
-
Eine handbetätigte Vorrichtung zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten ist aus der
DE 10 2009 003 490 A1 bekannt. Eine solche Vorrichtung wird auch als Laminatschneider bezeichnet. Der bekannte Laminatschneider weist ein Gestell, eine vom Gestell gebildete Auflage für eine Laminatfußbodenplatte, einen der Auflage zugeordneten Eintauchschlitz und ein Schneidmesser auf. Das Schneidmesser ist an dem Gestell um eine von einem Schwenklager gebildete Schwenkachse schwenkbar derart befestigt, dass dessen Schneidkante beim Schwenken des Schneidmessers von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung in den Eintauchschlitz eintaucht.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannten handbetätigten Vorrichtungen zum Zerteilen von Platten eines Fußbodenbelags hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten, des Materialbedarfs und/oder der Herstellungskosten zu verbessern.
-
Die zuvor geschilderte Aufgabenstellung wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen dieser Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich um ein handbetätigtes Werkzeug zum Zerteilen von Platten eines Fußbodenbelags. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Einrichtung zum Zerteilen von Keramikfliesen und eine Einrichtung zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten auf. Der kürzeren Beschreibbarkeit wegen werden nachfolgend die Einrichtung zum Zerteilen von Keramikfliesen als K-Einrichtung und die Einrichtung zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten als L-Einrichtung bezeichnet.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die L-Einrichtung an der K-Einrichtung lösbar befestigbar ist.
-
Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, statt zweier separater Vorrichtungen, nämlich eines Fliesenschneiders und eines Laminatschneiders, eine Vorrichtung bereitzustellen, die durch Umrüstung wahlweise zum Zerteilen von Keramikfliesen oder zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten eingesetzt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt also eine Kombination aus einem Fliesenschneider und einem Laminatschneider in einer Vorrichtung bereit.
-
Dabei macht sich die vorliegende Erfindung zu Nutze, dass typischerweise die beiden Werkzeuge bzw. Einrichtungen nicht gleichzeitig genutzt werden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine gleichzeitige Nutzung der K-Einrichtung und der L-Einrichtung auch nicht vorgesehen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung berücksichtigt aber auch, dass ein Zerteilen von Keramikfliesen und von Laminatfußbodenplatten mit demselben Werkzeug aufgrund der stark unterschiedlichen Materialeigenschaften von Keramikfliesen im Vergleich zu Laminatfußbodenplatten nicht sinnvoll umsetzbar ist.
-
Mit der erfindungsgemäßen Kombination der K-Einrichtung mit der L-Einrichtung bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei Nutzungsmöglichkeiten, nämlich ein Zerteilen von Keramikfliesen und – nach entsprechender Umrüstung – ein Zerteilen von Laminatfußbodenplatten. Die erfindungsgemäße Vorrichtung benötigt dabei jedoch nicht die Summe aller Bauteile der separaten Werkzeuge. Vielmehr können einige Bauteile eingespart und damit der Materialbedarf gesenkt werden. Dadurch sinken auch die Herstellungskosten. Ferner braucht ein Nutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht zwei separate Werkzeuge, eines zum Zerteilen von Keramikfliesen und eines zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten, mit entsprechend größerem Platzbedarf zu transportieren.
-
Vorzugsweise weist die K-Einrichtung eine plattenförmige Basis auf, an der die L-Einrichtung lösbar befestigbar ist. Die Basis stellt somit ein von beiden Einrichtungen gemeinsam genutztes Bauteil dar.
-
Der Ausdruck ”plattenförmige Basis”, wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kennzeichnet die Eigenschaft, dass die Basis in einer der drei räumlichen Dimensionen keine signifikanten Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist. Gleichwohl schließt dieser Ausdruck im Sinne der vorliegenden Erfindung ein abgekantetes Blech und Strangpressprofile ein, so dass die Basis an einer Unterseite offen sein bzw. ein oder mehrere von außen zugängliche Hohlräume aufweisen kann.
-
Eine Möglichkeit zur lösbaren Befestigung der L-Einrichtung an der K-Einrichtung besteht darin, dass die Basis der K-Einrichtung Bohrungen aufweist und die L-Einrichtung mittels in den Bohrungen befindlicher Schrauben an der Basis befestigbar ist. Dies stellt eine einfache und kostengünstige Möglichkeit der Umsetzung dar.
-
Vorzugsweise weist die K-Einrichtung mindestens eine Führungsschiene, einen Träger und mindestens einen Fliesenzerteiler auf. Dabei ist der Träger verschiebbar an der Führungsschiene befestigt und der Fliesenzerteiler ist an dem Träger befestigt. Ferner kann der Fliesenzerteiler einen Hebelarm aufweisen, der schwenkbar an dem Träger befestigt ist. Dem Fliesenzerteiler sind dabei diejenigen Bauteile zugeordnet, die eine Kraft beim Zerteilen einer Keramikfliese auf diese Keramikfliese ausüben bzw. übertragen.
-
Es ist bevorzugt, dass die L-Einrichtung einen Laminatzerteiler mit einem zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten geeigneten Messer und ein Gestell mit einer Auflagefläche für Laminatfußbodenplatten aufweist. Vorzugsweise ist in der Auflagefläche eine Aussparung für den Laminatzerteiler vorgesehen. Der Laminatzerteiler ist vorzugsweise derart schwenkbar an dem Gestell befestigt, dass zumindest ein Teil des Laminatzerteilers beim Schwenken von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung in die Aussparung bewegt wird. Bei dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Gestell lösbar an der K-Einrichtung, insbesondere an deren Basis, befestigbar ist.
-
In der Offenstellung ragt der Laminatzerteiler vorzugsweise nicht in die Aussparung hinein. Die Offenstellung soll ein Auflegen einer oder mehrerer Laminatfußbodenplatten auf die Auflagefläche ermöglichen. In der Geschlossenstellung ragt der Laminatzerteiler zumindest teilweise in die Aussparung hinein und hat ein Zerteilen zumindest eines Teils der aufliegenden Laminatfußbodenplatte(n) bewirkt.
-
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Auflagefläche des Gestells der L-Einrichtung oberhalb der Führungsschiene der K-Einrichtung angeordnet ist, wenn die L-Einrichtung an der K-Einrichtung befestigt ist.
-
Wenn die L-Einrichtung an der K-Einrichtung befestigt ist, sind der Träger und der Fliesenzerteiler der K-Einrichtung vorzugsweise nahe einem Ende der Führungsschiene der K-Einrichtung und die L-Einrichtung nahe dem gegenüberliegenden Ende der Führungsschiene der K-Einrichtung angeordnet.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Laminatauflage für Laminatfußbodenplatten aufweist. Die Laminatauflage ist insbesondere separat ausgeführt und ermöglicht, vorzugsweise zusammen mit der Auflagefläche der L-Einrichtung, ein waagerechtes Auflegen von Laminatfußbodenplatten.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Die oben beschriebenen und/oder in den Ansprüchen und/oder in der folgenden Figurenbeschreibung offenbarten Merkmale können bedarfsweise miteinander kombiniert werden, auch wenn dies nicht im Einzelnen ausdrücklich beschrieben ist.
-
In der Zeichnung zeigt:
-
1 schematisch eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
-
2 schematisch eine Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1 in einem bevorzugten Auslieferungszustand mit einer Verpackung.
-
1 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1.
-
Die Vorrichtung 1 weist eine Einrichtung 2 zum Zerteilen von Keramikfliesen – nachfolgend K-Einrichtung 2 – und eine Einrichtung 3 zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten – nachfolgend L-Einrichtung 3 – auf. Bei der in 1 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist die L-Einrichtung 3 an der K-Einrichtung 2 befestigt. Die Befestigung ist aber lösbar.
-
Die Vorrichtung 1 ist natürlich ebenso geeignet, Keramikfliesen und/oder Laminatfußbodenplatten zu zerteilen, die auf Wände, Decken, Arbeitsplatten oder Möbel aufgebracht werden.
-
2 zeigt schematisch eine Draufsicht auf die Vorrichtung 1 aus 1 in einem bevorzugten Auslieferungszustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Hier ist die L-Einrichtung 3 nicht an der K-Einrichtung 2 befestigt. Vielmehr liegt die L-Einrichtung 3 im bevorzugten Auslieferungszustand in Form von mehreren losen Bauteilen bei. Im in 2 dargestellten und bevorzugten Auslieferungszustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 sind die K-Einrichtung 2 und die L-Einrichtung 3 in einer Sichtverpackung S, insbesondere in einem oder mehreren Blistern, angeordnet.
-
Zur Verwendung können die K-Einrichtung 2 und die L-Einrichtung 3 aus der Sichtverpackung S entnommen werden. Dann kann die L-Einrichtung 3 an der K-Einrichtung 2 befestigt werden. Um anschließend wieder die K-Einrichtung 2 zu nutzen, kann die L-Einrichtung 3 von der K-Einrichtung 2 gelöst werden.
-
Die K-Einrichtung 2 weist eine plattenförmige Basis 4 aus einem Stahlblech auf. Das Stahlblech ist an vier Seiten der Basis 4 abgekantet, so dass die Basis 4 an einer Unterseite offen ist. Die Basis 4 weist eine Breite von ca. 90 cm, eine Tiefe von ca. 10 cm und eine Höhe von ca. 1 cm auf.
-
Bei der in 1 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist die L-Einrichtung 3 an der Basis 4 der K-Einrichtung 2 befestigt. Dazu weist die Basis 4 der K-Einrichtung 2 vier gewindelose, nicht dargestellte Bohrungen auf. Die L-Einrichtung 3 ist dabei mittels in den Bohrungen befindlicher Schrauben 5 an der Basis 4 befestigt. Die Schrauben 5 sind hier an der Unterseite der Basis 4 mit Muttern gekontert, die in 1 verdeckt und somit nicht dargestellt sind.
-
Vorzugsweise stellen die Bohrungen die einzige Besonderheit an der K-Einrichtung 2 im Vergleich zu einem handelsüblichen Fliesenschneider dar.
-
Von der Basis 4 der K-Einrichtung 2 ragen an zwei gegenüberliegenden Enden zwei Führungsschienenhalter 6 nach oben. Die Führungsschienenhalter 6 sind an der Basis 4 dauerhaft befestigt und haltern zwei parallel zueinander und parallel zur Basis 4 verlaufende Führungsschienen 7. Die Führungsschienen 7 erstrecken sich in Richtung der längsten Ausdehnung der Basis 4, vorzugsweise ca. 5 cm oberhalb der Basis 4. Jede Führungsschiene 7 ist bevorzugt ein Vollzylinder mit einem Durchmesser von ca. 2 cm. Die Führungsschienen 7 können aber auch als Hohlzylinder bzw. Rohre ausgebildet sein.
-
An den Führungsschienen 7 ist ein Träger 8 der K-Einrichtung 2 verschiebbar befestigt. Der Träger 8 ist gegenüber den Führungsschienen 7 lediglich linear verschiebbar.
-
Die K-Einrichtung 2 weist zwei Fliesenzerteiler 9, 10 auf. Beide Fliesenzerteiler 9, 10 sind an dem Träger 8 befestigt.
-
Bei dem einen Fliesenzerteiler 9 handelt es sich um ein Schneidrad 9, welches vom Träger 8 nach unten, also in Richtung der Basis 4 ragt. Einhergehend mit einer Verschiebung des Trägers 8 entlang der Führungsschienen 7 kann das Schneidrad 9 über eine zu zerteilende Keramikfliese gerollt werden. Dabei wird das Schneidrad 9 von einem Kraftspeicher in Richtung auf die zu zerteilende Keramikfliese beaufschlagt, so dass in die Oberseite der Keramikfliese eine Kerbe eingebracht wird. Wird der Träger 8 in die entgegengesetzte Richtung, also in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben, läuft das Schneidrad 9 im Wesentlichen kraftfrei über die Oberseite der Keramikfliese, so dass das Schneidrad 9 nicht erneut kerbenerzeugend auf die Oberseite der Keramikfliese einwirkt.
-
Bei dem anderen Fliesenzerteiler 10 handelt es sich um einen Brecher 10. Mittels des Brechers 10 kann eine Keramikfliese, z. B. entlang einer mit dem Schneidrad 9 erzeugten Kerbe, gebrochen werden. Der Brecher 10 weist einen Brechkopf 11 und einen Hebelarm 12 auf. Der Hebelarm 12 ist an dem Träger 8 schwenkbar befestigt und ragt in einer Betriebsstellung schräg nach oben, also von der Basis 4 weg. Der Hebelarm 12 ist mit dem Brechkopf 11 derart verbunden, dass, wenn der Hebelarm 12 nach unten, also in Richtung der Basis 4, gedrückt wird, der Brechkopf 11 ebenfalls nach unten in Richtung auf die Basis 4 und eine zu zerteilende Keramikfliese gedrückt wird. Der Brechkopf 11 überträgt dann die auf den Hebelarm 12 ausgeübte Kraft auf die zu zerteilende Keramikfliese, was bei ausreichend hoher Kraft und Kraftübertragung zur Zerteilung der Keramikfliese führt.
-
Die K-Einrichtung 2 weist ferner zwei Fliesenauflagen 13 zur Auflage einer Keramikfliese auf. Die beiden Fliesenauflagen 13 sind auf der Basis 4 angeordnet, verlaufen parallel zueinander unterhalb der Führungsschienen 7 und bilden einen Spalt 14 zwischen sich. Vorzugsweise wird eine auf den Fliesenauflagen 13 liegende, zu zerteilende Keramikfliese im Bereich des Spalts 14 zerteilt.
-
Die K-Einrichtung 2 weist ferner einen Anschlagwinkel 15 mit einer Bemaßung in Zentimetern auf. Der Anschlagwinkel 15 kann zur Ausrichtung von zu zerteilenden Keramikfliesen genutzt werden.
-
Mit der in 1 dargestellten K-Einrichtung 2 lassen sich Keramikfliesen über eine maximale Länge von ca. 80 cm und Keramikfliesen mit einer Höhe von maximal ca. 18 mm zerteilen.
-
Bei der in 1 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform weist die L-Einrichtung 3 einen Laminatzerteiler 16 mit einem zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten geeigneten Messer 17 auf. Typischerweise werden die Begriffe ”(Schneid-)Messer”, ”Schneidkante” und ”Laminatschneiden” verwendet. Deshalb wird auch hier der Begriff ”Messer” benutzt. Allerdings beträgt die typische Breite des Messers 17, also die Ausdehnung der Schneidkante, ca. 12 mm. Insofern handelt es sich bei dem Zerteilen von Laminatfußbodenplatten im Sinne der vorliegenden Erfindung eher um ein Brechen als um ein Schneiden.
-
Mit dem Messer 17 fest verbunden schließt sich ein Hebelarm 18 des Laminatzerteilers 16 der L-Einrichtung 3 an das Messer 17 an.
-
Die L-Einrichtung 3 weist ferner ein Gestell 19 mit einer Auflagefläche 20 für Laminatfußbodenplatten auf. In der Auflagefläche 20 ist eine Aussparung 21 für den Laminatzerteiler 16, insbesondere für dessen Messer 17, vorgesehen. Der Laminatzerteiler 16 ist derart schwenkbar an dem Gestell 19 befestigt, dass zumindest ein Teil des Messers 17 beim Schwenken von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung in die Aussparung 21 bewegt wird. Ein Schwenken des Laminatzerteilers 16 wird durch eine Kraftausübung per Hand auf bzw. an dem Hebelarm 18 bewirkt. Liegt eine Laminatfußbodenplatte auf der Auflagefläche 20 und wird zumindest ein Teil des Messers 17 in die Aussparung 21 bewegt, wird bei ausreichender Krafteinwirkung die aufliegende Laminatfußbodenplatte im Bereich der Aussparung 21 gebrochen.
-
Bei der in 1 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist das Gestell 19 lösbar an der Basis 4 der K-Einrichtung 2 befestigt. Das Gestell 19 weist vier Füße 22 auf, die die Auflagefläche 21 tragen. Das Gestell 19 ist an seinen Füßen 22 mittels Schrauben an der Basis 4 der K-Einrichtung 2 lösbar befestigt. Statt mittels Schrauben kann das Gestell 19 auch dadurch an der Basis 4 der K-Einrichtung 2 lösbar befestigt sein, dass das Gestell 19, insbesondere die Füße 22, magnetisch an der Basis 4 gehalten wird bzw. werden oder dass das Gestell 19, insbesondere die Füße 22, durch Aussparungen in der Basis 4 hindurchgesteckt und von der Unterseite der Basis 4 her gekontert wird bzw. werden.
-
Bei der in 1 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist die Auflagefläche 20 des Gestells 19 der L-Einrichtung 3 oberhalb der beiden Führungsschienen 7 der K-Einrichtung 2 angeordnet. Der Träger 8 und somit auch die beiden Fliesenzerteiler 9, 10 der K-Einrichtung 2 sind dabei nahe einem Ende der Führungsschienen 7 der K-Einrichtung 2 angeordnet. Dazu wird der Träger 8 in die Nähe des einen Endes der Führungsschienen 7 verschoben. Die L-Einrichtung 3 ist nahe dem gegenüberliegenden Ende der Führungsschienen 7 der K-Einrichtung 2 angeordnet und lösbar befestigt.
-
Der Abstand zwischen dem Träger 8 und den beiden Fliesenzerteilern 9, 10 an dem einen Ende der Führungsschienen 7 einerseits und der L-Einrichtung 3 nahe dem gegenüberliegenden Ende der Führungsschienen 7 andererseits ist ausreichend groß zu wählen, so dass mit der L-Einrichtung 3 Laminatfußbodenplatten zerteilt werden können.
-
Bei der in 1 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung 1 eine Laminatauflage 23 für Laminatfußbodenplatten auf. Die Laminatauflage 23 stellt ein separates Bauteil dar, das bei Benutzung der L-Einrichtung 3 neben der Vorrichtung 1 aufgestellt ist. Die Laminatauflage 23 ermöglicht zusammen mit der Auflagefläche der L-Einrichtung 3 ein waagerechtes Auflegen von Laminatfußbodenplatten. Dazu weist die Laminatauflage 23 eine entsprechende Höhe auf.
-
Die in 1 dargestellten Ausführungsform stellt nur eine, allerdings bevorzugte Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. Nicht dargestellt sind insbesondere Varianten, die andere Befestigungspositionen für die L-Einrichtung 3 und andere Befestigungsmittel für die Befestigung der L-Einrichtung 3 an der K-Einrichtung 2 vorsehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Einrichtung zum Zerteilen von Keramikfliesen (K-Einrichtung)
- 3
- Einrichtung zum Zerteilen von Laminatfußbodenplatten (L-Einrichtung)
- 4
- Basis der K-Einrichtung
- 5
- Schraube
- 6
- Führungsschienenhalter der K-Einrichtung
- 7
- Führungsschiene der K-Einrichtung
- 8
- Träger der K-Einrichtung
- 9
- Schneidrad der K-Einrichtung
- 10
- Brecher der K-Einrichtung
- 11
- Brechkopf der K-Einrichtung
- 12
- Hebelarm der K-Einrichtung
- 13
- Fliesenauflage der K-Einrichtung
- 14
- Spalt der K-Einrichtung
- 15
- Anschlagwinkel der K-Einrichtung
- 16
- Laminatzerteiler der L-Einrichtung
- 17
- Messer der L-Einrichtung
- 18
- Hebelarm der L-Einrichtung
- 19
- Gestell der L-Einrichtung
- 20
- Auflagefläche der L-Einrichtung
- 21
- Aussparung der L-Einrichtung
- 22
- Füße der L-Einrichtung
- 23
- Laminatauflage
- S
- Sichtverpackung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012101418 A1 [0011]
- DE 102009003490 A1 [0013]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-