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Die Erfindung betrifft einen Dichtbalg, insbesondere zum Abdichten des Gelenkraumes eines Gleichlaufgelenks. Gleichlaufgelenke der genannten Art werden zur Drehmomentübertragung zwischen zwei gegeneinander winkelbeweglichen Bauteilen verwendet, beispielsweise in Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen. Ein Dichtbalg der genannten Art hat üblicherweise einen ersten Bund zum abdichtenden Verbinden mit einem Gelenkaußenteil des Gleichlaufgelenks, einen zweiten Bund zum abdichtenden Verbinden mit einem Gelenkinnenteil des Gleichlaufgelenks oder einer mit dem Gelenkinnenteil verbundenen Antriebswelle, sowie einen die beiden Bunde miteinander verbindenden elastischen Balgabschnitt. Zur Festlegung des ersten und zweiten Bundes an den Anschlussbauteilen werden in der Regel Spannbänder verwendet, die außen an den Bunden verspannt werden.
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Im Längswellenstrang verwendete Abdichtsysteme müssen hohen Anforderungen bezüglich Drehzahlen und Temperatur standhalten. Deshalb sind heute bei hohen Drehzahlen, die bis 9000/min betragen können, sogenannte Rollbälge aus Gummi im Einsatz. Diese müssen zur Abstützung der Fliehkräfte von einem außenliegenden Blechring in Form einer Kappe gehalten werden. Die Blechkappe verhindert, bei Verwendung eines Verschiebegelenks, auch eine Demontage des Verschiebegelenks bei der Handhabung. Bei mittleren Drehzahlen, das heißt bei etwa 4.500/min kommen TPE-Faltenbälge zum Einsatz, die direkt auf dem Gelenkaußenteil sitzen. Diese sind jedoch nicht imstande, axiale Kräfte, welche bei der Handhabung der Antriebswelle auftreten können, zu halten. Ist diese Funktionalität gefordert, muss bisher eine Blechkappe vorgesehen werden, mit welcher der TPE-Faltenbalg verbunden wird.
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Aus der
DE 29 27 648 A1 ist eine Drehgelenkkupplung für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die Drehgelenkkupplung umfasst ein Gelenkaußenteil und ein gegenüber diesem axial verschiebbares Gelenkinnenteil, zwischen denen Wälzkörper zur Übertragung eines Drehmoments angeordnet sind. Der Verschiebeweg der Wälzkörper ist durch einen Anschlag begrenzt, der durch eine Dichtungsmanschette gebildet wird. Die Dichtungsmanschette ist über einen Adapterring, beispielsweise eine Kappe aus Blech, mit dem Gelenkaußenteil verbunden.
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Aus der
DE 2 069 026 A1 ist ein Balg für ein Gleichlaufdrehgelenk bekannt. Der Balg hat einen Zylinderabschnitt mit großem Durchmesser, einen Zylinderabschnitt mit kleinem Durchmesser und einen die beiden Zylinderabschnitte miteinander verbindenden Zwischenabschnitt. Der Zwischenabschnitt weist einen dehnbaren Balgabschnitt und einen Versteifungsabschnitt, der an den Zylinderabschnitt mit großem Durchmesser anschließt. Der Versteifungsabschnitt ist gestuft gestaltet, so dass die Steifigkeit in diesem Abschnitt erhöht und die Verformung bei der Montage reduziert ist.
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Aus der
EP 0 791 150 B1 ist ein Schutzbalg für ein Gleichlaufdrehgelenk bekannt. Der Schutzbalg hat im Anschluss an den größeren Kragen eine ausgesteifte Zone, die ein Herauslaufen der drehmomentübertragenden Kugeln aus den Kugelbahnen verhindert. Die ausgesteifte Zone ist integral und radial nach innen mit dem Schutzbalg gestaltet. In einer Ausführungsform umfasst die steife Zone über den Umfang verteilte und nach radial innen von der Balgwandung vorstehende Rippen.
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Aus der
WO 2009 155 955 A1 ist ein Balg zum Abdichten eines Gleichlaufdrehgelenks bekannt. Der Balg hat einen ersten Befestigungsabschnitt zur Befestigung an einem Gelenkaußenteil des Gleichlaufdrehgelenks, einen radialen Übergangsabschnitt und einen daran anschließenden Faltenabschnitt. Zwischen dem radialen Übergangsabschnitt und einer ersten Falte des Faltenabschnitts sind über den Umfang verteilt eine Vielzahl von Rippen zur Aussteifung angeordnet.
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Die Ausgestaltung eines Dichtbalgs mit innenliegenden Rippen am großen Ende führt zu einem großen Fettvolumen. Die Rippen versteifen den Balg im Bereich des großen Endes derart, dass elastische Dehnung in diesem Bereich für Abwinklung und Verschiebung des Gelenks nur eingeschränkt möglich ist. Eine Sicherung des Gelenks gegen Demontage durch Überbeugen (bei Festgelenken) oder Herausziehen (bei Verschiebegelenken) ist durch die innenliegenden Rippen nur beding möglich.
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Die Verwendung eines separaten Adapterrings (Kappe) zum Anbinden des Dichtungsbalgs ist aufwendig. Ein Thermoplastbalg mit integriertem Kugelrückhaltesystem und Halbtorus benötigt im Kugelrückhaltebereich Rippen, um als Anschlag zu funktionieren und der anhängende Halbtorus (Diaphragm) erlaubt keinen großen Verschiebeweg, ist axial sehr steif, was zu hohen Verschiebekräften führt, und arbeitet an der Beanspruchungsgrenze. Durch den eingeschränkten Bauraum sind auch die verwendeten Bindertypen aufgrund der Balgverletzungsgefahr eingeschränkt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dichtungsbalg vorzuschlagen, der eine integrierte Kugelrückhaltung bei geringer axialer Verschiebekraft und großem Verschiebeweg ermöglicht. Außerdem soll eine Reduzierung der benötigten Fettmenge erreicht und eine Demontage des Gelenks durch Überbeugen oder Herausziehen verhindert werden.
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Die Lösung besteht in einem Dichtbalg, insbesondere zum Abdichten eines Gleichlaufgelenks, das ein Gelenkaußenteil, ein Gelenkinnenteil und in Führungsbahnen angeordnete drehmomentübertragende Elemente aufweist, umfassend einen größeren ersten Bund zum abdichtenden Verbinden gegenüber einem Gelenkaußenteil des Gleichlaufdrehgelenks, einen kleineren zweiten Bund zum abdichtenden Verbinden gegenüber einem Gelenkinnenteil des Gleichlaufdrehgelenks, einen an den größeren ersten Bund anschließenden Stützbereich, und einen an den Stützbereich anschließenden Membranbereich, wobei der Stützbereich eine höhere Formstabilität aufweist als der Membranbereich derart, dass der Stützbereich die bei der Handhabung des Gelenks auftretenden Axialkräfte aufnehmen kann, und der Membranbereich die bei Betrieb auftretenden Relativbewegungen zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil ausgleichen kann, wobei der Stützbereich derart gestaltet ist, dass er, in mit dem Gleichlaufdrehgelenk verbundenem Zustand, bei Abbeugen des Gleichlaufdrehgelenks ein zumindest teilweises Austreten der drehmomentübertragenden Elemente aus den Führungsbahnen über eine seitliche Stirnfläche des Gelenkaußenteils hinaus erlaubt, und eine Stützfläche aufweist, gegen welche die drehmomentübertragenden Elemente in aus der jeweiligen Führungsbahn zumindest teilweise ausgetretener Position anlaufen kann.
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Der Vorteil besteht darin, dass der Dichtbalg die bei der Handhabung des Gleichlaufgelenks bzw. der Gelenkwelle auftretenden Kräfte aufnehmen kann, so dass eine ungewünschte Demontage des Gleichlaufgelenks bei der Handhabung verhindert wird. Der gegenüber dem Membranbereich mit höherer Steifigkeit bzw. Formstabilität gestaltete Stützbereich bietet eine Anlauffläche für die Kugeln, so dass verhindert wird, dass die Kugeln bei der Handhabung bzw. Montage der Gelenkwelle ungewollt aus den Führungsbahnen heraustreten. Der Stützbereich hat insofern in zweierlei Hinsicht abstützende Wirkung. Neben der Abstütz- bzw. Rückhaltefunktion der Kugeln gegen Herauslaufen aus den Führungsbahnen bietet der Stützbereich auch eine Stützfunktion für den daran anschließenden Membranbereich. Denn die auf den flexibleren Membranbereich wirkenden Fliehkräfte können in den Stützbereich eingeleitet und von diesem radial abgestützt werden. Aufgrund der höheren Stabilität des Stützbereichs gegenüber dem Membranbereich und der Rückhaltefunktion für die Kugeln kann dieser auch als stabilisierter Bereich oder Rückhaltebereich bezeichnet werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Stützbereich hinreichende Stabilität bietet, um den Dichtbalg direkt mit dem Gelenkaußenteil zu verbinden. Hierfür wird der größere erste Bund auf eine Außenfläche des Gelenkaußenteils aufgezogen und mittels eines Spannbandes gesichert. Auch bei Verwendung des Dichtbalgs in Antriebswellen, welche mit hohen Drehzahlen rotieren, beispielsweise in Längsantriebswellen, kann auf die Verwendung eines separaten Adapterrings oder einer Blechkappe verzichtet werden.
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Der Membranbereich gleicht die beim Einbau und bei Betrieb des Gleichlaufgelenks auftretenden Bewegungen, das heißt Winkelbewegungen und gegebenenfalls auch Verschiebebewegungen, zwischen Gelenkaußenteil und Antriebswelle aus. Insofern kann der Membranbereich auch als Funktionsbereich bezeichnet werden.
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Der Dichtbalg kann für jedes beliebige Gleichlaufdrehgelenk verwendet werden, insbesondere für Kugeldrehgelenke, Tripodegelenke oder Bipodegelenke. Bei den Gelenken kann es sich dabei jeweils um Festgelenke handeln, welche im Wesentlichen Winkelbewegungen und keine Verschiebebewegungen zulassen, oder um Verschiebegelenke, die sowohl Winkelbewegungen als auch Verschiebebewegungen zwischen Gelenkinnenteil und Gelenkaußenteil ermöglichen. Je nach Art des Gleichlaufdrehgelenks sind die drehmomentübertragenden Elemente unterschiedlich gestaltet. Bei Verwendung des Dichtbalgs in einem Kugeldrehgelenk sind die drehmomentübertragenden Elemente in Form von Kugeln gestaltet, welche zur Drehmomentübertragung jeweils in ein Paar von äußeren und inneren Führungsbahnen (Kugelbahnen) des Gelenkaußenteils bzw. Gelenkinnenteils eingreifen und in diesen geführt sind. Die Anzahl der Kugeln des Kugeldrehgelenks ist beliebig und beträgt insbesondere sechs bis zehn. Bei Einsatz in einem Podegelenk sind die drehmomentübertragenden Elemente als Rollkörper gestaltet, die auf Zapfen des Gelenkinnenteils drehbar gelagert sind und jeweils in Führungsbahnen des Gelenkaußenteils zur Drehmomentübertragung eingreifen und in diesen geführt sind.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Stützfläche des Stützbereichs eine konkave Form. Durch diese Maßnahme ist die Stützfläche in vorteilhafter Weise an die Form der drehmomentübertragende Elemente angepasst. Vorzugsweise ist die Stützfläche des Stützbereichs, im Halblängsschnitt betrachtet, zumindest etwa kreisbogenförmig gestaltet. Dabei kann die Stützfläche des Stützbereichs, im Halblängsschnitt betrachtet, einen Radius aufweisen, der zumindest etwa einem Radius der drehmomentübertragende Elemente des Gleichlaufdrehgelenks entspricht. Hiermit ist gemeint, dass der Radius der Stützfläche das 0,8-fache bis 1,2-fache, insbesondere das 0,9-fache bis 1,1-fache des Radius der drehmomentübertragende Elemente des Gleichlaufdrehgelenks beträgt.
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Der Stützbereich setzt sich aus verschiedenen Abschnitten zusammen, die unterschiedliche Funktionen haben. Radial außen hat der Stützbereich einen an den größeren ersten Bund anschließenden Flanschabschnitt, der in montiertem Zustand mit der Stirnfläche des Gelenkaußenteils in Anlage bringbar ist, wobei ein radial innenliegendes Ende des Flanschabschnitts nach einer ersten Möglichkeit auf einem größeren Radius liegen kann, als der Bahngrund der Führungsbahnen im Bereich der Öffnung des Gelenkaußenteils. Der Flanschabschnitt bildet somit einen Anschlag bei der Montage des Dichtbalgs an das Gelenkaußenteil. Dadurch, dass ein radial innenliegendes Ende des Flanschabschnitts auf einem verhältnismäßig großen Radius liegt, wird in vorteilhafter Weise ermöglicht, dass die drehmomentübertragenden Elemente des Gelenks teilweise aus den Führungsbahnen herauslaufen können, bevor sie gegen die Stützfläche anlaufen. Ein solches teilweises Herauslaufen der drehmomentübertragenden Elemente kann bei der Montage des Gelenks bzw. der Gelenkwelle erforderlich sein, um axialen Bauraum zu gewinnen.
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An den Flanschabschnitt anschließend hat der Stützbereich einen Rückhalteabschnitt, welcher die Stützfläche umfasst, wobei ein radial innenliegendes Ende des Rückhalteabschnitts auf einem kleineren Radius liegt, als der Bahngrund der Führungsbahnen im Bereich der Öffnung des Gelenkaußenteils. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Rückhalteabschnitt deutlich nach radial innen in den Bereich der äußeren Führungsbahnen hineinragt, um so einen Anschlag für die drehmomentübertragenden Elemente zu bilden. Vorzugsweise hat das radial innenliegende Ende des Rückhalteabschnitts von dem Flanschabschnitt einen axialen Abstand, der kleiner ist, als der Radius der drehmomentübertragenden Elemente des Gleichlaufdrehgelenks. Auf diese Weise wird verhindert, dass die drehmomentübertragenden Elemente vollständig aus den äußeren Führungsbahnen herauslaufen, und das Gelenk somit ungewünscht demontiert werden würde.
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Nach einer zweiten Möglichkeit kann sich der Flanschabschnitt von außen bis über den Bahngrund der Führungsbahnen hinaus nach radial innen erstrecken, allerdings vorzugsweise nur mit einer Radialerstreckung die kleiner ist, als die Hälfte oder ein Drittel des Durchmessers der drehmomentübertragenden Elemente. Auf diese Weise wird bildet das innere Ende des Flanschabschnitts den Rückhalteabschnitt für die drehmomentübertragenden Elemente, erlaubt aber gleichzeitig ein teilweises axiales Austreten der drehmomentübertragenden Elemente aus der jeweiligen Führungsbahn. Der Rückhalteabschnitt hat im Längsschnitt betrachtet eine konvexe Krümmung, die einen kleineren Radius aufweist als die drehmomentübertragenden Elemente.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung, die für beide Möglichkeiten gilt, hat der Stützbereich ferner einen an den Rückhalteabschnitt anschließenden konischen Abschnitt, welcher sich in axialer Richtung zum kleinen Bund hin öffnet. Der Konusabschnitt hat eine Stützwirkung für den daran anschließenden Membranbereich gegen nach radial außen wirkende Fliehkräfte und bietet bei Ausgestaltung des Membranbereichs mit halbtorusförmiger Falte Raum für diese.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung hat der Stützbereich mehrere über den Umfang verteilte Rippen, die in Bezug auf den Gelenkinnenraum vorzugsweise außen an der Balgwandung angebracht sind. Durch die außenliegenden Rippen kann die nötige Schmiermittelmenge zur Schmierung des Gelenks in vorteilhafter Weise reduziert werden. Die Rippen sind nach einer günstigen Ausgestaltung jeweils mit einer Außenfläche des Flanschabschnitts, des Rückhalteabschnitts und des konischen Abschnitts verbunden. Auf diese Weise stabilisieren die Rippen den gesamten Stützbereich, und zwar vom Konusabschnitt bis zum Flanschabschnitt. Dies ist besonders günstig, als in den Konusabschnitt eingeleitetet Radialkräfte über die Rippen nach außen hin effektiv abgestützt werden. Auch für die Kugelrückhaltefunktion ist die Verwendung der Rippen günstig, da hiermit eine gute Aussteifung an der Außenseite der Stützfläche zur Verfügung gestellt wird.
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Nach einer günstigen Weiterbildung schließt der Membranbereich radial innen an den Konusabschnitt des Stützbereichs an. Der Membranbereich kann verschiedene Ausgestaltungen haben. Nach einer ersten Möglichkeit kann der Membranbereich eine in Richtung zum kleinen Bund hin axial offene Ringfalte aufweisen. Dabei ist der Membranbereich, im Halblängsschnitt betrachtet, zumindest etwa C-förmig gestaltet. Diese erste Möglichkeit eignet sich insbesondere als Dichtbalg zum Abdichten von Festgelenken, bei denen keine oder allenfalls sehr kleine Verschiebebewegungen zwischen Gelenkaußenteil und Antriebswelle auszugleichen sind. Nach einer zweiten Möglichkeit weist der Membranbereich mehrere axial aneinander anschließende Ringfalten auf. Diese Ausgestaltung ist insbesondere zum Abdichten von Verschiebegelenken von Vorteil, bei denen größere Verschiebebewegungen zwischen Gelenkaußenteil und Antriebswelle bzw. Gelenkinnenteil auszugleichen sind.
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Der erfindungsgemäße Dichtbalg kann aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt werden. Vorzugsweise wird der Balg aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) basierend auf Polyurethan (TPU), Polyamid (TPA), Polyolefin (TPO), Polyester (TPEE), einem thermoplastischen Elastomervulkanisat (TPV) oder einem thermoplastischen Polyetheresterelastomer (TEE) hergestellt. Das Balgmaterial kann weitere Bestandteile umfassen, insbesondere Additive, welche an bestimmte Anforderungen an den Balg zugeschnitten sein können.
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Die Lösung der obengenannten Aufgabe besteht weiter in einer Gleichlaufdrehgelenkanordnung mit einem Gleichlaufdrehgelenk und einem Dichtbalg nach einer oder mehrerer der vorstehend genannten Ausgestaltungen, wobei der erste Bund des Dichtbalgs zumindest mittelbar mit einem Gelenkaußenteil des Gleichlaufdrehgelenks verbunden ist und wobei der zweite Bund des Dichtbalgs zumindest mittelbar mit einem Gelenkinnenteil des Gleichlaufdrehgelenks oder einer mit dem Gelenkinnenteil verbundenen Antriebswelle verbunden ist.
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Hiermit ergeben sich dieselben Vorteile, wie mit dem erfindungsgemäßen Dichtbalg, so dass diesbezüglich auf obige Beschreibung verwiesen wird. Der erfindungsgemäße Dichtbalg bewirkt eine axiale Abstützung der drehmomentübertragenden Elemente des Gleichlaufdrehgelenks bei der Handhabung, insbesondere bei der Montage der Gelenkwelle. Der erfindungsgemäße Dichtbalg wirkt insofern vorteilhaft mit dem Gleichlaufgelenk zusammen, als der Dichtbalg so auf die Abmaße des Gelenkaußenteils abgestimmt ist, dass er ein teilweises Austreten der drehmomentübertragenden Elemente aus den äußeren Führungsbahnen ermöglicht. Auf diese Weise kann eine Überbeugung des Gelenks bzw. eine Axialverschiebung zwischen Gelenkaußenteil und Gelenkinnenteil vorgenommen werden, was für die Montage erforderlich sein kann.
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Außerdem ist der große Bund des Dichtbalgs so gestaltet, dass er direkt auf das Gelenkaußenteil des Gleichlaufdrehgelenks aufgezogen und so mit diesem verbunden werden kann. Ferner hat der Dichtbalg besonders gute radiale Stützeigenschaften, so dass er sich besonders gut für Gleichlaufgelenke eignet, die mit sehr hohen Drehzahlen rotieren, beispielsweise im Längsantriebsstrang eines Kraftfahrzeugs. Der Dichtbalg bietet auch bei hohen Drehzahlen eine gute Formstabilität, was zu einem reduzierten Verschleiß bzw. einer langen Lebensdauer führt.
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Wie oben bereits ausgeführt, kann das Gleichlaufgelenk jedes beliebige Kugelgleichlaufdrehgelenk sein, beispielsweise jeder Typ von Gleichlauffestgelenk, wie Rzeppa-Festgelenk, Gegenbahngelenk, UF-Gelenk, AC-Gelenk, etc. oder auch jeder Typ von Kugelgleichlaufverschiebegelenk, wie DO-Gelenk, VL-Gelenk, Tripodegelenk, etc. Ebenso kann das Gleichlaufgelenk jeder Typ von Podegelenk sein, beispielsweise Bipode-, Tripode oder Quatropode, wobei das Podegelenk ebenfalls als Fest- oder Verschiebegelenk gestaltet sein kann.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich nachstehend anhand der Zeichnungsfiguren. Hierin zeigt
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1 einen erfindungsgemäßen Dichtbalg in einer ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht von schräg hinten,
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2 eine erfindungsgemäße Gleichlaufdrehgelenkanordnung mit einem Dichtbalg gemäß 1 im Halblängsschnitt mit abgewinkeltem Gelenkinnenteil,
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3 einen erfindungsgemäßen Dichtbalg in einer zweiten Ausführungsform im Halblängsschnitt,
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4 einen erfindungsgemäßen Dichtbalg in einer dritten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht von schräg hinten, und
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5 eine erfindungsgemäße Gleichlaufdrehgelenkanordnung mit einem Dichtbalg gemäß 4 im Halblängsschnitt mit abgewinkeltem Gelenkinnenteil.
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Die 1, welche einen erfindungsgemäßen Dichtbalg 2 als Einzelheit in perspektivischer Ansicht zeigt, und 2, welche eine Gelenkanordnung 15 mit dem Dichtbalg 2 nach 1 im Halblängsschnitt zeigt, werden nachstehend gemeinsam beschrieben.
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Der Dichtbalg 2 weist einen äußeren Bund 3, einen inneren Bund 4, sowie eine diese verbindende Balgwandung 5 auf. Der äußere Bund 3, welcher eine im wesentlichen zylindrische Form aufweist, hat einen größeren ersten Durchmesser. Der innere Bund 4 hat entsprechend einen kleineren zweiten Durchmesser. Der äußere Bund 3 kann auf ein Gelenkaußenteil 17 eines Gleichlaufdrehgelenks 16 aufgezogen werden, der innere Bund 4 auf eine in ein Gelenkinnenteil 19 eingesteckte Welle oder, nach einer alternativen Ausführungsform (nicht dargestellt), auf einen Hülsenansatz des Gelenkinnenteils. Die Balgwandung 5 umfasst einen Stützbereich 6, der sich unmittelbar an den äußeren ersten Bund 3 anschließt, sowie einen Membranbereich 7, der mit dem Stützbereich 6 verbunden ist und radial innen mit dem kleinen Bund 4 verbunden ist.
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Der Stützbereich 6 und der Membranbereich 7 erfüllen unterschiedliche Funktionen. Es ist vorgesehen, dass der Stützbereich 6 eine höhere Formstabilität aufweist als der Membranbereich 7 derart, dass der Stützbereich 6 die bei der Handhabung des Gelenks 16 auftretenden Axialkräfte aufnehmen kann, und der Membranbereich 7 die bei Betrieb auftretenden Relativbewegungen zwischen dem Gelenkaußenteil 17 und dem Gelenkinnenteil 19 des Gleichlaufgelenks 16 ausgleichen kann. Weiter ist vorgesehen, dass der Stützbereich 6 derart gestaltet ist, dass er bei Bewegung des Gleichlaufdrehgelenks 16 ein teilweises Austreten der drehmomentübertragenden Elemente 22 über eine seitliche Stirnfläche 23 des Gelenkaußenteils 17 hinaus erlaubt, und eine Stützfläche 8 aufweist, gegen welche die drehmomentübertragenden Elemente 22 anlaufen können.
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Der Stützbereich 7 hat radial außen einen Flanschabschnitt 9, der mit dem Gelenkaußenteil 17 in Anlage gebracht werden kann. Dieser kann auch als radialer Wandungsabschnitt 9 bezeichnet werden. Es ist in 2 erkennbar, dass ein radial innenliegendes Ende des Flanschabschnitts 9, welches den Übergangsbereich zum daran anschließenden Rückhalteabschnitt 10 markiert, auf einem größeren Radius liegt, als der Bahngrund 13 der Führungsbahnen 18 im Bereich der Öffnung des Gelenkaußenteils 17. Der Flanschabschnitt 9 bildet somit einen Anschlag bei der Montage des Dichtbalgs 2 an das Gelenkaußenteil 17. Dadurch, dass sich der Flanschabschnitt 9 radial nicht bis in den Bereich der Führungsbahnen 18 erstreckt, können die drehmomentübertragenden Elemente 22 des Gelenks 16 teilweise aus den Führungsbahnen 18 herauslaufen.
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Radial innen schließt sich an den Flanschabschnitt 9 der Rückhalteabschnitt 10 an. Der Rückhalteabschnitt 10 ist bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig gestaltet, und bildet an seiner dem Gelenk zugewandten Seite die Stützfläche 8, gegen welche die drehmomentübertragenden Elemente 22 des Gleichlaufgelenks 16 anlaufen können. Der Radius des Rückhalteabschnitts 10 ist zumindest etwa an den Radius der drehmomentübertragenden Elemente 22 angepasst. Ein radial innenliegendes Ende des Rückhalteabschnitts 10 hat von dem Flanschabschnitt 9 einen axialen Abstand, der kleiner ist, als der Radius der drehmomentübertragenden Elemente 22 des Gleichlaufdrehgelenks 16. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die drehmomentübertragenden Elemente 22 in den Führungsbahnen 18, 20 gehalten werden, respektive nicht ungewünscht aus diesen herauslaufen.
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An den Rückhalteabschnitt 10 schließt sich ein konischer Wandungsabschnitt 11 an, der sich in axiale Richtung vom Flanschabschnitt 9 weg erweitert. Der Konusabschnitt 11 hat eine Stützwirkung für den daran anschließenden Membranbereich 7 gegen bei Betrieb auftretende Fliehkräfte. Der Stützbereich 6 umfasst außen an der Balgwandung 5 eine Vielzahl von regelmäßig über den Umfang verteilten Rippen 12, welche mit dem Flanschabschnitt 9, dem Rückhalteabschnitt 10 und dem konischen Wandungsabschnitt 11 verbunden sind und somit insgesamt eine aussteifende Wirkung unter den genannten Abschnitten 9, 10, 11 bewirkt. Die äußeren freien Kanten der Rippen 12 liegen etwa auf einer gedachten Kegelfläche, die sich vom äußeren Bund 3 bis etwa zur Mitte des konischen Abschnitts 11 erstreckt.
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An den konischen Wandungsabschnitt 11 schließt sich radial innen der Membranbereich 7 an, der in Form einer axial offenen Ringfalte gestaltet ist. Die im Halblängsschnitt betrachtet etwa C-förmige Ringfalte öffnet sich in axialer Richtung zum kleineren zweiten Bund 4. Dieser Membranbereich 7 stellt den eigentlichen Arbeitsbereich des Dichtbalgs dar, der bei Betrieb des Gelenks und dabei vorkommenden Winkel- und/oder Axialbewegungen, eine elastische bzw. reversible Formänderung erfährt.
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Die erfindungsgemäße Gleichlaufdrehgelenkanordnung 15 umfasst das Gleichlaufdrehgelenk 16 sowie den erfindungsgemäßen Dichtbalg 2 zum Abdichten des Gelenkraums. Wie oben bereits zum Teil ausgeführt, weist das Gleichlaufgelenk 16 ein Gelenkaußenteil 17 mit äußeren Führungsbahnen 18, ein Gelenkinnenteil 19 mit inneren Führungsbahnen 20, drehmomentübertragende Elemente 22, die in Paaren von jeweils einer äußeren Führungsbahn 18 und einer inneren Führungsbahn 20 geführt sind und zur Drehmomentübertragung zwischen Gelenkaußenteil 17 und Gelenkinnenteil 19 dienen, sowie einen Kugelkäfig mit Fenstern auf, in denen jeweils eine drehmomentübertragende Kugel 22 gehalten ist. Das vorliegende Gleichlaufgelenk 16 ist als Kugeldrehgelenk gestaltet, wobei die drehmomentübertragenden Elemente 22 als Kugeln und die Führungsbahnen 18 als Kugelbahnen ausgebildet sind.
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Der Kugelkäfig ist in 2 der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Es ist in Bezug auf 2 ferner anzumerken, dass der Dichtbalg 2 am kleinen Ende in nicht-abgewinkelter Stellung dargestellt ist, während das Gelenk 16 in abgewinkelter Stellung gezeigt ist. Diese Darstellung wurde gewählt, um die Kugel 22 im Kontakt mit dem Dichtbalg 2 zu zeigen. Bei Abwinklung verformt sich der Dichtbalg 2 im Stützbereich 6, das heißt im Bereich der Rippen 12, nur unwesentlich.
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Das Gelenkinnenteil 19 hat eine längsverlaufende Nabenverzahnung (Splines) 25, in die eine Antriebswelle mit einer entsprechenden gegengleichen Wellenverzahnung zur Drehmomentübertragung einsteckt werden kann (nicht dargestellt). Der äußere Bund 3 des erfindungsgemäßen Dichtbalgs 2 wird direkt an dem Gelenkaußenteil 17 fixiert, wobei ein Ringwulst 21 am Bund 3 vorgesehen ist, der in eine entsprechende Ringnut des Gelenkaußenteils 17 formschlüssig eingreift. Zur Fixierung wird ein Spannband 24 verwendet. Der kleine Bund 4 wird auf der mit dem Gelenkinnenteil 19 zu verbindenden Antriebswelle aufgezogen und mittels eines Spannbandes 26 fixiert. An der dem Dichtbalg 2 gegenüberliegenden Seite kann eine Kappe (nicht dargestellt) vorgesehen werden, welche das Gleichlaufdrehgelenk 16 in diese Richtung abdichtet.
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Es versteht sich, dass anstelle des hier gezeigten VL-Gelenks auch beliebige andere Gleichlaufdrehgelenke verwendet werden können, und zwar sowohl Festgelenke, als auch Verschiebegelenke. Wie oben beschrieben ist der Membranbereich 7 des Dichtbalgs 2 gemäß der vorliegenden Ausführungsform in Form eines Rollbereichs gestaltet, welcher eine Abwinklung und Axialverschiebung des Gelenkinnenteils relativ zum Gelenkaußenteil ermöglicht. Bei Überbeugen des Gelenks oder Herausziehen des Gelenkinnenteils 19 aus dem Gelenkaußenteil 17 stoßen die Kugeln 22 gegen die Stützfläche 8 des Stützbereichs 6 an, so dass eine effektive Sicherung des Gelenks gegen ungewünschte Demontage gegeben ist.
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In 3 ist ein Dichtbalg 2 in einer zweiten Ausführungsform dargestellt. Diese entspricht der Ausführungsform gemäß den 1 und 2 in weiten Teilen, so dass hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche beziehungsweise einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Auch der vorliegende Dichtbalg 2 gemäß 3 weist einen Stützbereich 6 und einen Membranbereich 7 auf. Der Stützbereich 6 ist gleich aufgebaut, wie der Stützbereich bei der Ausführungsform gemäß den 1 und 2, und umfasst insofern einen Flanschabschnitt 9, einen Rückhalteabschnitt 10 und einen Konusabschnitt 11 sowie aussteifende Rippen 12.
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Im Unterschied zur obigen Ausführungsbeispiel ist der Membranbereich 7 bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß 3 in Form eines Faltenbereichs (anstelle eines Rollbereichs) gestaltet. Dieser Faltenbereich umfasst insgesamt fünf Falten 27, die axial aneinander anschließen. Es versteht sich, dass eine beliebige andere Zahl an Falten 27 verwendet werden kann. Dies hängt vom geforderten Verschiebeweg zwischen Gelenkinnenteil 19 und Gelenkaußenteil 17 ab. Insgesamt kann der Dichtbalg 2 gemäß 3 größere Verschiebewege zwischen Gelenkinnenteil 19 und Gelenkaußenteil 17 ausgleichen, als die Ausführungsform gemäß 1 bzw. 2. Im Übrigen entspricht der Dichtbalg 2 gemäß 3 demjenigen gemäß den 1 und 2, so dass diesbezüglich auf die obige Beschreibung verwiesen wird.
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Die 4, welche einen erfindungsgemäßen Dichtbalg 2 als Einzelheit in perspektivischer Ansicht in einer weiteren Ausführungsform zeigt, und die 5, welche eine Gelenkanordnung 15 mit dem Dichtbalg 2 nach 4 im Halblängsschnitt zeigt, werden im Folgenden gemeinsam beschrieben. Der Dichtbalg 2 und die Gelenkanordnung 15 entsprechen im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß den 1 und 2, auf deren Beschreibung hinsichtlich der Gemeinsamkeiten insofern Bezug genommen wird. Dabei sind vorliegend gleiche bzw. abgewandelte Einzelheiten mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den 1 und 2. Im Folgenden wird insbesondere auf die Unterschiede der Ausführungsform gemäß den 4 und 5 eingegangen.
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Auch bei der vorliegenden Ausführungsform gemäß den 4 und 5 ist vorgesehen, dass der Stützbereich 6 derart gestaltet ist, dass er bei Bewegung des Gleichlaufdrehgelenks 16 ein teilweises Austreten der drehmomentübertragenden Elemente 22 über eine seitliche Stirnfläche 23 des Gelenkaußenteils 17 hinaus erlaubt, allerdings in geringerem Maße als bei den obigen Ausführungsformen gemäß den 1 bis 3. Hierfür weist der Dichtbalg 2 eine Stützfläche 8 auf, gegen welche die drehmomentübertragenden Elemente 22 anlaufen können.
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Der Stützbereich 7 hat radial außen einen Flanschabschnitt 9, der mit dem Gelenkaußenteil 17 in Anlage gebracht werden kann. Es ist in 5 erkennbar, dass ein radial innenliegendes Ende des Flanschabschnitts 9 auf einem kleineren Radius liegt, als der Bahngrund 13 der Führungsbahnen 18 im Bereich der Öffnung des Gelenkaußenteils 17. Dabei reicht der Flanschabschnitt 9 nur mit einer Radialerstreckung über den Bahngrund 13 nach radial innen, die kleiner ist als die Hälfte beziehungsweise ein Drittel des Durchmessers der drehmomentübertragenden Kugeln 22.
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Das innere Ende des Flanschabschnitts 9 bildet vorliegend den Rückhalteabschnitt 10 für die Kugeln 22. Der Rückhalteabschnitt 10 hat im Längsschnitt betrachtet eine konvexe Krümmung, die einen kleineren Radius aufweist als die drehmomentübertragenden Kugeln 22. Die konvexe Krümmung bildet die Stützfläche 8, gegen welche die drehmomentübertragenden Kugeln 22 anlaufen können. Durch diese Ausgestaltung ermöglicht der Rückhalteabschnitt 10 ein teilweises axiales Austreten der drehmomentübertragenden Kugeln 22 aus der jeweiligen Kugelbahnen 18 des Gelenkaußenteils 17.
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Wie auch bei den obigen Ausführungsformen ist an den Rückhalteabschnitt 10 der konische Wandungsabschnitt 11 angeschlossen, der sich in axiale Richtung vom Flanschabschnitt 9 weg erweitert. Der Konusabschnitt 11 hat eine Stützwirkung für den daran anschließenden Membranbereich 7 gegen bei Betrieb auftretende Fliehkräfte. Der Stützbereich 6 umfasst außen an der Balgwandung 5 eine Vielzahl von regelmäßig über den Umfang verteilten Rippen 12, welche mit dem Flanschabschnitt 9, dem Rückhalteabschnitt 10 und dem konischen Wandungsabschnitt 11 verbunden sind und somit insgesamt eine aussteifende Wirkung unter den genannten Abschnitten 9, 10, 11 bewirkt.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform verlaufen die Rippen 12 verhältnismäßig steil, das heißt annähernd parallel zum Flanschabschnitt 9. Insbesondere ist vorgesehen, dass die äußeren freien Kanten der Rippen 12 auf einer gedachten Kegelfläche liegen, die mit einer Radialebene zur Drehachse A einen Winkel einschließt, der vorzugsweise kleiner 20°, insbesondere kleiner 10°, und größer als 5° ist. Die Rippen 12 erstrecken sich vom äußeren Bund 3 bis etwa zur Mitte des konischen Abschnitts 11 und haben für diesen eine stützende Wirkung in radiale Richtung. Wie insbesondere in 4 erkennbar, sind die Rippen 12 vorliegend unregelmäßig über den Umfang angeordnet. Dabei wechselt sich jeweils eine Gruppe mit drei parallel zueinander verlaufenden Rippen 12' mit einer jeweils in Umfangsrichtung zwischen zwei Gruppen angeordneten einzelnen Rippe 12'' ab. Insgesamt sind vier Gruppen mit jeweils drei Rippen und entsprechend vier einzelne, jeweils zwischen zwei Gruppen angeordnete Rippen 12'' vorgesehen. Es versteht sich, dass auch andere Zahlen von Rippen bzw. Anordnungen denkbar sind.
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An den konischen Wandungsabschnitt 11 schließt sich radial innen der Membranbereich 7 an, der in Form einer axial offenen Ringfalte gestaltet ist. Die im Halblängsschnitt betrachtet etwa C-förmige Ringfalte öffnet sich in axialer Richtung zum kleineren zweiten Bund 4. Dieser Membranbereich 7 stellt den eigentlichen Arbeitsbereich des Dichtbalgs dar, der bei Betrieb des Gelenks und dabei vorkommenden Winkel- und/oder Axialbewegungen, eine elastische bzw. reversible Formänderung erfährt. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist der Abschnitt zwischen dem Membranbereich 7 und dem zweiten Bund 4 vergleichsweise lang, so dass sich hiermit größere Axialverschiebungen durchführen lassen.
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Im übrigen entspricht die Ausführungsform gemäß den 4 und 5 derjenigen gemäß den 1 und 2, auf deren Beschreibung insofern Bezug genommen wird.
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Insgesamt besteht der Vorteil der erfindungsgemäßen Dichtbälge 2 gemäß den obigen Ausführungsformen darin, dass diese die bei der Handhabung des Gleichlaufgelenks bzw. der Gelenkwelle auftretenden Kräfte aufnehmen können, so dass eine ungewünschte Demontage des Gelenks verhindert wird. Der gegenüber dem Membranbereich 7 mit höherer Steifigkeit bzw. Formstabilität gestaltete Stützbereich 6 bietet eine Anlauffläche 8 für die drehmomentübertragenden Elemente 22. Außerdem kann durch die außenliegenden Rippen 12 die nötige Schmiermittelmenge zur Schmierung des Gelenks vermindert werden. Die Dichtbälge 2 lassen sich direkt mit dem Gelenkaußenteil 17 verbinden und haben die nötige Steifigkeit zur Abstützung von bei Betrieb auftretenden Fliehkräften, so dass eine separate Kappe oder ein Adapter nicht erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Dichtbalg
- 3
- äußerer Bund
- 4
- innerer Bund
- 5
- Balgwandung
- 6
- Stützbereich
- 7
- Membranbereich
- 8
- Stützfläche
- 9
- Flanschabschnitt
- 10
- Rückhalteabschnitt
- 11
- Konusabschnitt
- 12
- Rippe
- 13
- Bahngrund
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Gleichlaufdrehgelenkanordnung
- 16
- Gleichlaufgelenk
- 17
- Gelenkaußenteil
- 18
- äußere Führungsbahn
- 19
- Gelenkinnenteil
- 20
- innere Führungsbahn
- 22
- drehmomentübertragendes Element
- 23
- Stirnfläche
- 24
- Spannband
- 25
- Nabenverzahnung
- 26
- Spannband
- 27
- Falte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2927648 A1 [0003]
- DE 2069026 A1 [0004]
- EP 0791150 B1 [0005]
- WO 2009155955 A1 [0006]