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Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektronischen Personenbegleiter mit einem Grundkörper, der am Körper einer Person befestigt werden kann und mit einer Funkeinrichtung zur Herstellung einer Funkverbindung mit einer autorisierten Instanz.
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Ein solcher elektronischer Personenbegleiter ist aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Ein solcher elektronischer Personenbegleiter wird zum Beispiel pflegebedürftigen Personen umgehängt, um im Notfall durch Betätigung eines Notfallknopfes Hilfe herbeizurufen. Auf diese Weise können Personen in ihren Zimmern, in Krankenbetten oder anderen Pflegebereichen Hilfe rufen, wenn sie mit sich und ihrem Zustand nicht alleine zurechtkommen.
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Das zu Hilfe gerufene Personal weiß bis zum Eintreffen nicht, was mit der Person passiert ist. Der Grund des Hilferufes wird nicht übermittelt. Das hat den Nachteil, dass das Hilfspersonal nach Feststellen des Grundes für den Hilferuf weitere Hilfsmaßnahmen veranlassen muss. Zudem sind die bekannten elektronischen Personenbegleiter nur dazu geeignet, Personen in vorbestimmten Räumlichkeiten Hilfe zu leisten. Das Hilfspersonal weiß also, wo sich die Hilfe rufende Person befindet.
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Die bekannten elektronischen Personenbegleiter nutzen der Person wenig, wenn sie geistig verwirrt, dement oder geistig behindert ist. Es wird zwar möglich sein, die Taste zur Abgabe eines Hilferufes zu drücken, allerdings besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die den Hilferuf absetzende Person nicht in den Räumlichkeiten befindet, in denen sie vermutet wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, einen elektronischen Personenbegleiter zu schaffen, mit dem eine Person in ihrem Bewegungsraum kontrolliert werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Abhöreinrichtung mit einem Mikrofon vorgesehen ist, über welche eine autorisierte Instanz Informationen zur Person mittels Funkverbindung erhalten kann.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, Personen mit geistigem Handikap einen sicheren Bewegungsradius vorzugeben und diesen zu kontrollieren.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden näher beschrieben.
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Eine Person mit geistigem Handikap findet sich in ihrer Umgebung nicht mehr zurecht. Dennoch ist es für diese Person wichtig, am öffentlichen Leben teilzunehmen.
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Der elektronische Personenbegleiter ist in der bevorzugten Ausführungsform eine Armbanduhr, ein Schuh oder auch eine Kombination aus Armbanduhr und Schuh, kann in anderen Ausführungsformen aber ein beliebiges elektronisches Gerät oder eine beliebige Kombination elektronischer Geräte sein. Wichtig ist das der elektronische Personenbegleiter am Körper getragen wird und am Körper so befestigt ist, dass er die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt, Bewegungsabläufe nicht stört und von der Person akzeptiert wird. Der angesprochene Personenkreis ist daran gewöhnt, eine Armbanduhr und auch einen Schuh zu tragen. Daher bietet sich an die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung als Armbanduhr und/oder Schuh auszubilden. Neben den üblichen Funktionsmerkmalen einer Uhr und/oder eines Schuhs weist der elektronische Personenbegleiter Form einer Armbanduhr weitere Funktionsmerkmale auf. Ein als Gehäuse ausgebildeter Grundkörper enthält eine Funkeinrichtung zur Herstellung einer Funkverbindung mit einer autorisierten Instanz. Eine solche autorisierte Instanz kann zum Beispiel unmittelbar ein pflegender Mensch sein oder eine zwischen der Person und dem pflegenden Menschen zwischengeschaltete technische Einrichtung, wie zum Beispiel ein Computer.
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Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen elektronischen Personenbegleiters ist eine Abhöreinrichtung, die im Grundkörper installiert ist. Diese Abhöreinrichtung ist im Grundkörper installiert, um die autorisierte Instanz in die Lage zu versetzen, die Person über die Funkverbindung abzuhören. Die Funkverbindung ist so ausgelegt, dass nur die autorisierte Instanz eine Funkverbindung mit der Abhöreinrichtung herstellen kann oder umgekehrt die Person mit der autorisierten Instanz. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Abhöreinrichtung ein Mikrofon und die Funkverbindung eine Mobilfunkverbindung in einem üblichen Mobilfunknetz. Alternativ zu einer Mobilfunkverbindung können auch andere Netze genutzt werden, z. B. WAN. In einer solchen bevorzugten Ausführungsform ist der elektronische Personenbegleiter mit Funktionen eines Handys bzw. eines Mobilfunkgerätes ausgestattet. In anderen Ausführungsformen können Funkverbindungen aber auch außerhalb eines Mobilfunknetzes herstellbar sein, wie Beispiel bei einem Babyfon.
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In dem Gehäuse des Grundkörpers ist ein Funktionsspeicher enthalten, der vorinstallierte Betriebsfunktionen aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Betriebsfunktionen zum Beispiel die Einstellung eines Bewegungsradius der zu überwachenden Person. Zudem enthält das Gehäuse des Grundkörpers auch die Betriebsfunktion, personenbezogene Werte über die Befindlichkeit zu messen und wiederzugeben. So kann zum Beispiel der Stresszustand über eine Schweißanalyse und über die Analyse einer Stimme und der Feststellung des Herzschlages ermittelt werden. Dazu weist der elektronische Personenbegleiter gemäß vorliegender Erfindung Sensoren auf die mit der Haut der Person in Berührung stehen. Auch eine Erinnerungsfunktion ist vorgesehen, z. B. mit einem Zeitgeber für die Tabletteneinnahme, den Gang zur Toilette und/oder die Nahrungsaufnahme, insbesondere die Aufnahme von Flüssigkeiten (Trinken).
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Die individuelle Einstellung der Grenzwerte, die zur Auslösung eines Alarms gesetzt werden, erfolgt von der autorisierten Instanz entweder über eine Schalteinrichtung mit Kodierung am elektronischen Personenbegleiter selbst oder über einen Rechner oder ein mobiles internetfähiges Gerät, wie ein Smartphone, z. B. über eine App auf Seiten der autorisierten Instanz. So kann zum Beispiel der Bewegungsradius auf einer Karte (Map) festgelegt werden und über die Funkverbindung an den elektronischen Personenbegleiter übermittelt und im Funktionsspeicher eingestellt werden. Auch die Messwerte über den Stresszustand können individuell auf die zu überwachende Person in gleicher Weise eingestellt werden. Zur Stimmanalyse ist es möglich, die Profile von einer Vielzahl von Stimmen abzulegen, zum Beispiel 100, so dass bei einem Abhörvorgang anhand der Stimmanalyse der Stimme der abzuhörenden Person ein Stresszustand der zu überwachenden Person festgestellt werden kann oder nicht. Es können auch fremde Stimmen des Zielortes hinterlegt werden, um zu prüfen, ob der Zielort erreicht ist.
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Der Bewegungsradius kann über eine übliche Standortbestimmung mittels GPS und anderer Standortbestimmungsverfahren dynamisch angepasst werden. So ist es möglich, dass eine Person mit geistigem Handikap sich in ihrem festgelegten Bewegungsradius bewegt und dieser festgelegte Bewegungsradius immer wieder neu von einem aktuellen Standort aus ermittelt wird. Auf diese Weise kann die mit geistigem Handikap versehene Person eine Strecke von A nach B zurücklegen, die weit über den ursprünglichen Bewegungsradius von A hinausgeht. Aufgrund der dynamischen Festlegung des Bewegungsradiusses, kann die zu überwachende Person auf diesem Weg aber nicht verlorengehen.
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Durch die Funkverbindung und die Möglichkeit der autorisierten Instanz, von jedem beliebigen Ort aus mittels Handy auf den elektronischen Personenbegleiter zuzugreifen, ist auch der autorisierten Instanz, zum Beispiel der dem pflegenden Menschen, eine größere Bewegungsfreiheit eingeräumt.
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Über den elektronischen Personenbegleiter können die überwachende Person und die autorisierte Instanz in gegenseitigem Sprechkontakt gelangen. Dies erfolgt über eine Schalteinrichtung an dem Gehäuse des Grundkörpers und durch einen Anruf entweder der zu überwachenden Person bei der autorisierten Instanz oder der autorisierten Instanz bei der zu überwachenden Person. Diese Überwachung oder Beobachtung der pflegebedürftigen Person erfolgt regelmäßig, auch wenn sich diese in ihrem eingestellten Bewegungsradius befindet.
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Verlässt die zu überwachende Person den eingestellten Bewegungsradius, wird über eine Alarmeinrichtung ein Alarmsignal an die autorisierte Instanz gesendet. Dies erfolgt über die gleiche Funkverbindung. Die autorisierte Instanz kann dann über die Funkverbindung und über die Abhöreinrichtung von der zu überwachenden Person unbemerkt die Situation erfassen und aufgrund der Messwerte zum Stresszustand auch feststellen, ob eine Notfall eingetreten ist oder die, Situation stressfrei über einen Sprachkontakt geklärt werden kann. Ein Anruf ohne vorherige Abhörung könnte zu einer noch größeren Aufregung bei der zu überwachenden Person führen.
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Sobald die autorisierte Instanz einen Überblick über die Situation erlangt hat, kann der elektronische Personenbegleiter angerufen werden und ein Klingelton die zu überwachende Person veranlassen, über die Schalteinrichtung Sprachkontakt mit der autorisierten Instanz herzustellen. Sollte dies nicht möglich sein und die zu überwachende Person nicht reagieren, so kann die autorisierte Instanz alle Daten über Standort, Stressfaktor und Adresse sowie vorher gespeicherte Krankendaten an einen Notdienst entsenden, um die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten.
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Der elektronische Personenbegleiter kann in einer Ausführungsform auch eine Anzeigeeinrichtung aufweisen, zum Beispiel ein Display, auf dem wichtige Informationen der autorisierten Instanz schriftlich oder bildlich dargestellt werden. So kann zum Beispiel die autorisierte Instanz eine Routenführung auf einer Karte festlegen und der zu überwachenden Person als Navigationshilfe über die Funkverbindung übermitteln. Die Kommunikationsschnittstelle lässt sich dazu nutzen, bestimmte elektronische Hilfen direkt auf den elektronischen Personenbegleiter aufzuspielen oder direkt von diesem Bewegungsprofile auszudrucken.
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Die Abhöreinrichtung ist in der bevorzugten Ausführungsform von der zu überwachenden Person ein- und ausschaltbar. Über eine elektronische Steuerung ist es möglich, die Abhöreinrichtung so auszulegen, dass diese erst beim Verlassen des eingestellten Bewegungsraumes oder bei Überschreiten von Stressfaktoren automatisch aktiviert wird. Sollten datenschutzrechtliche Aspekte nicht relevant sein, kann die Abhöreinrichtung natürlich auch ständig eingeschaltet sein.
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Zur Sicherheit der pflegebedürftigen Person ist auch eine elektronische Sicherheitseinrichtung vorgesehen. Solche elektronische Sicherheitseinrichtungen sind üblich und können bei der vorliegenden Erfindung alle zum Einsatz kommen. In einer bevorzugten Ausführungsform soll die elektronische Sicherheitseinrichtung eine Einrichtung zur Identifikation der autorisierten Instanz mittels Fingerabdruck umfassen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der elektronische Personenbegleiter auch einen Schuh umfassen. Das ist dann zweckmäßig, wenn schwerere Batterien oder Akkumulator als Stromspeicher notwendig sind, um einen längeren Betrieb sicherzustellen. Solche Energiespeicher können leicht in einer Schuhsohle untergebracht werden. Es ist dann aber auch möglich einige Sensoren im Schuh unterzubringen, die der Ermittlung des Stresszustandes dienen. Armbanduhr und Schuh lassen sich drahtlos verbinden.