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Die Erfindung betrifft einen Aufputz(AP)-Kondensatablauf mit zusätzlichen weiteren Funktionen – insbesondere einen AP-Kondensatablauf für die Abgastechnologie in Verbindung mit gemauertem Schamotte-Außenschornstein und/oder innenliegendem Keramik-, Edelstahl-, Glas- oder Kunststoff-Systemschornstein.
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Erhöhte Anforderungen der Norm DIN EN 13 384 hinsichtlich der Feuchteunempfindlichkeit in Schornsteinanlagen erfordern technische Neuentwicklungen und Verbesserungen, die dieser Norm Rechnung tragen. Die Abgastemperatur von Feuerungsanlagen für flüssige, gasförmige oder feste Brennstoffe wurde in den letzten Jahren ständig gesenkt. In Folge dessen hat sich der Wirkungsgrad der Anlagen erhöht und die Umweltbelastung durch schädliche Abgase verringert. Moderne Schornsteinsysteme sind als Abgasleitung im Rahmen einer Schornsteinsanierung oder bei Querschnittsanpassung beim Einbau fortschrittlicher Heizungs- und Warmwassertechnik geeignet, deren Abgastemperatur so niedrig liegt, daß sich der Taupunkt des Wasserdampfs innerhalb der Schornsteinanlage befindet. Während des Betriebs der Warmwasser- und/oder Heizungsanlage kommt es in Abhängigkeit von Abgasdichte, -feuchte und -temperatur gemäß der Dampfdrucktafeln von MOLLIER zu Kondensatbildungen. Über ein feuchteunempfindliches Abgassystem muß das Kondensat abgeführt werden.
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Auf Grund der geforderten Querschnittsverringerung und der Verlegung des Taupunkts in den Schornstein entspricht es dem Stand der Technik, den Schornstein mit einem durchmesserkleineren Innenrohr aus einem Material zu versehen, welches gegenüber dem unter Umständen aggressiven Kondensat unempfindlich ist. Darüber hinaus gestattet dieses Innenrohrsystem eine gezielte Kondensatabführung; in einen vorhandenen Schornstein wird meist ein einwandiges Innenrohr mit/ohne zusätzliche Isolation verlegt, während ab dem Schornsteinaustritt ein doppelwandiges, isoliertes Abgassystem erforderlich ist. Da die Schornsteinsysteme nach dem Baukastenprinzip aufgebaut und systemgeprüft sind, ist ein paßgenaues, stabiles Verbindungssystem mit angepaßten Steckverbindungen und ausreichenden Stecktiefen gegeben.
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Beim Edelstahlrohr verhindert einer Doppelsicke die Bildung von Dampfdiffusionen, eine Kapillarwirkung findet nicht statt, eine zusätzliche, besondere Dichtung ist nicht erforderlich. Es dringt kein Kondensat in den Bestandsschornstein und befeuchtet ihn auch somit nicht, eine Versottung des Schornsteinmauerwerks findet nicht statt – jedenfalls nicht auf Grund von Kondensatbildung. Herkömmlicherweise werden die Innenrohre für Schornsteine und die Rohre für Abgasleitungen aus Schamotte/Keramik, Metall, Glas und auch Kunststoff hergestellt und bestehen aus einzelnen passend zusammensteckbaren Elementen – Baukastenprinzip – wobei das Innenrohr sich auf dem Boden des Bestandsschornsteins abstützt, der z. B. betoniert oder gegossen wurde. Zu den Elementen des Schornsteinsystems zählen auch Elemente, die mit einer zusätzlichen Kondensatöffnung – oder auch als Meßstutzen verwendbar – versehen sind; es sind Rohrelemente-Geradenstücke, -Winkelstücke, -Revisionsklappen oder auch -Anschlußstücke.
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Das verflüssigte, vielleicht auch aggressive Kondensat vom Innen- wie auch vom Außenmantel des Innenrohrs wird sich am Fuß des Innensystemschornsteins sammeln und muß von dort vollständig abgeführt werden. Dafür werden am Markt eine Anzahl handelsüblicher Bauelemente angeboten, wie Konsol- oder Fundamentplatte mit seitlichem Kondensatablauf, Konsolplatte mit zentralem, senkrechten Ablauf für Konsolenmontage, Rußtopf mit zentralem, senkrechten Kondensatablauf, Kondensatwanne oder -tasse mit seitlichem Ablauf oder ein Sockelstein mit senkrechter Bohrung an tiefster Stelle, der das Innenrohr aufnimmt.
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Im folgenden wird der Stand der Technik von Aufputz(AP)-Kondensatabläufen mit zusätzlichen weiteren Funktionen – insbesondere von AP-Kondensatabläufen für die Abgastechnologie in Verbindung mit gemauertem Schamotte-Außenschornstein und/oder innenliegendem Keramik-, Edelstahl-, Glas- oder Kunststoff-Systemschornstein; gemäß dem Stand der Technik sind, je nach Anwendungsbezug, eine Vielzahl von Typen von AP-Kondensatabläufen mit zusätzlichen weiteren Funktionen – insbesondere von AP-Kondensatabläufen für die Abgastechnologie in Verbindung mit gemauertem Schamotte-Außenschornstein und/oder innenliegendem Keramik-, Edelstahl-, Glas- oder Kunststoff-Systemschornstein im Einsatz.
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In einer Vielzahl von technischen Applikationen fällt Kondensat an und es müssen Geräte und Anlagen oder Anlagenteile mit Kondensatabläufen versehen werden; hier nur einige Disziplinen: Abgasschalldämpfer, Anlagen der Chemie- und Prozeßtechnik, Backöfen, Druckluftbehälter, -bremsen und -systeme, Elektro- und Ventilatorgehäuse, Gasanalyse und -transport, Gefrier-, Kälte-, Klima- und Kühlgeräte, mobil und stationär, Gewächshäuser, Heizgeräte und -einrichtungen, Ladeluftkühler, Leichtbausteine, Saunen, Wärmetauscher, Wäschetrockner, Waggonfenster und Wellpappenmaschinen. So vielfältig wie das dargestellte Spektrum, entsprechend breitgestreut gestalten sich auch die Schutzrechtsanmeldungen zu diesem Thema.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 195 33 649 beschreibt einen Sockel für das Innenrohr eines Schornsteins oder einer Abgasleitung derart, daß der Sockel der Abstützung des Innenrohrs am Fuß des Außenmantels dient, wobei der Sockel Mittel aufweist zur Abführung von Kondensat aus dem Innenrohr, gekennzeichnet durch ein wannenartiges Sockelelement, das eine umlaufende, gegenüber dem Rand des Sockelelements nach innen versetzt verlaufende Abstützfläche für das Innenrohr aufweist, daß das Innenrohr gegenüber seitlicher Bewegung gesichert ist, wobei der innerhalb der Abstützfläche liegende Bereich des Sockelelements über einen Kanal mit der Außenseite des Sockelelements verbindbar ist und daß die Abstützfläche von einer Auffangfläche des Sockelelements umgeben ist, die ihrerseits mit dem Bereich innerhalb der Abstützfläche verbindbar ist.
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Es werden mehrere Sockelelemente vorgestellt, deren wannenartiger Boden als Kondensatsammler mit einem Ablauf gestaltet ist, der Ablauf jedoch am Außenmantel des Schornsteins endet.
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Die Offenlegungsschrift
DE 199 23 546 /europäische Patentschrift
EP 1 061 312 stellt ein Verfahren zum Betreiben eines Brennwertheizgeräts mit einem durch ein Brennstoff-Luftgemisch gespeisten Brenner, einer Brennkammer und einer Wärmetauschereinheit vor, in welcher das Verbrennungsgas mindestens im unteren Leistungsbereich des Heizgeräts unter den Taupunkt des Wasserdampfs abkühlt, ferner mit einer Kondensat-Ablaufvorrichtung, wobei ein Teil der Ablaufvorrichtung zur Sicherung gegenüber unerwünschtem Abgasaustritt als Siphon zum Speichern der Sperrflüssigkeit – insbesondere von Abgaskondensat – ausgebildet ist. Damit der Siphon stets mit Kondensat gefüllt und die Ablaufvorrichtung gegen Abgasaustritt verschlossen ist, wird bei Vorliegen bestimmter Randbedingungen ein Siphon-Füllprogramm aktiviert, wobei das Brennwert-Heizgerät für eine bestimmte Heizdauer mit einer minimalen Heizleistung gefahren wird, bei der der Taupunkt der Abgase sicher unterschritten wird.
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Der Kondensatablauf ist Bestandteil des Heizgeräts und sammelt das Kondensat aus dem Heizgerät-Abgasraum und dem angeschlossenen Abgasrohr/Schornstein über den Siphon stromab zu einem Anschlußstutzen, über den das Kondensat in eine Abwasserleitung geführt wird.
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Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 202 15 475 stellt einen Revisionsverschluß für Kaminrohre vor, der aus einer profilierten Rundzarge besteht, welche einen in eine Öffnung des Kaminrohrs einsetzbaren Rohrstutzen aufweist, und aus einem in die Rundzarge einsetzbaren Revisionsdeckel, der mit der Rundzarge so verriegelbar ist, daß der Rohrstutzen in seinem bei Montage am Kaminrohr unten gelegenen Bereich eine Vertiefung zum Auffangen von Kondenswasser sowie einen die Vertiefung mit dem Rohrinnern verbindenden Durchbruch zur Ableitung des Kondenswassers in das Rohrinnere aufweist.
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Der erfinderischen Neuheit folgend, wird das im Rahmen gesammelte Kondenswasser des Revisionsverschlusses in das Rohrinnere geleitet; durch diese Maßnahme verdunstet das Kondenswasser nicht mehr am Revisionsverschluß, sondern im Rohrinnern, womit das Wasser nicht abgeführt ist.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2009 053 652 offenbart eine Dachdurchführung für eine Rohrleitung mit Kugelkopf und Kondensatablauf zur Be- und Entlüftung von Räumen oder als Abgasleitung bestehend aus einer Grundplatte, einem durch die Dachfläche hindurchgreifenden Durchgangsrohr, einem Kugelkopf und einem Ausblaskopf, wobei das Durchgangsrohr über einen Presswulst abdichtend mit der Grundplatte verbunden ist, die mit dem Dachlattengerüst verbunden ist und daß von der Oberseite des Dachdurchgangsrohrs ein Steckrohr eingebracht ist, welches an seinem oberen freien Ende einen Kugelkopf ausbildet. In den hohlzylindrischen Blaskopf eindringendes Regenwasser tritt an seinem unteren Ende wieder aus. Kondensat, welches sich in der Haube bildet, fließt an ihrer Innenwand abwärts und tritt am Kugelspalt zwischen Haube und Steckrohr aus. An der Steckrohr-Außenwand verbleibendes Kondensat fließt an derselben abwärts bis zur Oberseite Dachziegel oder über das Durchgangsrohr über den Preßwulst auf die Grundplatte.
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In diesem Beitrag wird der Kondensatfluß behandelt, der sich in der Rohrleitung oberhalb der Dachfläche bildet und über das Dach abgeleitet wird.
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Mit der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2010 008 949 /europäische Anmeldung
EP 2 539 047 /amerikanische Anmeldung
US 2013/104 741 /internationale Anmeldung
WO/2011/103858 wird ein Rohr zur Durchführung oder Abführung von nassen Gasen und eine Kondensatrandfilmauffang- und -ableitvorrichtung zum Einbau in ein derartiges Rohr beschrieben. Das Rohr ist insbesondere als Naßkamin ausgebildet. Die Kondensatrandfilmauffang- und -ableitvorrichtung ist an der Rohrmündung oder im Innern des Rohres angeordnet. Sie weist einen vorzugsweise als Ringabscheider ausgebildeten Tropfenabscheider auf. Hierdurch wird eine effektive Beseitigung des gebildeten Kondensatrandfilms erreicht.
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Die hier vorgestellten Lösungen betreffen vorzugsweise Schornsteine von Industrieanlagen der Chemie und der Petrochemie. Die Kondensatentsorgung aus dem Schornstein ist nicht Gegenstand der Betrachtung.
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Eine weitere Veröffentlichung aus diesem Gebiet betrifft das deutsche Gebrauchsmuster
DE 20 2010 013 989 /internationale Anmeldung
WO/2012/048 680 'Rohr und Leitelement zum Einbau in ein Rohr'. Es wird ein Rohr zur Durchführung und Abführung von nassen Gasen, insbesondere zur Durchführung oder Abführung von einer Naßwäschung unterzogenen Rauchgasen, beschrieben. Das Rohr besitzt an seiner Innenwand ein schraubenförmig ausgebildetes Leitelement, das mit einer Flüssigkeitabführeinrichtung ausgestattet ist. Durch diese Ausgestaltung wird die Tropfenmitführung bzw. der Tropfenauswurf verringert. Ferner wird ein Leitelement zum Einbau in ein derartiges Rohr beschrieben. Bei dem Rohr handelt es sich vorzugsweise um einen Naßkamin; das Leitelement besitzt vorzugsweise ein Abdeckung.
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In dieser Veröffentlichung werden ausführlich Maßnahmen für den Transport und die Abführung des in einem Rauchgas enthaltenen Wassers beschrieben; die Beschreibung der Beseitigung des Kondensats erfolgt nicht.
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Alle vorgestellten Veröffentlichungen eignen sich nur bedingt oder gar nicht für den spezifischen Einsatz eines Aufputz(AP)-Kondensatablaufs mit zusätzlichen weiteren Funktionen – insbesondere nicht als AP-Kondensatablauf für die Abgastechnologie in Verbindung mit gemauertem Schamotte-Außenschornstein und/oder innenliegendem Keramik-, Edelstahl-, Glas- oder Kunststoff-Systemschornstein.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen AP-Kondensatablauf mit zusätzlichen weiteren Funktionen – insbesondere einen AP-Kondensatablauf für die Abgastechnologie in Verbindung mit gemauertem Schamotte-Außenschornstein und/oder innenliegendem Keramik-, Edelstahl-, Glas- oder Kunststoff-Systemschornstein zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Wie oben ausgeführt, sind moderne Schornsteinsysteme als Abgasleitung im Rahmen einer Schornsteinsanierung oder bei Querschnittsanpassung beim Einbau fortschrittlicher Heizungs- und Warmwassertechnik für flüssige oder gasförmige Brennstoffe – wie der Brennwerttechnik – geeignet und deren Abgastemperatur liegt so niedrig, daß sich der Taupunkt des Wasserdampfs innerhalb der Schornsteinanlage befindet. Während des Betriebs der Warmwasser- und/oder Heizungsanlage kommt es in Abhängigkeit von Abgasdichte, -feuchte und -temperatur zu Kondensatbildungen.
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Unterschieden wird weiterhin zwischen einem raumluftab- und einem raumluftunabhängigen Feuerungssystem.
- – Beim raumluftabhängigen System wird die Verbrennungsluft aus dem Raum des Aufstellungsorts der Heizanlage genommen und es muß für ausreichend Zuluft gesorgt werden; d. h. der Innenschornstein führt die Abgase ab, die Umgebung des Innenschornsteins hat 'stehende' und ggf. durch den Innenschornstein temperierte Luft; der Taupunkt verschiebt im Schornstein nach oben.
- – Beim raumluftunabhängigen Niedertemperatur-Heizungssystem wird die Verbrennungsluft der Feuerstätte aus dem sich ergebenden Zuluft-Kanal zwischen Innenschornstein – der weiterhin die Abgase abführt – und dem Bestandsschornstein genommen; d. h. die Schornsteindachausführung und die Heizanlagenzuleitung sind zweischalig ausgeführt. Während im Innenschornstein verbrannte Abgase nach außen geführt werden, ist die Strömungsrichtung im Zuluft-Kanal umgekehrt, bei Betrieb der Anlage wird 'kalte' Frischluft vom Dach zur Feuerstätte geführt; der Taupunkt verschiebt sich im Schornstein nach unten.
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Bei Niedertemperatur-Heizungssystemen mit Brennwerttechnik fällt in Abhängigkeit von Abgasdichte, -feuchte und -temperatur viel Kondensat an. In einigen Anlagen wird das Schornsteinkondensat und das Anlagenkondensat zu einem Sammler geführt und mittels eines Kondensathebers über einen Siphon dem Abwassernetz zugeführt.
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Bei den raumluftabhängigen Feuerstätten mit Festbrennstoffen – wie Holz, Stein- oder Braunkohle – sind die dem Schornstein zugeführten Abgaswerte wesentlich höher und entsprechend höher liegt der Taupunkt für die Kondensatbildung im Schornstein. Ob überhaupt Kondensat anfällt ist wiederum von den Parametern Dichte, Feuchte und Temperatur abhängig. Wie dargestellt, wird sich das Kondensat vom Innen- wie auch vom Außenmantel des Innenrohrs am Fuß des Innensystemschornsteins sammeln und muß von dort vollständig abgeführt werden. Dafür werden am Markt eine Anzahl handelsüblicher Bauelemente angeboten, wie Konsol- oder Fundamentplatte mit seitlichem Kondensatablauf, Konsolplatte mit zentralem, senkrechten Ablauf für Konsolenmontage, Rußtopf mit zentralem, senkrechten Kondensatablauf, Kondensatwanne oder -tasse mit seitlichem Ablauf oder ein Sockelstein mit senkrechter Bohrung an tiefster Stelle, der das Innenrohr aufnimmt.
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Die Kondensatabläufe sind handelsüblich als Rohr einer bestimmten Länge oder als Rohrstutzen zum Anschluß eines Schlauchs für die Kondensatableitung vorbereitet. Der erfindungsgemäße AP-Kondensatablauf bildet die leitungstechnische Schnittstelle zwischen dem Ablaufrohr oder dem Rohrstutzen mit Ablaufschlauch im Schornsteingemäuer – durch eine Unterputz(UP)-Gefällebohrung zur Außenhaut geführt – und der Kondensatab- oder -weiterleitung im Außenraum, da die Sammler wie Konsol- oder Fundamentplatte, Rußtopf oder Kondensatwanne oder -tasse im Fuß des Schornsteins verbaut sind – UP-Bereich.
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Bei der Kondensatableitung handelt es sich um ein druckloses System und der Kondensatfluß besitzt eine gewisse Kontinuität – der Kondensatfluß setzt nicht schlagartig ein, d. h. die Armaturen und die Leitungs- und Verbindungstechnik unterliegen keiner hohen Dichtklasse, sie sind ein offenes Gerinne unter atmosphärischem Druck; die Kondensatableitung ist ohne Absperrvorrichtungen zu verbauen. Es muß lediglich der Aggressivität des Mediums gedacht und dieserhalb ggf. Vorkehrungen – durch z. B. eine Oberflächenbehandlung – getroffen werden. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bauhöhe des Kondensatablaufs senkrecht zur Montagewand gering gehalten ist, da der Ablauf einerseits eher niedriger als der Schornsteinsammler in Bodennähe zu finden ist und kein Verletzungsrisiko darstellen sollte und andererseits sich als AP-Installationsgerät im gut sichtbaren Bereich befindet.
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Gemäß einer weiteren Ausprägung der Erfindung basiert der AP-Kondensatablauf auf einer Wandscheibe – z. B. 1/2''/DN 15 × 10 mm – mit einem rückwärtigem Einlauf mit einem Übergangsreduzierstück im UP-Bereich und einen um seitlich 900 abgeknickten Ablauf im AP-Bereich sowie einem frontseitigen Revisionszugang mit einem Dichtnippel oder Gewindestopfen und einer mit diesem verschraubbaren Zierabdeckung mit einem Münzschlitz. Das rückwärtige Übergangsreduzierstück ist durch Schweißen oder Löten einstückig fest oder als Nippel oder Doppelnippel lösbar fest und dicht mit der Wandscheibe verbunden; das Reduzierstück stellt die leitungstechnische Verbindung mit dem Kondensatablaufrohr oder dem Rohrstutzen mit Ablaufschlauch des Kondensatsammlers im Schornstein her. An die Verbindung werden keine besonderen Anforderungen bezüglich der Dichte gestellt; die Verbindung kann lose gesteckt oder gestülpt sein. Der Anbringungsort des Reduzierstücks befindet sich bauseitig im UP-Bereich.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfinderischen Neuheit ist dadurch gegeben, daß der seitliche Ablauf aus einem kurzen Anschlußstutzen mit einem Außengewinde besteht, vorbereitet für eine Klemmring- oder Quetschverschraubung eines Rohr- oder Schlauchanschlusses. Die Verschraubung besteht aus einem Gleit- oder Einlegering, einem Dichtring oder einer Quetschdichtung und einem Klemmring/-konus und einer Überwurfmutter. Die Teile der Verschraubung werden in umgekehrter Reihenfolge über das passende gerade Anschlußrohr gestülpt und das Anschlußrohr mit den Teilen in den Stutzen gesteckt und die Überwurfmutter angeschraubt und handfest angezogen. Der Innenkonus der Überwurfmutter wirkt auf den Außenkonus des axial geschlitzten Klemmrings und drückt diesen federnd zusammen gegen Dichtring und Gleitring. Die glatte Fläche des Klemmrings wirkt dabei in axialer Richtung auf den Dichtring, der auf seiner gegenüberliegenden Seite von dem im Stutzen gelagerten Gleitring gestützt wird und sich im axial gedrückten Zustand enger um das Rohr schmiegt und dichtet; der Gleitring schützt dabei die dem Konus gegenüberliegende Fläche des Dichtrings.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der frontseitige Revisionszugang die Verlängerung der Hauptachse der Wandscheibe im AP-Bereich darstellt und hilft, das Gerinne offen zu halten. Anders als bei normalen Kondensat- oder Wasserableitungen sammeln sich im Schornsteinfuß Rußpartikel und/oder unterschiedlichster Schmutz besonders bei Schornsteinen ohne Kamin- oder Regenhaube. Diese Verunreinigungen können – mit Kondensat gemischt – zu Verengungen oder Verstopfungen des Kondensatablaufrohrs oder -schlauchs führen. Der Revisionszugang bietet dem Anwender die Möglichkeit mit einem Reinigungsgerät den inneren Leitungsweg bis zum Sammler wie Konsol- oder Fundamentplatte, Rußtopf oder Kondensatwanne oder -tasse im Fuß des Schornsteins zu verfolgen und offen zu halten. Der Revisionszugang besitzt ein Innengewinde zwecks Aufnahme eines Dichtnippels oder Verschlußstopfens mit einem mit dem Innengewinde korrespondierenden Außengewinde sowie einen Ansatz für einen Werkzeugschlüssel und kann leicht gedichtet in die Wandscheibe eingeschraubt werden, da das Kondensatablaufrohr oder der -schlauch ohne Überdruck ist. Der Schlüsselansatz besitzt außerdem in zentraler axialer Lage eine Gewindebohrung, die eine zur Wandscheibe bündige Zierabdeckung mit korrespondierendem Gewindeansatz aufnehmen kann und den Revisionszugang vollflächig optisch ansprechend verschließt; die Zierabdeckung besitzt einen Münzschlitz zum Zwecke der Herstellung einer festsitzenden Verschraubung.
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Gemäß einer weiteren Ausprägung der Erfindung ist für die bündige und saubere Montage des AP-Kondensatablaufs in der Außenhaut der Schornsteinwand – abgeleitet aus der Elektroinstallationstechnik – eine UP-Leerdose als Kunststoffspritzteil vorgesehen, die vorbereitete Aufnahmebohrungen passend zu den Befestigungsbohrungen des AP-Kondensatablaufs sowie einen zentralen Durchbruch für die mittige Führung des Kondensatablaufrohrs oder -schlauchs besitzt und die im Rahmen der UP-Vormontage zur Schornsteinwand oberflächenbündig festsitzend eingebracht wird, so daß im Rahmen der Endmontage das Übergangsreduzierstück des AP-Kondensatablaufs über das Kondensatablaufrohr oder den -schlauch gestülpt, der AP-Kondensatablauf zentriert und mit Hilfe von Befestigungsschrauben montiert wird. Ersatzweise läßt sich eine entsprechend maßliche UP-Leerdose auch aus einem anderen Werkstoff – wie z. B. Holz – vorfertigen und in die Außenwand einbringen.
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Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der als Anlage beigefügten Zeichnungen von Ausführungsbeispielen weiter verdeutlicht. Es zeigen
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1 Aufputz(AP)-Kondensatablauf
- a) in perspektivischer Darstellung
- b) in Seitenansicht
- c) in Vorderansicht
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2 Aufputz(AP)-Kondensatablauf mit Unterputz(UP)-Leerdose, Zusammenbau, in Perspektive
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3 Aufputz(AP)-Kondensatablauf mit Unterputz(UP)-Leerdose, in Explosionsdarstellung
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4 Aufputz(AP)-Kondensatablauf mit UP-Leerdose, Einzelteile, in Explosionsdarstellung
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Gleiche und gleichwirkende Bestandteile der Ausführungsbeispiele sind in den Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird fortgesetzt anhand der Erläuterung der Figuren.
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Der erfindungsgemäße AP-Kondensatablauf 1 – gemäß 1 – bildet die leitungstechnische AP-/UP-Schnittstelle 2 zwischen dem Ablaufrohr 3 oder dem Rohrstutzen mit Ablaufschlauch 4 im Schornsteingemäuer – durch eine UP-Gefällebohrung zur Außenhaut geführt – und der Kondensatab- oder -weiterleitung im Außenraum, da die Sammler wie Konsol- oder Fundamentplatte, Rußtopf oder Kondensatwanne oder -tasse im Fuß des Schornsteins verbaut sind.
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Der AP-Kondensatablauf 1 basiert auf einer Wandscheibe 10 – z. B. 1/2''/DN 15 × 10 mm – mit einem rückwärtigem Einlauf 11 mit einem Übergangsreduzierstück 12 im UP-Bereich und einen um seitlich 90°-abgeknickten Ablauf 30 im AP-Bereich sowie einem frontseitigen Revisionszugang 50 mit einem Dichtnippel oder Gewindestopfen 51 und einer mit diesem verschraubbaren Zierabdeckung 56 mit einem Münzschlitz 58 im AP-Bereich. Das rückwärtige Übergangsreduzierstück ist durch Schweißen oder Löten einstückig fest oder als Nippel 13 oder Doppelnippel 14 lösbar fest und dicht mit der Wandscheibe verbunden; das Reduzierstück stellt die leitungstechnische Verbindung mit dem Kondensatablaufrohr 3 oder dem Rohrstutzen mit Ablaufschlauch 4 des Kondensatsammlers im Schornstein her. An die Verbindung werden keine besonderen Anforderungen bezüglich der Dichte gestellt; die Verbindung kann lose gesteckt oder gestülpt sein. Der Anbringungsort des Reduzierstücks befindet sich bauseitig im UP-Bereich – gemäß 4.
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Der seitliche Ablauf 30 besteht aus einem kurzen Anschlußstutzen 31 mit einem Außengewinde 32, vorbereitet für eine Klemmring- oder Quetschverschraubung 33 eines Rohr- oder Schlauchanschlusses 34. Die Verschraubung besteht aus einem Gleit- oder Einlegering 35, einem Dichtring oder einer Quetschdichtung 36, einem Klemmring/-konus 37 und einer Überwurfmutter 38. Die Teile der Verschraubung werden in umgekehrter Reihenfolge über das passende gerade Anschlußrohr 34 gestülpt, das Anschlußrohr mit den Teilen in den Stutzen 31 gesteckt und die Überwurfmutter mit dem Innengewinde 44 verschraubt und handfest angezogen. Der Innenkonus 39 der Überwurfmutter wirkt auf den Außenkonus 40 des axial geschlitzten 41 Klemmrings und drückt diesen federnd zusammen gegen Dichtring und Gleitring. Die glatte Fläche 42 des Klemmrings wirkt dabei in axialer Richtung auf den Dichtring, der auf seiner gegenüberliegenden Seite von dem im Stutzen 31 gelagerten Gleitring gestützt wird und sich im axial gedrückten Zustand enger um das Rohr 34 schmiegt und dichtet; der Gleitring schützt dabei die dem Konus gegenüberliegende Fläche des Dichtrings.
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Der frontseitige Revisionszugang 50 stellt die Verlängerung der Hauptachse der Wandscheibe 10 im AP-Bereich dar und hilft, das Gerinne offen zu halten. Anders als bei normalen Kondensat- oder Wasserableitungen können Verunreinigungen – mit Kondensat vermischt – zu Verengungen oder Verstopfungen des Kondensatablaufrohrs 3 oder -schlauchs 4 führen. Der Revisionszugang bietet dem Anwender die Möglichkeit mit einem Reinigungsgerät den inneren Leitungsweg bis zum Sammler zu verfolgen und offen zu halten. Der Revisionszugang besitzt ein Innengewinde 51 zwecks Aufnahme eines Dichtnippels oder Verschlußstopfens 52 mit einem mit dem Innengewinde korrespondierenden Außengewinde 53 sowie einen Ansatz 54 für einen Werkzeugschlüssel und wird gedichtet in die Wandscheibe eingeschraubt. Der Schlüsselansatz besitzt außerdem in zentraler axialer Lage eine Gewindebohrung 55, die eine zur Wandscheibe bündige Zierabdeckung 56 mit korrespondierendem Gewindeansatz 57 aufnehmen kann und den Revisionszugang vollflächig verschließt; die Zierabdeckung besitzt einen Münzschlitz 58 zum Zwecke der Herstellung einer festsitzenden Verschraubung.
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Für die oberflächenbündige Montage des AP-Kondensatablaufs 1 – gemäß 2 – in der Außenhaut der Schornsteinwand ist – abgeleitet aus der Installationspraxis der Elektrotechnik – eine UP-Leerdose 70 als Kunststoffspritzteil 71 vorgesehen, die vorbereitete Aufnahmebohrungen 72 passend zu den Befestigungsbohrungen 6 des AP-Kondensatablaufs sowie einen zentralen Durchbruch 73 für die mittige Führung des Kondensatablaufrohrs 3 oder -schlauchs 4 besitzt und die im Rahmen der UP-Vormontage zur Schornsteinwand oberflächenbündig festsitzend eingebracht wird, so daß im Rahmen der Endmontage das Übergangsreduzierstück 12 des AP-Kondensatablaufs über das Kondensatablaufrohr oder den -schlauch gestülpt, der AP-Kondensatablauf zentriert und Flansch 5 mit Hilfe der Befestigungsschrauben 74 über Bohrung 6 montiert wird – gemäß 3.
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Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche; die zahlreichen Möglichkeiten und Vorteile der Ausgestaltung der Erfindung spiegeln sich in der Anzahl der Schutzrechtsansprüche wider.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufputz(AP)-Kondensatablauf → Fließrichtung
- 2
- Schnittstelle
- 3
- Ablaufrohr Sammler
- 4
- Ablaufschlauch Sammler
- 5
- Flansch
- 6
- Befestigungsbohrung
- 10
- Wandscheibe
- 11
- Einlauf
- 12
- Übergangsreduzierstück
- 13
- Nippel
- 14
- Doppelnippel
- 15
- Dichtscheibe
- 30
- Ablauf
- 31
- Anschlußstutzen
- 32
- Außengewinde
- 33
- Klemmring-, Quetschverschraubung
- 34
- Rohr-, Schlauchanschluß
- 35
- Gleit-, Einlegering
- 36
- Dichtring, Quetschdichtung
- 37
- Klemmring, -konus
- 38
- Überwurfmutter
- 39
- Innenkonus Überwurfmutter
- 40
- Außenkonus Klemmring
- 41
- Schlitz
- 42
- Fläche
- 43
- Auslauf
- 44
- Innengewinde
- 50
- Revisionszugang
- 51
- Innengewinde
- 52
- Dichtnippel, Verschlußstopfen
- 53
- Außengewinde Dichtnippel
- 54
- Schlüsselansatz
- 55
- Gewindebohrung
- 56
- Zierabdeckung
- 57
- Gewindeansatz
- 58
- Münzschlitz
- 70
- Unterputz(UP)-Leerdose
- 71
- Gehäuse
- 72
- Aufnahmebohrung
- 73
- Durchbruch
- 74
- Befestigungsschraube
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19533649 A [0008]
- DE 19923546 A [0010]
- EP 1061312 [0010]
- DE 20215475 [0012]
- DE 102009053652 A [0014]
- DE 102010008949 A [0016]
- EP 2539047 [0016]
- US 2013/104741 [0016]
- WO 2011/103858 [0016]
- DE 202010013989 [0018]
- WO 2012/048680 [0018]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm DIN EN 13 384 [0002]